Phasendrehen bei digitalen Endstufen

  • Mahlzeit,


    da ich nun auch Besitzer einer digitalen Endstufe bin, hat mir der Verkäufer hier aus dem Forum geraten, im Eingang einen Kanal zu invertieren und im Ausgang dann wieder zu drehen, um das Netzteil besser auszulasten.
    Es handelt sich dabei um eine Tasso NX5.0, welche ähnlich dem QSA-Dingern ist. Also günstiges Preissegment für digitale Stufen. Prinzipiell leuchtet es auch ein, dass eine Phasendrehung das Netzteil besser auslastet. Nun aber meine Frage:
    Warum tut der Hersteller nicht schon serienmäßig so eine Drehung verbauen? Wäre doch in jedem Falle besser, oder nicht?
    Gibt es irgendeine Möglichkeit mit vertretbarem Aufwand festzustellen, ob der Hersteller evtl sogar schon so eine Drehung integriert hat? Nachher drehe ich das Signal, obwohl der Hersteller das schon getan hat. Dann wären die Kanäle wieder gleich und die Sache wäre eher verschlimmbessert...

  • Einer grundlegenden Diskussion bzgl. Licht stehe ich sehr positiv gegenüber.
    Was jedoch meine Endstufe betrifft bin ich auf dem Holzweg? Also als Mythos abhaken und alles lassen, wie es ist?

  • Ich möchte gleich vorab sagen, dass ich noch keinen Schaltplan der Endstufe gesehen hab und das nur Vermutungen sind, die nun folgen. Überlegung:


    Das Netzteil stellt eine positive und eine negative Spannung zur Verfügung. Für eine vollständige Sinusschwingung werden also beide Spannungen benötigt. Für die positive Halbwelle die positive Spannung, für die negative Halbwelle die negative Spannung. Liegt das gleiche Signal gleichzeitig auf beiden Kanälen (was beim Bass wohl der Fall sein sollte), so sind die Sinusschwingungen von Kanal A und B deckungsgleich.
    Um kurzfristig eine höhere Leistung bereitstellen zu können, wird die Spannung des Netzteils in Elkos gepuffert. Nun wird auf beiden Kanälen die positive Halbwelle erzeugt, folglich knickt die positive Spannung an den Elkos im Grenzbetrieb etwas ein. Zu dieser Zeit ist die negative Spannung unbelastet. Anschließend wird die negative Halbwelle erzeugt, Ablauf identisch. Negative Spannung zeitgleich von beiden Kanälen belastet, positive unbelastet.

    Dreht man nun einen Kanal um, so wird die positive Halbwelle zur negativen Halbwelle. Kanal A belastet die positive Versorgungsspannung mit der positiven Halbwelle, Kanal B belastet die negative Versorgungsspannung mit der jetzt (!!!) negativen Halbwelle. Nun folgt bei beiden Kanälen der Nulldurchgang und das Spiel dreht sich um.


    Anschließend wird im Ausgang das Signal von Kanal B wieder invertiert, um den Subwoofer richtig anzusteuern.


    Bei dieser Überlegung ist natürlich vorausgesetzt, dass das Netzteil der schwächste Punkt der Endstufe ist und die Leistung nicht mehr liefern kann.


    Für Korrekturen bin ich nun gerne zu haben...

  • Das ist doch nicht neu Leute. Das steht sogar in Bedienunganleitungen von LAB Amps. Die drehen intern auf selbe Art und Weise. Vorteile sind dort nachzulesen.

  • Falls dem nun so ist wie angenommen wäre nun die Frage, ob bei den Tasso-Amps (bzw QSA/Thomann-Amps etc.) diese Drehung bereits gemacht wurde, oder nicht. Wie findet man das raus?

  • Ich gehe davon aus, dass die Drehung noch bei nahezu keiner Endstufe gemacht wurde - man findet sie auch bei keiner "normalen" Endstufe, von der ich den Schaltplan gesehen habe (und das sind nicht wenige).


    Zitat

    Prinzipiell leuchtet es auch ein, dass eine Phasendrehung das Netzteil besser auslastet.


    Sehe ich genauso, sofern sich beide Endstufenkanäle ein gemeinsames Netzteil teilen. Es liegt vielmehr der Art des Forums, dass man erst einmal gegen jede Aussage einen konter posten muss.


    Wenn man sich die funktionsweise von Class D Amps anschaut, macht es darunter auch noch Sinn, die komplette PWM Struktur beim 2. Kanal zu drehen, da hier auch einiges an Blindströmen fließt.

  • Wenn dir das Forum nicht passt ist es doch an dir dem fern zu bleiben oder ein eigenes, viel besseres in die Welt zu setzen. Es ist doch einfach so, das wir hier über einen theoretischen Ansatz sprechen, wäre das ein technisch anerkanntes Heilmittel um mehr Leistung aus einem Gerät zu holen würden es mit Sicherheit alle Hersteller schon lange so machen, also muss es wohl einen Grund geben warum dem nicht so ist. Die Dummheit der Ingenieure vor Ort wird es sicher nicht sein. Ich bin überzeugt davon das sich hier schon mehrere schlaue Köpfe dran gemacht haben und das Ergebnis wohl nicht so gravierend besser war als das sich dieses zum Standard durchgerungen hätte.
    Ich finde es immer nur erstaunlich das jeden Tag irgendwo jemand aufsteht der in der Lage ist das Rad neu zu erfinden wo so viele helle Köpfe anscheinend nicht in der Lage waren.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Ja, bei LAB ist das bekannt, es ist aber anscheinend auf weitem Feld der einzige Hersteller und die Frage ist warum.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Wahrscheinlich einziger Hersteller der das veröffentllicht (mit Bemerkung "für Messlabore"). Soll es nur 0,1% Vorteil bringen, warum dann nicht. Im Produktion ist es überhaupt kein Aufwand.

  • Ich hab die Tasso NX-5 hier zu hause mit 4x LMB-115N (4 Ohm, 2 pro Kanal) und 2x LMB-115N (8 Ohm, 1 pro Kanal) getestet, jeweils mit Kappalite-3015LF-Bestückung. Allerdings ist das laut Verkäufer (Matthias Grün hier im Forum) eine Vorserienversion.
    Die Stufe geht etwa ähnlich früh ins clippen wie meine alte TA-2400 MKII. Dann kommt allerdings auch schon ganz gut was aus den Subs raus. An den Bässen macht sie sich ganz gut. An Tops hab ich sie leider bisher nicht getestet. Für das Preis-/Leistungsverhältnis in Betracht auf Größe und Gewicht etc ist das ganz gut.
    Nachteil ist, dass man scheinbar die Füsse so ohne weiteres nicht drunter weg schrauben kann bei meiner Version. Für Rackeinbau etwas schlecht, geht aber.
    Teilweise wurd bei einigen Stufen der Schutzleiter vergessen. Also einmal aufmachen, nachsehen, Lüfter kontrollieren, Staub (falls vorhanden) säubern und gut.
    Lüfter machen Geräusch, aber ist im Rahmen.
    Bei einem schwachen Automat kommt beim anchließen evtl. mal ne Sicherung wenn die Elkos sich aufladen. Ist aber bisher nur ein mal bei mir passiert.

  • Zitat von "Florian Siegel"

    Teilweise wurd bei einigen Stufen der Schutzleiter vergessen. Also einmal aufmachen, nachsehen, Lüfter kontrollieren, Staub (falls vorhanden) säubern und gut.
    Lüfter machen Geräusch, aber ist im Rahmen.
    Bei einem schwachen Automat kommt beim anchließen evtl. mal ne Sicherung wenn die Elkos sich aufladen. Ist aber bisher nur ein mal bei mir passiert.


    Heut back ich, morgen brau ich und übermorgen vergess ich den Schutzleiter, lalala...schöne, neue Welt :evil:

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!