Band in kleinem Raum viel zu laut!

  • Hallo an alle!


    Die Überschrift klingt jetzt erst einmal komisch.


    Jedenfalls bräuchte ich ein paar Tipps von euch.


    Es gibt immer ein paar kleine Konzerte in einer ganz kleinen Kneipe, und bis jetzt war der Klang immer absolut schlecht und ohrenbetäubend laut.


    Nun hab ich den Auftrag hier liegen, weil es besser klingen soll.


    Das Problem ist folgendes: Der Schlagzeuger spielt immer viel zu laut, (ist ja oft bei den nicht so bekannten Bands üblich, hab ich feststellen müssen), er trommelt quasi den Rest in Grund und Boden. Nun zieht man einfach den Rest ein bisschen hoch und dann passt das wieder, so haben das jedenfalls meine Vorgänger gemacht. Nachteil ist halt, dass es dann einfach viel zu laut wird, und man hat dann nur noch einen Soundbrei, weil alles in den Ohren verzerrt.
    Wenn man Schlagzeugern sagt sie sollen bitte leise spielen, dann machen die das meistens immer nur bei den ersten Liedern, wenn es hochkommt.


    Es müsste da eine andere Lösung geben wo man so etwas besser unter Kontrolle kriegen kann, da hab ich einfach daran gedacht den Schlagzeuger hinter einer Acrylwand zu setzen, das Set komplett zu mikrophonieren und dann kann ich das Set bequem am Mischer hoch oder runter ziehen.


    Hat jemand schon einmal Erfahrungen mit so etwas gemacht? Oder gibt es auch eine wesentlich eifachere Lösung? Ich stehe hier echt vor einem Problem!


    Viele Grüße!

  • Eine Acryl Wand wird dir kaum reichen, da müßten es schon Lösungen mit gedämmter Schallkabiene sein und wer kann sich live das geben. Einen Vorteil hätte es aber, Schlagzeuger werden von alleine leiser wenn sie zwei, drei mal in so einer kiste spielen mußten um da wieder raus zu kommen.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Wie Kracky schon schrieb:
    Plexiglaswand reicht nicht. Da kommt noch genügend Restschall rüber. Also müsste man den Kollegen komplett eindosen. Ich glaub aber nicht, daß dieser Mensch dann sehr glücklich darüber ist. Außerdem sieht's komisch aus und wie du schon schriebst gibt das wohl auch ein Platzproblem.


    Entzieht dem Kollegen doch einfach mal die Holzknüppel und gebt im schaumstoffbedämpfte Besen in die Hand. Ohne Witz: Sticks gegen Besen tauschen bringt enorm was. Wenn man dann noch ein wenig leise spielen übt klappt das schon. Eine weitere Möglichkeit der Schalldämmung wäre eine Bedämpfung der lauten Instrumente wie Snare und Becken (aber die Klingen dann nicht mehr). Zudem bietet der Fachhandel Snares und Becken an, die eben nicht brutal laut sind. Einfach mal das Set umrüsten von Laut auf Leise. Das geht auch - vor allem ins Geld.
    Die anderen Kollegen, vor allem die aus der elektrifizierten und drahtbespannten Bratpfannenfraktion sollten ebenfalls ihre Amp's nicht auf rechtsanschlag löten.
    Achso... dann sind da noch taube Sänger zu erwähnen. Da hilft entweder Hörgerät oder eben gleich IEM (was ja fast dasselbe ist). Gilt im übrigen für die ganze Mannschaft und es ist dann auch noch Platz auf der Bühne. Sollte man aber auch üben, das Spielen mit IEM.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Doofes Problem


    Also die Plexiglaswände helfen gut um das Übersprechen auf andere Mikros
    zu dämpfen.
    Wenn z.B. Rock und Klassik aufeinander treffen.
    Hilft also bei einem kleinem Raum eher nicht.
    Ne schöne Kiste um den Schlagzeuger ist da schon was tolles.
    Aber:
    -Bring das mal dem Schlagzeuger ohne Prügelandrohung bei.
    -Transportproblem, weil sehr groß
    -eben wegen der Größe lässt das der VA-Raum auch oft nicht zu.
    -Feeling innerhalb der Band ist weg ( :D kann helfen)
    -Sieht absolut beschi%*%en aus.


    Da unterscheiden sich gute von sehr guten Schlagzeugern.
    Die können auch leise nach dem vierten Song


    Helfen kann evtl. mit Hot Rods spielen, damit wird es leiser
    oder Dämpfungsringe für Snare und Toms.
    Dann wäre da noch ein EDrum oder für kleine Gigs eine Cajon
    Das alles sind aber nur Kompromisse.
    Wirklich helfen tut nur der Drummer selber, der muß lernen leiser zu werden.


    Gruß


    Edit: wieder zu langsam

    Es grüßt der Stephan

    Einmal editiert, zuletzt von dasich ()

  • IEM haben wir aus Platzgründen eh eingeplant.


    Das mit den Sticks ist auch schon eine gute Idee, nur weiß ich nicht ob der das so akzeptieren wird, denn es gibt schon eine Menge eigenwilliger Musiker die "ihren" Sound brauchen.


    Ich kann ihm ja auch noch einen lauten Monitor dahinstellen und den richtig laut machen, bis der leise spielt, quasi eine Pistole auf die Brust setzen.

  • Frei nach Reinhard Fendrich: "Düfsziplün, Düfsziplün, Düfsziplün" :D


    Diskussion zu diesem Thema gabs schon einige und auch aktuell ist man grade im Monitor-Thread dran. Kannst dich schon mal durch die Suche hangeln. Lösungen für dieses Problem sind meist nicht billig (abseits von der Disziplin) und führen auch nicht immer zu weniger Lautstärke:
    a) wertigere PA reinstellen und gleich Lautstärke bei weniger Verzerrung erreichen
    b) bauliche Experimente mit Clear Sonic Wänden oder ähnlichen Produkten

  • Naja wertige PA wird das schon sein, mein Vorgänger hatte HK und wir benutzen K&F, Midas Pult, BSS Eq etc., Das Zeug benutzen wir meistens halt für größere Sachen, in so kleinen Kneipen haben wir leider noch nicht so die Erfahrungen mit zu lauten Schlagzeugern gemacht.

  • Tach Zusammen,


    also Besen statt Sticks geht gaaarrniiicht. Dazu braucht es nämlich eine völlig andere Spieltechnik. Und der Sound von Rods ist auch irgendwie anders...vom Spielgefühl mal abgesehen.


    In der Tat hilft da nur leiser spielen bzw. dynamisch (- ja,ja, ich weiß: Dynamik? Ich kann nicht lauter! -harharhar) und/oder anderes Material (leichte kleine Becken, andere Stimmung der Drums, ggf. leichtes Dämpfen etc.).


    Aber meiner Erfahrung nach kommt der Brei nicht unbedingt vom Schlagzeug (da ja relativ kurze Impule -> siehe Dynamik), sondern eher von der Elektrikerfraktion (Ich hör mich nicht!) und was mich immer wieder erstaunt: von den Keyboards (obwohl die ja line-in kommen). Das Problem ist hier, wie von den Kollegen schon angesprochen , auch die Spieldisziplin (Thema: linke Hand drückt dauerhaft die gleichen Akkorde wie die Gitarren). Da entwickelt sich oft eine ungeheure Lautstärke, die man auf den ersten Blick(Hör) garnicht bemerkt, weil man damit ja auch nicht so ohne weiteres rechnet (ist ja line-in).


    Letztlich fehlen "zum Glück" dann noch 4-5 offene Vocalmics und der "Sound" ist perfekt.


    Das ist so mein Eindruck als ausübender Musiker. Deshalb hilft da nur geschicktes gutes Zureden, damit die Kollegen leiser bzw. dynamischer spielen. Viel Glück!


    stb

  • Imho helfen nur Hod Rods, das sollte langen die Lautstärke zu reduzieren. Die Bassdrum dann gerade ein wenig andicken (über nen Aux auf die Subs), Snare nur leicht aufziehen/nur als FX Send verwenden, Becken mit Dämpfungsringen versehen, den Rest der Band anpassen ... das sollte auch in kleineren Kneipen funktionieren.


    Die "Sound" Diskussion würde ich gleich vermeiden respektive auf den Veranstalter sprich Wirt abwälzen, in dem der gleich im Vorfeld vertraglich klärt, das entweder Sticks oder garnicht ... :D


    was ist übrigens mit der Akustik in der Kneipe, ich kenne Gemäuer, da klingt es laut wie leise gleich beschissen ...

  • Zitat von "stb"

    also Besen statt Sticks geht gaaarrniiicht. Dazu braucht es nämlich eine völlig andere Spieltechnik. Und der Sound von Rods ist auch irgendwie anders...vom Spielgefühl mal abgesehen.


    In der Tat hilft da nur leiser spielen bzw. dynamisch (- ja,ja, ich weiß: Dynamik? Ich kann nicht lauter! -harharhar) und/oder anderes Material (leichte kleine Becken, andere Stimmung der Drums, ggf. leichtes Dämpfen etc.).


    Den Drummer zu zwingen mit Hot Rods zu spielen ist kein Problem wenn die Alternative heisst wieder abzubauen ... leise zu spielen ist dagegen extrem schwer und das können wie schon von jemand anders erwähnt vielleicht 5%, klingt ausserdem extrem schlecht wenn es jemand nicht kann.


    An Hot Rods gewöhnt sich ein guter Drummer in ca. 5 Minuten, selber schon oft erlebt.


    Und zum Sound: klar klingt das nicht wie voll angeschlagen, aber der Unterschied zwischen "nicht so druckvoll" und "totale Scheisse" sollte auch einem Tama-T-Shirtträger geläufig sein ...

  • Was wäre, wenn man dem Schlagzeuger einen Monitor nah ans Ohr hin hält und sein Zeug einfach ein bisschen zu laut auf den Monitor legt. Würde er da nicht automatisch schwächer rein hauen?


    Das fast streichelnde rein hauen klingt zwar dann nicht mehr so power-knackig, ist aber in kleinen Kneipen ja auch gar so richtig nicht erwünscht.

  • Zitat von "oTon"

    was ist übrigens mit der Akustik in der Kneipe, ich kenne Gemäuer, da klingt es laut wie leise gleich beschissen ...


    Das Thema kommt IMHO zu kurz. In manchen Läden spielt man aufgrund der ungünstigen Akustik von ganz alleine viel zu laut, in manchen hat man einfach das Gefühl, dass es wahnsinnig laut wäre, weil es so grell klingt.


    Wenn es sich machen lässt, würde ich ein wenig mit der Dämmung von Wand und Decke experimentieren, oder mit der Aufstellung der Bühne. Oder beides...
    Reklektierende Flächen sind in grossen Hallen zwar unschön wegen Echos und Diffusschall, in Kleinen Räumen sind sie aber schnell mal der Tod für Lautstärke und Dynamikgefühl.
    Wenn unterschiedliche Drummer in der gleichen Location immer zu Laut sind, hilft nur, ihnen das Proberaumfeeling zu entziehen und einen ausgewogenen Direktschallanteil herzustellen. Monitoring ja und viel (gleichmässig verteilt), aber nicht zu laut, die Front muss da ja auch noch drüber...

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Zitat von "Montesuma"

    Was wäre, wenn man dem Schlagzeuger einen Monitor nah ans Ohr hin hält und sein Zeug einfach ein bisschen zu laut auf den Monitor legt. Würde er da nicht automatisch schwächer rein hauen?


    Bist du schon mal hinter einem Drumkit gestanden, wenn ein Drummer richtig Saft gibt? Bist du da mit dem Monitorsignal "noch drüber" , um ihn zum leiser spielen zu bewegen, ist die Kneipe schon lange leer bevor eine Reaktion eintritt ...

  • Zitat von "oTon"

    Bist du da mit dem Monitorsignal "noch drüber" , um ihn zum leiser spielen zu bewegen, ist die Kneipe schon lange leer bevor eine Reaktion eintritt ...


    Der Monitor muss ja nicht zum Publikum schauen, sondern meinetwegen von Vorne nach hinten. Und wenn er ganz nah am Drummer ist, dann muss er gar nicht laut sein. Ausserdem wird er das schon beim Soundcheck merken...


    Oder?

  • Zitat von "Montesuma"

    Der Monitor muss ja nicht zum Publikum schauen, sondern meinetwegen von Vorne nach hinten. Und wenn er ganz nah am Drummer ist, dann muss er gar nicht laut sein. Ausserdem wird er das schon beim Soundcheck merken...


    das tut so nicht ... in einer kleinen Kneipe ist es ziemlich egal wie der Monitor steht, brüllen wird es immer. Und ans Ohr binden kannst du ihn dem Drummer auch nicht.


    Ich kann nur aus meiner Erfahrung als "alter Sack" sprechen, als Musiker wie als Tonmann, das einzige was in sehr kleinen Clubs/Kneipen hilft ist eine möglichst geringe Bühnenlautstärke.


    Und bei Drummern eigentlich auch nur Hot Rods, dadurch können sie noch "einigermassen" reinhauen und das Feeling ist nicht ganz weg. Besser als verzweifelt leise spielen mit 100% Grooveverlust und einem Lautstärkeanstieg ab dem vierten Song und ein wenig Adrenalin um 30 dB ...


    aber meine Lösungen haben auch wie immer keinen Anspruch auf die alleinige allerheiligste Glückseligkeit ... :D

  • okay, also vergessen wir den Acrylkäfig. Ich glaube der hätte nur ganz knapp gepasst und schön ist es auch nicht wirklich :wink:


    <Offtopic>Bei der BlueManGroup haben sie auch die Schlagzeuger und Band in Acryl gepackt, mit jeweils ein par Kannen zur beleuchtung dabei, da muss eine herrliche Temperatur herrschen in dem kleinen Raum :D .</offtopic>


    Also wir sind dann wohl zu dem Schluss gekommen das wir Hot Rods benutzen werden, und die Monitore möglichst leise fahren werden.


    Kann ich eigentlich in die Snare und in die Toms auch so Ringe reinlegen? Taugen die auch was?

  • Hi


    Gestern war ich Gast bei einem Kneipengig, bei dem der Schlagzeuger in Plexiglas eingesperrt war. Riesen Aufwand, sieht doof aus und macht das Schlagzeug indirekt.


    Bevor ich so was mach, pack ich lieber den ganzen Raum in Molton. Dann haben auch die anderen Instrumente was von. Und ich klau dem Drummer die Stöckchen und las nur noch die Rods da.



    Gruß
    Rainer

  • Stöcke klauen is bäh -tut man nicht. Molton ist schon mal ein guter Ansatz. Aber ich würd nochmal drüber nachdenken, ob das Lautstärke-problem wirklich an den Durms liegt...


    stb


    p.s.: ok- ich oute mich als Drummer ;)