Sicherheitsfrage

  • Hi Sicherheitsexperten :D
    Vorweg: die Dinger sind noch NICHT (!) aufgehaengt. Das ist bei uns in der Halle...zum testen...ca. 1m uebern Boden.


    Nachfolgend die Bilder, zu denen ich die frage hab:




    Das setup ist fuer eine kleine Buehne. Es werden 4 HK-Pr:o12 verwendung finden. Das Rig hängt etwa 6m über dem Boden. Die Box ist mit 3 Stahlseilen aufgehangen, die jeweils ca. 400KG halten koennen.


    Nun meine Frage...ist das so i.o.? Oder koennte da jemand die Haende uebern Kopf zusammen schlagen und den Allmaechtigen anrufen.


    Gruesse,
    Moritz

  • ich würde es nicht um die trussbracings wickeln sondern in halbschellen mit öse am gurtrohr anschlagen, ist besser fürs truss. ausserdem sieht mir der biegeradius für den steel nicht so gesund aus, ließe sich ebenfalls mit anschlag in halbschellen mit öse beheben. ansonsten sollte das so passen.


    mfg carlo

  • N`abend zusammen,


    wie schon geschrieben leidet das Alu unter den umschlingenden Steels, also sollten hier besser Schellen verwendet werden. Mit dem Biege-Radius des Seils habe ich persönlich kein Problem. Poblematisch finde ich die verwendeten Ringschrauben. Selbige dürfen nicht in quer-Richtung belastet werden, also, so wie die da verbaut sind geht das nicht. Wenn die Teile 90° weiter gedreht werden sind die wieder in Lastrichtung uns alles wird gut...
    Ich gehe davon aus, das die Seile und Verbindungsglieder ausreichend dimensioniert sind.


    Grüße


    Christoph

  • Nutzt Du Original-Flugpunkte der LS-Boxen? Wenn ja, dann bitte einfach Coupler mit Ringösen benutzen und schon passt es.


    Wenn nein, dann bitte mal drüber nachdenken, ob Du DIESE Boxen dann überhaupt fliegst, Im Prinzip sieht die Sache safe aus, aber WENN was passiert und die Flugpunkte sind nicht zugelassen bzw. nicht orginal vom Hersteller vorgesehen dann hast DU das Problem... (Du wirst in dem Moment Hersteller und kommst in die Hersteller-Haftung)

  • Laut Herstellerangabe wiegt die Box 18.2 kg. Da wäre es auch schon egal, wie herum die Ringöse gedreht ist. Aber um kein schlechtes Beispiel zu geben, sollte man die trotzdem noch drehen.


    Biegeradius ist ok. Wenn die Box da die nächsten Jahre unbewegt hängen soll, dann ist auch Stahlseil auf Truss nicht das Problem, ggf. einfach 'nen Streifen Gaffa drunter.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • @ Admin warum Gaffa? Wenn man es länger irgendwo drauf lässt gibt das meist so hässliche Klebespuren wenn man das Abmacht ginge nicht auch Molton oder Teppic der B1 behandelt ist? Würde ich persönlich jedenfalls bevorzugen anstatt da mit Gaffa zu arbeiten.


    Man kann nicht nicht kommunizieren :D

  • Hi


    Ich als "laie" und fast Fachkraft würde auch Schellen und Ketten verwenden!
    Mit Kettenkürzer bin ich in der Länge relativ flexibel (wobei auch selbstgemachte Steels wunderbar hergestellt werden können)


    Gruß
    Daniel

    Fachkraft in Hamburg...

  • Zitat von "Hitower"

    wobei auch selbstgemachte Steels wunderbar hergestellt werden können)


    Diese Aussage möchte ich nicht unkommentiert stehenlassen.
    Prinzipiell ist es möglich, Steels selbst herzustellen, wenn man denn die passenden Materialien und vor allem das richtige Werkzeug (!) dafür hat.


    Das passende Werkzeug ist nicht das Billgste und "einfach drauf los" Steels zu bauen ist auch nicht.


    Alles in allem würde ich zusammenfassend sagen, daß sich ein Steel-Selbstbau in Stückahlen unter 500 selten lohnt, dafür bieten seriöse Händler/Hersteller viel zu gute Konditionen auf fertige Steels an.

  • Zitat von "Micromann"

    @ Admin warum Gaffa? Wenn man es länger irgendwo drauf lässt gibt das meist so hässliche Klebespuren wenn man das Abmacht ginge nicht auch Molton oder Teppic der B1 behandelt ist? Würde ich persönlich jedenfalls bevorzugen anstatt da mit Gaffa zu arbeiten.


    Auf einer metallenen Oberfläche bekommt man die Klebespuren dann schon wieder weg.


    Was da nun drunter kommt, ist reichlich egal. Bei drei nicht mal handgroßen Stücken wäre mir die Baustoffklasse auch völlig egal.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Hallo Zusammen,


    die Belastbarkeit der Seile reicht für die Anwendung sicherlich aus.
    die Kettenschnellverschlüsse müssen nach DIN 56926 oder "ähnlich DIN 56926", auf jeden Fall gestempelt sein (WLL-Angabe).


    In der GUV 24-1 (Merkblatt für den Gebrauch von Anschlag-Drahtseilen) steht allerdings folgendes:
    "1.3 Drahtseile unter 8mm Durchmesser dürfen nicht als Anschlagseile verwendet werden."


    Findet die GUV 24-1 hier Anwendung?



    Ich persönlich würde in dem Fall auch eher Ketten benutzen (nach EN 818) und einen Half Coupler. Damit läßt sich relativ bequem der Neigungswinkel einstellen, mit Kettenkürzer sogar im Handumdrehen.


    Gruß


    Elektrikus

    Wer amtliche Signaturen nachmacht oder verfälscht,
    oder nachgemachte oder verfälschte amtliche Signaturen in den Umlauf bringt
    wird mit Ohringer nicht unter 2 Jobs pro Woche bestraft.

  • Zitat

    1.3 Drahtseile unter 8mm Durchmesser dürfen nicht als Anschlagseile verwendet werden



    als einzelner anschlag kann man da drüber nachdenken, hier hängt es in (ich schätze) 5-6mm steels davon 3 stück und die doppelt durch umlegen. also im end 6x5 mm steel, wobei selbst einer die box mit 12 facher sicherheit sicher tragen sollte.



    mfg carlo

  • Die punkte, wo die schellen eingedreht sind, sind orginal vom hersteller vorgesehen. Man muss eine schraube rausdrehen und die oesen dann im gewinde befestigen. Das der truss in mitleidenschafft gezogen wird, ist relativ egal. Zur not wickel ich gaffa um das stahlseil, um es vor reibungen zu schuetzen. Insgesammt haengen die boxen 12 Tage am Rig.
    Der Neigungswinkel ist muss so sein, da ich einen recht engen bereich unter dem rig bestrahlen muss. Zur not kann ich zwei stahlseile am obenem pfosten anbringen, um den neigungswinkel zu erhoehen.
    Die schellen in haengrichtung zu drehen ist kein prob.


    VIELEN dank fuer eure vielen antworten!


    Gruss
    Moritz

  • Moin auch.
    ohne jetzt korintenkackerig werden zu wollen, aber mir sind an Eurer Flugkonstruktion diverse kleine Sachen aufgefallen:
    -Die Truss im Dach ist hoffentlich nicht nur aufgelegt sondern hat eine schlüssige Verbindung, sodass sie sich nicht bewegen kann.
    -Sind die Flugpunkte durch Euch nachgerüstet worden? wenn ja müsst ihr die Konstruktion durch einen Fachmann (z.B Statiker) prüfen lassen. Es ist nämlich nicht gesagt, dass das Gehäuse des Speakers den auftretenden Kräften standhält.
    -Sie steels sind zu dünn. Was Ihr da nutzen wollt sind bestenfalls Safeties. Ein Anschschlagsteel muss midestens 8mm Durchmesser haben, das übliche 6x19er Rundlitzenseil mit zugelassener Endvervindung. Kausche, nicht ummantelt... Das Übliche halt. Aber wie gesagt: mindestens 8mm. Das könnte bei der Abnahme schon zu Diskussionen führen. Aber mit dem Umlegen um die Truss, das ist schon OK. Cool wäre es, wenn Ihr die vorderen Steels auch noch in die Nähe eines Traversenknotens bekommt.
    Ansonsten aber durchaus machbar.


    MfG Piet

  • Zitat von "PA-Piet"

    Moin auch.
    ohne jetzt korintenkackerig werden zu wollen, aber mir sind an Eurer Flugkonstruktion diverse kleine Sachen aufgefallen:
    -Die Truss im Dach ist hoffentlich nicht nur aufgelegt sondern hat eine schlüssige Verbindung, sodass sie sich nicht bewegen kann.
    -Sind die Flugpunkte durch Euch nachgerüstet worden? wenn ja müsst ihr die Konstruktion durch einen Fachmann (z.B Statiker) prüfen lassen. Es ist nämlich nicht gesagt, dass das Gehäuse des Speakers den auftretenden Kräften standhält.
    MfG Piet


    Hi Piet!
    Wie ich einen beitrag ueber dir bereits geschrieben hab, sind die flugpunkte so vom hersteller bereits vorgegeben und muessten NICHT abgenommen werden. Es sind Gewinde fuer M8 schrauben verbaut.
    Zum Truss...ne keine sorge :) Das Truss ist unter dem Dach abgehaengt. Es wird selbstverstaendlich von Riggern montiert und hochgezogen. Die vordere kante ist 8m lang. An beiden enden befinden sich 135° winkel, wo jeweils ein 4m truss haengt.

  • Zitat von "PA-Piet"

    -Sie steels sind zu dünn. Was Ihr da nutzen wollt sind bestenfalls Safeties. Ein Anschschlagsteel muss midestens 8mm Durchmesser haben, das übliche 6x19er Rundlitzenseil mit zugelassener Endvervindung. Kausche, nicht ummantelt... Das Übliche halt. Aber wie gesagt: mindestens 8mm.


    Das ist - mit Verlaub - völliger Blödsinn.


    Ein Safety muss für dasselbe Gewicht deutlich stärker dimensioniert werden, weil beim Fangstoß extreme Kräfte auftreten.


    Die 8mm mögen für Anschlagseile in der Industrie gelten, aber nicht in der VA-Technik.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Hallo,


    die 8mm kommen aus der BGR 151 "Merkblatt für den Gebrauch von Anschlagdrahtseilen".
    Diese BGR hat als Bezug die BGV 9a - Lastaufnahmemittel im Hebezugbetrieb. (Die 9a ist nicht mehr in Kraft!!!)
    Somit ist die BGR151 und die vorgegebenen 8mm nur im Hebezugbetrieb,
    also bei dynamischen Kräften anzuwenden.
    Sie komt also hier nicht zur Anwendung.
    Ansonsten gilt wie bei allen Anschlagmitteln: 10 fache Mindestbruchkraft.
    Hierbei bitte aber die Seilendverbindung mit betrachten.



    Beste Grüße
    Stroti

  • Nun ist es genau ein jahr her, wo ich diese Frage gestellt habe und ich wollte berichten, dass alles glatt gelaufen ist. Ich hab einen schmalen Teppich zwischen die Stahlseile gelegt. Die Truss haben keine weiteren Kratzer abbekommen und dieses Jahr wird es genauso gemacht wie letztes ;)


    Nochmal vielen Dank für die vielen fachlichen Antworten und Tips!


    Liebe Grüße,
    Moritz