Wie verhindere ich rückkopplungen?

  • Hi leute,
    ich hab da ein kleines problemchen.
    Ich habe mir eine KME PS6 gekauft und bekomme, weil ich die musik ja auch gescheit laut haben will viele Feedbacks?!
    Die Anlage wird für Karaoke genutzt, das heisst wir haben deine keine gesangsprofis dran, die einen halten das mikro 30cm vom Mund weg und andere die einen noch längeren Arm haben noch weiter ;)
    Ich hab da so ein Behringer Feedbackdestroyer drin, der ist aber meiner Meinug nach SCHROTT!! Funzt also nicht wirklich gut! Naja eben Behringer!
    Kann mir jemand einen Tipp geben? Einen Equilizer oder sowas, mit dem ich die gefährlichen Frequenzen rausziehen kann?


    Danke schon mal im Vorraus :lol:

  • Selbst wenn Du mit einem EQ einige kritische Frequenzen absenkst,


    solange die SängerINNEN das Mikro nicht richtig an den Mund halten wird es nicht oder nur schlecht klappen.


    Vielleicht hilft ein anderes Mikrofon, eines was nicht so einen Ausgprägten Nahbesprechungseffekt hat.


    Was hast Du denn jetzt für eines?

    blubb.

  • Naja ganz so weit haben die das Mikro nicht vom Mund weg, war ein wenig übertrieben.
    Im Moment habe ich zwei Funkmikros von dB das KS22 System sind eigentlich klasse!


    Wie funktioniert das meit dem EQ? :wink:

  • Ich denke das Dein Ansatz mit dem Feedbackdestroyer gar nicht so schlecht ist.


    Mit dem EQ geht das so, allerdings am besten wenn das mikro fest oder nur wenig ortsveränderlich ist, was heisst das es entweder an nem ständer hängt oder das der sänger nicht durch den ganzen raum tanzt.


    Du stellst es hin und ziehst dann am Pult solange das gain oder den fader hoch bis es koppelt, dann nimmst Du am EQ genau die Frequenz raus bei der es koppelt (2*31 bänder von Vorteil.) Das ganze machst Du zweidreimal bis Du das Mikro schon sehr laut kriegst ohne Rückkopplung, dann teste es mal mit sprache oder gesang.
    Achte auf Gehörschutz bei solchen sachen und nimm vor allem rücksicht auf Veranstalter und Gäste, am besten "einpfeiffen" (so nennt ishc das) wenn noch keiner weiter da ist, denn die meisten verstehen nicht warum Du das machst und regen sich drüber auf.


    Wenn die sänger allerdings mit dem Mikro durch den Raum Tanzen und auch für der PA, hast Du schlechte Karten.


    Ein kleines Gespräch mit den betreffenden, also Mikro ganz an den Mund ran, auch wenn die anlage viele hundert Watt hat nicht reinhauchen und ganz wichtig, wenns doch mal pfeifft Hände weg vom Korb, also nicht zuhalten oder so.

    blubb.

  • Also muss ich , wenn ich dich richtig verstanden habe, den EQ vor den Mikroeingang meines Mixers anschliessen?
    Welchen Eq nehme ich denn da am besten, der nicht alzu teuer ist?


    Und noch eine Frage, kann ich den Fb-destroyer trotzdem drinn lassen?
    Wie stelle ich das scheiss teil denn richtig ein?
    :roll:

  • Der Feedback destroyer ist ein EQ, nur wesentlich flexibler als ein normaler grafischen EQ aber auch unfreundlicher in der Bedienung.


    Lies dir mal die Anleitung durch.
    Genau erklären kann ichs dir nicht aber grob:
    Stell die Empfiundlichkeit recht hoch ein, dann schieb de fader hoch, wenn es pfeifft sollte der destroyer filter setzen, wenn Du mit dem einpfeiffen fertig bist, stell die empfindlichkeit wieder runter sonst macht er dir das komplette frequenzband dicht.
    wähle dann den betriebsmodus wo er die filter nur temporär setzt, also nicht beibehält, dann zieht er automatisch wenns mal pfeifft die richtigen frequenzen und machts sie hinterher wieder rein, sonst wird irgendwann der sound schlecht!(sorry wenn ich das so schlecht erkläre, ist aber ne weile her das ich mi dem teil gerbeiet habe und richtig anfreuden konnte ich mich dammit nie)




    Am besten schliesst Du den EQ oder Destroyer im Insert des Mikrofons an, oder zwischen Lineausgang des Funkmirkos und pult.

    blubb.

  • Ein wichtiges Kriterium für die Unterdrückung von Rückkopplungen ist allerdings auch die Aufstellung dr Lautsprecher. Versuche, schon beim Aufbau der LS darauf zu achten daß die Akteure nicht zu dicht oder dirket vor der Box rumtanzen.
    Einen EQ solltest du grundsätzlich zwischen Mischpult und Endstufe/Aktivbox anschliessen, oder, wenn du nur das Mikrofonsignal bearbeiten möchtest, in dem Kanalzug einschleifen.
    Der Tip mit dem Einpfeifen ist schon ganz hilfreich, aber wie gesagt, bitte äußerste Vorsicht beim regler hochschieben, das schont Mensch und Material!


    Hth,

  • Um den Tip von audiobuddy (Aufstellung) nochmal plastischer zu machen:


    Hab mal bei einem Job in meiner Anfangszeit in einem kleinen Jugendheim-Saal extreme Probleme mit Feedbacks gehabt, und dann solange mit dem Terz-EQ Feedbacks gezogen, bis die Anlage völlig besch... klang und die Leute schwer genervt waren.
    Nach über einer Stunde bin ich dann doch mal auf die Idee gekommen, die Boxen einfach einen Meter weiter vor die Bühne zu schieben, und konnte dann den EQ fast wieder nullen und hohe Gesangspegel fahren.
    War ne schmerzliche aber wichtige Erfahrung...


    Gruß vom Toff

  • Toff


    Deshalb hab ich ja empfohlen den EQ in den Insert vom Mikro zu tun.
    Alles andere wäre bei so einer Anwendung grober Unfug, da das was von der CD kommt ja kaum koppeln kann. (mal ausgenommen das die Anlage entzerrt werden muss, das stand ja nicht zur Diskussion)

    blubb.

  • Hi,


    das mit dem Hände weg von Mikro wenn's pfeift hab ich jetzt ja schon oft gelesen. Aber wieso eigentlich?
    Ich hab von Physik durchaus ne Ahnung aber ich komm nicht drauf wo die Hintergründe sein könnten...


    Schönen Gruß
    Didi

  • Didy
    Wenn du deine Hände bei einer Rückkopplung ganz dicht vor die Mikrokapsel hälst, dann entsteht so eine nahe Fläche für Reflexionen, die dann wieder Schallwellen reflektieren, die das Feedback nur noch erhöhen, da die ja von deiner Handinnenfläche in Richtung Mikro reflektiert werden.


    Am besten kann man sich das vorstellen, wenn man sich vorstellt, vor einem Bodenmonitor steht. Ein Feedback kommt auf, da zum Beispiel der Mischer den Monitor zu laut aufgedreht hat. Dieses Feedback kommt jetzt aus dem Monitor heraus in Richtung Sänger, der mit seinem Mikro genau vor dem Monitor steht. Wenn du jetzt deine Hände vor den Korb des Mikros hälst, stehen deine Innenhandflächen dem Monitor genau gegenüber. Das Signal wird jetzt an deinen Innenhandflächen und von dort in Richtung Mikro reflektiert. Das Feedback gelangt wieder ins Mikro
    und es wird diesmal mit erhöhtem Pegel aus dem Monitor gegeben.


    Wenn du jetzt aber deine Hände wegnimmst und dich beispielsweise mal kurz einen Meter zur Seite stellst, dann "fliegt" das Feedback am Mikro und an dir vorbei und wird eben nicht direkt reflektiert.

  • Ton kommt aus Monitor und wird in der Handfläche reflektiert
    Reflexion gelangt ins Mikro.


    Bei einem Feedback auf der PA und dem Mikro dahinter ist es genauso. Dieser Schall wird ja auch irgendwann reflektiert, es sei denn es ist ein Open-Air.


    Hoffe, dir mit meinem MSPaint-Produkt ein wenig geholfen zu haben.

    Einmal editiert, zuletzt von Krusty ()

  • Die zweite Variante ist wenn das Mikro ganz zugehalten wird.
    Wenn man den Korb des Mikrofons zuhält dann setzt man die Richtwirkung außer Kraft, die funktioniert nämlich über eine kontrollierte zeitversetzte Schallzuführung auf der Rückseite der Kapsel.
    Wenn man diese rückseitigen Schallzuführungen zuhält bekommt das Mikro schlagartig eine Kugelcharakteristik.
    Die rückwärtige Dämpfung sinkt von typisch ca. 20 dB auf 0.

  • Hi,


    Danke mal! Das mit der Reflektion ist ja eigentlich einfach (und ich dachte immer ob das was mit stehender Welle zu tun hat und wieso da die hand am Mikro das beeinflusst).
    Und das mit der Charakteristik sehr interessant! Ich glaub ich muss mich mal etwas informieren wie das mit der Richtcharakteristik genau funktioniert.
    Steht da im Buch vom Admin was drin? Unser Bandleader hat sich das gekauft sobald ers gelesen hat zieh ich mir das auch rein.


    Schönen Gruß
    Didi

  • FBD im Mainsweg ist imho extrem uncool. Das ist echt 'ne Sünde. Sowas würd' ich nie machen *brrrr*. Wenn es übers Frontholz koppelt, sollte man sich wirklich zuerst Gedanken über Mikrofone, deren Aufstellung und den Platz der Boxen Gedanken machen, bevor man dreist die Übertragungskurve verbiegt; Feedbackfilterung wirkt sich nämlich grundsätzlich negativ auf das Klangbild aus.

  • Hallöle!


    1. Halte ich Huberths Ansatz für die physikalisch Richtigere Erklärung, warum man Mikros nie zuhalten sollte, es sei denn, es handelt sich eh schon um eine Kugel....
    Die Reflektionen nehme kann ich nur bedingt unterstützen. Sicherlich gibt es Reflexionen an der handfläche, aber bedenke, daß ein Sänger, der, wie Sänger das nun mal tun sollten, dicht am Mikro vor der Mon.-Box steht (wie in Krusty´s netter Zeichnung), ja auch schon Reflexionen erzeugt. Nämlich mit seinem Gesicht, ja sogar schon mit den unterschiedlichen Öffnungsbewegungen seines Mundes. Allerdings müßte man seine Wedges schon ganz schön heiß fahren, wenn es Koppelt, sobald der Chef den Mund aufmacht....


    2. Der Feedbackdestroyer im mainsweg... naja, also ich denke wir reden hier von einer kleinen Anlage (2 Boxen am Stiel) und Karaoke im lustigen Umfeld. Wenn der Betreiber dieser Anlage (will niemandem zu nahe treten) noch unerfahren ist in Sachen Akustik, ist es vermutlich doch hilfreicher, den FDB in den master einzuschleifen "set it and forget it". So ein gerät macht ja nicht 30 Bänder und bei wie erwähnt, überlegter Aufstellung der LS, dürften nicht soviele Frequenzen koppeln, daß es gar nicht mehr klingt. Vielleicht mal den EQ im Kanlzug am Mischpult vorsichtig einsetzen, das kann auch schon viel bringen. Ansonsten die Variante mit einschleifen des FDB in denMikroweg, aber naja.... ich kann diesen Dingern nichts abgewinnen... :roll:
    leicht den Faden verlierend, :wink:
    audiobuddy

  • HI, so wie ich die meisten Karaoke Shows erlebt habe, stehen die Boxen meißt hinter den Sängern. Ergo, Problem mit Feedback. Der Behringer ist einfach zu langsam. Ich hab auch so ein Teil und hab den nur zur Vorsicht im Drum Monitorweg. Wenns wirklich mal lauter wird braucht der halt ne Weile. Wichtig ist auch die Aussteuerung von solchen Teilen. Möglichst immer um die 0 dB Marke "fahren", ansonsten erkennt der das Feedback zu spät oder gar nicht. Beim Behringer gibts noch ne Option, bei der du die Empfindlichkeit zwischen 3-9 dB einstellen kannst. Wähle hier den größten Wert, dann gibts mehr Spielraum. Benutze wenn möglich nicht mehr als 4-5 Filter die automatisch suchen. Mehr Filter--> längere Suchzeiten. Besser noch das Teil raus und Sabine etc. rein. Funktioniert prächtig und versaut dir nicht gleich komplett den Sound.

  • ...oder bei Karaoke einfach ein leichtes Delay aufs Mikro (~10ms, ausnahmsweise im Insert) und das was dann noch kommen kann mit einem flinken Dreh am Lo-EQ rausnehmen 8)