So liebe LS9-Gemeinde,
ich habe mich als vorbildlicher Forumsuser mal über die Suche durch ca. 180 Threads durchgekämpft, die das Stichwort 'LS9' beinhalten und musste dabei folgende, bestürzende Entdeckung machen:
Von 180 Threads beinhalteten ca. 5 !!! echt sachdienliche Hinweise zur praktischen Arbeit mit diesem Pult. :shock: und das obwohl es das Pult seit 1 1/2 Jahren gibt.
Nee, und es erzähle mir jetzt keiner, es gäbe ja die Bedienungsanleitung, das Pult erkläre sich von selbst und darauf zu mixen, brauche es nur ein bisschen Naturbegabung ! Meine Erfahrung mit der Resonanz auf meine 'Tipps and Tricks' für den M7CL lehren mich da was ganz anderes !
Umsomehr verwundert mich das, unter der sicher richtigen Vorstellung, dass ja über den Preis eine ganz neue Anwendergruppe an die Pulte herangebracht wird, die entweder an kleinen bis mittleren Analogpulten gearbeitet haben oder vom 01v kommen oder sogar Ihre Premiere am LS9 haben. Naturlich gibt es auch "downgrader", die schon PM5D können und oder M7CL und sich nicht besonders einarbeiten müssen, die stelle ich mir vor, stellen aber eher eine Minderheit dar. Darüber hinaus sehe ich den Digitalfrust und das Naserümpfen mancher erfahrener Kollegen immer noch in der mangelnden Einarbeitung begründet. Dass es auch hier einen erheblichen Bedarf an mentalem Austausch geben muss, ist so sicher wie das Amen in der Kirche. ...und nein, ich meine damit nicht nicht das Thema wie ich den USB dazu überrede, Pausenmusik zu spielen ( ) sondern Sachen, die was mit live Musik zu tun haben:
Ein paar Beispiele:
1. Für das LS9 ist das Stricken von Setups noch viel essentieller als für die größeren Pulte und die Herangehensweise ist für einen Analogiker sicher ganz anders als für jemand, der vom 01v kommt. Ohne Setups und aus dem YAMAHA-Default heraus, ist es imo unmöglich, das Pult einigermassen komfortabel zu bedienen und wenigstens einen Teil seiner 'unbegrenzten' Möglichkeiten zu nutzen. Dafür unabdingbar ist
2. der Transfer mittels USB, der entweder eine Logistik in Form eines "Laptop-Netzwerks" braucht oder zumindest eine sinnvolle Kommunikation über die Portbelegung u.ä.
3. Da das LS9 doch ein gewaltiger Baukasten in der Größenordnug eines Heritage 2000 mit vier Monsterracks ist, mit einer dazu recht offenen Architektur, kann ich mir nach manch wichtigen aber ratlosen Gesichtern mancher Jungmixer in meiner ehemaligen Analog-Erlebniswelt, nicht vorstellen, wie o.g. Anwendergruppe ohne geistigen Austausch mit diesem featuremässigen GAU zurecht kommt, ohne da im Sackgassen zu landen.
4. Das Pult verlangt gerade wegen der erheblichen 'Knöppgesredundanz' neue diskussions- und mitteilungswürdige Bedienroutinen, die man mal darstellen sollte.
5. Die Speicherstruktur ist auch nicht gerade 'ohne'. Da sollte es ein klares Konzept geben. ( Ich nenne hier nur mal den Umstand, das nicht nur die UDKs, sondern auch die Custom-Fader Ebene der Szenenspeicherung übergeordnet sind u.s.w.
Ich erinnere mich auf jeden Fall an einen ziemlich gestressten Jung-Vtler und Verlegenheitsmonitormixer, der auf einem Festivälchen im letzten Jahr kurz vor dem ersten Soundcheck einen LS9 aus dem Karton holte, ihn eine dreiviertel Stunde später gefrustet wieder einpackte, den selben dann für den Topact ( mit einem Mixer namens o... :wink: ) wieder hervorholte und als es dann nicht klappte, für die Tourmanagerin unauffindbar war .... das ist die Realität !!!
So das war mein Anstoß und jetzt kommt ihr ! Wie arbeitet ihr denn mit eurem LS9... und ... nicht vergessen .... ich kann jetzt mitreden