200 Personen Mass-Choir

  • Hallo liebes Forum,


    wie würdet Ihr ein 200 Personen Mass-Choir (Gospel) abnehmen?
    Leider weiß ich noch nicht, wie der Chor stehen wird.


    Aber nur mal so von der Anzahl der Sänger her. Was würdet Ihr machen?


    Danke für Eure Antworten!

  • Interessant wäre es zu wissen, WO der Chor + drumrum stehen wird. ;)


    Kirche? Großer Saal? Gar draußen? Nur für eine Aufnahme? Live mit Band? Ist überhaupt was vorhanden an Equipment? Gibts ´nen Etat zum eventuellen zuleihen?


    So ist das ein klein wenig vage. :roll:

    Machen Sie das hauptberuflich oder verdient die Frau dazu?

  • Zitat von "schallereignissortierer"

    Interessant wäre es zu wissen, WO der Chor + drumrum stehen wird. ;)


    Kirche? Großer Saal? Gar draußen? Nur für eine Aufnahme? Live mit Band? Ist überhaupt was vorhanden an Equipment? Gibts ´nen Etat zum eventuellen zuleihen?


    So ist das ein klein wenig vage. :roll:


    Es handelt sich um eine Live-Veranstaltung. Aufnahme wird gemacht, ist aber zweitrangig, da sie nur zur Qualitäts-Sebstkontrolle der Band ist.


    Das ganze ist 'ne kleine Tour. Gespielt wird in renommierten Konzertsälen (ca. 1.500 Zuschauerplätze) oder Stadt-/Mehrzweckhallen (ca. 2.000 Zuschauerplätze).


    Zusätzlich zum Chor spielt eine Standard-Band (Schlagzeug, Bassgitarre, E-Gitarre, Keyboards). Band steht rechts vom Chor (vom Publikum aus gesehen). Ansonsten gibt es noch ein paar Solisten mit Handsender.


    In einer Location ist eine Haus-PA (Nexo Geo). Für den Rest nehmen wir was mit. Das steht aber noch nicht fest. Arbeiten werde ich wahrscheinlich auf M7CL oder PM5D. Ich mag digital.

  • Ganz pauschal:


    - gute Kleinmembran-Condenser, Nierencharackteristik (Neumann, Schoeps, in der Richtung)


    - gruppenweise abnehmen (meint die musikalischen Stimmen im Chor)


    - 3:1-Regel beachten (Mikrofonabstand untereinander nicht unter 3x Abstand Mikrofon - Quelle)


    Plexiglas zwischen Band und Chor kann sehr hilfreich sein, sonst hat man viele teure Schlagzeug-Overheads.

  • 200 Leute? Da reichen doch ein paar Kleinmembranen verteilt auf die verschiedenen Stimmlagen zur Stütze und um das Ganze ein wenig abzurunden.


    Konzertsäle haben doch von vornherein eine auf akustische Ereignisse optimierte Akustik, da sollte eine sparsame Verstärkung dicke reichen.


    Wollte man das noch eleganter machen, könnte man den einzelnen Stimmführern noch einen Anstecker geben und die ganz dezent zum Chorsignal dazu mischen. Das macht den Chor, bzw. das Gesungene präsenter und wenn man das wirklich ganz unaufdringlich dazumischt, merkt das auch niemand und die Stimmführer fallen auch nicht "verstärkt" aus der Masse der Sänger raus. So solltest Du ein schön geschlossenes Gesamtbild bekommen und die Handsender Träger fügen sich besser in das Klangbild ein.

    Machen Sie das hauptberuflich oder verdient die Frau dazu?

  • Zitat von "schallereignissortierer"

    Konzertsäle haben doch von vornherein eine auf akustische Ereignisse optimierte Akustik, da sollte eine sparsame Verstärkung dicke reichen.


    Es sind ja eben nicht nur Konzertsäle, sondern auch mal andere Locations (Stadthalle etc.). Außerdem habe ich heute mitbekommen, dass die Veranstaltung evtl. durch das Engagieren einer international bekannten Sängerin als Solistin deutlich wachsen wird. Sprich: Hallen mit 5.000 bis 10.000 Zuschauerplätzen.


    Also richtig abnehmen muss ich den Chor schon. Ich werde dann in Einzelfällen ja sehen, ob bei den kleineren Locations der Chor schon von selbst genügend Druck hat. Auf jeden Fall soll der Chor schon präsent und gut zu hören sein.

  • Ja in dem Fall würde ich mehrere Mikrofone für die einzelnen Stimmlagen nehmen und zusätzlich dann ein paar Anstecker -respektive angeschminkte Mikros- für die jeweiligen Stimmführer und/oder die Besten der jeweiligen Lage nehmen.


    Wenns der Etat hergibt bieten sich als Chormikros auch KEM 970 von Microtech Gefell an:
    http://www.microtechgefell.de/…onden/kem970/kem970_0.htm


    Die sind das:



    Die kannst Du Dir bei Gefell direkt leihen, gar nicht mal so teuer.


    50 Euro pro Stück und Einsatztag ist günstig angesichts des Kaufpreises von ~7.000 Euro.


    Da hätte ich eine Kontakt Adresse bei Gefell:
    Nicole Schrader 036649-8820
    N.Schrader@microtechgefell.de


    Ein trickreiches Feature zum exakten Ausrichten haben die eingebaut.
    Der zu unterdrückende Schall kann aus Störgeräuschen oder Reflexionen, die von Decken-, Tisch- und Bodenflächen ausgehen, bestehen. Bei horizontaler Mikrofonpositionierung lassen sich unerwünschte Rückkopplungserscheinungen durch seitlich an den Wänden montierte Beschallungssysteme deutlich reduzieren.


    Die hohe Richtungsselektivität des Mikrofons bedingt die Kenntnis der Einfallsrichtungen von Nutz- und Störschall. Je sorgfältiger das KEM 970 danach ausgerichtet ist, desto besser sind die erzielten Ergebnisse. Die optimale Einstellung erfolgt mit Hilfe der an der Vorderseite des Mikrofons angebrachten Positionsanzeige


    Siehst Du von der jeweiligen Chorposition die LED an der Front des Mikros sind sie optimal ausgerichtet.


    Ein interessanter Artikel des IRT (Institut für Rundfunktechnik) zur Anwendung des KEM 970 bei einer umfangreichen Produktion mit Chören:
    http://www.irt.de/IRT/FuE/ak/pdf/KEM-MIK.pdf

    Machen Sie das hauptberuflich oder verdient die Frau dazu?

  • Zitat von "schallereignissortierer"

    Wenns der Etat hergibt bieten sich als Chormikros auch KEM 970 von Microtech Gefell an.


    Dieses Mikrofon wird doch auch am Rednerpult des Bundestages benutzt. Oder nicht?


    Klingt auf jeden Fall interessant. Die Frage wäre nur: Wie kann man die an einem hohen Stativ befstigen? Gibt es da vom Hersteller spezielle Klemmen?


    Falls diese Mikrofone nicht in Frage kommen: Was empfehlt Ihr dann? Was haltet Ihr vom "Neumann KM 184"?

  • Das sind die "Bundestags" Mikrofone.


    Wie kann man die an einem hohen Stativ befestigen? Gibt es da vom Hersteller spezielle Klemmen?
    Yepp, Klemmen für normale Mikrofonstative müsstest Du einfach beim Leihen mitbestellen.

    Machen Sie das hauptberuflich oder verdient die Frau dazu?

  • Zitat von "Dirk Meier"

    Falls diese Mikrofone nicht in Frage kommen: Was empfehlt Ihr dann? Was haltet Ihr vom "Neumann KM 184"?


    Neumann KM 184 geht gut


    ansonsten: Shoeps MK4, Sennheiser MHK 40


    Das Neumann gibt es oft zu relativ humanen Preisen, Shoeps liegen meist etwas höher, Sennheiser sehe ich selten.

  • Tacho!


    Ein Chor mit 200 Personen macht alleine schon ziemlich viel Pegel. Wir reden bestimmt auch nicht gerade von Laien.


    Wenn man's richtig machen will muss der Chor auf jeden Fall gestaffelt, am besten auf spez. Chortreppen stehen. Damit haben die Sänger in der Gesamtheit ein freies Feld in welchem sich der Schall ausbreiten kann. Das alleine bringt schon mal viel.


    Die Band sollte nach Möglichkeit recht leise und zurückhaltend spielen, sonst gibt's matsch. Speziell das Schlagzeug und der Bass kann den Chor sehr weit nach hinten drücken. Daher muss sich die Band pegelmässig dem Chor anpassen. Am besten für die Band InEar.
    Damit der Chor die Band dennoch hören kann div. kleine Monitore im und vor dem Chor verteilen, damit auch hier ein moderater Pegel gefahren werden kann.


    Zur Mikrofonierung:
    Den Chor stimmenmässig aufteilen (Bass, Tenor, Alt, Sporan)
    Macht also 50 Personen pro Stimme im Mittel. Es gilt je weniger Mikros desto weniger Interferenzen und besserer Klang.
    Daher würde ich pro Stimmlage max. 6-8 Mikros auf Chorstativen, also von schräg oben, verwenden .
    Zusätzlich dazu 8-10 Mikros in 4-5m vor dem Chor positionieren auf halber Höhe gerade auf den Chor gerichtet. Damit erfasst man den Chor als gesamtes und vermeidet Reflexionen, da sich diese im Chor zerstreuen.
    Nun kann man die Stimmlagen bequem zum Gesamtbild zumischen, was ja Sinn der ganzen Sache ist. Ergibt in Summe ein rundes und druckvolles Klangbild.


    Als Mikros gute bis sehr gute Kleinmembraner, z.B. beyerdynamic MC930, Schoeps oder Neumann. Am besten man bedient das ganze mit einer Sorte. Ist stressfreier und man weiß wie das Mikro reagiert.


    Laufzeitanpassung nicht vergessen und die Stimmlagenmikros zu den Gesamtchormikros richtig in der Laufzeit anpassen.


    Die Handsender der Solisten sind das einfachste.


    Die PA sollte auch entsprechend dazu passen, also z.B. d&b Q oder J, Meyersound MICA oder eben NEXO Geo.


    Im Konzertsaal trägt sich der Chor mehr oder minder selbst, wenn die Band diszipliniert ist. Alles andere bracht mehr oder minder dicke PA.
    Mehrzweckhallen sind außerordentlich schädlich diesbezüglich. Am besten im Vorfeld mit Mollton ein wenig abhängen, um den Raum nicht total schallhart zu lassen.
    OpenAir ist dann wieder recht harmlos.


    Die Idee mit SM58 würde ich ganz schnell wieder verwerfen!
    1. Klingt es nicht besonders.
    2. zu viele Kabel im Weg bei 200 Personen.... eine tolle Stolperfalle.
    3. sehr hoher Aufwand bei geringem Nutzen.
    Bei 30 Personen in der Summe mag es noch gehen ist aber da auch schon grenzwertig.


    Fazit:
    Chor Staffeln
    Chor pro Stimmlage und in der Gesamtheit abnehmen
    Laufzeiten anpassen
    Band muss diszipliniert spielen oder in den Orchestergraben verbannt werden


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Als alternative zu den genannten mikrofonen mal eine günstigere, aber nicht wirklich schlechtere option: Audio Technica ATM450.


    sind sehr schöne chormikrofone, und durch die seitliche kapselanordnung erhält man optisch auch noch mal eine alternative.


    und vor allem liegen sie preislich weit unter den bisher genannten, ohne wirklich zu große abstriche in der qualität zu machen.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Zitat von "mediennutte"

    Als alternative zu den genannten mikrofonen mal eine günstigere, aber nicht wirklich schlechtere option: Audio Technica ATM450.


    sind sehr schöne chormikrofone, und durch die seitliche kapselanordnung erhält man optisch auch noch mal eine alternative.


    und vor allem liegen sie preislich weit unter den bisher genannten, ohne wirklich zu große abstriche in der qualität zu machen.


    Da es hier ja nur um eine Tour und nicht um einen Kauf geht, ist der Preis der Mikrofone nicht das Problem. Im Verleih stellen die Neumänner kein Problem da. Auch die "Bundestags-Mikrofone" wären ggf. drin.

  • Zitat von "mediennutte"

    Richtig, aber es ist ja auch manchmal schön wenn man seinen materialbestand erweitern kann, zu dem preis zu dem man sonst gemietet hätte, daher der vorschlag.


    Stimmt, da gebe ich Dir Recht!

  • Zitat von "mediennutte"

    Als alternative zu den genannten mikrofonen mal eine günstigere, aber nicht wirklich schlechtere option: Audio Technica ATM450.


    sind sehr schöne chormikrofone, und durch die seitliche kapselanordnung erhält man optisch auch noch mal eine alternative.


    und vor allem liegen sie preislich weit unter den bisher genannten, ohne wirklich zu große abstriche in der qualität zu machen.


    Da hake ich jetzt mal aus Interesse ein, weil sich mir das Mikrofon für andere Anwendungen schon aufgedrängt hat:


    Wie sind Deine Erfahrungen mit akustischen Quellen und dem ATM450?

  • wenn ich hier mal aushelfen darf:
    das ATM450 habe ich bisher für HH, Tablas, Conga, Perc.OH, und im Flügel eingesetzt.
    und immer mit sehr guten ergebnissen.
    vor allem durch die seitliche einsprechrichtung gibt es recht oft nette alternativen beim positionieren!
    im direkten vergleich zu Schoeps CMC64 und KM184 klingt es natürlich etwas rauher. aber es ist ein wirklich interessantes mikro, vor allem wenn man den preis in die waagschale wirft.


    ob die richtcharakteristik aus so extrem gut eingehalten wird wie bei den wesentlich teureren Schoepsen kann ich jetzt nicht sagen, da ich das mikrofon bisher ausschliesslich im direktschallfeld der quellen eingesetzt habe. ich denke es muss da aber nicht unbedingt mithalten, denn es ist einfach eine ganz andere preiskategorie und gleichmässige richtcharakteristik ist halt teuer.


    da mir die erfahrungswerte im diffusfeld fehlen, würde ich für die vorliegende anwendung auch Schoeps und KM184 empfehlen. für diese heikle aufgabe sollte man auf sehr gute mikrofon zurückgreifen, die ihre eignung hierfür schon oft genug zeigen konnten. wenns damit nicht geht, muss man sich ein ganz anderes konzept überlegen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • in einem anderen thread hatte ich schon mal was darüber geschireben, gerade auch im bezug zu chor anwendungen:


    http://www.paforum.de/phpBB/viewtopic.php?t=63173&start=0


    was akustische quellen angeht:


    das ATM450 hat bei mir ähnlich wie bei wora mitlerweile fast jede typische kleinmembran situation durchlebt, chor, congas, bongos, klarinette (klappen), geige, und auch an eher ungewöhnlichen orten wie z.b. am gitarrenamp.


    und alles immer zu meiner zufriedenheit. das mikro liefert einen ziemlich präzisen attack, was gerade bei percussion gut kommt, an der hihat ist es mitlerweile nicht mehr wegzudenken. und gerade heute habe ich es eingesetzt als rednerpultmikro.


    auch der einsatz als geigenmikro (live und studio) hat sich als sehr schön erwiesen, durchsetzungfähig, und trotzdem nicht agressiv.


    ich kann mich nur wiederholen, bei dem preis ist es eigentlich völlig ungerechtfertigt die dinger nicht mal zu testen.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Hallo Leute


    Also nur um wieder mal so was in den Raum zu werfen, obwohl ich selbst nicht weiß, ob das hier wirklich sinnvoll ist:
    Ich habe in großen Chören schon manchmal lauter BILLIGST- (also pervers billig) Mikrofone benutzt, wie z.B. JTS TK-280 oder Nova DM-58 (was soll uns diese 58 wohl sagen). Da hat dann jeder direkt reingesungen. Damit es billig bleibt, wurden diese in ebenso extrem billigen Mixern zusammengefasst (zum Beispiel in den bösen "B" Mixern). Alle Gains und Klangregelung waren gleich eingestellt (Die Menschen im Chor werden im Akustikfall ja auch nicht einzeln geregelt). Die gleiche Gains sind leider bei Billigmikros und Mixern ein kleines Manko, da dann nicht genau das Gleiche nicht überall rauskommt, jedoch spielte das außer bei den Solisten keine Rolle.


    Ergebnis: Das klingt brachial geil, was bei diesen Produktionen wichtig war. Der direkte Besprechungsvorteil hat die Schwächen gegenüber guten Mikros mit Abstand mehr als wettgemacht.
    Nachteile: Aufwand, Handhabung (da wurde der Chor dazu erzogen, sein Mikro selbst zu holen und einzustöpseln), Optik.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer