LS9, wo bleibt die Praxis ???

  • So liebe LS9-Gemeinde,
    ich habe mich als vorbildlicher Forumsuser mal über die Suche durch ca. 180 Threads durchgekämpft, die das Stichwort 'LS9' beinhalten und musste dabei folgende, bestürzende Entdeckung machen:


    Von 180 Threads beinhalteten ca. 5 !!! echt sachdienliche Hinweise zur praktischen Arbeit mit diesem Pult. :shock: und das obwohl es das Pult seit 1 1/2 Jahren gibt.


    Nee, und es erzähle mir jetzt keiner, es gäbe ja die Bedienungsanleitung, das Pult erkläre sich von selbst und darauf zu mixen, brauche es nur ein bisschen Naturbegabung ! Meine Erfahrung mit der Resonanz auf meine 'Tipps and Tricks' für den M7CL lehren mich da was ganz anderes !


    Umsomehr verwundert mich das, unter der sicher richtigen Vorstellung, dass ja über den Preis eine ganz neue Anwendergruppe an die Pulte herangebracht wird, die entweder an kleinen bis mittleren Analogpulten gearbeitet haben oder vom 01v kommen oder sogar Ihre Premiere am LS9 haben. Naturlich gibt es auch "downgrader", die schon PM5D können und oder M7CL und sich nicht besonders einarbeiten müssen, die stelle ich mir vor, stellen aber eher eine Minderheit dar. Darüber hinaus sehe ich den Digitalfrust und das Naserümpfen mancher erfahrener Kollegen immer noch in der mangelnden Einarbeitung begründet. Dass es auch hier einen erheblichen Bedarf an mentalem Austausch geben muss, ist so sicher wie das Amen in der Kirche. ...und nein, ich meine damit nicht nicht das Thema wie ich den USB dazu überrede, Pausenmusik zu spielen ( :D ) sondern Sachen, die was mit live Musik zu tun haben:


    Ein paar Beispiele:


    1. Für das LS9 ist das Stricken von Setups noch viel essentieller als für die größeren Pulte und die Herangehensweise ist für einen Analogiker sicher ganz anders als für jemand, der vom 01v kommt. Ohne Setups und aus dem YAMAHA-Default heraus, ist es imo unmöglich, das Pult einigermassen komfortabel zu bedienen und wenigstens einen Teil seiner 'unbegrenzten' Möglichkeiten zu nutzen. Dafür unabdingbar ist


    2. der Transfer mittels USB, der entweder eine Logistik in Form eines "Laptop-Netzwerks" braucht oder zumindest eine sinnvolle Kommunikation über die Portbelegung u.ä.


    3. Da das LS9 doch ein gewaltiger Baukasten in der Größenordnug eines Heritage 2000 mit vier Monsterracks ist, mit einer dazu recht offenen Architektur, kann ich mir nach manch wichtigen aber ratlosen Gesichtern mancher Jungmixer in meiner ehemaligen Analog-Erlebniswelt, nicht vorstellen, wie o.g. Anwendergruppe ohne geistigen Austausch mit diesem featuremässigen GAU zurecht kommt, ohne da im Sackgassen zu landen.


    4. Das Pult verlangt gerade wegen der erheblichen 'Knöppgesredundanz' neue diskussions- und mitteilungswürdige Bedienroutinen, die man mal darstellen sollte.


    5. Die Speicherstruktur ist auch nicht gerade 'ohne'. Da sollte es ein klares Konzept geben. ( Ich nenne hier nur mal den Umstand, das nicht nur die UDKs, sondern auch die Custom-Fader Ebene der Szenenspeicherung übergeordnet sind u.s.w.


    Ich erinnere mich auf jeden Fall an einen ziemlich gestressten Jung-Vtler und Verlegenheitsmonitormixer, der auf einem Festivälchen im letzten Jahr kurz vor dem ersten Soundcheck einen LS9 aus dem Karton holte, ihn eine dreiviertel Stunde später gefrustet wieder einpackte, den selben dann für den Topact ( mit einem Mixer namens o... :wink: ) wieder hervorholte und als es dann nicht klappte, für die Tourmanagerin unauffindbar war .... das ist die Realität !!!


    So das war mein Anstoß und jetzt kommt ihr ! Wie arbeitet ihr denn mit eurem LS9... und ... nicht vergessen .... ich kann jetzt mitreden :D

  • Danke.


    Auf Grund der vielen LS9 Fragen in der letzten Zeit habe ich auch schon überlegt, eine Ähnlichen Tread zu eröffnen.


    Ich finde nämlich auch, das da zu viele Mythen um das Pult ranken und viele Personen, die damit arbeiten gar nicht wissen, was da abgeht:


    Was ich mal anmerken wollte:


    1.
    Öfters mal auf die Yamaha Homepage schauen und falls neue Software Versionen da sind, die bitte auch upgraden !!


    ich hab teilweise Pulte in den Händen ( nicht nur LS9) , die seit Ihrer Auslieferung keine Updates mehr gesehen haben.
    Wenn da mal jemand Feile reinlädt,welches auf einer neueren Version kreiert und gespeichert wurde, dann können dalustige kleine Sachen passieren.
    Ebenso sind nicht alle gefixten Bugs auf der Yamaha Seite auch angeführt.


    2.:
    Speichern.
    Ich finde, es sollte jedem Techniker klar sein, das er für seine von Ihm gespeicherten Szenen/Filesselbst verantwortlich ist.
    Viele meinen,das Sie eine Szeneim Pult speichern und die bleibt dann ewig drin.
    Wenn ich zb wo hinkomme,hab ich immer gefragt, ob eh alle Files extra abgespeichert wurden.
    Antwort war oft ja.
    Wenn ich dann meinen USB reingeladen habe, dann war schon ein paarmal hinterher das Große Jammern.
    Zwischenzeitlich denk ich nicht mehr darüber nach.


    3:
    Ich bin der Meinung, das man bei einem Pult immer wieder mal das Gedächtnis ausleeren sollte.
    Ich schalte generell alle Yamahas immer mit Store und Power ein.
    Ich will ganz bewusst, das da die Factory presets drin sind und sonst nix.
    Hat mich oft schon vor unnötigem Suchen im System und Ärger bewahrt.


    4.:
    Manchmal mehr mit dem Pult beschäftigen und genau anschauen, auf wieviel unterschiedlichen Wegen ich ans Ziel kommen kann
    zB Monitor:
    Man hat die Möglichkeit über den Fader Flip Mode zu arbeiten.
    Das ist aber nur für bestimmte Anforderungen schneller.
    Eventuellmalanschauen, das man mit Ch select und dann die Taste fürden Weg und ein reindrehen am Poty, nächte Taste und drehen usw bei einem Linecheck manchmal schneller ist als mit fader >Flip !!
    Ausprobieren.


    5.:
    Vorbereitung:
    Wie auch schon von Guma angeführt.
    Ich habe zb für die diversesten Pulte alle wichtigen Anwendungen schon abgespeichert.
    Ich brauch nur mehr wo hinkommen, und hab entweder die richtige Anwendung bzw bin ganz nah dran und ändere die Kleinigkeiten.


    6.:
    Manchmal vorher Gedanken machen.
    Wenn man wo hinkommt, wo man sein eigenes Setup reinladen möchte,und das Pult steht schon mit PA usw von einem Verleiher,dann empfielt ew sich, ev schon mal vorab nachzufragen, wie denn die Outputs sind.
    Nicht jeder fährt stumpf einfach über L/R raus.
    Da kann s schon wichtig sein, zu wissen, ob da Matrix rausgeht bzw auf welchen Outs da Monitorwege sind.
    Das kann man dann alles noch vorher anpassen.


    7.:
    Wenn man immer wieder Setups verwenden möchte,sich auch gedanken über Microfonie, ( vor allem im Idealfall immer die Selben ) und auch DI Boxen machen ( waren Pads drin usw )
    Einfach klarstellen, das da auch die Pegel usw passen.



    Generell:


    Richtig angewendet, können einem die Pulte deutlich das Arbeiten erleichtern und dan n Zeit sparen, wo man sie braucht.Nämlich am Job,und wenn sein muß, mitten in einem Umbau auf die nächste Band.
    Wenn man da nur mehr reinladen muß und schon fast am Ergebnis ist, super :lol:
    Wenn man aber vorher seine Hausaufgaben nicht gemacht hat und im Stress ist:
    Bravo, das kommts dann dick :D

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  • Ich will mich mal zu zwei von Gumas Thesen äußern...


    Ich würde bezüglich der "Bedienbarkeit" von Down- und Upgradern, wie Dus so schön genannt hast, fast sogar zum Gegenteil tendieren. Wenn ich vorher nur M7CL gemacht hätte, hätte ich mich wahrscheinlich weniger dabei erwischt, dauernd reflexiv auf den Bildschirm zu patschen oder nach direkt zugänglichen Parametern zu suchen. Der Eindruck, der sich mir immer wieder bei Fremdmischern und mir selber aufdrängt ist der, dass das LS9 gerne und begeistert aufgenommen wird, wenn man von den kleinen Yammis, also 01V96 oder DM1000 kommt. Sobald man die größeren, speziell das "bunte" M7CL gewohnt ist, ist das LS9 eine ganz schöne Einschränkung - man ist einfach "freieres" Arbeiten gewohnt.


    Meine Theorie, und damit komm ich zum zweiten Punkt (ist bei Guma Pkt 3), ist aber weiterhin die: Kannste ein Yamaha, kannste jedes Yamaha. Ich hab bis jetzt alle meine Erfahrungen mit digitalen Kisten dieses Herstellers direkt bei Shows gemacht, wer sich nicht doof anstellt, für den sollte eigentlich keines der Pulte ein großes Problem stellen...was auch der Grund ist, warum ich Statements wie "NO DIGITAL" in Ridern inzwischen überhaupt nicht mehr verstehe.


    So, nun wieder ihr...


    Viele Grüße,


    Thomas


    PS: Danke nochmal an Guma, der hier sichtlich bemüht ist, Struktur in eine weitgehend virtuell geführte Diskussion zu bringen.

  • Zitat von "ThomasL"

    ...was auch der Grund ist, warum ich Statements wie "NO DIGITAL" in Ridern inzwischen überhaupt nicht mehr verstehe.


    tja...


    ich verstehe diese statements sehr wohl,- im zusammenhang mit sehr kurzen umbaupausen bei festivals, unterschiedlicher mikrofonie und linchecks von 10 minuten...


    andersrum bin ich fan von digital, wenns darum geht, das alles mitgebracht wird.


    dann ist der recall button gleichbedeutend mit urlaub im campingstuhl...


    ich hab mich mittlerweile dran gewöhnt, parameter statt knöppchen zu schrauben.


    ich hab das ls9 nur sehr selten unter den pfoten, kann mich aber nicht beklagen, dass da irgendwas nicht geht.


    ob das nun schön, oder nicht so schön geht, sei mal dahingestellt.

  • Stellvertretend von mir 3 Jobs auf dem LS9:


    1. Setup für Tanzkapelle aus 01V96 auf LS9-32 übertragen, dabei das Upgrade optimal ausnutzen ("Krücken" im alten Setup ausbügeln)


    - alles schön, erste Gehversuche auf dem Pult, vorher Anleitung als PDF überflogen


    2. Konferenz mit einem Rudel Ansteckern, Handmikrofonen, Webcast-Ausspielung mit "Hinternetzkontrolle", Videokonferenz und Dolmetscher in beide Richtungen, je nach gesprochener Sprache, Mitschnitt einer Rede auf USB-Stick.


    - lief normal, Setup aus dem Rechner per USB-Stick übertragen. Nervig waren nur die Projektoren in der Nähe (laut und warm) und die Fast-Zerstörung meines DVD-Laufwerks am Laptop durch Dummheit meinerseits beim Abbau, vorher Anleitung in Papierform komplett gelesen.


    3. Monitor-Mix


    30 Kanäle auf 6 Wege plus Stereo-In-Ear


    - tja. Monitoring ist nicht die Erfüllung auf dem LS9 im Urzustand, der "Listen Wedge on Master Fader per User defined key" war schon mal viel wert, konnte aber nicht über die ganze Show seine Wirksamkeit entfalten weil ich ab und zu auf den Aux-Master-EQ zugreifen wollte (Irritationen), weil die mitwandernde Solo-Automatik sich ab und zu mal abschaltet und dann wieder aktiviert werden muß (nervig)
    - werde mir wohl einen "big knob" zulegen für solche Gelegenheiten...
    - ich verstehe es nicht, wieso an diesem Hardware-Poti gespart wurde, das 01V96 hat ein, das 02R hat eins... egal.

  • Janun, aber mal ehrlich, sinds denn wirklich meist die wirklich "großen" Rider, die die Digitalen ausschließen? Meiner Erfahrung nach eher nicht, sondern vielfach doch die, die irgendwo im "mittelfeld" herumdümpeln und "abgeschrieben" sind. Oder irre ich mich jetzt komplett mit meinem Eindruck?
    Anyway, das soll auch nicht unbedingt zu einer Pro/Contra-Digital-Diskussion führen, von daher wieder zurück zur LS9?



    Viele Grüße,


    Thomas


    Edit: Mein Post ist auf den von oops bezogen...der Kollege aus St. P. hat sich dazwischengedrängelt ;)

  • :lol: anyway... bei den "großen ridern" spielt ls9, m7cl & co. als hire eh keine rolle...


    wenn mitgebracht wird, dann vorne, hinten, oben & unten...

  • Zitat von "guma"

    ...Ein paar Beispiele:


    1. Für das LS9 ist das Stricken von Setups noch viel essentieller als für die größeren Pulte und die Herangehensweise ist für einen Analogiker sicher ganz anders als für jemand, der vom 01v kommt. Ohne Setups und aus dem YAMAHA-Default heraus, ist es imo unmöglich, das Pult einigermassen komfortabel zu bedienen und wenigstens einen Teil seiner 'unbegrenzten' Möglichkeiten zu nutzen...


    Das sehe ich nicht so. Es ist ja nun keine Raketenwissenschaft, auf dem Pult ein Setup zu erstellen, der Studio Manager ist nur eine (mehr oder weniger hilfreiche, je nach Bereich) Ergänzung.
    Und auch mit Setups ist komfortable Bedienung was Anderes, selbst einigermassene ;)


    Noch was zu den Ridern:


    Keine Digitalpulte kann weniger etwas mit dem Klang als mehr mit der Bedienung zu tun haben, ich habe noch nicht gelesen: kein digitales Speaker Management, bitte alte Analogweichen, analoge Delay Lines, kein WLAN im Produktionsbüro etc.

  • kurz vorm schlafengehen noch mal drei vier sätze aus meiner praxiserfahrung mi dem LS9


    ich benutze es bisher ausschließlich in klassischen bandanwendungen, metal, cover rock etc.


    dabei in der regel auch monitor vom foh aus.


    da ich dabei meistens recht spontan auf das pult zugreifne kann/muß, und auch immer wechseldne bands habe, hab eich mir noch nicht die mühe gemacht ein standart setting zu erstellen, sondern fange meistens vom auslieferzustand an.


    das geht recht gut, wenn man daran gewöhnt ist als erstes seine zwei drei einstellungen vorzunehmen (das mache ich in der zeit in der ich ansonsten den FOH verkabele...) wie etwa tap aus udk, sends o fader, und die richitgen effekte an die richtigen kanäle geroutet, dauert ca. 3-4 minuten, die zeit muß sein, dann gehts aber recht fix.


    aber wie gesagt, alles streßfreie jobs mit "normalen" bands und ca 6 monitorwegen.


    einmal habe ich mich fangen lassen, weil vom vorbenutzer noch kanäle "safe" geschaltet waren, da brachte auch der "initial data" stand nichts mehr, den trick mit dem booten im lieferzustand werde ich mir mal merken müssen, hätte mir den ärger erspart.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Schöner Thread für einen ausgewiesenen Digitalexperten wie mich! :D


    Nachdem ich das Ding per Katalog/ Manual als überzeugend (19,5 Kg!) konzipiert und optisch logisch aufgebaut empfunden hatte, wurde eins angeschafft. Erster Einsatz, vor knapp einem Jahr: Hotelfoyergala, 32 – Kanal – Showband mit 6 wechselnden Handfunken. 6 Wege Monitor + FOH, zu mischen bitteschön über PFL – Wedge hinter der Bühne (‚der Kunde wünscht das so’). Durchführung tatsächlich praktisch genau, wie von GUMA beschrieben: ‚Case’ war der Innenkarton.
    Klar, machen wir, kein Problem – da haben wir ganz andere Baustellen gleichsam im Leerlauf aus dem Handgelenk gestemmt. Neues Digitalpult? Ach, andere können das doch auch.


    Es wurde ein - hmm, interessanter Abend. Lehrreich vor Allem. Erster dicker Pluspunkt: das Teil kann locker so viel Handschweiß ab wie vor 25 Jahren der erste Midas.
    (Und auch das mit den roten Ohren geht noch genau so wie damals. Zum Glück kannte ich die Band.)



    Seither habe ich einige Erfahrungen damit gesammelt, und außer dem Gewicht auch andere Eigenschaften zu schätzen gelernt. Dabei gehen mir zu dem Teil so viele Gedanken durch den Kopf, dass mir ein strukturierter Post schwer fällt. Daher einige lose Anmerkungen.


    - Kein Encoder für Lowcut. War mir schon vor dem Kauf aufgefallen, und ist in der Praxis ein Dauerärgernis. Selbst wenn ich sonst überhaupt nichts brauche, DEN brauche ich in (fast) jedem Kanal. Und immer über tipptipptipptipptipp + Jogwheel. Brrrr.
    Dafür aber rauf bis 600(?)Hz, das ist prima.


    - 31 –Bd – Eqs. Feine Sache bei 32 Fadern. Warum aber merkt sich das Ding grundsätzlich nicht, dass ich die auch benutzen möchte, sondern erwartet jeden Tag erneut von mir, dass ich ihm das explizit befehle? Bug, oder bin ich zu blöd?
    Dass man die Bänder, die man DOCH nicht braucht, einfach wieder ausschalten kann, anstatt mühsam den Fader wieder exakt auf Null zu frickeln, find’ ich klasse (und hab’s, oh je, erst ziemlich spät bemerkt).


    - Der PFL - Fader bei Monitoranwendung. Okay, geht per UDK. Aber DAS rauszubekommen war für einen Digitaldummie wie mich ein mehrstündiges Forschungsprojekt.


    - Davon abgesehen empfinde ich die Bedienung als weitgehend selbsterklärend. Die Rackgesamtansicht (per gleichzeitigem Drücken beider Racktaster) war eins der wenigen Features, die ich nachlesen musste.


    - Effekte: viele SPXe finde ich gut. Tapdelay funktioniert auch (wie lange halten eigentlich diese Taster?). Ich wünsche mir ein PCM 91 in Form einer Slot – Einschubkarte.


    - Die 4 Layer – Aufteilung ist übersichtlich und praxisgerecht. Das heißt bei ‚Custom’ vor Allem Effekt Returns auf Fader, und lässt die unsäglichen Stereokanalencoder verschmerzen (die funktionieren irgendwie überhaupt nicht).


    - Der mal angedachte völlig unabhängige Monitormix vom parallel gepatchten 2. Layer aus bleibt meist schöne Theorie. Das Pult ist ein typischer Kandidat für den ‚Job auf die Schnelle zwischendurch’, bei dem der Tonmann u.U. auch noch ein paar Nebenjobs hat. Da ist für solche Raffinessen einfach keine Zeit.


    - Wie von GUMA schon angedeutet: die zahllosen Möglichkeiten verführen (natürlich nicht nur beim LS9) zur Spielerei. Und zwar bei Weitem nicht nur den begeisterten, aber unerfahrenen Nachwuchs – Vtler :D. Hier noch ein Kompressor, dort noch mal was mit Deesser probieren, mal ein wenig in der Library rumforschen – wo soll man da noch die Zeit zum Mischen hernehmen? Oder gar auf Monitorwünsche der Musiker achten?
    Selbstdisziplin ist angesagt, mehr denn je.


    - Bildschirme/ Displays gehören klappbar! Mein 499 Euro Laptop kann das. Das 8000 oder gar 22000 Euro teure „Profiequipment“ nicht? Lachhaft!


    - Der Recorder ist ein schöner Gimmick. Man glaubt gar nicht, wie viele Musiker auf einmal gleichzeitig einen USB – Stick herbeizaubern können. Und wie vielen Bassisten/ Schlagzeugern man am nächsten Tag zum Xten Mal erklären muss, dass sie auf der BÜHNE zu laut waren, und deshalb auf der AUFNAHME zu leise sind. Und warum das bei USB – Sticks auch nicht anders ist als bei Kompaktkassetten.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Soll ja ein Praxistread bleiben und keine Pro / Kontra Diskussion :P


    Was man sich bei Digitalpulten auch noch ins Hirn brennen sollte:


    Eine Speicherroutine entwerfen!!!


    Spätestens, wenn man mal ein Setup gemacht hat mit zB einer Band und dann ohne zu speichern eine Andere Szene recalled, hat man gelernt, das man sich da was angewöhnen sollte ( gelle BillBo, da war doch mal was ?? war es nicht Spanien??? :D )


    DAher einfach angewöhnen, das man nach Änderungen immer zwischenspeichert.
    BZW die Szene ein 2. Mal abspeichert, irgendwo bei 100
    und dann hat man immer eine in Original ( für Später ) und eine, an der man am Abend herumschrauben kann.
    Und für das Nächste Mal hat man dann 2 zur Auswahl :P


    mediennutte hat folgendes geschrieben:

    Zitat

    einmal habe ich mich fangen lassen, weil vom vorbenutzer noch kanäle "safe" geschaltet waren, da brachte auch der "initial data" stand nichts mehr, den trick mit dem booten im lieferzustand werde ich mir mal merken müssen, hätte mir den ärger erspart.


    Genau deswegen mach ich das, damit muß ich mir KEINE Gedanken über sowas machen.
    Oder eben genau wie mit eigenes Setup reinladen, da ist auch alles draußen :D

    Amp und Boxen Brett _ Die Vuvuzela des Forums


    Ganz großer Fan des " Themen als gelesen markieren " Buttons

  • Hallo zusammen !


    Ich bin jetzt ein wenig überrascht !
    Klar würd über die Kiste viel gredet.
    Aber ? Wieso eigentlich ? ? ?
    Das pult ist doch wirklich sehr intuitiv und für einen halbwegs prof. Anweder kein problem, Oder ? ? ?


    Ich erinnere mich noch gut an meine 1. Show damit.
    Im Nightliner auf dem Weg zum Gig ein Preset programmieren und vorbereiten, wie man das bei einem Festival ohne Soundcheck halt auch macht, alles so gut wie möglich voreinstellen, dann das file reinladen.
    Soundcheck und fertig is dat ding :)


    Wünsch euch viel spaß damit ! ;)

  • Ich mache mir mein Setup immer brav vorher zu hause. (Ist im Übrigen Zeit, die man nicht bezahlt bekommt 8) )
    Wie schon mal erwähnt wurde, finde ich wichtig, dass vor allen Dingen, der Output-Patch vorher geklärt wird.
    Wenn die Snare nicht auf Kanal 2 sondern zB. auf 3 liegt, bekommt man das selber am Pult schnell mit, wenn aber Monitorwege anders belegt sind, kann das schon mal sehr nervig sein.
    (Wie du willst den noch lauter, und der Nachbar-Musiker fällt fast um :D )


    Ich habe für mich "Standards" gemacht und wenn ich rumreise, versuche ich die unter zu bringen.
    Soll heißen: Ich verschicke das vorher und bitte die Kollegen von meine Setup auszugehen.


    Zum Thema update, da bin ich auch schon mal auf die Nase gefallen.
    Deshalb ist die Aufforderung von Klaus: Immer brav nach Updates suchen, nicht unwichtig.


    Aufnahmen auf den USB-Stick mache ich nur, wenn ich die Band gut kenne und denen nicht erklären muss, dass die Aufnahme nicht zwangsläufig dem Klang, wie er dann war entspricht.

    Pult komplett reseten, ist natürlich so eine Sache. Wenn sich der Kollege Vorort wirklich Mühe gemacht hat und die PA mit Interen EQs eingemessen hat, ist das erstmal weg.


    Speicherort: EIGENER USB STICK!!!


    Mir hat schon mal jemand nach dem Soundcheck mein Setup überschrieben, war lustig, als ich das dann wieder aufgerufen hatte :roll:
    Meine Herren, hat das gekoppelt.


    Userkeys sehen bei mir auch immer gleich aus.
    Anders als die Dinger beschriftet sind, hab ich es gerne untereinander.


    1/3/5/7 = send on Fader Monitor 1 - 4
    USK 9 Mute alles außer Vocals
    USK 2/4/6/8 send on Fader FX
    USK 10/12 Mute FX Vocals
    USK 11 Tap


    Somit hab ich der/die/das TAP immer auf dem USK 11 und hab auch etwas bedenken, ob der mein rumgehacke auf Dauer überlebt.


    Ansonsten finde ich auch, dass grade das LS9 ziemlich selbst erklärend ist.
    Erschreckend finde ich, wie gut die EQ-Library funktioniert.
    Da kann man oft schon getrost zu Hause auch die EQs setzten, wenn man weiß was auf einen zu kommt und das klingt dann schon erstaunlich gut.


    Ich habe schon mal für einen Freund, der seinen ersten Gig auf dem Pult hatte, ein Setup erstellt.
    Ich kannte die Band und wusste was die machen.
    Tag später kam der Anruf: Danke hat super geklappt, musste fast nix mehr machen.
    Also, man kann sich also auch selber überflüssig machen :D


    Stephan

    Es grüßt der Stephan

  • Freut mich zu lesen, dass die Mehrheit Ihre setups vorher strickt.


    Interessant fände ich zu erfahren, wie sehr ins Detail beim setup-Stricken gegangen wird. Also wie weit wird beispielsweise ein Kanal vorausbearbeitet ? Sinnvoll in dem Zusammenhang finde ich, wie man auch an Billbos Festsellung, dass die Frequenzwahl für den Hochpass relativ unzugänglich ist, erkennen kann, den Hochpass eingestellt schon in geeigneter Weise ins preset zu tun und dann vor Ort mit Channel copy oder EQ copy and paste zu arbeiten. Gleiches gilt übrigens auch für den schlecht zugänglichen sidechain EQ der Kompressoren.


    Ich habe das jetzt mal so angefangen, dass ich mir die gleichen presets in verschiedenen Bearbeitungsstadien gespeichert habe.


    Hätte übrigens jemand ein Problem damit, wenn ich als Mixer mit dem eigenen Läppe anrücke und eben mal das Netz selbst vor Ort an eurem Pult aufmache und die IP verändere ?

    2 Mal editiert, zuletzt von guma ()

  • Das mit dem Lowcut ist übrigens eine der Sachen, die man vor allen Dingen bemerkt wenn man von den größeren Pulten kommt, wenn man "aufsteigt" ist man denk ich schon dankbar dass sich LowCut und Bass nicht mehr ein Band teilen. :)
    Wegen Netzwerk: Ich hätte da weniger ein Problem damit, es sei denn es ist bspw. ein wlan-basiertes netz am laufen, dann bekommst du die entsprechende IP und musst halt deinen Läppi mit drauf einstellen.


    Viele Grüße,


    Thomas

  • Zitat von "guma"

    Interessant fände ich zu erfahren, wie sehr ins Detail beim setup-Stricken gegangen wird. Also wie weit wird beispielsweise ein Kanal vorausbearbeitet


    Wenn ich die Band kenne, gehe ich schon sehr ins Detail.
    Ich setzte sogar Comp und Gates, wobei die erstmal bypass bleiben.
    Ich habe dann sogar schon Monitor sends auf.
    Hab aber die Gains immer in einem Bereich, wo nix passiert.


    Zitat von "guma"


    Hätte übrigens jemand ein Problem damit, wenn ich als Mixer mit dem eigenen Läppe anrücke und eben mal das Netz selbst vor Ort an eurem Pult aufmache und die IP verändere ?


    JAIN
    glücklich wäre ich glaub ich nicht. Würd dich aber machen lassen.
    Es sei denn ich hab Wlan, was auf der Bühne laufen. (Monitormix)
    Aber wieso wolltest du die IP vom Pult ändern, das könntest du doch in deinem Rechner machen.


    Wer hat denn brav ein Admin Passwort für sein Pult vergeben?

    Es grüßt der Stephan