GUMAS GROSSMEMBRAN LIVE z.B. an E-GITARREN BETRACHTUNG

  • Aus einem Fehler ( zu viel Kompression ) ist eine für mich sehr aufschlußreiche Beobachtung geworden, die dazu führen wird, daß ich das 414 bestimmt nicht in wirklich feedbackgefährdeten Anwendungen ( z.B. Konzertlügel mit Beschallung ) benutzen werde. Ich werde das auf jeden Fall auf laute Quellen beschränken.

  • Hi


    Danke für die guten Tipps hier.
    Gestern hab ich, angeregt durch diesen Thread, ein Großmembran (CAD E200) vor den Marshall der Coverband gestellt. Gleichzeitig ließ ich zur Sicherheit noch ein e609 silver am Amp hängen. Falls es doch Rückkopplungen geben sollte, dann nicht auf den dem In-Ear des Drummers.


    Das E200 macht einen wirklich runden Sound. Scharf aber nicht kratzig. Keine Spur von Rückkopplungen. Das e609 wird wohl aufs Altenteil und ich werd wieder ein Stativ mehr rumschleppen müssen.


    Gruß
    Rainer

  • Leider beim Teilen versemmelt. Bitte vielmals um Entschuldigung 'knopfy'. Hier nochmals Dein letzter Beitrag:


    Zitat von "knopfy"

    Tip an alle: versucht mal bei Gelegenheit das beyerdynamic MC 840.


    Umschaltbare Polarcharakteristika und ein sehr schöner Sound...bei Genesis auf der Tour taten sie an den Gitarren und als OHs seeeehr gut;-)

  • Extrem aufschlußreich in diesem Zusammenhang das Seminar "Gitarrenampabnahme" von und mit Peter Weihe auf dem Neumannstand PLS 2009 . Am besten heute nachmittag nochmals anhören !!!


    Verschiedene Mics auch dynamische MD421/441, RE20, SM57 und natürlich diverse Neumann Großmembranen unter konsistenten Bedingungen !

  • Ebenfalls recht aufschlußreich zum Thema: die aktuelle GM - Test und - Meßreihe im "tools for music". Man beachte die Frequenzgänge auch off axis sowie das Impulsverhalten und die sehr unterschiedlichen Grenzschalldrücke. Interessant, das NT2A auch mal im Vergleich zu echten Billig-GMs zu sehen.

  • Wie die Jahre ins Land ziehen :roll: :roll: :roll:


    Was für mich in der Anwendung 'live an lauten Quellen' noch mal eine echte Bereicherung darstellt, ist das
    Neumann TLM 102.


    Es hat im Gegensatz zum TLM 103 nicht dessen von audiobo oben erwähnte Präsenzanhebung, klingt zunächst sehr neutral und ist mit EQ sehr einfach zu bearbeiten.
    Größe und Gewicht sind so, wie Beschaller das gerne haben. Das Teil läßt sich wie das AT AE3000 im Gegensatz zu den klassischen Großmembrangehäuseformaten noch gut mit cab grabber an einem Kofferamp befestigen. Es macht einen für ein solches Mikrofon recht robusten Eindruck und ist auch ohne Spinne für viele live Anwendungen ausreichend Körperschallunempfindlich. Der Clou ist die extrem hohe Übersteuerungsfestigkeit des Impedanzwandlers ( wohl das Mikro mit dem höchsten Grenzschalldruck unter den Neumännern ), die bedenkenlos einen Nahbetrieb an sehr lauten Quellen ohne Vordämpfung zuläßt. Das bedeutet für den Einsatz an Gitarrenamp, Trompete, Snare die einfachste Gaineinstellung am Pult nämlich 'Anschlag links und los gehts'.
    Das Mikro ist zwar nicht ganz billig aber durchaus noch im Bereich der Mittelklasse-Großmembranen wie Audio Technica angesiedelt und daher doch vielleicht für den einen oder anderen erschwinglich. Ich habe es seit einigen Monaten im Einsatz und konnte bisher nur positive Erfahrungen machen.
    Viel Spaß bei eigenen Tests.

  • ja, kann mich auch anschliessen. Habe es seit 1,5 Jahren gerne im Einsatz; überall da wo ich vorher immer ein TLM170 vermisst habe, wo also viele Grossmembraner (ganz speziell TLM103) zu scharf sind. TLM170 ist leider ausserhalb meines Budgets (und ich brauche es auch inzwischen nicht mehr ;) ), TLM103 habe ich inzwischen wieder verkauft.

  • Hallo Leute,


    ich habe ein TLM-102 leider nicht probieren können. Offenbar konnte der guma ausführlich auch das AE-3000 testen. (So lese ich das aus dem Thread, bin mir aber nicht sicher). Zur Frage: Wo würdest Du/ Ihr die Unterschiede, Vor-/ Nachteile genau dieser 2 Mikros im Vergleich sehen. Das AE-3000 hab ich nämlich selbst und könnte mir somit ein besseres Bild vom TLM-102 machen.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

  • Das AE 3000 ist ein 'back plate electret' ( was nichts Schlechtes heißen muß ), das TLM 102 ist ein 'Echtkondensator'. Vergleicht man die beiden Gehäuse, so ist das AE3000 noch ein ganz kleines bisschen kleiner und möglicherweise ein bisschen robuster, wobei man als Besitzer bei solchen Mikros keinen 'Crashtest' macht. :wink: Für das AE3000 wird als Grenzschalldruck 148/158 -10dB Vordämpfung angegeben, das TLM mit 144 dB, wobei man hier, um die Werte bezüglich Verzerrung vergleichbar zu machen, für das Neumann noch locker 6 dB zugeben kann. Damit sind beide Mikros ausserhalb der Problemzone für laute Quellen in der "zeitgenössischen Unterhaltungsmusik". Preislich ist bei 299,- StP für das AE3000 und 555,- StP für das TLM102 natürlich schon noch ein ordentlicher Unterschied.
    Der Hauptunterschied zwischen den beiden Mikros ist, dass trotz ungefähr gleicher Membrangröße das TLM 102 seine Richtcharakteristik über den Frequenzgang besser einhält, insgesamt neutraler und in den Höhen seidiger klingt, das AE3000 präsenter. Für perkussive Sachen würde ich das AE3000 bevorzugen, für laute Melodieintrumente insbesondere für Bläser das TLM 102.

  • danke für diese erfahrungswerte.


    das AE3000 schätze ich als sehr gutes universalmikro, demnach dürfte das TLM102 ebenfalls ein sehr breites anwendungsspektrum haben, was den preis ja wieder relativiert.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Auch wenn der Threadstart schon 16 Jahre her ist und der letzte Beitrag auch schon wieder bald 12 Jahre hier noch mal eine Anmerkung, da ich gerade wieder so eine Diskussion habe:

    So eine klassische 1“ oder meinetwegen auch 3/4“ Membran hat ihren „Membrandurchmesser größer/gleich lambda/2 Effekt“ im hörbaren Bereich. Die Membran selbst wird zur Grenzfläche mit der entsprechenden Verstärkung und dem daraus folgenden Hochton-Peak und der Änderung der Richtcharakteristik zur Superniere.

    Stellt man ein solches Mikro vor einen E-Gitarrenlautsprecher, ist die Nutzung eines Tiefpasses oder Highcut eine Grundarbeitseinstellung und keine Geschmackssache! Einfach einschalten den Filter und auf höchstens 7kHz drehen. Der Gitarrenlautsprecher kann und soll darüber nicht und das Mikro macht darüber aus der Gitarrenperspektive nur Unsinn nämlich den besagten Peak. Erst nach Setzen des Filters wird aus dem Gitarrenlautsprecher und dem Großmembranmikro ein Team!

  • also ich nutze seit einer gefühlten ewigkeit hauptsächlich das AE3000 als mikro vor den gitarrenboxen.

    und ich kann mich nicht erinnern, je in versuchung gekommen zu sein, hier einen hicut zu setzen. das macht die gitarrenbox von ganz alleine.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ja, der Hochton Peak beim AE3000 ist nicht so ausgeprägt wie z.B. beim 4050, welches Du gut kennst. Die Empfehlung, es so zu machen, ist trotzdem nicht falsch.


    Manchmal wird das routinemäßige Setzen eines Tiefpasses auch einfach durch Gewohnheiten verhindert. So hatten analoge Pulte mit Ausnahme der ganz großen keinen separaten Tiefpass und auch Erstgenerations-Digitalpulte wie z.B. iLive oder günstige Lösungen wie die X32 Produktfamilie haben das nicht. Man muss dafür das vierte Band des Para-EQs opfern und erst mal den Filtertyp umschalten. Das erhöht die Schwelle , das in die Routine zu übernehmen obwohl man für E-Gitarre die vier Filter des EQs nicht wirklich braucht. ;)

  • Laut einer Messung im Test des "Professional Audio Magazin" (HIER auf der Produktseite des Mikrofons bei Thomann als pdf verfügbar) liegt die Höhenanhebung beim gemessenenen Exemplar des AT4050 bei stolzen 12dB (!) - und außerdem im Bereich zwischen 7k und 10k. (Schaut euch den Graph der Messung gern mal selbst an.)


    Erstaunlich, wie stark die Darstellung Im Datenblatt von Audio-Technica abweicht. Da sieht man im Wesentlichen einen kleinen Peak (+4dB) um 10k und einen kleinen Buckel (+2dB) bei 6k. Der Bereich dazwischen soll dagegen wieder neutral verlaufen.


    Wenn die Messung im Test nicht nur einen Ausreißer betrifft (was ja möglich ist), dann überrascht der von guma beschriebene Eingriff in diesem Einsatzbereich kaum.

  • An sich lese ich diese Test des PAM ja (trotz der teils blumigen Umschreibungen) ganz gerne - aber manche Aussagen lassen mich dann doch immer wieder an der Glaubwürdigkeit zweifeln:

    Der Frequenzgang des Brauner Phantom AE ist nahezu vorbildlich für ein Großmembran-Kondensator-Mikrofon. Die leichte Welligkeit bei 400 bis 1000 Hertz rührt von Reflexionen an dem etwas steifen Vovox-Kabel und ist völlig unkritisch

    Muss ja ein ganz schön dickes Kabel sein... (Er schreibt Reflexionen, Resonanzen hätte ich gelten lassen - allerdings nicht zu dem Preis der für die Klangleiter aufgerufen wird ;) )

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder