Multimeter richtig Bedienen? Krafstrom

  • Hey,


    ich habe ein Multimeter mit Großdisplay (siehe Datenblatt) Datenblatt


    Das stelle ich auf Wechselspannung und den Messbereich auf 750 Volt (ist glaub ich das höchste)


    Damit kann ich dann doch die einzelnen Phasen messen? Ich habe schon so oft davon gehört, dass Geräte abgeraucht sind weil wohl irgendeine Phase falsch oder anders geklemmt war (meistens auf Dörfern) welche Phase ist das und wie kann ich das feststellen?


    Was kann bei dem Messen mit dem Multimeter eigentlich passieren? Falsch machen kann man doch eigentlich nichts, außer den Messbereich falsch einstellen.


    Wenn ich jetzt vom Veranstalter eine 32A Leitung bekomme und setzte da einen Adapter auf 16A, an dem dann eine Leiste mit 3x 230V (mit Sicherung) ist doch alles in Ordnung, oder?

    Vielen Dank schon mal für die Antworten.

  • Zitat

    Wenn ich jetzt vom Veranstalter eine 32A Leitung bekomme und setzte da einen Adapter auf 16A, an dem dann eine Leiste mit 3x 230V (mit Sicherung) ist doch alles in Ordnung, oder?


    Adapter 32A -> 16A bitte nur mit Sicherung.
    16A CEE kann ich auf 3x 16A Schuko aufsplitten, das ist richtig


    du hast bei Drehstrom 5 Kontakte im Stecker


    L1, L2. L3 - die 3 Phasen
    N - Nullleiter
    PE - Erde


    mit deinem Multimeter solltest du nun zwischen den phasen ca. 380-400V messen können, zwischen L und N bzw. zw. L und PE ca 220-230V


    Aber bei der Art deiner Fragestellung laß dir das doch bitte von jemandem zeigen der sich damit auskennt :!:

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  • Bitte nicht mit Multimeter CEE Stecker messen. Die meisten Multimeter haben ein zu geringen Innenwiederstand um korrekte Ergebnisse zu erhalten.


    CEE Stecker (Leitungen) immer mit einem Duspol oder vergleichbar messen.


    Mfg Marc

  • Zitat von "Holti"

    Die meisten Multimeter haben ein zu geringen Innenwiederstand um korrekte Ergebnisse zu erhalten.


    Meinst Du nicht eher einen zu hohen Innenwiderstand?
    Jedenfalls bei der Spannungsmessung...


    Grüße, Mathias


  • Der Adapter von CEE32 -> CEE16 ist unzulässig, und begünstig im Fehlerfall einen Brand (weil Sicherung nicht mehr zuverlässig abschaltet).


    Wenn Du von CEE32 auf Schuko verteilst, ist ein RCD mit 30mA absolut erforderlich. Diesen darfst Du in vor einer CEE32A Zuleitung nicht voraussetzen -> prüfen ob vorhanden und ggf. in Deinen Verteiler einbauen. Ohne RCD -> keine Abschaltung im Fehlerfall (Person steht unter Strom) -> Person tot.


    Mit einem Multimeter kann eine Leitung dieser Art nicht sicher geprüft werden. Es könnte einen Wert anzeigen, der durch Induktion entstand. Ferner sind die Prüfspitzen manchmal nicht geeignet, tief genug in den Stecker zu kommen. Dann besteht auch die Gefahr, dass die Prüfkabel am Messgerät falsch angeschlossen werden (z.B. für Strommessung -> Kurzschluss -> Gefahr).


    Die zu messenden Größen sind:


    Phase - Neutralleiter = 230V
    Phase - Phase = 400V
    Phase - Schutzleiter = 230V
    Neutralleiter - Schutzleiter = niederohmig (nicht vergessen dies zu messen!)


    Falls noch Fragen sind: Bitte fragen - nicht ausprobieren.


    Viele Grüße


    Stephan

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  • Zitat von "Mathias K."

    Meinst Du nicht eher einen zu hohen Innenwiderstand?
    Jedenfalls bei der Spannungsmessung...


    Grüße, Mathias


    Eben nicht, deshalb haben manche guten und teuren Messgeräte (Multimeter) eine Funktion wo ich einen Belastungswiederstand dazu schalten kann.


    Problem ist ja ich habe eine sagen wir mal 50 Meter lange Drehstrom Leitung. Nehmen wir an der N fehlt. Ich messe mit einem Multimeter meine einzeln Phasen. Bei 80% oder höher der Messgeräte wird dir dein Gerät eine Spannung anzeigen. Wenn du nun davon ausgehst das das Kabel in Ordnung ist und du deine Anlage anschliesst, wirst du dir wahrscheinlich irgendetwas abschiessen.
    Misst du das ganze aber mit einem Duspol leuchten höchstens die LED´s für Kleinspannung (12V/24V),.


    Mfg Marc

  • Zitat von "Holti"


    Eben nicht, deshalb haben manche guten und teuren Messgeräte (Multimeter) eine Funktion wo ich einen Belastungswiederstand dazu schalten kann.


    Genau, und jetzt denkst Du bitte mal darüber nach, was der Belastungswiderstand mit dem Innenwiderstand des Multimeters macht.

  • Zitat von "Holti"

    Bitte nicht mit Multimeter CEE Stecker messen. Die meisten Multimeter haben ein zu geringen Innenwiederstand um korrekte Ergebnisse zu erhalten.


    CEE Stecker (Leitungen) immer mit einem Duspol oder vergleichbar messen.


    Mfg Marc


    Also Multimeter wegschmeißen und Duspol kaufen??? Welchen kann man da empfehlen? Wieviel kosten die und wo bekomme ich einen her???

  • Warum das Multimeter wegschmeissen. Es ist nur eben nicht geeignet Drehstrom Leitungen zu messen.


    Ein guter Duspol fängt bei ca. 30 Euro an. Zu bekommen in jedem Elktro Laden.


    Mfg Marc

  • Holti: nachdenken ;)


    Multimeter ist zu hochohmig, Duspol ist viel niederohmiger! Bei welchem Multi kann man denn einen Lastwiderstand zuschalten (Widerstand geht bestimmt fuer brauchbare Messung an Netz eh nicht - eher wie bei Duspol eine Spule - ok auch ein Widerstand, aber kein ohmscher)?



    ciao
    bemi

  • Ich war jetzt eben im Elektrofachhandel, die haben mir von Benning den Duspol expert für ca. 45 € verkauft, muss jedoch noch bestellt werden.


    Der hat zusätzlich noch einen Durchgangsprüfer und ein Drehfeldprüfer. Brauche ich das überhaupt?

  • Drehfeld nicht unbedingt wenn du keine Motoren betreibst die auf Drehstrom laufen. Es ist aber immer gut zu wissen ob Rechtsdrehfeld anliegt oder nicht, wenn nicht ist einer der Phasen vertauscht.


    Durchgangsprüfer braucht man immer mal wieder. Sehr nützliches Tool.


    Mfg Marc

  • Spannungsmessung immer möglichst hochohmig.


    Desto besser das Spannungs Messgerät desto höher der Innenwiderstand.
    Messe ich Ströme gilt das gegenteil -> möglichst geringer Innenwiderstand


    Um einen fehlenden N festzustellen auf einer Phase eine Last zuschalten bsp. eine 1kw parkanne oder einen fluter .Nun die 3 Spannungen auf L1 L2 L3 messen da sollten dann gegen N 230V ( +/- 10%) bzw. gegeneinander 398V Anliegen.


    Diese Belastung hat aber nichts mit dem widerstand im Messgerät zu tun. Das Teil müsste ja eine massiv Leistung verbraten um eine (gut messbare) verschiebung des Sternpunktes auszulösen.


    Ob ein Multimeter nun dazu geignet ist Fachmännisch eine CEE Dose zu überprüfen sollen die Spezialisten beurteilen.


    PS: Multimeter oder ein Oszilloskop, was ja auch Spannungen misst besitzen einen Eingangswiderstand >= 1 Mega Ohm.

  • Jap, erstmal finde ich es super das du dich mit dem Thema auseinander setzt!


    Um vllt auf deine Frag am Anfang noch mal einzugehen das Multimeter abrauchen usw usw.


    Mit einem Multimeter kann man in der Regel mehr als nur Spannungen messen( 230 V 380 V usw du bekommst es ja genau angezeigt 228,4V).


    Des Weiteren kannst du Widerstände durchmessen hierfür das Multimeter auf das Ohm Zeichen stellen! Wichtig hierbei: nur im spannungslosen zustand messen !


    Aber nun zum eigentlichen Knackpunkt:
    Mit dem Multimeter kannst du auch Strom messen d.h. wie viel Strom dein Verbraucher zieht! Strom in Ampere.


    Diese Strommessung machst du allerdings in reihe und nicht parallel wie bei einer Spannungsmessung!


    Um mit einem Multi eine Strommessung durchführen zu können musst du eine Messspitze am Gerät umstecken!


    Solltest du dann aber im umgesteckten zustand Spannungen messen wollen gibt’s nen riesen Schlag und das Ding ist hinüber und vlt erleidest du oder deine Verteilung auch nen schlag.


    Nimm besser den DUSPOL:


    Mit der Durchgangsprüferfunktion kannst du z.B. Leuchtmittel auf die schnelle mal durchmessen:


    Beispiel: an einem Stecker von ner PAR Kanne, einfach an beide Pole des Steckers halten. wenn du Durchgang ist im Normalfall alles ok.

  • ach mom hab da nochwas vergessen


    je nach duspolmodel:
    wenn du N gegen PE misst weil du ausversehen die falsche Buchse erwischt und du dann den Knopf am Duspol drückst dann fliegt der FI raus !

  • Zitat von "sydon"

    ach mom hab da nochwas vergessen


    je nach duspolmodel:
    wenn du N gegen PE misst weil du ausversehen die falsche Buchse erwischt und du dann den Knopf am Duspol drückst dann fliegt der FI raus !


    Wird das nicht sogar von manchen als "Quick'n'Dirty-Test" dafür verwendet, ob ein RCD überhaupt vorhanden ist bzw. ob der grundsätzlich reagiert? Dass das kein wirklicher Test ist, ist mir schon klar. Aber zumindest das Nichtvorhandensein eines RCD lässt sich doch so nachweisen, oder habe ich da einen Denkfehler?


    --
    Jeremy

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."

  • Du hast keinen Denkfehler, als "Test" kann man das durchaus so machen. Allerdings sollte auch klar sein, dass das keine wirkliche "Prüfung" eines RCD ist, da man nichts über den genauen Auslösestrom und die Auslösezeit weiß.

  • Zitat von "Mathias K."

    Du hast keinen Denkfehler, als "Test" kann man das durchaus so machen. Allerdings sollte auch klar sein, dass das keine wirkliche "Prüfung" eines RCD ist, da man nichts über den genauen Auslösestrom und die Auslösezeit weiß.


    So war's auch gemeint.


    --
    Jeremy

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."