Verteiler-BRETT

  • Huhu,


    weils grade so schön aktuell ist, möcht ich mal ein hypothetisches Szenario diskutieren.


    Szenario: Es soll ein Kraftstromverteiler für die Bühne gebaut werden; Zuleitung meinethalben 63A, abgesichert + FI, Abgänge CEE und Schuko.


    Feuchtraum-auf-Holz. Darf ich Feuchtraumkomponenten (Aufputz natürlich) auf ein Holzbrett montieren und verkabeln? D.h., Aufputz-CEE-Dosen und Schukodosen, zusammen mit einem Feuchtraumverteiler usw.?


    Trockenbau-auf-Holz. Darf ich Unterputz-Steckdosen und -Schalter in ein Holzgehäuse verbauen? Was ist mit Unterputz-Dosen, die die Schalter und Dosen aufnehmen?



    Viel Spaß beim Diskutieren :)

  • *morgähhn*
    Wer will denn wirklich Verteilerbrett auf der Bühne liegen haben?
    Ich hab auch noch 2-3 in der Lager-Ecke liegen - aber wie sieht denn sowas auf der Bühne aus ???
    Teuer Technik, aber kein Geld für vernünftige Verteiler??
    So Bretter sind doch Pfarrfestniveau!

    Biete: Zeitrafferaufnahmen, z.B. vom Konzert oder Bühnenaufbau
    zur Miete: TW Audio Sys One B30/T24, M15, Global 4 Punkt Truss, Le Maitre Trockeneisnebel, A&H GLD80, QU-24, ew100 1G8, Nexo PS10 + PS15
    aktuelle Gebrauchtgeräte

  • Au Mann... ist doch vollkommen egal, aber wenn ich die Frage im PPA diskutieren lasse, ...., neee, hier is besser, da gibts wenigstens kompetente Antworten.

  • So, mal sachlich:


    Vorbemerkung: Meine Aussagen fussen zunächst nur auf den "normalen" Bestimmungen des VDE - weiterführende Vorschriften habe ich gerade nicht zur Hand...


    Variante 1 - Feuchtrauminstallationsmaterial auf Holz:
    Seitens der Bestimmungen des VDE spricht da gar nichts dagegen, sofern alle entsprechenden Regeln eingehalten werden. Insbesondere fallen mir da spontan "Zugentlastung" und "Leitungsbefestigung" auf dem Brett ein.


    Variante 2 - UP-Einsätze in Holz:
    Grundsätzlich ist es natürlich statthaft, normale UP-Steckdosen in eine Holzkiste einzubauen, sofern enstprechendes Hohlraumdosenmaterial verwendet wird. "Normale" UP-Dosen zum Einputzen sind natürlich nicht möglich, aber die Dosen, die normalerweise in GK-Wänden zum Einsatz kommen, dürfen auch in Holz eingebaut werden. Selbiges gilt natürlich auch für Verteiler zur Hohlwandmontage. Beachtet werden muss dabei allerdings, dass die interne Verdrahtung richtig ausgeführt ist, d.h. alle Leitungen ausserhalb isolierender Umhüllungen (Hohlwanddosen und -Verteiler) müssen mindestens als Schlauchleitung (also doppelt isoliert)ausgeführt sein, einfache Aderleitungen sind für derartige Anwendungen nicht statthaft.


    Bei Variante 2 könnte es jedoch u.U. Ärger mit Veranstaltungsspezifischen Richtlinien geben. Auf diesem Gebiet bin ich jedoch nicht wirklich beschlagen und überlasse somit den "Profis" auf diesem Gebiet den Vortritt.


    Den optischen Eindruck solcher Holz-Eigenbauten hat djobi schon treffsicher beschrieben... :wink:


    Edit: Natürlich könne die Bestimmungen des VDE nicht für jeden Sonderfall eine Lösung bieten. Das Stichwort heisst einmal mehr "Gefährdungsanalyse". Selbige hat durch die verantwortliche Elektrofachkraft zu erfolgen und die daraus abgeleiteten Konsequenzen haben umgesetzt zu werden. Wenn die VEFK der Meinung ist, dass z.B. eine Brettmonatge für den geplanten Einsatzzweck ungeeignet ist, dann ist das als verbindlich anzusehen.
    Somit ist eine Pauschalantwort auf die oben gestellten Fragen aus der reinen Theorie heraus nur schwer bis gar nicht möglich...



    Gruß aus Nürnberg,


    Buzz

  • Optisch und Praktisch hat djobi sicher Recht, keine Frage :D
    Die Antwort von buzz ist doch schonmal ein Wort, so hatte ich mir das auch gedacht.

  • Tacho!


    Als Privatfrau/mann im eigenen Häuschen/Grundstück im Festverbund mit Freunden oder meinetwegen im Verein darf das so alles sein, sofern eben die Schutzklasse stimmt (oder soll ich sagen stimmen sollte) - Feuchtraum IP54 und VDE konform verdrahtet wird. Alles kein Problem.
    Du kannst das Spatzenbrett dann auch auf die Bühne legen, doch wehe es ist eine öffentliche VA mit Feuerbeschau. Die Feuerwehr wird dir da ganz schnell sagen, daß das so nicht gestattet ist von wegen Brandschutz.
    Das Holzbrett würde ja noch evtl. gehen, aber die Holzkiste... ne ne.


    Es geht hier wohl in erster Linie um den Brandschutz, denn bei einem Kurzschluß/Überlastung steht entsprechd Energie zur Verfügung, die aus dem Holzbrett oder Holzkistchen ein nettes Lagerfeuer werden lässt.
    Aus elektrotechnischer Sicht ist Holz ja gar nicht mal so schlecht, weil Isolator.



    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Moin Moin,


    was hat die verwendung von Holz mit dem Brandschutz zu tun?
    Sicherlich stellt das Holz ein Brandlast dar, aber wenn Feuchtraummaterial verwendet wurde bzw eine nichtbrennbare Unterlage zwischen Klemmraum und Holz ist steht dem aus Brandschutztechnischer sicht nichts im Weg.
    Übrigens Feuchtraummaterial Aufputz erfüllt diese Vorderung.
    Vorraussetzung ist natürlich die ordentliche Ausführung.
    Aber der "gemeine" Wachhabende des BSD hat in dieser Hinsicht in der Regel keine Ahnung. Ausnahmen dürften hier die Jungs vom VB sein.


    :oops: Achja viel Spaß beim zerfleischen

    und vergesst niemals den Eimer mit dem Spannungsabfall fachgrecht zu entsorgen!!!

  • Warum hat der Tüv da nö gesagt?
    Frag mehrere Sachverständige zu einem Thema und du wirst meist unterschiedliche Aussagen erhalten!


    Dann dürfen in schulischen Laboren die Versuchstische auch nicht aus Holz hergestellt werden, den auch sie enthalten Stromanschlüße.

    und vergesst niemals den Eimer mit dem Spannungsabfall fachgrecht zu entsorgen!!!

  • Bei uns sowie Schulen inner Umgebung ist das Anschlusspanel mit Strom (Steckdose + Nieder) sowie Gas + Wasser auf nem "Anschlusspanel" aus Plastik...
    Tischoberfläche bei den richtigen Versuchstischen ist Stein...


    MfG Christian Hackmann

  • Sorry für OT:


    Was hab ihr eigentlich immer mit Holz und Brandschutz!


    Müsste jetzt mal in meinen Unterlagen des vorbeugenden Brandschutzes suchen, aber Holz gilt ab einer bestimmten Stärke als B1 (meine es sind 20mm).

  • Tacho!


    Holz brennt eben recht leicht. Ausserdem ist es ja auch egal, denn wenn da der Onkel Norbert vom örtlichen Spritzenhaus inkl. Schwager Armin und Nichte Doris durchs Schulhaus marschieren, dann fällt diesen doch sehr schnell auf, daß das alles sehr gefährlich ist.


    Scherz beiseite.... in Ludwigsburg wurde z.B. die gesamte Hochschule entrümmpelt. Gut, es sah da auch z.T. aus wie bei Hempels unterm Sofa, aber selbiges war eben auch sehr bequem. Von Amts wegen wurde das alles aufgrund der Feuerschutzverordnung ausgeräumt und streng nach Vorschrift entsorgt.
    Dasselbe fand und findet auch in vielen Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden statt.
    Ob es Sinn macht oder nicht, darüber lässt sich streiten. Fakt ist aber, daß dies geschieht und meiner Meinung nach könnte das auch der Stein des Anstosses für das Holzbrettchen gewesen sein. Ist aber nur eine von mehreren Möglichkeiten.


    Das erwähnte Anschlußpanel aus Plastik z.B. ist sicher durch die Firma eingebaut worden, an der Onkel Norbert mit beteiligt ist.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Zitat von "yamaha4711"

    Tacho!


    Holz brennt eben recht leicht.


    Das halte ich jetzt wiederrum für nicht wahr!
    Holz brennt eben nicht so leicht wie manche hier denken, versuche mal ein 10mm starkes Holzbrett (z.B. MPX) mit dem Feuerzeug anzubrennen, Wirst erstaunt sein wie schwer das geht, und vor allem wie schnell es wieder aus ist, wenn du mit dem Feuerzeug weg gehst!

  • Und wer baut so einen Verteiler - vor allem wenn ich Schule lese - auf MPX? Sperrholz wohl schon eher.
    Die "Verteiler" die ich so bisher gesehen habe waren alle aus Sperrholz oder anderem verleimten gedönse. Hauptsache billig und doch stabil. Das Zeug brennt dennoch wie Zunder wenn da mal entsprechend Energie dran geht.


    Andererseits frage ich mich dann auch was unsere ganzen Holzkisten (Cases) auf oder neben der Bühne verloren haben. Meine Endstufen und Dimmer sind ja auch in einer Holzkiste.
    Es geht mir doch nur darum aufzuzeigen, daß manche behördliche Schutzvorschriften sich widersprechen.


    Aber ich sehe schon... wir streiten uns mal wieder um des Kaisers Bart.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Und wie ist der Dimmer eingepackt? Richtig, Metall =)


    Und bei den richtigen Verteilercases ist z.B. eine "Innenummantelung" aus Kunststoff drinne soweit ichs gesehen habe. Holz ist da nur die Verpackung...


    Und das sich da immer wieder irgendetwas wiederspricht ist doch normal =)


    MfG Christian Hackmann

  • was mich hier eigentlich viel mehr interesseiren würde, was denn mit den feuchtraum dosen passiert, wenn da einer drauf tritt oder ähnliches?
    die sind kaputt. bei einem stromverteiler im case ist das schon was anderes.
    bei einer konstruktion in holz würde micht immer bewegen, was denn mit dieser lsg nach einem jahr ist. holz ist nicht gleich holz und wichtiger: es muß ja auch stabil sein.
    ich wage zu behaupten, das ein blech verteiler im gegensatz zu einem wirklich gut gebauten holz verteiler besser preislich abschneidet. alleine die wartbarkeit ist besser.

  • Wenn Holz Brandschutztechnisch den sooo bedenklich ist, warum bestehen dann ganze Theaterbühnen, wo ja doch ziemlich heftige Brandschutzvorschriften herschen, aus Holz?

    rechtschriebfehler sind bugs im board

  • habe eben mal mit einem bekannten (er ist Meister VT) gesprochen und er meinte das es keine Verbote gibt- die es verbieten würden eine Feuchtraum-Verteilung auf einem Holzbrett zu montieren- also wenn das Brett als Montageplatte dient.


    Anderes wäre es wenn man ein Brett nehmen würde und dort Hohlraumdosen einsetzt und das ganze nicht Ordnungsgemäß sichert -> vor Berührungen unter Spannung stehender Teil. Es sollte MINDESTENS IP44 sein.


    (Unser Gespräch bezog sich nur auf Indoor VAs!)



    mfg


    markus

    Markus Thieke
    Am Heckenkamp 20
    38302 Wolfenbüttel
    Tel. 05331 / 40 35 800

  • Sehe das folgender Maßen. Aus VDE Sicht ist ein Gut ausgeführtes Verteilerbrett in IP 44 vollkommen Norm gerecht und ich würde dort jederzeit meinen Stempel drunter setzen. (Prüfung vorausgesetzt).


    Wie schon mehrmals erwähnt, geht es hierbei ums Sparen. Als günstigste Alternative wird hier häufig Spanplatte verwendet und da möchte ich mal sehn wie einer ne 20mm Spanplatte mit nem Feuerzeug anzündet!


    Um dem Problem aus dem Weg zu gehn, gibt es zudem noch die Möglichkeit das ganze einmal mit nem Brandhemmendem Lack zu besprühen.

    Kann mir mal endlich jemand einen Elektriker schicken?! Sonst muss ich heute abend wieder die Kerze nehmen.


    (Orginalauszug aus einem Schreiben einer Mieterin an Ihre Wohnungsbaugesellschaft)

  • In unserer Firma lag so ein Ding in einer Ecke eines Büros. Allerdings waren es hier keine Feuchtraumsteckdosen, sondern diese Aufputzdosen, die hinten offen sind. Da war der TÜV und hat gefordert, daß dort eine feuerfeste Unterlage drunter muß.


    Bei Verwendung von Feuchtrauminstallationsmaterial fällt dieses flach, da das auch für die Montage auf Holz gedacht ist. Was den Brandschutz angeht, dürfte man dann auch keinen Mehrfachstecker auf ein Bütec legen, das Verhalten beim Versagen der Steckerleiste ist nicht anders.


    Das größte Problem dürfte die Zugentlastung darstellen. Ich habe jedoch auch schon Feuchtraummaterial gesehen, was eine interne Zugentlastung hat. Ansonsten such Dir welches mit M16 oder M20 Loch für eine Verschraubung.


    Gruß,


    Klaus

    FOH = Holz vor der Hütte!