Feedback - Probleme im Jazz-Bereich (Kampfbeschallung)

  • Ich kann bestätigen, dass das KMS105 in der Tat auch sämtliche Umgebungsgeräusche im Saal in einem erschreckenden Maße sehr hochwertig und nahezu verfärbungsfrei über die PA wiedergibt. Habe mich schon mal gefragt, ob das Mic tatsächlich eine Superniere hat oder nicht doch versehentlich eine Kugelcharakteristik? ;)


    Da das Mic andererseits mit zum Besten gehört, was derzeit am Markt ist, frage ich mich, wo die erhöhte Feedback/Übersprechfestigkeit alternativer Mics (z.B. E945 lt "Manuela", bzw. Shure KSM9 lt "Janko") denn letztendlich herrühren sollte?? Alle Mics haben als Richt-Charakteristik eine Superniere angegeben. Ist es eine im Mic "eingebaute" EQ-Kurve, die die typischen Feedback-Frequenzbereiche absenkt??

  • Ich bin weiterhin der Meinung, dass das Problem nicht vorrangig ein Mikrophonproblem ist. Meine Erfahrung mit dem 105, das ich auch viel einsetze, ist, dass man mit dem Systemeq doch anders umgehen muss, als mit einem 58 o.ä., dann aber ähnlich (Feedback-) stabile Ergebnisse erzielen kann.


    Da Du ja beschrieben hast, dass keine anderen wesentlichen Rückkopplungsquellen in Frage kommen, finde ich es durchaus legitim, den Systemfrequenzgang ( ich meine damit das "System" Mikro-Lautsprecher-Raum ) über einen parametrischen EQ im Master zu korrigieren. Meine Erfahrung ist gerade nicht die, dass man hiermit ( wenn richtig gemacht ) dem Lautsprechersystem seine Natürlichkeit nimmt solange man sich darauf beschränkt, vor allem unerwünschte Wechselwirkungen zwischen Lautsprecher und Raum zu EQen.


    Natürlich wäre die richtige Reihenfolge, zunächst das Lautsprecherkonzept zu ändern ( Delay line ) und dann den EQ zu benutzen. Ich habe allerdings in deinem Fall den Eindruck, dass Du mit dem EQ einfach zu zurückhaltend bist.

  • Vielen Dank für die interessante Diskussion.:-) Nachdem allerdings manches kontrovers :?: diskutiert wird, möchte ich den Stand einmal (aus meiner Sicht) grob zusammenfassen:


    Ausgangspunkt:
    Der FOH Sound ist am Ort der Zuhörer hinreichend linear d.h. es schwingen bei der benutzten Lautstärke i.d.R. kaum Raummoden an. Dies würde sonst bei den entsprechenden Frequenzen (=Tasten) des elektronischen Flügels zu deutlichem Dröhnen führen, was typischerweise den Einsatz des param. Master-EQs nach sich ziehen würde. Es gibt nur IEM auf der Bühne. Sobald die KMS105 Mics dazukommen, gibt es Feedbackprobleme zwischen 200-400Hz, welche das Gain before feedback (GBF) derartig einschränken, dass die Musik (nach Meinung vieler Leute im Publikum) deutlich zu leise ist.


    Ziel:
    Durch geeignete Massnahmen soll das GBF um 10dB erhöht werden, ohne den FOH Sound zu verschandeln.


    Technische Anregungen des Forums:


    1) Einsatz von schmalbandigem (ca 1/15 Oct) param. EQ im Master (Stichwort: Einpfeifen, sabine und co) Absenkungen von 12-18dB (hermste):
    Dies soll einen GBF bis höchstens 6dB (Volker Holtmeyer) erzielen. Nach einer anderern Auffassung (guma) werden z.T. mehr als 6dB damit möglich.


    2.) low cut bis 400Hz im Gesangskanal,
    Der Einfluss auf den Sound der Stimme wird hier extrem kontrovers beurteilt (Kracky, klauston). Der Gewinn an Gain ist noch nicht kommuniziert GBF = ?, zumal der Pegel der Stimme durch den LPF zunächst sinkt.



    3.) Erhöhung des Abstandes Mic - Box
    bei einer Verdoppelung des Abstands Mic - Box erhöht sich das GBF um maximal 6db (Lambda-halbe). Anm. Frankie01: gilt aber nur im Freien, sonst weniger je nach Halligkeit des Raumes (Quelle: MAPP).


    4.) Verwendung eines anderen Mikrofones als das Neumann KMS105
    Es wird kontrovers diskutiert, ob dies etwas bringt (Manuela, guma, u.a.) Es wurden 3 unterschiedliche Mikrofone empfohlen, die besonders feedback fest sein könnten. Es wurde die Frage aufgeworfen, ob sich diese Mics vom KMS105 durch den Frequenzgang unterscheiden? Ein GBF = ? ist nicht genannt worden.




    5.) Erhöhung der Boxenanzahl in größerer Entfernung zur Bühne
    Dezentrale Beschallung, Delay line. GBF = ?




    Ich fände es sehr wertvoll, wenn man die "?" noch durch belastbare dB Angaben abklären könnte.

  • Ich glaube nicht, das man Deine ? einfach pauschal nach GBF Gewinn beantworten kann.


    Wenn es dem Publikum zu leise ist ( So hab ich das jetz verstanden ) , dann muß man wohl was tun.


    Zum Einen ist es so, das im "Richtigen Leben" draußen auf den Jobs immer wieder Kompromiße eingegangen werden müßen, was den Sound betrifft.
    Bedingt durch Räume und deren Architektur, Aufstellmöglichkeiten der Boxen aus diversesten Gründen, Input von Musikern usw ( Liste ließe sich noch lang fortsetzen )
    Ich weiß nicht, wie erfahren Du bei diesen Live Einsätzen bist, aber ein erfahrener Tech würde da sicher noch einiges rausholen. Drum meinte ich auch, das es schwer ist, einfach einen oder mehrere Pauschaltips zu geben. In einem Studio zb stellt sich eine Problematik ja so kaum.


    Da muß man selber mal am Pult stehen und gucken was geht.
    Ich persönlich würde mir sicher mal den PA EQ zur Brust nehmen. Im Idealfall ein guter parametrischer, sonst im Notfall auch gern einen 31er :D
    Dann stellt sich die Frage nach den Prioritäten: Was ist störender ?? eine zu leise Stimme oder ev was wegnehmen in besagten Frequenzen.
    Das Mumpfen kann durchaus indirekt über andere dem Mic nahestehenden Instrumenten kommen, bzw auch ein "Überlagerung" aus allem sein.
    Die Stimme mit Low Cut versehen ist so eine Sache ( meine subjektive Sicht der Dinge )
    Bei Rock usw kann schon mal sein, das ich mal bei ca120 cutte, damit sie sich besser durchsetzt ( muß aber nicht unbedingt sein )
    Bei Jazz, Klassik oder anderen Dingen, wo eine Stimme schön und voll sein muß, versuch ich es überhaupt mal ohne. ( geht aber auch nicht immer ) Mit einem Cut von 200Hz oderr mehr könnt ich persönlich nicht leben :roll:
    Versuchs einfach im Idealfall mal mit einem Meßprogramm anzusehen.
    ( Mal die Einzelnen Instrumente und auch alles was rausgeht aus Pult, auch Vergleichsmessung Pult / Meßmicro) Vielleicht hilft ja mal wer.
    Oft kommt man Problemen so einfacher auf die Spur. 8)

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  • Die eigentliche Schwierigkeit bei dieser Art Gala-Veranstaltung ist, dass der Act eher wie Norah Jones die Tasten streichelt und ins Mic säuselt, während sich etliche Leute im Saal nebenbei auch unterhalten wollen UND GLEICHZEITIG die Musik konzertant und deutlich hören möchten. Hierfür ist dann wirklich jedes dB an GBF bitter nötig. Der gemessene SPL des Acts liegt bei ca 82dB am FOH für die UPA/USW Lösung bevor es koppelt.


    Um 10dB mehr Pegel GBF zu schaffen muss man natürlich Kompromisse machen, das ist schon klar. Es sollen halt keine faulen Kompromisse sein, bei denen der Sound baden geht. Ich denke, dass man dieses nahezu lehrbuchartige Minimalsystem "lineares Mic koppelt hinter einer linearenPA" ganz gut mit dem GBF Ansatz angehen können sollte (Wenn nicht so ein System, welches denn dann?).


    Mein gedankliche Priorität derzeit ist, die UPAs dreimal so weit von der Bühnenmitte nach außen zu stellen wie bisher (GBF <=10db / realistisch 7db) und mit Kurbelstativen auf die maximale Höhe zu bringen, um damit den Saal mit einer gewissen Grundlautstärke zu versorgen und zusätzlich evtl. mit Frontfill vor der Bühne zu arbeiten. Dabei geht natürlich die Ortung und das Stereoimage ein stückweit flöten, aber die ganzen Mischungen des Programms (total recall) könnten halbwegs unverändert bleiben. Falls dann nötig, "einpfeiffen" und mit par. EQ noch auf 6dB zusätzliche GBF hoffen.


    Was die empfohlenen feedback-armen Mics angeht, bin ich mir etwas unsicher, ob es wirklich den Aufwand lohnt, die Sänger von einem neuen Mic zu überzeugen ;) (WEISS DAS VIELLEICHT JEMAND DEFINITIV?).


    Als letzte Notlösung würde ich wohl den Bereich unter 400Hz im Mic-Kanal nicht gleich mit einem low cut sondern mit einem shelving filter kontrolliert absenken.


    ABER ES IST DIE FRAGE, OB DIESE PRIORISIERUNG WIRKLICH DEN BESTEN KOMPROMISS DARSTELLT??

  • Deine Idde mit der anderen Lautsprecheraufstellung ist definitiv der erste und richtige Schritt, und wenn nicht übertrieben denke ich so sehr verliert das ganze garnicht an Ortung und dem Stereoimage, zumal Stereo auch wieder ein sehr kontroverses Thema ist bei Livebeschallung. Der Frontfill ansich wäre hier eine sehr gute Idee, und dieser kann ja weitaus leiser bleiben, macht dir also weniger Probleme bei GbF, die Ortung wird dadurch einiges besser. Den Master EQ würde ich dann wie gesagt unterstützend probieren. Die Eingriffe in den Microkanal würde ich wirklich nur machen wenn absolut notwendig.

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  • Ich bin mit einer Band unterwegs, wo die Sängerin wirklich leise singt.
    Selbst bei Pulten wie XL3 und Ähnlichem war mein Gain immer so bei 2-3 Uhr.
    Jedesmal Horror und Kampf.
    Hatten zwar alle In Ear, aber wir brauchten so definitiv keine Atmo mics.
    Jeder der die Stimme im Mix hatte, hatte auch Atmo.
    Und hinter der Sängerin stand der Drummer :shock:
    Die Drums waren über das Main Voc mic super zu hören. :D
    Wir haben viel probiert, als Mic kommt jetz eine Superniere zum Einsatz.
    ( unterschiedliche, aber Superniere )
    Das war aber nur sekundär wichtig.
    Wir haben die Sängerin mit "psychologischer Kriegsführung" langsam dazu gebracht, lauter zu singen.
    Und weiters setz ich einen TLA Röhrenkompressor ein.
    Die Stimme setz sich im Mix so viel schöner und lauter durch.
    Der Streß ist vorbei 8)
    Viel davon war aber Arbeit mit der Band.
    Ich guck immer, wo die PA steht und versuch schon im Vorfeld den Verleihern klarzumachen, das es sich um akustisch schwierige Jobs handelt.
    Lieber auch etwas mehr PA hinstellen.
    Mehr Headroom = Mehr Spaß am Pult.
    Die Idee, bei einer leisen Band braucht man ja nicht so viel PA stimmt ja nicht.
    Man muß ja nicht gleich einen Shelv einsetzen.
    Meist sind die Problemfrequenzen ja gar nicht so breitbandig.
    Hast Du keinen Kumpel, der mal Smmart oder noch besser SatLive :D testen will ??

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  • Zitat von &quot;Frankie01&quot;

    Die eigentliche Schwierigkeit bei dieser Art Gala-Veranstaltung ist, dass der Act eher wie Norah Jones die Tasten streichelt und ins Mic säuselt, während sich etliche Leute im Saal nebenbei auch unterhalten wollen UND GLEICHZEITIG die Musik konzertant und deutlich hören möchten.


    Nach deinen Beschreibungen ist die ganze Sache imho ein REIN musikalisches Problem. Und da deine Band anscheinend eine Gala Band ist, wirst du ihnen wohl erklären müssen, was SIE ändern müssen, damit die Show funktioniert.


    Entschuldigung an alle hier, aber wenn ich ZWEI Mikrofone auf einer guten Anlage für eine Gala Hintergrundbeschallung nicht laut bekomme, dann stimmt etwas massiv mit den Sängern nicht bzw. mit ihrer Performance, und erstmal nichts mit der Technik selber. Natürlich gibt es Lösungen, um die probleme zu mindern, aber ohne das Grundproblem der zu leisen Sänger wird es doch jedes mal wieder ein Kampf mit vielen Kompromissen geben.


    Ich benutze für solche Gelegenheiten normalerweise eine Multibandkompressor in der Summe, um die Dynamik vorsichtig etwas einzuschränken, und einerseits etwas aus dem "Gemurmel" herauszukommen, allerdings auch die Spitzen abzufangen. Das wäre aber in deinem Fall natürlich eher kontraproduktiv.


    Nochmals: GALABAND !! Die Sängerin soll von ihrem "Kunstrip" runterkommen, und nicht so viele gehauchte Studio CD´s von Nora Jones hören, die Dame singt live auch anders als im Studio ...

  • ... Atmo mics braucht man bei derartigen VAs wirklich nicht. Nachdem ich die Herrschaften extra mit den 3dAmbient IEM von Sensaphonics ausgestattet hatte, bei denen man das Ambient in Stufen zumischen kann, wurde der Ambient-Regler hier das erstemal bei allen auf 0 gestellt. ;) Ein Segen!


    Die Sänger laufen grundsätzlich über einen Tubetech Mic Pre und CL1B mono-Comp, klingt sehr schön - wenn die PA nicht pfeift ;-).


    Hatte anfangs noch den SIM3 von Meyersound dabei. Aber ich habe festgestellt, wenn ich einen guten Grundriss/Höhe des Saales kriege, kann ich die Coverage und Raummoden eigentlich recht gut mit MAPP Online Pro von Meyersound vorausberechnen und die Kiste daheim lassen. Nur unter 100Hz stimmts noch nicht so recht, aber die Subs mache ich eh nach Gehör.


    Ich kenne nur SIA Smaartlive. Was macht Smmart bzw. SatLive besonderes?

  • @ oTon


    .. ist ja alles wahr, was Du da über die Bedeutung der Darbietung schreibst aber ich glaube du hast noch zu wenige Jobs mit UPAs gemacht. Klingen ganz nett, sind aber in beiden Versionen echte "Nahfeldmonitore" und schreien schon nach einigen Metern nach einem verzögerten Schwesterchen. :wink:


    @ Frankie01


    Hast du das Röhrengedöns auch mal ausgsteckt ? Nein, Spass beiseite: Wie ich anfangs schon sagte: ein multifaktorielles, aber am wenigsten ein Mikrophonproblem. Mann müsste das mal hören.

  • Zitat von &quot;guma&quot;

    .. ist ja alles wahr, was Du da über die Bedeutung der Darbietung schreibst aber ich glaube du hast noch zu wenige Jobs mit UPAs gemacht. Klingen ganz nett, sind aber in beiden Versionen echte "Nahfeldmonitore" und schreien schon nach einigen Metern nach einem verzögerten Schwesterchen


    Schon eine ganze Menge .. allerdings immer nur (oder deshalb) als In/Nearfill. Ich sehe ja auch schon noch technische Verbesserungsmöglichkeiten. Nur ist das alles Makulatur, wenn die Grundvorraussetzungen nicht stimmen. Und mit Musikern (gerade mit Profis) kann ich reden, mit einer Box nicht.


    Und wenn ich eine Gala Show machen will, die echten Jazz mit Feel und authentischem Sound transportieren soll, dann darf ich imho nicht zuviele Kompromisse eingehen, sonst klingt es dann doch wie ein besserer Alleinunterhalter ... 400 Hz Lowcut sind da dann auch eher hinderlich ...

  • Zitat

    lehrbuchartige Minimalsystem "lineares Mic koppelt hinter einer linearenPA"


    Das mag vielleicht auf Achse der beiden genannten gelten. Du solltest dir allerdings mal die Mühe machen und den Frequenzgang der UPA Konstruktion hinter den Boxen messen (sollte mit deinem SIM ja kein Thema sein). Das ist alles andere als linear! Da wirst du genau die Frequenzen sehen , die deine Rückkopplungen produzieren.
    Vielleicht hats schon jemand angemerkt und ich nicht auf die Schnelle gefunden: Es ist nicht nur der Abstand Mikro-Box ausschlagebend,sondern auch der Abstand Mund-Mikro. Bringt halt auch 6dB pro Entfernungshalbierung. Manche Mikros eignen sich aber nicht für very-close- bespreching. Wenn deine Sängerin zum leisen Singen auch noch die Unart haben sollte eine Mikrofontechnik mit starker Abstandsvariation anzuwenden, dann musst du sie wohl mal ein bischen umerziehen....

  • So ich habe jetzt mal einen Lifemitschnittsschnipsel von Frankies Kapelle gehört.


    1. Die Dame hat sicher genau das richtige Mikrophon.
    2. Das Ganze hört sich auf dem kurzen Schnipsel so gut und professionell an, dass es als Mixer zu nehmen ist "as it is" .


    3. Bleibt für mich als Lösung nur die Änderung des Lautsprecherkonzepts Richtung grösserem "Throw", Höhe gewinnen durch Fliegen oder mindestens Einsatz von hohen Kurbelstativen und das Arbeiten mit Verzögerungslautsprechern für eine "vorne-leiser ( und damit feedbacksicherer ) hinten-lauter-Situation" und der massivere Einsatz von EQ.

  • Bleibt aber weiterhin das Problem, daß oft Künstler und Publikum einfach nicht zusammenpassen.
    Was ist denn schlimmer, wenn die Gruppe bei einem Firmenevent als Hintergrundmusik gebucht ist: daß hochwertige Jazzmusik als Hintergrunddudelei degradiert wird oder daß der Sound mittels EQ-Einstellung kleinwenig "verbogen" wird, so daß die Musik insgesamt etwas lauter wird?
    Auf solch einer Veranstaltung hören doch die wenigsten Gäste auf die Musik, geschweige denn, daß da ein paar Frequenzen mittels EQ schmalbandig gezogen wurden...


    Wir reden ja nicht von einem Jazz-Konzert mit ruhigen, aufmerksam zuhörenden Publikum.
    Für mich liegt der größte Fehler in der jeweiligen Event-Organisationsabteilung. Das wäre, als wenn der Nikolaus zu Ostern gebucht wird...

  • Zitat von &quot;mringhoff&quot;

    Bleibt aber weiterhin das Problem, daß oft Künstler und Publikum einfach nicht zusammenpassen.
    Was ist denn schlimmer, wenn die Gruppe bei einem Firmenevent als Hintergrundmusik gebucht ist: daß hochwertige Jazzmusik als Hintergrunddudelei degradiert wird............
    Für mich liegt der größte Fehler in der jeweiligen Event-Organisationsabteilung. Das wäre, als wenn der Nikolaus zu Ostern gebucht wird...


    Ich bin da sicher derjenige der sich mit als erster das KOTZEN leistet ( bin dafür berüchtigt, meine Meinung zu sagen ) ABER:


    Es ist leider ein FACT OF LIFE, mit dem wir leben müssen. Meist ist das Schmerzensgeld auf solchen Galas ja nicht schlecht.

  • Zitat von &quot;guma&quot;


    Es ist leider ein FACT OF LIFE, mit dem wir leben müssen. Meist ist das Schmerzensgeld auf solchen Galas ja nicht schlecht.


    jetzt noch das Programm ändern und ein zwei stündiges Medley aus "Summertime" und "Girl from Ipanema" einüben, dann steht der grossen Gala Kariere nichts mehr im Weg ...

  • Zitat von &quot;guma&quot;


    Es ist leider ein FACT OF LIFE, mit dem wir leben müssen. Meist ist das Schmerzensgeld auf solchen Galas ja nicht schlecht.


    Dann sollte das Schmerzensgeld auch so hoch sein, daß sich der Tontechniker erlauben darf, den EQ soweit zu benutzen, daß der Sound zwar lauter, aber nicht mehr linear ist. Bemerken wird das nebenbei sowieso nur er selbst, die Gäste sind ja währenddessen am "networken"...

  • Zitat von &quot;mringhoff&quot;

    Bleibt aber weiterhin das Problem, daß oft Künstler und Publikum einfach nicht zusammenpassen.
    ...


    Ein Wort zu Konzerten vs. gelegentlicher Firmen-VA:


    im Vergleich zu Konzerten der Band, bei denen die Leute ja nicht zu knapp Eintritt zahlen und sich für die Musik natürlich zu 100% interessieren (sonst wären sie ja erst gar nicht hingegangen), sind auf diesen Firmen-Events schätzungsweise etwa 50-80% des Publikums an der Musik interessiert. Im Hinblick darauf, dass diese Leute sich einerseits die Musik nicht selbst ausgewählt haben und zum anderen jedwede Musik Geschmackssache ist, finde ich den Anteil der "Musikliebhaber" im Publikum durchaus beachtlich, zumals realistisch gesehen z.T. das Buffet und etliche andere Zerstreuungen locken ;-). Leider können diese Hörer -mangels hinreichender Lautstärke - "nicht so in die Musik eintauchen, wie es schön wäre" (Zitat eines Gastes), weil das Reden der restlichen Leute noch stört. Nachdem der Act definitiv NICHT als Hintergrund-Musik gebucht ist, nehme ich solche Zitate sehr ernst.


    Ich denke, von einer professionellen Warte aus betrachtet, ist es absolut MEINE Verantwortung, sich dieser technischen GBF-Herausforderung zu stellen und bessere Lösungen zu erarbeiten - auch wenn die Randbedingungen sicherlich alles andere als optimal sind, da sind wir uns absolut einig. Ich bin mir sehr sicher, niemand will auf diesen VAs "0815 Party-Jazz-Gedudel" hören, sonst hätte man so etwas gebucht und sich viel "Schmerzensgeld" gespart ;-). Ich verstehe aber andererseits auch, dass sich etliche Leute auf Firmen-VAs etwas sagen wollen/müssen. Ob solche VAs grundsätzlich gespielt werden sollten oder nicht, ist eine -nicht technische - Grundsatzdiskussion, die zunächst Zeit kostet, die ich nicht alleine entscheiden kann und die vor allem das konkrete technische Problem nicht löst.


    Das technische Optimum m.E. wäre, den Act 10dB lauter zu bekommen. Dann könnte man sich auch noch gut unterhalten ohne zu schreien, sofern man die Köpfe etwas zusammensteckt. Und die Musik wäre absolut präsent, aber nocht nicht aufdringlich und "laut".


    Zurück zur Technik:


    Das zentrale Problem ist nach dieser ausführlichen Diskussion hier im Forum m.E. die Tatsache, dass die üblichen Boxen im Feedbackbereich (100-500Hz) zunehmend eine kugelförmige Abstrahlcharakteristik besitzen, so dass ich diesbezüglich erstmal nur durch eine weitere Entfernung von LS und Mikro GBF gewinnen kann (realistisch 4-5dB bei einer Verdoppelung der Entfernung in einem RAUM!)


    Hat jemand Erfahrung mit LS-Systemen/Anordnungen, die im Bereich 100-500 Hz den Schall besser bündeln, so dass der Bühnenbereich von diesen Feedback-Frequenzen verschont werden könnte?


    guma
    zunächst einmal: Danke fürs aufmerksame Testhören des Livemitschnittsschnipsels!


    du schreibst, dass beide UPAs (also auch das 60x60° System UPA-2p) deiner Erfahrung nach eher fürs Nahfeld geeignet sind. Hast du schon mit soundmäßig vergleichbaren Boxen gearbeitet, die du deiner Meinung nach für diese Art VA eher empfehlen könntest?

    Einmal editiert, zuletzt von frankie01 ()

  • BTW in diesem Threat geht eine Diskussion in eine ähnliche Richtung:


    http://www.paforum.de/phpBB/viewtopic.php?t=56608&postdays=0&postorder=asc&start=30


    Uebrigens: Die Yorkville Unity hat meiner bescheidenen und inkompetenten Meinung nach ein sehr homogenes Abstrahlverhalten 60x60 Grad bis runter auf 300 Hz. Der 15er koppelt passiv erst bei dieser Frequenz an. Wenn U15 vollaktiv mit separatem Controlling/Amping angefahren wird, kann auch noch etwas tiefer getrennt werden. Die U15P (die aktive Version der Unity) wird intern bei 350 Hz getrennt.


    Für mich sind diese Kübel nach wie vor im Bereich der bezahlbaren Direktstrahler die am besten klingen Kübel überhaupt - allerdings mit grossen Nachteilen bei den Fittings (Flyware, Anschlussfelder, Griffe etc.). Ausserdem sind die Dinger ziemlich riesig...