"Überflutete" Endstufen wieder Fit bekommen?

  • Hab mal was recht eigenartiges:


    Es geht dabei um ein Endstufenrack bestehend aus mehreren QSC RMX Amps und einer QSC MX1500A, welches - aus welcher Ursache auch immer, ca. 3 Stunden komplett im Regenwasser (so wie wenn man sie in einen Pool schmeißen würde) verharrt haben - nicht nur drin gelegen sondern wirklich unter Wasser.


    Es geht dabei um einen Hochwasserschaden, der nicht von der Versicherung gedeckt ist. Ob sie zahlt und unter welchen Umständen soll jetzt nicht Thema der Diskussion werden.


    Die Endstufen sind während des Tauchganges zwar am Netz angesteckt gewesen (wo der FI ausgelöst hat) aber sonnst ausgeschaltet gewesen. Als ich die Amps aus dem Rack gezogen hab kamen noch Reste von Wasser heraus - nun stehen sie seit gestern aufgestellt vor dem Rack.


    Wie weit schätzt ihr die Möglichkeit, dass die Amps nach einer vollständigen Trockung noch laufen. Hat jemand Erfahrung mit sowas bzw. hat Tipps, wie man die Teile eventuell wieder zum laufen bringt? Das Wasser lässt zwar die Platinen korrodieren, aber da der Wassereinfluss nicht sehr lange war und auch kein elektronischer Defekt vorliegen sollte, müsste ja alles wieder laufen, wenns trocken ist.


    Hier noch ein paar Bilder, um die Situation einzuschätzen:



    Die Limiter und der Controller scheint trocken geblieben zu scheinen, wird kurz geöffnet und nachgeschaut, ob dem auch wirklich so ist, dann gehts Probeweise wieder ans Netz. Nur bei den 4 Amps weis ich, dass sie unter Wasser gestanden sind, bevor alles abgepumpt wurde. Ich hätte gerne dass die wieder funzen (kostet ja auch alles wieder Geld, neu zu beschaffen) und deshalb die Frage hier, um nicht noch aus Unachtsamkeit irgendwas hinzumachen.


    Von mir aus bau ich auch alle Platinen da aus und wasch sie mit normalem Leitungswasser nochmals wenns hilft. Hab nur keine Erfahrung mit baden gegangenen Geräten ^^.

  • Hallo,


    das sollte man wieder hinbekommen, habe schon so einige durchnässte Geräte wieder ans laufen bekommen, wobei man da auch ein bisschen Glück haben muss...
    Zerlege die Endstufen mal komplett und reinige dort wo Rückstände sind mit nem destilliertem Wasser-Spiritus Gemisch.
    Danach mit Druckluft trocken blasen und am besten bei der Hitze draußen mal 2 Tage im Schatten liegen lassen. (den Ringkerntrafo? am besten in die Sonne)
    Dann beim Zusammenbau darauf achten, dass die Steckverbindungen auch alle blank sind.
    Mit etwas Glück sind danach nur die Lüfter kaputt.


    Gruß

  • "Badetag" der Amps - dann drück ich Dir ganz fest alle Daumen, daß die wieder funzen. :wink:


    In einer TV-Sendung "ersäuften" sie ein aktives Handy= vollständig unter Wasser.
    Aus dem Wasser raus, sofort Akku abgenommen = Strom weg. Handy für mehrere Tage in Reisskörner eingelegt = Reiss entzieht Wasser = hier Feuchtigkeit.
    Danach alles wieder zusammen -> Handy funktionierte wieder.


    Also beim trocknen zusätzlich Reiss oder Silica-Gel Kissen oder Luftentfeuchter-Kissen oder Granulat(aus dem Baumarkt) dazu = entzieht Feuchtigkeit.
    Und dann mehrere Tage, oder eine Woche lang trocknen lassen.

    "Lärm"-aber meinen Fans gefällts :grin:

  • Reis? Der gehört in den Salzstreuer, damit es nicht klumpt. :wink:


    Aufschrauben, ausleeren, mit Druckluft ausblasen, irgendwo hinstellen, wo die Sonne richtig draufknallen kann.
    Teile, die Wasser gezogen haben und nicht richtig austrocknen können (z.b.Relais), tauschen. VDE (ÖVE)-Messungen durchführen, Probelauf.
    Ansonsten herzlichen Glückwunsch: Du kannst dem Betreiber der Location neues Material verkaufen. War das eine Folge des Hagels?


    Kam das Wasser über den Kanal oder lief es direkt von der Straße zur Türe rein?
    Bei ersterem sollte sich der Betreiber über das Wort "Rückstauebene" Gedanken machen.
    http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%BCckstauebene
    DIN EN 12056-1:2000


    Armin

    Hier befindet sich i.d.R. die Signatur

  • wenn sie richtig baden waren:


    wie war das wasser? eher sauber?
    dann würde ich nur trocknen, lange trocknen, relais erst mal drinlassen, aber die Deckel abziehen so weit es ohne Ausbau geht. Ggfs. hilft wirklich erst mal in die Sonne und Gebläse dazu oder Kondenstrockner und die Teile geöffnet und in einen kleinen Raum mit den Trockner.
    Wenn der Funktionstest positiv war prüfen:
    Potis, Relais, Trimmer und Themperaturschalter alles mit Schalkontakten wo sich wasser sammeln kann, könnte kritisch sein


    Ich hatte von oben von recht sauberem Heizungswasser beregnete Geräte einschl. CD Player, vom Netz getrennt, die liefen alle nach den Trocknen noch anstandslos.

    Gruß UweS.

  • Hi, normalerweise ist Klar-Wasser-Baden recht problemlos, solange der Fi gleich abgeschaltet hat und die Endstufen nicht gelaufen sind...


    Die meisten Bauteile sind ja vergossen, die angesprochenen Relais und Potis solltest halt extra pflegen. Wenn Dreck dabei war, mit Aqua Destillata spülen, oder "Kontakt WL" beispielsweise. Anschließend die erreichbaren Kontakte mit Löschpapier o.Ä. mal vorsichtig abreiben, Potis mit Druckluft (wenig Druck!) ausblasen mit mildem Kontaktpflegemittel behandeln, ein paar mal durchdrehen.


    Zum Trockenlegen schließe ich mich den genannte Methoden an. Ein gut regelbarer Backofen leistet auch gute Dienste: 80°C sollte den Innereien nicht schaden und beschleunigt die Sache ungemein.


    Gruß, Jürgen :wink:

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Oder Endstufen und Bautrockner in einen abgesperrten Raum... wobei die wahrscheinlich grad ausgeliehen sein werden, um diverse Gebäude auszutrocknen

  • Zitat von "Jürgen Klingel"

    80°C sollte den Innereien nicht schaden und beschleunigt die Sache ungemein.

    Autsch - vor so hohen Temperaturen würde ich dringend warnen !


    Nimm mal die Bed.anleitung eines Amps: Für welche Umgebungstemperaturen max. erlaubt werden ? Vielleicht max. 40 oder 50°C. ?

    Aktuelles Wetter: Sonne mit ca. 30°C = zum trocknen in die Sonne legen - nur Gehäuse-Oberteil dazu abnehmen. (kein Strom)


    Wasser verdunstet auch bei niedrigeren Temperaturen - nur dann etwas länger.

    "Lärm"-aber meinen Fans gefällts :grin:

  • Ich hatte vor Jahren mal ein Guitarren-Verstärker-Topteil in der Werkstatt, das damals mitsamt dem leicht angeschniggerten Besitzer in einem Gartenteich baden gegangen war.
    Allerdings lag das Teil da gut zwei Tage drin, weil sich der Besitzer nicht an den Verbleib erinnern konnte.


    Fazit:
    Schlamm und Grünzeug liess sich mit einem Bad in Heisswasser und Waschpulver mit einem weichen Pinsel gut entfernen, dazu das Gerät grob zerlegt.
    Anschliessend mit einem normalen Foehn getrocknet.


    Die eigendliche Elektronik hat es schadlos überstanden, allerdings waren die Potis hin (tlw. korrodiert) und das Ausgangsrelais mechanisch defekt (festgegammelt).
    Also Augenmerk auf elektro-mechanische Teile richten, Steckverbindungen, wenn nicht vergossen, öffnen. Sicherungshalter checken.

  • So, dann hab ich eine anschließende Frage: Lohnt es sich, wenn man einen Wasserschaden mit mehr Dreck hat, gleich mit sauberem, im Optimalfall destilliertem Wasser nachzuspülen?

  • Hallo,


    beim wasserschaden reciht es nicht nur das gerät zu trockenen.
    Das Wasser hat verunreingungen usw.


    ich habe nach einen wasserschaden das gerät in alcohol getaucht somit wird das wasser verdrängt und verdunsten rückstandlos.


    Gruß
    Gert

  • Zitat von "Bernd Masu"

    Autsch - vor so hohen Temperaturen würde ich dringend warnen !


    Nimm mal die Bed.anleitung eines Amps: Für welche Umgebungstemperaturen max. erlaubt werden ? Vielleicht max. 40 oder 50°C. ?

    Zur Kenntnis genommen! Die Umgebungstemperaturen beziehen sich im Kontext auf den BETRIEB des Amps. Nimm mal ein Halbleiterdatenblatt und schau nach der max. zul. Sperrschichttemperatur, dann kommen wir auf Werte zwischen 120 und 150°C.
    Die Elkos dürften bzgl. Temperatur die empfindlichsten Bauteile im Amp sein. Aber auch die können das mal für ein paar Stunden ab.
    Wer die Zeit hat, legt die Kiste natürlich in die Sonne...
    Gruß, Jürgen :wink:

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Zitat von "Jürgen Klingel"

    Wer die Zeit hat, legt die Kiste natürlich in die Sonne...


    Bei den aktuellen Temps gehts da auch schnell an die 80° in so ner schwarzen Kiste.
    Ich würds auch backen. Noch mehr kaputt gehen kann ja nicht. Entweder klappts oder Tonne.


    Haben ist besser als brauchen

  • Also ich würde auch die Kiste aufmachen, mit ner Wasserflasche in der demineralisiertes Wasser ist das ganzen nochmal richtig abspühlen und dann ab in den Ofen aber 50-60 Grad müssten da gut ausreichen oder ab vors Haus in die Sonne und richtig trockenen lassen.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


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