Casebau - Holz/Profil Fragen...

  • Wir haben bei uns recht viele Geräte ohne Case herumstehen und da kam uns die Idee, wieso die Cases nicht selbst bauen (eigene Tischlerei und Metallbearbeitungsmaschinen sowie Luftdrucknietenzange vorhanden).


    Von unserem lokalen Holzlieferanten bekommen wir die Phenolharzbeschichteten Siebdruckplatten in den Stärken 6,5mm und 9mm.


    Von einem anderen Lieferanten gibts die Kanten, in die das Holz rein muss mit 7mm und 9,5mm. Schließprofile ebenso.


    Jetzt ist da eine Differenz von 0,5mm. Ist das Korrekt so oder soll das genau passen? Gibts sonnst noch Dinge, die man als "Anfänger" in dem Bereich beachten sollte bzw. man gerne übersieht? Jemand Erfahrungen mit dem Casebauthema?


    Bitte Kommentare wie "lass es dir bauen" oder "kaufs dir doch fertig" bitte nicht posten, will definitiv selbstbauen :D

  • edit: Anfang entfernt- war müll, was ich geschrieben habe



    ich kenne keine professionelle Schmiede, die Casemakerprofile benutzt. Meistens werden lieber ne größere Schekellänge der Kantenschutz-Profile genommen und mit dem Holz verklebt. spart Gewicht und Geld!
    Aber auch das verkleben braucht man eigentlich nicht, da man ja inzwischen mit Multigrip-Nieten ohne Spiel zwischen den Teilen verbinden kann.



    edit, nachdem ich bei AH auf der Seite war::



    man bekommt die Profile auch für
    6,5mm
    7mm
    9,6mm
    10mm

    ........................
    Ich habe vor, ewig zu leben. Bis jetzt klappt's.

  • Diese vermeindlich Massabweichungen rühren von dem Umstand her, das Holzplatten (hier: Sperrholz) nach wie vor in zölligen Abmessungen hergestellt werden.


    6,5 mm ist eigendlich 6,35 mm = 1/4"
    9,5 mm ist eigendlich 9,54 mm = 3/8"
    usw. usf.
    In Boxen-Bauanleitungen aus dem englischsprechigen Raum findet man Angabe: "3/4 inch plywood", das wird hier dann als 19 mm verkauft.
    Die Toleranzen sind tlw. auch recht grob.

  • Zitat

    ich kenne keine professionelle Schmiede, die Casemakerprofile benutzt

    - Aha? Dann laufen also rund um Köln nur Pfeiffen rum?


    Sorry, aber Casemaker hat gegenüber den klassischen Alternativen ab einer gewissen Größenordnung unschlagbare Vorteile. Schneller zu verarbeiten, deutlich langlebiger, sauberer "Innenraum". Ich würde es auch nicht für jede Kiste einsetzen, aber bei Cases, die die harte Nummer abkriegen (Kabeltruhen, Wedgecase, Steeltruhen oder dicken Ampracks) möchte ich das Casemaker nicht mehr missen. Aus gutem Grund.


    Best


    SKY


    PS: ach ja - 7 mm Holz passt locker in 7,5er Casemaker, 9 mm Holz auch sehr gut in 9,5er Casemaker.

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Zitat von "skyworker"

    Dann laufen also rund um Köln nur Pfeiffen rum?


    DAS is jetzt eine etwas provokante Frage an den Norddeutschen... 8)


    Casemaker haben tatsächlich unschlagbare Vorteile, wenn es um Stabilität geht. Das heisst allerdings auch, dass man beim Casebau anders arbeiten muss.
    Meine ersten Cases hab ich aus 6 Zuschnitten als Quader zusammengetackert, dann entsprechend Deckel aufgesägt und erst danach die Profile ernietet. War immer so genau, dass alles auch mit grobem Pfuschen zumindest in einer Position zusammenpasste.


    Casemaker erfordern genaueres Arbeiten, das sollte aber jeder ambitionierte Hobbytischler auch hinbekommen. Ist dann nurnoch eine Frage des Zusammenpuzzelns sämtlicher vorgefertigter Zuschnitte in der richtigen Reihenfolge.


    Mein Tipp:
    übt bei gaanz einfachen Kisten (Haube & Truhe), arbeitet euch dann über 19" vor und erst am Schluss kommen komplexe Kisten mit mehreren Deckeln.
    Casebau ist aber kein Voodoo - nur wirklich gute Cases erfordern wirkliches Nachdenken.
    ...und immer dran denken: die Sägeblätter der Kappsäge haben bei Metallprofilen IMMER einen negativen Zahnwinkel. :wink:

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • War ja klar, das da was kommt ^^ Aus dem hohen Norden und so...


    Aber der Treibsand hat das schön formuliert. Ich würde noch einen draufsetzen: 19" immer kaufen, Sonderformen und einfache Konstrukte ruhig selber bauen. Warum? Weils der Preis ausmacht. Standard-Racks baut der Casebauer um die Ecke unschlagbar gut und preiswert (zumindest in Köln - ich weiß ja nicht, wie das im Norden der Republik so ist), Sonderwünsche kosten in der Regel mehr - und da lohnt sich dann eventuell der Gang in den Hobbykeller.


    Best


    SKY

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Zitat von "treibsand"


    DAS is jetzt eine etwas provokante Frage an den Norddeutschen... 8)


    Das kann er so viel machen wie er will... die Beiträge lasse ich mir schon lange nicht mehr anzeigen

    ........................
    Ich habe vor, ewig zu leben. Bis jetzt klappt's.

  • Zitat

    ich kenne keine professionelle Schmiede, die Casemakerprofile benutzt. Meistens werden lieber ne größere Schekellänge der Kantenschutz-Profile genommen und mit dem Holz verklebt. spart Gewicht und Geld!


    Hab nun einige Cases angeschaut, keines hatte Casemaker. Danke für den Denkanstoß.

  • Zitat von "Mike J."

    Hab nun einige Cases angeschaut, keines hatte Casemaker. Danke für den Denkanstoß.


    richtig


    Ich baue seit Jahren selbst Cases und kenne auch viele Casebauer. Kein mir Bekannter verwendet Casemaker... warum? Zu teuer und in Serie zu aufwendig... Ist halt optimal für Selbstschrauber die das auch mal probieren wollen und ich denke dafür ist es auch gemacht. Warum sollten die Cases mit Casemaker stabiler sein? Weil durchgehend gekontert ist? Was bringt mir die Konterung an Stellen an denen kein Verbindungsmittel verbaut wurde? Vernachlässigbar... Ich denke von meinen 100 Kisten von Fremdherstellern hat eines Casemaker :!:

  • Zitat von "MoreThanMusic"

    Warum sollten die Cases mit Casemaker stabiler sein? Weil durchgehend gekontert ist?


    Ja, nee, klar.
    Is ja auch kein Unterschied zwischen Flachstahl und Doppel-T-Profil... :roll:
    Weil: is ja auch nicht verwindungssteifer...


    Nochmal ganz klar: Transflex ist zu teuer und das arbeiten damit will erstmal gelernt sein. DAS macht eben nicht jeder hinterhofcasebauer für seine Kleinkunden.
    Die (Achtung, böses Wort:) amtlichen Casebauer wissen aber auch ziemlich genau, wie sie viel Stabilität ohne Transflex hinbekommen. :wink:

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • also der unterschied zwischen casemaker und kantenschutz liegt im cent bereich pro meter daher sollte man sich genau überlegen was man nimmt den rotstift kann man woanders ansetzen :grin:


    lass die finger von Phenolharzplatten die sind recht empfindlich ich nehm die nicht ausser auf kunden wunsch, weil der geld sparen will.


    alles im allem könntest du richtig robuste case/racks bauen die sich auch gut weiter verkaufen lassen wenn die ausgesondert werden.


    gruss Andre´

  • Zitat von "Andre Klier"

    also der unterschied zwischen casemaker und kantenschutz liegt im cent bereich


    wenn du mehr als 100% teurer als Centbereich bezeichnest... :wink: wenn dich das nicht interessiert, wirst du wohl nicht allzuviel Material verarbeiten.



    Zitat von "treibsand"


    Ja, nee, klar.
    Is ja auch kein Unterschied zwischen Flachstahl und Doppel-T-Profil... :roll:
    Weil: is ja auch nicht verwindungssteifer...


    Nochmal ganz klar: Transflex ist zu teuer und das arbeiten damit will erstmal gelernt sein. DAS macht eben nicht jeder hinterhofcasebauer für seine Kleinkunden.
    Die (Achtung, böses Wort:) amtlichen Casebauer wissen aber auch ziemlich genau, wie sie viel Stabilität ohne Transflex hinbekommen. :wink:


    sag ich doch, die Profile sind zu teuer, zudem ist die Verarbeitung umständlicher als mit den konventionellen L-Profilen. Für Hobbybastler die keine ordentlichen Möglichkeiten zum Holzzuschnitt haben sind Casemaker ideal da ein mm-genauer Zuschnitt keine Rolle spielt... Casemaker sind unwirtschaftlich! Punkt!


    Selbst zur Stabilität würde ich mich soweit aus dem Fenster lehnen und darauf beharren das Erzeugnisse MIT Casemaker NICHT stabiler sind.


    edit: mir gefällt der Eckverbund bei den Casemakern einfach nicht, dieser ist die Schwachstelle. Du hast recht, Klar ist Doppel-T verwindungssteifer als ein Flachstahl, aber wir haben hier kein Doppel-T und auch kein Flachstahl sondern ein L-Profil (das ist kein Flachstahl) und ein Doppel-L-Profil aus ALUMINIUM in 1,5mm Materialstärke :!: mit fraglichen Festigkeitswerten weil nicht definierten Materialien


    Im Anhang n JPG für die die den Unterschied nicht kennen



    <script src='http://img510.imageshack.us/shareable/?i=flightcasebau.jpg&p=tl' type='text/javascript'></script><noscript></noscript>

  • ich gehe schon davon aus, dass casemaker nen tick stabiler sind.
    die größte Schwachstelle beim L Profil liegt ja in der Kante. Die Hebelkraft muss man bei dem Niet ansetzen, daher ist der Platz in dem eckquadrat egal.


    Bei dem Casemaker hat man quasi 2 dieser Kanten, welche Kräfte aufnehmen können.


    Ich denke aber auch, dass es nicht zwingend sein muss... und erst recht, dass es (wie morethanmusic sagte) unwirtschaftlich ist.


    besondders schlimm finde ich das zusägen von den Dingern...und das entgraten... aber Mike hat ja schon entschieden...



    was ich aber super finde... wenn das geld denn da ist... sind male/female schließprofile... und die Kunststoffbeschichtung für das Holz lohnt sich auch immer...!

    ........................
    Ich habe vor, ewig zu leben. Bis jetzt klappt's.

  • Zitat von &quot;bassfaceb&quot;


    und die Kunststoffbeschichtung für das Holz lohnt sich auch immer...!


    aber definitiv, Cases aus Phenolharzbeschichteten Platten sehen ziemlich schnell alt aus-> Druckstellen, Kratzer etc. Der (einzige) Vorteil wiederum: man hat innen eine glatte Oberfläche. Ich beschichte die Platten nur auf der Aussenseite mit PVC, die Innenseite wird mit verdünntem Warnex schwarz gespritzt. Würde ich die Innenseiten auch beschichten hätte ich A höhere Kosten für die Beschichtung und B müsste ich die Platten entweder auf 8,5mm herunterkalibrieren (da wäre dann eine Breitbandschleifmaschine mit Durchlass >125cm erforderlich, ist mir zu teuer :grin: ) oder müsste auf 10mm Profile ausweichen (doppelte Lagerhaltung und höhere Kosten beim Einkauf)


    Ein weiterer Punkt der für PVC-Beschichtungen spricht ist der höhere Widerverkaufswert. Der spielt definitiv eine Rolle weil mir jetzt keiner erzählen kann das er seine Cases bis zum scheidenden Tod (vorrausgesetzt dieser trifft altersbedingt ein) verwendet.


    Casebau ist keine Kunst aber um wirklich gute Cases zu bauen dennoch ein Bereich mit dem man sich stark auseinander setzen muss und seine Grenzen kennen sollte. Ein Rackcase, eine Kabelkiste, Scannercase oder ein kompaktes Mixercase sollte jedem mit handwerklichen Fähigkeiten angehauchten Schrauber gelingen, wenn es dann aber um komplexere Kisten (MHs, Displays, Mixercases mit Doghouses, LAs und und und) geht würde ich dann doch eher zum Profi raten zumal sich beim Casebau eines Endverbrauchers eh immer die Frage der Wirtschaftlichkeit stellt zumal nie die Qualität einer "amtlichen" Kiste erreicht wird. Manche Casebaufirmen sind nicht so teuer wie man immer meint :wink:


    edit: zur Druckluft-Nietpistole noch kurz was: die (gelben und blauen)Teile die bei eBay für unter 100€ erhältlich sind kannst du für den Casebau nicht verwenden, ich habe damit auch angefangen und in einem Jahren bestimmt 5 Geräte verschlissen, damals hab ich aber noch nicht die große Menge Cases gebaut.

  • Zitat von &quot;MoreThanMusic&quot;

    wenn du mehr als 100% teurer als Centbereich bezeichnest... :wink: wenn dich das nicht interessiert, wirst du wohl nicht allzuviel Material verarbeiten.


    also bei mir liegt der im cent bereich, jeder hat andere einkaufspreise :wink:


    gruss Andre´

  • ich benutze den Threat mal:


    was geht denn eigentlich als erstes an einem Case kaputt?


    Die Aluprofile? Das Holz? Kugelecken? Verschlüsse?


    ich weiß, dass man das nicht so pauschalisieren kann, aber die Tendenz fände ich mal wissenswert. Im verhälltnis wachsen die Bauteile ja mit der Qualität mit und daher ist es ja schon vergleichbar.


    Ich selbst hab erst 1 handmade Rack zerstört, aber da hat alles gleichzeitig aufegegeben.


    ich beziehe das nicht auf China müll, sondern auf die handwerklich erstellte Kisten



    danke schonmal vorab

    ........................
    Ich habe vor, ewig zu leben. Bis jetzt klappt's.

  • Das hängt davon ab...


    Verschleiss: Verschlüsse.
    Gewalt: Profile.
    Verunfallung: Holz.


    Wen interessieren schon kaputte Ecken. :wink:


    Ich hab etliche alte Cases erlebt - im Besitz, in Nutzung oder auf Fremdproduktionen.
    Holz & profil verschleissen nicht, aber die Catches lassen nach. Auch Scharniere, Klavierbänder ( :roll: ) & Haken verlieren ihre Präzision im Touralltag. Aber die kann man schnell & einfach tauschen.


    Bei grober behandlung verbiegen auch mal schliessprofile - das hängt aber auch immer mit der Holzstärke zusammnen. Meisst lässt sich das Problem aber wieder zurückbiegen und taucht so nicht wirklich als Problem auf.


    Richtig kaputte Kisten hab ich eigentlich nur durch stumpfe Gewalteinwirkung zerstört erlebt. Das geht vom Rack, welches als Stufe herhalten musste, über die beim zurücktippen fallengelassene, voll beladene Transflex ("mach mal das Case auf und such ganz unten nach den Bluewheels"), bis zum "die Staplergabel muss unter das Case - nicht hindurch!!


    Kugeln sind hingegen erstaunlich robust. Wenn sie aus Stahl sind gleich doppelt!!! Und selbst wenn - sie haben keine Funktion.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.