Festivalpulte analog oder digital 2008

  • Zitat von "bemi"

    ...ich hab zusaetzlich zu meinen files auch immer die passenden Firmware-Versionen dabei :) (und damit schon einige M7 aktualisiert)...


    oha, das heisst also: die besitzer pflegen ihre pulte nicht ordentlich. diesbezüglich müssen sie sich zwingend daran gewöhnen, das man es nicht so handhaben kann wie ein analoges pult... und auch ein analoges darf mal gepflegt werden.
    da komme ich auf eine andere sache:
    die tatsache, das die heutigen digitalen tische meistens stressfrei laufen (was technische probleme angeht) hat natürlich auch was damit zu tun, das die pulte alle noch relativ neu sind. die analogen kommen jetzt nach und nach in die jahre, die viel mehr pflege erfordern. stichwort "abgerockt"... wie wird sich das in zukunft wohl auf die digitalen auswirken? da bin ich echt gespannt 8)
    aber das gehört auch nicht zum thema, ich weiss

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat

    oha, das heisst also: die besitzer pflegen ihre pulte nicht ordentlich. diesbezüglich müssen sie sich zwingend daran gewöhnen, das man es nicht so handhaben kann wie ein analoges pult...


    Allerdings! :D


    Längst nicht jeder Verleiher hat auf dem Schirm, dass er in Wahrheit pflegebedürftige Computer eingekauft hat. :D


    Mitten in der Saison ist oft auch gar keine Zeit dazu.


    Und WLan-Empfänger und automatische Update-Routinen wie bei Computer-Betriebssystemen sind bei den D-Pulten noch Zukunftsmusik. :D


    Hat sich eigentlich schon mal jemand getraut, für so ein Update vor Ort was extra auf die Rechnung zu setzen?
    Ich seh' schon, wir sind alle viel zu gutmütig
    :D


    Grüße,


    derautor

    Immer schön vorm Soundcheck herverkabeln.....

  • Zu dem Thema kann ich ein gut 10 Jahre altes 01V beisteuern, das ich damals gebraucht gekauft habe, da war es soweit gepflegt nur stark "verraucht". Habs aber nur aussen gereinigt und damit gearbeitet. Bei mir musste das Pult dann 1 Jahr in einem Raum verbringen in dem es immer Aussentemperatur hatte, also Nachts oft weit unter dem gefrierpunkt, tagsueber im Sommer extrem heiss wegen Blechdach.
    Dazu einige Feiern mit kaputtem Dieselofen (meine Amps sind innen voll mit schwarzem klebrigen dreck), dann noch ein bissl open Air mit zweimaliger Bierdusche, 3 mal zerlegt, gereinigt, 1 Fader getauscht und das Teil läuft immer noch zuverlässig. Hab es gerade auf einer Veranstaltung im Einsatz, wo der DJ der das ganze in meiner Abwesenheit betreut nur das alte 01V kriegt.
    Das Pult läuft im Rahmen seiner Möglichkeiten voellig problemlos und zuverlässig.
    Das is sicher nicht vergleichbar mit den Laufzeiten der alten Analogpulte, aber dass ein Digipult das eigentlich fuer Homerecording konzipiert war, so lange unter den geschilderten Umstaenden seinen Dienst tut, find ich recht ueberraschend.


    Und ich hatte das nicht mal in einem Case. Das stand immer offen rum.
    Ein einziges Mal gabs ein Problem mit einem Motorfader, das war als wirklich ein ganzer Becher Bier drauffiel. fertimischen konnte man den Gig uebrigens trotzdem. Obwohl das sicher Glück war :)


    cu
    martin

  • ja, das alt 01V ist sehr robust. das kann ich bestätigen, ich mische immer noch 1maö im monat über ein solches, und das gehört der band schon seit 7 jahren...
    ich hoffe natürlich, das sich diese erfahrung auch auf andere digi-pulte übertragen lässt.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich hab gestern auf einem Promix eine kleine VA gemacht: Kleiner Fruehschoppen, Oberkrainerbesetzung, deren eigenes Pult, einmal eingstellt und wieder heimgefahren. Da hat schon so mancher Taster einige Klicks gebraucht und deshalb wuerde ich darauf nicht wirklich "arbeiten" wollen, tontechnisch wars jedoch voll in Ordnung, man hoert nicht, dass ein Taster oder ein Poti kratzt.


    Und zugegebenermassen habe ich auf "wichtigen" Veranstaltungen mit Digipulten immer ein Havariepult dabei (und sei es nur ein GL2200 oder ein 01V96). Digitalpulte werden - wenn sie ausfallen - (fast) immer komplett ausfallen (ausser ein Wandler streikt, die Motorfader spinnen, o.ae.) Ausserdem finde ich, dass bei groesseren Digitalsetups (externe Mic-Preamps, externe FX, Mehrspurmitschnitt ...) mindestens Furman, besser USV und zusaetzlich noch besser Clockserver eher Pflicht denn Kuer ist.




    ciao
    bemi

  • Hallo,


    Was mir noch einfaellt, als deklarierter Digi Fan - ich hatte dieses Wochenende einen kleinen Kongress mit popeligem AH 14:4:2 und muss gestehen, das mischen war schon "intuitiver" als beim Digi.
    Dunkel wars, an den Potis konnte man die Beschriftung nicht erkennen, und so mischt man mit den Ohren und wundert sich nicht dauernd, ob diese furchtbar aussehende EQ Kurve am Display des Digipults denn wirklich so gehören kann :)


    Von daher denke ich mir, ist es eventuell manchmal nicht wirklich banddienlich, wenn man sich am Digitalpult in Details verläuft, statt einfach mit den Ohren einen kompakten Mix zu machen. Zumindest ich bin oft verleitet da zuviel des guten tun zu wollen. Dinge die eh keiner hoert, statt beim Wesentlichen zu bleiben.
    Ich hatte da auch einen Gasttechniker, dem das Display wurscht war. machte mit 2 Drehern am EQ einen genialen Snare Sound. Ich hab mir nachher beim Sichten der Kurve nur gedacht, dass ich mich vermutlich nicht so gravierend einzugreifen getraut haette. Einfach weil mich das Display unbewusst zum Teil beeinflusst.


    Als Pro Argument, das wurde eh schon zig mal geschrieben - frueher hatte ich ein 24kanaliges SC Delta und musste das 2 Stöcke zu Fuss rauftragen...
    Jetzt tu ich mir ein wenig leichter :)


    cu
    martin

  • So gesehen hab ich bei einer Company den direkten Vergleich.


    H3000 und PM5D RH sind fast gleich alt.


    Das H3000 steht aber oft beim Service.
    Fader, Kopfhörerout, Pultbeleuchtung und die Insertverkabelung ( die allerdings sehr sauber gemacht ist )sind die mir bekannten Probleme

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  • Natürlich gibt es diese Rider auch.
    Gibt auch Rider, wo " no Vdosc " drauf steht.


    Alles ist möglich, wird nur immer seltener sowas.
    Ich wage auch zu behaupten, das ich genug Rider im jahr von allen Möglichen Größenordnungen in der Hand hab.


    Und ein Spruch, der sicher gilt: :D
    Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit

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  • Zitat von "Thomas Schäfer"

    Ich habe schon wieder einen Rider eines kanadischen Act´s wo steht:
    No digital console, Behringer, old Soundcraft


    Ach, ich habe auch mal den Rider gesehen, in dem für den Künstler ausschließlich Tiefspüler gefordert wurden, und er bei ausschließlichem Vorhandensein eines Flachspülers mit Arbeitsverweigerung drohte...


    Auch von diesem Künstler habe ich irgendwie länger nix mehr gehört. Klaus hat schon Recht mit seinem Mit-der-Zeit-gehen... Es gibt halt auch die normative Kraft des Faktischen. Wenn's keine Analogpulte mehr gibt, ist der Digitalverweigerer halt arbeitslos. Oder wie viele Bauern kennt Ihr, die ausschließlich mit Rindergespann pflügen und sich den Traktoren verweigern? Dabei ist so ein Rindergespann doch deutlich analoger, klingt natürlicher und wenn eine Hälfte ausfällt, geht die andere trotzdem noch...


    MfG Tobias Zw.

  • Zitat von "klauston"

    Natürlich gibt es diese Rider auch.
    Gibt auch Rider, wo " no Vdosc " drauf steht.


    Alles ist möglich, wird nur immer seltener sowas.
    Ich wage auch zu behaupten, das ich genug Rider im jahr von allen Möglichen Größenordnungen in der Hand hab.


    Und ein Spruch, der sicher gilt: :D
    Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit


    Zitat

    Oder wie viele Bauern kennt Ihr, die ausschließlich mit Rindergespann pflügen und sich den Traktoren verweigern? Dabei ist so ein Rindergespann doch deutlich analoger, klingt natürlicher und wenn eine Hälfte ausfällt, geht die andere trotzdem noch...



    Ich krich Plaque...
    Warum können wir hier nicht mal sachlich bleiben? "No Vdosc" und "no digital" ist absolut eine andere Abteilung!
    Wer Vdosc, Q, Meyer oder was auch immer ablehnt, der hat entweder sehr spezielle Gründe oder (meistens) einen Schuss.
    Wer Digi-Pulte ablehnt hat aber eben meistens sehr gute Gründe dafür bzw. dagegen. Solange die Hardcore-Digital-Fraktion das nicht endlich mal versteht und vor allem akzeptiert ist jede Diskussion einfach nur noch ärgerlich!
    Wie oft werden hier noch die immer gleichen dämlich-überheblichen Sprüche pro-Digital gebracht?
    Ich habe allein in den letzten Monaten etliche NO-Digital-Rider in der Hand gehabt. Komisch das.
    Alles bestimmt "ewig gestrige" (kleiner Hinweis, meine Herren: früher die klassische Bezeichnung für Alt-Nazis...) Bauern die bald ohne Job dastehen? :roll:


    Wenn nur genug Propheten hier im Forum dies behaupten, dann wird das wohl irgendwann allein deshalb so sein. Ihr macht einen guten Job für bestimmte Interessenkreise: Hersteller und Kunden. Oder Firmen, die zur Gewinnmaximierung gerne mal auf Kosten der Qualität oder des Personals arbeiten und dabei meistens Dumpen. Und keine Ahnung haben. Für die sind Budget-Digitalpulte doch das Walhalla.
    Wen interessiert da schon was manche Techniker wollen?
    Erzählt ruhig überall rum wie billig und hip Digital angeblich ist. Dabei ruhig noch ein paar Krokodilstränen rausdrücken und behaupten, man könne ja auch nichts machen aber so wäre das nunmal, weil Analog sei "tot" und Digital immer die Zukunft.
    Danke dafür.


    Wir haben eine neue Generation von Tontechnikern vor uns, die bald nur noch digitale Simulationen kennen, ihre Files stumpf ins Pult laden und dann glauben, ihr Sound steht. Wer nicht mehr lernt, mit analogen Plätzen zu arbeiten und deren Vorzüge kennen lernt, der wird sich um viele Erfahrungsschätze aus der "guten alten Zeit" der (großen) Analog-Plätze nicht scheren, um das Hintergrundwissen was hinter den ganzen dann obsoleten Geräten steckt.
    Das ist nicht weit her geholt, in der Studioszene ist das lange so und eben solange leidet die Qualität deutlich, das liegt nicht an "Digital", denn Digital klingt richtig angewandt deutlich besser als analog, es liegt an Fließbandverfahren, die durch diese Technologie erst möglich wurde, und an den damit verbundenen stark reduzierten Budgets. Es fällt nicht schwer, hier aktuell Parallelen zu unserer Situation zu finden. Billig ist geil, und ein schnell hingestelltes Digipult ist eben...Billig.


    Wie schon so oft betont: Digital hat sehr viele Vorteile und viele geniale Einsatzmöglichkeiten. Wer aber "Analog" dort totredet, wo es unbedingt hingehört (speziell Line-Check- Rock'n Roll-Festivals um die es hier ja geht!) schadet der ganzen Szene. Ob aus finanziellem Interesse, Betriebsblindheit oder purer Ignoranz ist am Ende egal.

    "Just because you believe something doesn't make it true."

  • Zitat von "Christopher Hafer"

    Warum können wir hier nicht mal sachlich bleiben?


    Ich versuch das mal:

    Zitat von "Christopher Hafer"

    "No Vdosc" und "no digital" ist absolut eine andere Abteilung!
    Wer Vdosc, Q, Meyer oder was auch immer ablehnt, der hat entweder sehr spezielle Gründe oder (meistens) einen Schuss.
    Wer Digi-Pulte ablehnt hat aber eben meistens sehr gute Gründe dafür bzw. dagegen.


    Wo siehst Du die Unterschiede bei den Gründen?


    Ich sehe bei beiden Beispielen hauptsächlich schlechte Erfahrungen.


    Es ist ja nun nicht mehr so, daß digital gräßlich klingt oder unbedienbar ist. (falls hier noch ein Einspruch kommt, bitte belegt). Vielmehr sehe ich oben angeklungene Unzulänglichkeiten in der Vorbereitung und Zusammenarbeit von Betreuern und Mischern, die bei digitalen Plätzen einfach heftigere Konsequenzen haben.
    Und das ist eine Baustelle, an der wir alle arbeiten sollten finde ich.

  • Zitat

    Wir haben eine neue Generation von Tontechnikern vor uns, die bald nur noch digitale Simulationen kennen, ihre Files stumpf ins Pult laden und dann glauben, ihr Sound steht. Wer nicht mehr lernt, mit analogen Plätzen zu arbeiten und deren Vorzüge kennen lernt, der wird sich um viele Erfahrungsschätze aus der "guten alten Zeit" der (großen) Analog-Plätze nicht scheren, um das Hintergrundwissen was hinter den ganzen dann obsoleten Geräten steckt. Das ist nicht weit her geholt, in der Studioszene ist das lange so und eben solange leidet die Qualität deutlich, das liegt nicht an "Digital", denn Digital klingt richtig angewandt deutlich besser als analog, es liegt an Fließbandverfahren, die durch diese Technologie erst möglich wurde, und an den damit verbundenen stark reduzierten Budgets. Es fällt nicht schwer, hier aktuell Parallelen zu unserer Situation zu finden. Billig ist geil, und ein schnell hingestelltes Digipult ist eben...Billig.


    Da gebe ich Dir so mal absolut Recht.


    Wer die "Basis" nicht kann, wird am Ende der Treppe auch nicht weiterkommen.


    Zitat

    Ich habe allein in den letzten Monaten etliche NO-Digital-Rider in der Hand gehabt. Komisch das.
    Alles bestimmt "ewig gestrige" (kleiner Hinweis, meine Herren: früher die klassische Bezeichnung für Alt-Nazis...) Bauern die bald ohne Job dastehen?


    Wenn nur genug Propheten hier im Forum dies behaupten, dann wird das wohl irgendwann allein deshalb so sein. Ihr macht einen guten Job für bestimmte Interessenkreise: Hersteller und Kunden. Oder Firmen, die zur Gewinnmaximierung gerne mal auf Kosten der Qualität oder des Personals arbeiten und dabei meistens Dumpen. Und keine Ahnung haben. Für die sind Budget-Digitalpulte doch das Walhalla.
    Wen interessiert da schon was manche Techniker wollen?


    Das wiederum finde ich nicht richtig.


    Zum Einen: In Wahrheit interessiert es niemanden, was wir Techniker gerne hätten.
    Die wirklichen Entscheidungen über Material werden von Produktionen getroffen, wo es stumpf ums Geld geht.
    Der Teil, wo wir Techniker WIRKLICH entscheiden können, ist äußerst selten.
    Und wenn ich immer schlechte Laune hätte, wenn ich nicht das krieg, was ich gern hätte, dann wär ich nur mehr übel drauf :cry:


    Die Ansage mit ewiggestrig halte ich für etwas viel zu überzogen .
    Sowas nehme ich in dem Zusammenhang auch durchaus persönlich, denn das hat so niemand behauptet, ich auch nicht.
    Ich würde auch nicht auf die Idee kommen, Analog User mit Alt Nazis gleichzusetzen


    Und wenn wir uns mal umsehen, zB in der Klassik und Theatern und im Broadcast ist die verwendung von Digipulten schon sehr stark verbreitet.
    Dies bei Tonmeistern, die sogar sehr oft um einiges Älter sind, als ich es schon bin.
    Ich halte sowas für aufgeschlossen.


    Und ich finde Analogpulte auch toll, im Ernst.
    Wenn ich sie nicht aufbauen und verkabeln muß :roll:


    Und noch was:

    Zitat

    Wie schon so oft betont: Digital hat sehr viele Vorteile und viele geniale Einsatzmöglichkeiten. Wer aber "Analog" dort totredet, wo es unbedingt hingehört (speziell Line-Check- Rock'n Roll-Festivals um die es hier ja geht), schadet der ganzen Szene. Ob aus finanziellem Interesse, Betriebsblindheit oder purer Ignoranz ist am Ende egal.


    Keines der von Dir angeführten Argumente lass ich hier für mich gelten.
    Und ob Fortschritt, vernünftig angewendet automatisch " der Szene schaden " heißt, lass ich mal echt dahingestellt.




    Ich bin auch jetzt raus aus dieser Diskussion.

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  • Zitat von "Thomas Schäfer"

    Hallo erschtmah!
    Für mich das Ärgerliche ist jetzt nur mir erst vor kuzem so ein Taschenrechner angeschaft zu haben wo die Stimmung scheinbar nach dem ersten Hype umschlägt. Ansonsten sehe ich das wie Kollege Hafer
    MfG


    Ich sehe nicht, das die Stimmung umgeschlagen hat.


    Wenn man einen kauf aber bereut, dann hat man aus den Falschen Überlegungen und eben nicht marktwirtschaftlich sinnvoll eingekauft.
    Dafür kann aber ein Pult nichts.


    Es sind Unmengen an zufriedenen Usern unterwegs, und jeder, der Seinen Einkauf VORHER richtig überlegt hat, könnte auch azugehören.
    Oder aber zu der glücklichen Analogfraktion, wenn man sich auch das richtig überlegt hat


    So, jetz aber weg :D

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  • Zitat von "Tobias Zw."

    ...Wenn's keine Analogpulte mehr gibt, ist der Digitalverweigerer halt arbeitslos. Oder wie viele Bauern kennt Ihr, die ausschließlich mit Rindergespann pflügen und sich den Traktoren verweigern? Dabei ist so ein Rindergespann doch deutlich analoger, klingt natürlicher und wenn eine Hälfte ausfällt, geht die andere trotzdem noch...


    ähm sorry, aber hier gehst du wirklich zu weit.
    es ging in diesem thread nicht darum, ob analog oder digital überleben wird. ich denke die antwort ist jedem klar.
    es geht hier darum, ob es sinnvoller ist, auch im festivalbetrieb komplett auf digital umzuschwenken.


    das hat überhaupt nix mit "digitalverweigerung" zu tun, es ist eine frage der bedien-logik und des kleinsten gemeinsamen nenners für möglichst viele verschiedene mischer.
    wenn hier dann gleich von "digitalpultverweigerern" und von "job verlieren" gesprochen wird, dann geht das meiner ansicht nach leider an der realität vorbei.


    als beispiel könnte ich erwähnen, das ich nun einige jobs auf einem iLive gemacht habe und am liebsten nur noch mit dem teil arbeiten möchte. und die jungs, die noch das "veraltete" PM5D bevorzugen, müssen halt umlernen, sonst... - aber das ist doch dummes gerede.


    es wäre nett, wenn das thema etwas weniger polemisch diskutiert werden würde. von beiden seiten natürlich.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()



  • Und Du wirfst uns vor, unsachlich zu argumentieren?!?


    Lieber Christopher, jetzt reicht's. Komm' mal runter von diesem hohen Ross, akzeptiere die Wirklichkeit und wage es ja nicht, Kollegen Inkompetenz und mangelndes künstlerisches Einfühlungsvermögen vorzuwerfen, nur weil sie mit der technischen Entwicklung gehen und preisbewusst arbeiten.


    Aber schön zu sehen, dass - nach alter Usenet-Tradition - der, der keine Argumente mehr hat, immer den "Nazi-Joker" zieht. Mein Lieber, Du hast den Begriff der "Ewiggestrigen" eingeführt und dann selber die Brücke zu Adolfs Zeiten geschlagen - das ist unterstes Niveau und definitiv nicht die Sachlichkeit, die Du einforderst.


    Keiner hier bezweifelt, dass Analogplätze ihren Platz haben. Es ist halt einfach so, dass sie langsam aussterben werde - nicht, weil sie schlecht wären, sondern weil die Alternative in 99% der Anwendungsfälle besser ist. Wenn Du die Gesamtheit aller Veranstaltungen, die es gibt, betrachtest, wirst Du feststellen, dass die "Linecheck-Festivals" vom Umsatz her halt nur einen Bruchteil ausmachen.


    Zitat von "Christopher Hafer"

    Ihr macht einen guten Job für bestimmte Interessenkreise: Hersteller und Kunden. Oder Firmen, die zur Gewinnmaximierung gerne mal auf Kosten der Qualität oder des Personals arbeiten und dabei meistens Dumpen. Und keine Ahnung haben. Für die sind Budget-Digitalpulte doch das Walhalla.


    Genau. Ich mache einen guten Job für einen bestimmten Interessenkreis: Meine Kunden. Weil sie mich bezahlen. Wenn Deine Kunden die Bands sind, kannst Du ja gerne - wenn es das Ergebnis verbessert - Dir alles wünschen oder verbitten, was Du willst. Wenn's der Band gut tut, tut's Dir auch gut und Du wirst Deine Brötchen weiter damit verdienen. Wenn Deine Band dann aber keine Gigs mehr hat, weil kein Verleiher Deine Wünsche mehr zu einem veranstalterkompatiblen Preis erfüllen kann, ist's egal, wie toll Du Deinen Job auf einem Analogpult machst, weil Du keine Gelegenheit mehr haben wirst, das unter Beweis zu stellen.


    Im Übrigen arbeite ich bei einer anerkannten "Technik-Apotheke", der gewiss keiner den Vorwurf machen kann, sie würde dumpen - und den Entscheidungsträgern ist es sowas von völlig egal, auf was ich mische, ob es digital, analog oder ein Krupps Stabmixer ist... das Material muss finanzierbar sein, zuverlässig und das Ergebnis überzeugen. Letzteres heisst auch: Mit weniger Arbeitszeit und weniger Truckspace das gleiche Geld einspielen. Und das tut's. Letzten Freitag habe ich einfach zuviel Zeit mit dem Nullen des Pultes verschwendet, die ich sinnvoller hätte einsetzen können - genauso, wie ich ewig gebraucht habe, um 16 Kanäle für DPA-Headsets gleich einzustellen. Und warum? Kein Copy & Paste am MH3...


    Da lobe ich mir die digitale Alternative. Als Kaufmann und als Künstler.


    MfG Tobias Zw.

  • @ Wora: Sorry, Deine Antwort kam als ich meinen zeternden letzten Beitrag erstellte, deswegen darin keine Reaktion auf Deinen Post.


    Vielleicht äußere ich mich zugegebenermaßen etwas sehr extrem, aber ich bin halt auf den Festivals, die ich gemacht habe (und das waren vorwiegend Stadtfeste und ähnliches in der 24- bis 48-Kanal-Region) immer ausgesprochen gut mit Digitalpulten klargekommen, und auch die Zusammenarbeit mit Kollegen, die Files mitgebracht haben, hat immer gut geklappt. Daher verstehe ich auch nicht, wo das Problem liegt - echt nicht! Es klingt nicht schlechter, es dauert nicht länger, es dürfte genau so betriebssicher sein, und nach meiner Überzeugung wird es halt aus o. a. Gründen irgendwann nur noch Digitalpulte geben.


    Dass so manches Userinterface noch verbesserungswürdig ist, streitet keiner ab, und auch ich habe nach Wochen auf dem M7CL irgendwann angefangen, mit dem Finger auf das Display des LS9 zu drücken... behaupte aber nicht, dass das eine Fehler des Digitalpultes sei, sondern erkenne, dass der Bug zwischen meinen Ohren saß.


    Und nix für ungut...


    MfG Tobias Zw.


    (Edith: Orthographie... Gez. Schnellfinger MacZw.)

  • Zitat von "Christopher Hafer"


    Wir haben eine neue Generation von Tontechnikern vor uns, die bald nur noch digitale Simulationen kennen, ihre Files stumpf ins Pult laden und dann glauben, ihr Sound steht. Wer nicht mehr lernt, mit analogen Plätzen zu arbeiten und deren Vorzüge kennen lernt, der wird sich um viele Erfahrungsschätze aus der "guten alten Zeit" der (großen) Analog-Plätze nicht scheren, um das Hintergrundwissen was hinter den ganzen dann obsoleten Geräten steckt.
    Das ist nicht weit her geholt, in der Studioszene ist das lange so und eben solange leidet die Qualität deutlich, das liegt nicht an "Digital", denn Digital klingt richtig angewandt deutlich besser als analog, es liegt an Fließbandverfahren, die durch diese Technologie erst möglich wurde, und an den damit verbundenen stark reduzierten Budgets. Es fällt nicht schwer, hier aktuell Parallelen zu unserer Situation zu finden. Billig ist geil, und ein schnell hingestelltes Digipult ist eben...Billig.


    Da muss ich doch stark widersprechen .... ich komme aus dem Studiobereich, und da haben inzwischen 80% aller Techniker noch nie in ihrem Leben ein Analogpult oder eine Bandmaschine bedient. Und sie sind deswegen keinen Meter besser oder schlechter als ältere Techniker die noch analog gelernt haben.


    Das mit den Budgets haben wir in allen Bereichen, allerdings verstehe ich nicht ganz das dieses Argument prinzipiell immer negativ hingestellt wird .... natürlich ist ein Digitalpult so gut wie immer billiger als der entsprechende Analogplatz, vor allem wenn man noch Transport etc. hinein rechnet .... hilft also bei gleicher Qualität auch dem Verleiher Geld zu sparen. Oder sehe ich das falsch?


    Und Christoph, in die Schublade der "analogen Dinosaurier" steckst du dich vor allem selber mit deinen Posts ....