Mischen in schwerem alkoholrausch

  • Ich gestehe ja auch ein, gerne zu trinken.
    Natürlich bleibt kaum einer absolut nüchtern, wenn es um Feiern geht - das ist leider ein gesellschaftliches Problem.
    Das ist aber keine Entschuldigung, total besoffen zu arbeiten! Auch, wenn beim Mischen relativ wenig Gefahrenpotential besteht.


    Ich denke, bei der Diskussion um Alkohol als Tech/Mischer muss man mal die anderen Tätigkeiten wie Autofahren, Abbauen etc. aussen vor lassen. Dort hat Promillenz nix zu suchen.
    Weiterhin macht auch die Differenzierung Industriejob/Gala/Theater - R'n'R-Konzert doch einiges aus. Bei letzterem trinken ja auch die Akteure nebst Besuchern eher, da neigt man schnell zu "Gruppenzwang".



    Klar trinke ich gerne ein Feierabendbier, aber
    1. besauf ich mich nicht und
    2. achte ich auf mein Auftreten dem Kunden gegenüber. Da ist dann ggf. das Feierabendbier doch recht lange vorm Feierabend OK oder "erwünscht" (Einladung des VAs), solange ich einen soliden Job abliefere. Und ein Grossteil der erfahrenen Mischer können das Mischen sowieso im Schlaf. Ob man dann statt 100% noch wirklich 150% Performance leisten muss, ist eher fraglich, es kommt immer auf das Gesamtbild an.


    Wichtiger als nüchtern mischen ist IMHO, dass das Ergebnis mir gefällt - sonst mache ich grundsätzlich was falsch und zweitens, dass das Ergebnis Publikum & Veranstalter gefällt - sonst mache ich den falschen Job.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Zitat von "powerline-music"

    Auf Job gibts kein Alc - ganz einfach ! BASTA


    NO GO !



    Wer sagt denn, dass der Herr Fragesteller zu der Zeit offiziell auf Job war? Oder vielleicht war er nur die Feuerwehr für einen noch besoffeneren "Kollegen"???


    Pauschal auf den fragestellenden Kollegen loszugehen, ohne die ganze Geschichte zu kennen ist einfach unfair.


    Dass Alkohol bei der Arbeit nichts zu suchen hat, ist wohl klar und braucht nicht zum 20ten mal extra Betont werden.


    Interessant, wie dieser Fred wieder mal an der Fragestellung vorbeiläuft.


    Auf die Frage zurückzukommen: Das Hörvermögen leidet definitiv mit zunehmendem Alkoholeinfluss (Selbsterkenntnis). Mit wissenschaftlichen Hintergründen kann ich leider nicht dienen.



    Jelly

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  • Hallo Freunde der leichten Unterhaltung....


    Um die Frage dieses Threads mal wissenschaftlich auszuleuchten und zu beantworten: JA!
    Alkohol - wir sprechen hier hoffentlich von Ethylalkohol (Trinkalkohol), da es noch zig andere Alkohole gibt die mitunter weit weniger bekömmlich sind - ist ein Zell- und Nervengift und greift primär das Zentrale Nervensystem an. Dabei werden unter anderem essentielle Bereiche im Bereich der Wahrnehmung und Motorik in ihrer eigentlichen Funktion gestört oder gehemmt. Es ist nun trivial daraus einen direkten Zusammenhang zw. Hörvermögen und Alkoholgehalt im Körper abzuleiten. Es MUß zu einer signifikanten Veränderung kommen.
    Die Tatsache, daß dabei die Höhen am schnellesten aus dem akustischen Sichtfeld verschwinden ist äußerst einfach und logisch: tieffrequente Schallereignisse werden auch über den Körper auf- und wahrgenommen (das Baßgefühl im Magen) und nicht nur über das cortische Organ.
    Bei entsprechendem Alkoholkonsum wird man als feststellen, daß der Klang immer dumpfer wird (Lähmung der Nervenzellen) und im weiteren Verlauf mit Echos und anderen akustischen Täuschungen (Fehlinterpretation der Nervenzellen bzw. Fehlfeuer der Synapsen) belegt wird.


    Grüßle,
    micha


    PS:
    Alkohol hat bei der Arbeit nix verloren. Das gilt sowohl für den VA-Tech als auch für die Musiker auf der Bühne. Ich bekomme da immer ziemlich Bauchweh, wenn sich die Herren Musiker/Techniker Mut antrinken *grmpf*
    Letztendlich sollten die Veranstalter dies untersagen und solche Musiker stehenden Fusses wieder heimschicken - ohne Gage. Gerade bei Festivals ist das echt ne Plage.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Hier kommt noch einer, der zu dem einen Prozent gehört. Ich bin generell Alkoholabstinenzler, da mir das Zeug schlicht und ergreifend nicht schmeckt. So.

    We're on a mission from God. - Elwood Blues

  • :shock: Moin,


    wasn lustiger Fred. Tiefe Frequenzen sind rot und schmecken fett. Ich zähle mich ganz sicher nicht zur Mineralwasser und Müsli Fraktion, und werde jetzt nicht den Finger erheben, und Leuten all die Erfahrungsmöglichkeiten verbieten, die der reiche Molekülschrank bereithält. Doch Leute, die im Kokainrausch ihre gute Erziehung vermissen lassen, sich mit Heroin öffentlich zu den Toten begeben, den Bewussheitszustand ohne THC im Hirn vergessen haben, nie Menschen nach 3 Tagen Speed erleben, weil sie sofort auch ihren Rüsssel reinhängen müssen, und nicht zu vergessen das ganze Volk, das täglich und gemeinschaftlich verdorbene Kohlehydrate in sich schüttet... langweilen mich.


    Wer ein nettes Leben anstrebt, und sich das ohne tägliche Einwirkung irgendwelcher Moleküle nicht vorstellen kann...


    Lebenslanger Versuch macht nicht kluch, Molekülverseucht am Pult, hmmm, ich bin lieber nüchtern, das finde ich schöner. Und von den Kollegen auf einer Baustelle erwarte ich, daß sie diese Weltsicht teilen.


    und Mischer, die ihr abgestandenes Plastikbecherfestivalbier wahlweise aufs Dockhouse oder Siderack stellen und als erste Amtshandlung übers PA meckern und sich dem EQ zuwenden, lasse ich eine Erziehung zukommen, die völlig frei irgendwelcher methodischer Grenzen ist.


    Ich hatte auch schon Mischer, die die bereitgestellte Flasche Mineralwasser in 20 Minuten geleert haben. Und wenn ich vom Babysitter ne Flasche Miwa bekomme weiß ich, daß ich keinerlei unlösbare technische Probleme haben werde.


    Gruß

    Lebe wohl, Michael Ebners Universum

  • :D:D:D


    Ganz meine Meinung. Trotzdem, habe am Freitag wiedermal Dr. Feelgood
    gemischt. Und da kam mir die Musik mit ein paar kleinen Bieren einfach noch besser rüber. Dem Publikum aber auch. Die Band war auch glücklich.
    O.K., meine P.A., ein Club, wo wir schon über 150 Jobs gemacht haben und ein leq Meter nebendran, und mein Lichtmensch mit Eistee..
    Ich darf das auch mal.

  • Wow , was für ein Tread


    Zitat von "Jelly"

    Oder vielleicht war er nur die Feuerwehr für einen noch besoffeneren "Kollegen"???


    Worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen "besoffen" und "noch besoffener" ? :D


    Naja , ich könnte mir jedenfalls nicht vorstellen ,
    dem Veranstalter mit einer Bierfahne entgegenzutreten .
    Ist auch kein Problem , denn mir schmeckt Alkohol auch nicht .


    Zur Fragestellung : Wenn jemand nicht mehr genau weiss was er tut ,
    ist es eigentlich auch egal was er hört und was nicht ......


    Gruß HP

    Gleichschritt funktioniert mit mir nicht

  • naja ich denke das mit dem bierchen ist schwer jobabhängig. ich war schon mit bands unterwegs, bei denen es nicht gut ankam als ich das angebotene bierchen vor dem gig ablehnte. bei manchen jobs, z.b. wenn ich befreundete bands zu guten preisen quasi als "freundschaftsdienst" mische trink ich auch mal ein zwei bierchen. daran finde ich auch nichts verwerflich.
    bei einer professionellen produktion hat alkohol genausowenig wie sonstige drogen irgendetwas zu suchen.


    trotzdem eine kleine anekdote. am freitag habe ich mit meiner band in einem jugendzentrum gespielt. da kein haustechniker vor ort war, und der rest der "technik-leute" relativ ahnungsfrei war, musste ich beim soundcheck erstmal unseren eigenen mix von der bühne feedbackfrei machen, so nach dem motto "so jetzt nimm mal 1 khz raus, dann gehts"...
    danach habe ich dann, weils der letzte tourtag war mit meiner band ein paar bierchen getrunken vorm gig, als dann die anderen bands ankamen und mich fragten ob ich nicht ihre gigs mischen will, mein drummer hatte ihnen meinen job verraten. so habe ich dann ziemlich gut betrunken zwei bands gemischt. hat aber wirklich gut geklappt, der veranstalter meinte zu mir er hätte noch nie so nen guten sound da drin gehört...da war ich dann doch etwas erstaunt...

  • hp : "Wenn jemand nicht weis was er tut" ist eine Sache, aber wenn er (aufgrund von Alkohol) noch glaubt zu wissen was er tut wird es spätestens für die anderen schlimm...


    @Hornli : "Ich hatte auch schon Mischer, die die bereitgestellte Flasche Mineralwasser in 20 Minuten geleert haben. Und wenn ich vom Babysitter ne Flasche Miwa bekomme weiß ich, daß ich keinerlei unlösbare technische Probleme haben werde. " - Das finde ich eine nett Geste und gut Sache ! Von Anfang an Klar machen "Ich bin auf deiner Seite" dann ist der Job gleich viel entspannter.


    Nichtsdesdo trotz : Auch ich gehöre dem einen Prozent... :lol:


    Gruß
    <cheesy>

  • Zitat von &quot;sunride&quot;

    Den gibt´s noch? Den hab ich das letzte mal vor fast 20 Jahren gemischt. Und da sah der schon alt aus ;)


    Dr. Feelgood heisst die Band. Der Sänger, der vor 20 Jahren schon alt war, war Lee Brilleaux, er starb glaub ich etwa vor 10 Jahren.
    Die Band ist seit einigen Jahrenmit nem andern Sänger auf Tour. Er machts gut. Die Band raucht nicht, säuft sehr wenig und der Drummer (60) verbrennt ab und zu fünfblättrige Pflanzen.