• Hallo habe bei einer Studioauflösung folgendes Equipment erstanden:
    VITAVOX High-End Kino Lautsprecher-Anlage
    Bestehend aus:
    2 Stück 15 Zell Hörnern mit je einem VITAVOX S1 100Watt Treiber
    2 Stück Bass-Bins mit je einem VITAVOX 15" Bass-Chassis und mit je einer VITAVOX 4 KHz-Linse mit je einem VITAVOX S1 100Watt Treiber
    Die 15 Zell-Hörner sind handgelötet.
    Die Bass-Bins sind mit je einer passiven Original ITAVOX-Frequenz-Weiche ausgerüstet. Die Horn-Faltung der Bass-Box entspricht e-Funktion.
    Die Trenn-Frequenz ist auf 500 Hz eingestellt, der Anfangs-Frequenz der 15 Zell-Hörner. Die für den Nah-Bereich konzipierte 4 KHz-Linse ist entsprechend eingestelt.
    Weiter heißt es:
    Diese Systeme wurden von PINK FLOYD Ende der 60er Jahre benutzt und noch in den 80er Jahren hergestellt.
    Super klarer Klang, auch noch in 200 Metern Entfernung ohne laut zu wirken, zeichnen diese Anlage aus. Ob orchestrale Cluster oder HIPHOP,
    der Wirkungs-Grad dieser VITAVOX-Anlage ist nun mal beachtlich.
    Wahrscheinlich die einzige, noch funktionierende und komplett bestehende VITAVOX-Anlage in Deutschland.

    Kennt jemand hier Vitavox Systeme oder weiß, ob sowas heute noch eingesetzt wird?

  • Das setzt heute keiner mehr ein - außer Hifi-Freaks. Für PA ist es eigentlich zu schade, insbesondere weil es sehr schwer ist, an Ersatzteile ranzukommen.


    Das Zeug klingt aber gut, aber eben nicht mehr ganz up-to-date gerade was GEwicht und Abmaße betrifft.


    Für was willst du es denn einsetzen?

    ________________________________


    Signatur?

  • Das ist was für meinen Kollegen Stefan... wenn der von den alten Kamellen zu schwärmen beginnt, höre ich ihm immer gerne zu, weil er toll erzählen kann, muss aber doch ab und an grinsen! So komische Tröten in Holzkisten übereinander zu stapeln massenweise, das kann ich mir als Kind der Neunziger kaum noch vorstellen... trotzdem war das wohl auch eine geile Zeit mit diesen schrägen Rockmöbeln! Ob damit heute in ernsthaftem Geschäft aber noch Staat mit zu machen ist, ich weiß nicht so recht...

  • Zitat von "Blancblue"

    Das setzt heute keiner mehr ein - außer Hifi-Freaks. Für PA ist es eigentlich zu schade, insbesondere weil es sehr schwer ist, an Ersatzteile ranzukommen.


    Das Zeug klingt aber gut, aber eben nicht mehr ganz up-to-date gerade was GEwicht und Abmaße betrifft.


    Für was willst du es denn einsetzen?


    Ich will es gar nicht einsetzen, auch wenn es toll klingt. Ich ziehe da eher kompaktes Equipment vor, auch wenn ich dafür Soundeinbuße in Kauf nehmen muss ;)
    Nein, ich wäre eher daran interessiert, das ganze System mit diversen E-Teilen, die wir auch noch rumfliegen haben, an jemanden zu verkaufen, der es zu würdigen weiß.

  • http://website.lineone.net/~empson/Links.html


    Da gibt es jede Menge Infos zu Vitavox.
    Wir hatten in den 80ern einige Vitavox S3 mit 4Cell Hörnern, inzwischen düfte es kaum noch Ersatzteile geben. Ich habe sämtlichen Bestand an Vitavox in den 90ern verkauft. Mir ist in Erinnerung geblieben, dass es echte Freaks gab, die total scharf auf die Teile waren!
    Allerdings waren das keine PA Verleiher, sondern liebenswürdige Menschen mit einem unnachvollziehbarem Soundempfinden. Deren Begeisterungsstürme für derartige Systeme konnte ich nicht ganz verstehen - ich kannte Vitavox in- und auswendig, da waren mir so manche Schwärmereien doch etwas befremdlich.


    Trotz allem hatten wir gute Zeiten mit den S3 erlebt, sie waren treue, jedoch wartungsintensive Weggefährten über 10 Jahre!
    Stefan

  • Zitat von "rockline"


    Trotz allem hatten wir gute Zeiten mit den S3 erlebt, sie waren treue, jedoch wartungsintensive Weggefährten über 10 Jahre!
    Stefan


    Jep. Ich erinnere mich daran während des Mischens (an einem Soundcraft Series 1 (ohne "S") oder einem Series 2, beide volltransistorisiert, also ohne Opamps) auf einem der vielen U&D Festivals Anfang der Achziger, Schwingspulen geflickt zu haben: eine Wicklung abziehen, Draht durch die Membrane fädeln und wieder anlöten.


    Kam leider öfter vor was aber eher daran lag daß PA-Systeme dieser Jahre oftmals in den Hi / Hi-Mid Bereichen schwächelten weil Hörner und Treiber im Verhältnis zum Low / Mid - Holz ernsthaft teuer waren.
    In den 80'ern waren die "kleinen" Vitavox-Hörner ein guter Kompromiss zu JBL, auch weil sie zur Not ohne Tweeter einsetzbar waren.


    Uwe

  • Ahoi Roland...
    Glückwunsch zu dem Kauf... ich habe selbst 2 15Zeller und seinerzeit die Anlage mit S3 Treibern betrieben. Für VAs würd ich sie nicht nutzen weil sie einfach zu schade sind. 500HZ geht vollkommen klar. Ich hatte mal das Glück eine Ex-Pink Floyd Anlage zu mischen und kann Dir sagen, daß es bis heute vom Sound her nichts besseres gibt. Leider braucht man für den Kram nen Gabelstapler. Meine 15 Zeller sind auf meiner Homepage unter Privatverkauf zu sehen und die Floyd Anlage ist unter Fotos "1986" auch dort zu sehen. Hätte ich ein freistehendes , eigenes Haus, wären die Zellen im Einsatz...


    Gruß Tom

    Tom Pawlowski
    Laerfeldstr. 39
    44803 Bochum
    0234 355475
    0171 3105237

  • Hm, warum heißt ihr eigentlich "Wurzlsound"? Irgendwie klingt das komisch, surfe grad über eure Seite und mach mir Gedanken... auch darüber, warum das riesig auf allen Teilen draufgesprayt steht (?)

  • Hoi starstage Philipp
    Warum wir „Wurzlsound“ heissen? Ganz einfach... damit man den Namen nicht so schnell vergisst. Sag mal... draufgesprayt...????? Gib mir bitte mal den Link von der Firma, die Schablonen zum sprayen für unsere Schriftzüge herstellt. Man kann doch sehen, daß die Schriftzüge auf unserem Equipment nicht gesprüht, sondern fast ausnamslos von Hand nach Schablone aufgezeichnet sind. Warum das auf allen Teilen draufsteht? Damit unsere Helfer und Securityguards Dir energisch bescheidschubsen, falls Du „versehentlich“ ein Teilchen wo „Wurzlsound“ draufsteht, in Dein Fahrzeug legst!
    Komisch... wa? Wurzlsound findet das sinnvoll...


    Gruß 8)


    Tom

    Tom Pawlowski
    Laerfeldstr. 39
    44803 Bochum
    0234 355475
    0171 3105237

    Einmal editiert, zuletzt von wurzlsound ()

  • Ich selber benutze ja bekannterweise keinen Mainstream .


    Hatte so 1987 bekannschaft mit einer durchdachten Mutlösung gemacht ,und bewunderte den Tonmann ob der Konstruktion.


    Die pA bestand aus 2x Vitavox S3 Zellhörnern im "Linearray" angeordnet so ca. 15-20stück.L-förmigweitergeführt über den Bassboxen mit weiteren ca 10St.


    Ingesamt also ca 50 Hörner S3 und dazu ein Haufen Vitavox Thunderbolt Basshörner.
    Die Hörner S3 müssen so ca bis 200Hz runtergezogen worden sein....


    Die Anlage hatte eine nie wiedererlebte perfecte Stimmwiedergabe und auch sonst gute Performance.
    Kein geringerer als Joe Cocker orderte diese "Bastel"Anlage

    Was kostet ein Loch in der bassbox?

  • Die Vitavoxtreiber S3 waren im Grunde genommen recht einfache Teile mit 75mm Spule. Sehr gut gemacht war die Alumembrane aus einem Stück - die Schwingspule war nicht separat angeklebt! Lediglich die Aufhängung war in einem weiteren Fertigungsgang an die Alumembrane geklebt worden. Probleme hatte der S3 immer an den Spulenzuleitungen. Das wurde ja bereits erwähnt. Ursache war mir nie ganz klar, die Trennfrequenzen hatten wir seinerzeit im 4 Wege PA für die S3 bei 1000Hz - 10K liegen, mit einer Accuphase Pro50 Weiche, die sauber 18dB machte. Auch die Verwendung von BSS FDS360 brachte da nix - der S3 rappelte sich nach einiger Zeit regelrecht kaputt. Hatte man die Spule mehrfach geflickt, und man erreichte eine Betriebsdauer von etlichen Gigs gab es neuen, finalen Ärger: die Spule zerfiel in viele Splitter! Naja......Ersatz beim Otto Müller in Lohr kostete gut 140 DM.
    Später dann entdeckte ich eine haltbare Lösung: Monacor!
    Die boten seinerzeit irgendwelche MRD soundso Treiber an, da gab es 75mm Spulen zu 40DM!!!
    Die konnten problemlos aus den Plastikzentrierringen separiert werden, und klangen (in einer speziellen Schablone zugeschnitten) im S3 sogar gut! Und hielten überraschend lang. Die hatten zwar nur 8 Ohm, aber das war egal.
    Der S3 mit dem 4Cell Horn ging recht gut hoch, man konnte auch ohne die obligatorischen 5 x JBL 075 Aufsätze eine schöne HiHat machen. Ich hatte es damals gut verstanden die S3 sauber zu entzerren - der Sound unserer Zeitgenössischen PA war klasse. Aber ich kannte auch Anwender, bei denen es nur quäkte und trötete - da fehlte Verständnis für so manches. Ein Vitavox ohne EQ klingt etwas strange.....hier dominieren ganz klar die Bereiche 1k - 4k, und das nicht mal leise!
    Vitavox hatte damals ganz klar mit dem S3/4Cell einen Verkaufsschlager im Angebot. Die Hörner wurden mit 118dB/W/M angepriesen, und kosteten komplett rund 1300DM! Das die Briten das Material für ihre PinkFloyd Sachen nutzten ist teilweise richtig - aber auch Unmengen von JBL wurden später verwendet. Vitavox als alleinstellende PA zu bemerken ist nicht ganz richtig!
    So, Ende mit Ausflug in die 70/80er Jahre.....
    Stefan

  • Moin moin und Hallo,
    grabe diesen Thread mal aus, weil 2 von den Doppel 15" W-bins und 2 x 15-Kammer Hörner demnächst bei mir in der Nähe als Front eingesetzt werden sollen.


    1. Frage: Stimmen die Angaben von 40W pro 15" Chassis bei 15Ohm?
    2. Frage: gehen die Hörner wirklich bis auf 200 Hertz runter?
    3. Frage: welche Endstufe kann man dafür nehmen, weichen sind originale vorhanden.
    4. Frage: damit ist Pink Floyd auf Tour gewesen?
    Danke vorab

    Nichts ist so schlecht, dass es nicht noch als abschreckendes Beispiel dienen kann!

  • Ich kann nur zu 4 was sagen.
    Pink Floyd hatte sicherlich auch mal Vitavox 4cell benutzt, sieht man teilweise auf dem alten Film "Live at Pompeji" wo die in den römische Ruinen spielen. Finden wir auch bei Youtube.
    Sonst sah das so aus:

    Die weiß lackierten Hörner könnten die Version des 4cell Horns ohne die charakteristischen Stege bis vorne sein. Es gab nämlich auch das gleiche Horn, wo nur hinten 3 kurze Stege eingearbeitet waren.


    Irgendwann hatte die heutige Bude "Britania Row" die Beschallung für die Combo gemacht. Einer der damaligen Tonleute war Allan Parson, der später durch eigene Musikproduktionen sehr erfolgreich wurde. Britrow verwendete dann eigentlich kein Vitavox Material mehr, die setzten ganz klar auf Altec und JBL. Es gibt viele Berichte über die Zeit um Britrow und PinkFloyd. Irgendwo habe ich das bestimmt noch auf HD gespeichert.
    In den früher 70ern ist die Szene der PA Technik ja eigentlich mehr oder weniger erst erforscht worden. Da wurde alles mögliche und verfügbare ausprobiert. Unumstritten ist, dass Vitavox als englischer Hersteller tatsächlich einiges mit Pink Floyd ausprobiert hatte.


    Zu Vitavox kann ich noch dieses zeitgenössische Werbefoto aus deren Prospekt zum besten geben:

    :P

  • Ahoi Heinzerl2000


    Zu Frage 1: Ja, die alten original Vitavox „Music-Motor“ 15“ Speaker haben in der Tat nur 40W allerdings bezweifle ich , daß es von diesen Teilchen noch welche gibt.


    Zu Frage 2: Die cutoff Frequenz von den 15Cell Hörnern beträgt 220Hz allerdings sollte man
    eine Oktave oberhalb der Frequenz ankoppeln, also min. 440Hz besser noch ab 500Hz.
    Wie von Wellenfront beschrieben kann man die Hörner im Rudel ab 220Hz im KLEINLASTBEREICH betreiben... ist aber sehr riskant. Bei nur einem Horn sollte man minimal über 500Hz trennen.


    http://website.lineone.net/~empson/Systems.html


    Zu Frage 3: Mit den Originalweichen bzw. Originalsprechern sollte die Endstufe auf ca. 100W pro Seite mit Limiter begrenzt werden.


    Zu Frage 4: Wie rockline schon schrieb, nutzten die Briten Vitavox in abgewandelter Form für Pink Floyd. Mit JBL-Sprechern meistens, weil die einfach wesentlich haltbarer sind.
    Bei Floyd wurden zusätzliche Lowmids und Tweeter-Arrays eingesetzt.


    Beschreib doch mal Deinen Eindruck , wenn Du diese Dinosaurier gehört hast.


    Gruß Tom

    Tom Pawlowski
    Laerfeldstr. 39
    44803 Bochum
    0234 355475
    0171 3105237

  • Hi,


    habe selber den S3 am 4cell Horn seit fast 25 Jahren, ist schon ganz nettes Zeugs, im abgefahrenen Homebereich. War die erste Hornkombi, die mir klanglich auf Anhieb gefiel (wahrscheinlich weil gut entzerrt, ohne ists eigentlich nix), für Handmademusik sehr gut. Leider "zerrt" der Treiber selbst bei geringen Lautstärken etwas und bei ordentlich Pegel gehts dann nicht mehr vernünftig bis oben rauf. Bei modernerer Musik ist oben oft viel Pegel drin, das überfordert den S3 dann. Noch ein Manko, grad von den Hifi-Fritzen (zu Recht) moniert, es gibt keine 2 gleich klingenden Treiber. Ich mußte seinerzeit auch selektieren. Wegen der HT-Pegelschwäche experiementier ich grad mit dem BMS4590 am 4cell Horn, bin auf dem richtigen Wege, dort demnächst mit anderer Adaptierung neue Ergebnisse.


    Hoffentlich bekommst du das Vitavox-Zeug an würdige User, die das nicht durchbraten, Grüße


    Mattias

  • Zitat von "Mattias Bost"

    Hi,


    Hoffentlich bekommst du das Vitavox-Zeug an würdige User, die das nicht durchbraten, Grüße


    Mattias


    Genau das ist der Punkt, der mir Angst macht. Das Material wird vom ehemaligen "Trio" Toner für ein "open Stage" Projekt zur Verfügung gestellt, allerdings ohne Amping, ich habe keine endstufe, die ich bei 100W limitieren kann und es sollen ca 250 Leute bei Livemusik- Pegel damit beschallt werden. Ich greife dabei mit Monitoren incl. Amping, Multicore etc. unter die Arme.

    Nichts ist so schlecht, dass es nicht noch als abschreckendes Beispiel dienen kann!

  • Zitat von "Heinzerl2000"

    ich habe keine endstufe, die ich bei 100W limitieren kann


    Wenn es Zeit hat, nach sowas suchen. Die V941 haben 100W an 100 / 25 / 6 Ohm. Leider ist Hannover zu weit weg, sonst könnte ich da helfen...


    MfG


    DirkB

  • Hi,


    wenn man sowas tatsächlich noch im "rauhen" Einsatz verwurschteln will (und versuchen das heil zu behalten), dann bleibt eigentlich nur ne Lösung mit vorgeschaltetem Controller, der entsprechend der Belastbarkeiten eingrenzt. Ich würd z.B. mit nem Multiband-Dynamikcompressor (oder wie man das nennt) arbeiten, da könnte man recht schön für verschiedene Frequenzbereiche separate Grenzen setzen. Bei allem anderen ist der Exitus fast vorprogrammiert. Wenns nicht viel kosten soll, nen Ultramizer von Behringer + kleinem Amp, alles fest in einem Case verbaut, sodaß keiner dran fummeln kann, sollte dafür reichen.


    Grüße
    Mattias