Zur Qualität von Billig-Mics (oder: Behringer vs. Haun)

  • hallo,



    einigermaßen geschockt habe ich mein neues haun mbnm-55el mit dem alten behringer ecm8000 verglichen; der rest des systems (soundkarte & amp) war natürlich kalibriert.
    gemessen wurde ein bms4548 am h100.


    kommentare erwünscht!
    ich denke (eigentlich!), die wahrscheinlichkeit ein "perfektes" billig-condenser-mic abzubekommen liegt irgendwo zwischen blitzschlag und lottogewinn :(.

  • Hallo Fabian, könntest du den Laien, die hier mitlesen, mal erklären, worauf es bei so einem Test ankommt, welche Frequenzen wichtig sind, etc.


    Danke


    Fladdi

  • Mich würde auch die Aufstellung der Mics interessieren.
    War das eine Messung in einem normalen Raum?
    Die Microfone sind mormalerweiser schon bessser als jeder Lautsprecher, daher vermute ich das hier etwas anderes gemessen wurde als der Frequenzgang der Mikrophone.
    Es ist gar nicht so einfach 2 Mikrophone zu vergleichen, denn bei 10kHz ist eine Wellenlänge nur 3.3cm, d.h. gute Positionierung ist schon Pflicht.


    Positiv ist, das die Abweichung der Mics offenbar <0.5dB ist


    docjordan

  • Zitat von &quot;docjordan&quot;

    Es ist gar nicht so einfach 2 Mikrophone zu vergleichen,


    sehr richtig...



    Bei einem Schalleinfall halbwegs von vorne, bei Pegeln zwischen 70 und 120 dB sowie bei Frequenzen zwischen 50Hz und 12 kHz macht meiner Erfahrung nach kein handelsübliches Messmikrofon Unsinn. Das liegt einfach am Bauprinzip von Druckempfängern, da kann man nicht so viel falsch machen.


    Die Probleme von Billig-Mikrofonen liegen eher a) in der Serienstreuung der Empfindlichkeit b) in der Langzeitkonstanz der Empfindlichkeit.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • jemand sagte mir einmal das der unterschied zwischen einen Behringer und einen 10000€ teuren Messmikro nicht sehr groß sei und für die art Messungen die wir machen ein Behringer völlig ausreichen würde.


    Das sagte mal jenmand mit viel Ahnung :D

  • Und das sehe ich genauso. Zur Lautsprecherentwicklung sollte das Mikro schon was hergeben, aber für den allgemeinen Alltag tut es eigentlich jedes Messmikro am Markt.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Liebe Leute,
    das Bild von Fabian zeigt nicht den Frequenzgang des Behringermikrofons, sondern die Messung eines BMS-Treibers 4548 am RCF-Horn H100 mit 2 verschiedenen Mikrofonen.


    An Fabian
    du hast einen "Lottogewinn" mit deinem Behringer gemacht. Die Abweichzungen liegen im gesamten Meßbereich unter +/- 1 dB und diese kleinen Abweichungen können auch davon kommen, daß du das Mikro um ein paar Centimeter verschoben hast.

  • Zitat von &quot;fladdi&quot;

    Hallo Fabian, könntest du den Laien, die hier mitlesen, mal erklären, worauf es bei so einem Test ankommt, welche Frequenzen wichtig sind, etc.


    eben alle!


    Zitat von &quot;Loloverde&quot;

    Es kann nicht sein, daß zwei verschiedene Messmikrofone genau die gleichen Kapriolen machen (allein der 5dB Peak bei 17k...).


    nunja die "kapriole" liegt ganz sicher im phaseplugdesign des 4548-treibers und ist keine anomalie, die dem mikro zuzuschreiben ist.


    Zitat von &quot;docjordan&quot;

    Mich würde auch die Aufstellung der Mics interessieren.


    outdoor, treiber+horn lagen auf ~1,8m höhe, mic in 1,75m abstand und ebenfalls auf 1,8m höhe (alles eingemessen mit ultraschall-entfernungsmesser), keine weiteren reflektierenden gegenstände oder wände in der nähe, saubere impulsantwort bis zur ersten reflektion nach ~6ms, die für die dargestellte messung natürlich ausgefenstert wurde...


    Zitat von &quot;docjordan&quot;

    Es ist gar nicht so einfach 2 Mikrophone zu vergleichen, denn bei 10kHz ist eine Wellenlänge nur 3.3cm, d.h. gute Positionierung ist schon Pflicht.


    zum vergleich habe ich die beiden messungen unmittelbar nacheinander durchgeführt und jeweils das mic getauscht (natürlich millimetergenau das ohringer aus der klammer gezogen und das haun dort reingesteckt!).


    Zitat von &quot;docjordan&quot;

    Positiv ist, das die Abweichung der Mics offenbar <0.5dB ist


    nunja bei 400€ preisunterschied erwarte ich einfach MEHR als DAS.


    Zitat von &quot;ADMIN&quot;

    Die Probleme von Billig-Mikrofonen liegen eher a) in der Serienstreuung der Empfindlichkeit b) in der Langzeitkonstanz der Empfindlichkeit.


    ... nunja - pegelkalibrierung musst du sowieso vor jeder relevanten messung durchführen.
    ansonsten sind die alten vorurteile wie: "serienstreuung", "schlechter f-gang" etc. scheinbar ziemlich weit hergeholt!
    ich habe mit hr. haun deswegen telefoniert, der auch meinte: "des kann scho sei".
    auf meine frage, worin denn der genaue technische unterschied zwischen behringer und seinen mics bestünde, sagte er "da is scho a bissle was anders." :roll: :roll: :roll: (was denn, die farbe????)


    p.s.: wenn ich mist erzähle dann haltet ruhig dagegen.

  • Zitat von &quot;Kracky&quot;

    Und das sehe ich genauso. Zur Lautsprecherentwicklung sollte das Mikro schon was hergeben, aber für den allgemeinen Alltag tut es eigentlich jedes Messmikro am Markt.


    dachte ich auch.
    aber ist es anhand diesen "guten f-gangs" auch begründbar?
    ich will nichts von "amtlichkeit" oder sowas hören, das ist doch was für masochisten.


    und nochmal zur info für die, die nicht wissen um welches mic es sich handelt:
    http://www.mbho.de/pdf/mbnm550el.pdf
    der individuelle messschrieb zeigt +0/-1db -->


    Zitat von &quot;jogi&quot;

    An Fabian
    du hast einen "Lottogewinn" mit deinem Behringer gemacht. Die Abweichzungen liegen im gesamten Meßbereich unter +/- 1 dB und diese kleinen Abweichungen können auch davon kommen, daß du das Mikro um ein paar Centimeter verschoben hast.


    das wäre eine schöne erklärung.
    die leichten abweichungen +/-1db rechne ich einfach mal der nicht perfekt stillen messumgebung an (wohne ja nicht in schweden :) ).
    um die gleichen messbedingungen (es wurde nichts verschoben!) habe ich mich wie bei allen meinen messungen sehr bemüht.

  • Interessant wären Messungen des Klirrs- da sollte sich die spreu vom weizen trennen 8)

    Für eventuell enthaltene Ironie übernimmt der Verfasser dieses Beitrags keine Haftung

  • Zitat von &quot;unknown_artist&quot;

    Interessant wären Messungen des Klirrs- da sollte sich die spreu vom weizen trennen 8)


    hole ich nach.
    aber ich glaube eben, dass es bei derart ähnlichen f-gängen kein "gut" und "schlecht" (i.s. vom spreu und weizen!) mehr gibt.

  • also ich denke bei Verzerrungen, sollten beide Mics erheblich besser sein
    als der Lautsprecher, daher dürfte diese Messung keine Zusatzinformation bringen.
    Interessant wäre eher das Rauschen, das ist z.B. bei Sone-Messungen an leisen Lüftern interessant. an dieser Stelle haben die ganz billigen Mics Probleme. Für die Anwendung Messen von Frequenzgängen an Lautsprechern spielt dies aber gar keine Rolle.
    Daher verkaufen wir auch meistens die Mics ala ECM8000, da diese für 99% aller Messungen völlig ausreichen. Interessant finde ich noch das MM-1 von Beyerdynamic, da dies erheblich kleiner ist.


    docjordan

  • Zitat von &quot;docjordan&quot;

    Für die Anwendung Messen von Frequenzgängen an Lautsprechern spielt dies aber gar keine Rolle.


    will jemand ein haun mbnm550 kaufen? ich hab da eins, ~450€ VK.... :?


    vllt legen wir mal einen haufen behringer-mikros auf einen haufen und machen damit messungen.
    forumstreffen-angelegenheit oder so, was meint ihr?

  • Naja,
    eigentlich war mein "Behringer in Schwarz" ja ein kleiner Joke...
    Aber scheinbar doch nicht.
    Ich würde mein Behringer mal zu Test-/Vergleichszwecken stiften.
    Die Aussage vom "Hersteller" ist auch ziemlich zweifelhaft...
    "Irgendwas" könnte auch heissen, es braucht weniger Strom als andere...toll :roll:

  • Zitat von &quot;Clyde&quot;

    Ich würde mein Behringer mal zu Test-/Vergleichszwecken stiften.


    wenn sich noch 2-3 weitere testobjekte finden, würde es sinn machen (kleiner aufruf an dieser stelle ;) !)...

    Einmal editiert, zuletzt von F.A.Bi.A.N. ()

  • Zitat von &quot;docjordan&quot;

    also ich denke bei Verzerrungen, sollten beide Mics erheblich besser sein
    als der Lautsprecher, daher dürfte diese Messung keine Zusatzinformation bringen.


    Fragt sich doch immer bei welchem Pegel? angenommen man hat das Bedürfnis den maximalen Pegel bei 0,1 Prozent Klirr(jetzt bekomm ich haue weil zu lax ausgedrückt) gegen Frequenz zu messen, damit ich das publikumswirksam in meine Prospekte bannen möchte...
    Was mis(s)t mein Mikrofon noch?

    Für eventuell enthaltene Ironie übernimmt der Verfasser dieses Beitrags keine Haftung

  • Ich hatte deswegen ein interssantes Gespräch mit dem Manfred von der Sound-Klinik, möchte dieses jetzt aber so aus dem Kopf nicht wiedergeben da ich dieses nichtmehr kann und hoffe doch darauf das er das nochmal so wiedergeben kann. Problematisch sei, soviel ich noch nachvollziehen kann das verhalten in Hochtonbereich aber bitte nagelt mich darauf nicht fest.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
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