Headset für Drummer

  • Hallo,


    das würd mich auch glatt interessieren. Bei alle Headsets die wir bisher probierten war das Übersprechen recht stark. Klar ist da mal eins besser, aber richtig gut fand ich da nix. Also her mit Vorschlägen :)


    Viele Grüße


    David Kammerer

  • bevor ich mich jetzt auf das thema einlasse, noch ein paar fragen:


    warum ein headset?


    weil es bequemer ist?
    erhofft man sich besseren klang dadurch?
    will man weniger schlagzeug hören?
    mehr bewegungsfreiheit für den drummer?


    vielleicht kann ja der threadstarter noch mal ein paar worte dazu verlieren, auch darüber ob es sich um leadvocals odeer backings handelt, ob der trommler eher leise singt, oder bei einer metal truppe die shouts macht etc.


    sonnst kann man wieder sinnlos typen aufschreiben, die in der praxis dann eh nichts bringen.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Der Drummer macht nur Backvocals, ist eine Rockband, möchte eine gewisse Freiheit haben. Diesen blöden Ständer immer vor der Nase haben und andauernd wegdrücken nervt ihn, daher die Frage nach einem Heatset. Mit normalen Mics habe ich schon probiert und mein Liebling gefunden aber mit Heatset's ist das immer ein Chaos, ich höre mehr die Becken und die Snare durch's Mikro als seine eigene Stimme :roll:

  • Weiss vielleicht jemand was das für Heatsets sind die man sehr oft bei Konzerten sieht, zb. Madonna, wirklich dicke Kapsel mit Popschutz jedoch sitzt die Kapsel nicht wie üblich auf der Seite sondern wirklich direkt vorm Mund. Ich habe das Mic schon sehr oft gesehen, aber nie rausgefunden wer es baut ?? :roll:

  • Nein das "Madonnamicro" ist das Crown CM-311. Es ist in der Durchsetzungsfähigkeit sowie in der Unterdrückung von Übersprechen und Rückkopplung viel besser als die Produkte von Shure und AKG. Leider war es wegen ROHS-Inkompatibilität in der EU eine Zeit nicht erhältlich. Den Vertrieb für Crown hat jetzt AKG b.z.w. Harman. Ob es das Mikro jetzt in der EU wieder gibt, muß ich erst nachschauen.

  • Ein wichtiger Aspekt, der bei Headsets sehr gerne vergessen wird:
    Das Singen wird schwieriger, weil der Abstand nicht manuell korrigiert werden kann. Wer eh nur schreit hat kein Problem damit, wer dynamisch singt (singen muss) sollte sich damit auseinander setzen.
    Ein Kompressor kann diese Problematik nicht besonders wirkungsvoll entschärfen.
    Dieser Aspekt trifft auch bei Bläser-Clips zu.


    Gruß,


    Christopher


    (selbst auch ein singender Drummer - ohne Headset)

    "Just because you believe something doesn't make it true."

  • Zitat von "Christopher Hafer"


    Ein Kompressor kann diese Problematik nicht besonders wirkungsvoll entschärfen....


    .... und macht ausserdem das Übersprechen des Drumsets auf das Mikro lauter.


    Klar, der Drummer muß damit zurecht kommen. Von den existierenden Headsets kommt das Crown eben ausser dem Abstandsproblem den Eigenschaften eines typischen nahbesprochenen Handgehaltenen am nächsten.

  • Zitat von "guma"

    .... und macht ausserdem das Übersprechen des Drumsets auf das Mikro lauter.


    Das kann sein, muss aber nicht problematisch werden.
    Die beste Lösung ist doch ohnehin, den Sound aller offenen Mikrofone (egal ab Headset, OH usw.) in den Sound zu integrieren anstatt nur auf maximale Separation zu schielen.

    "Just because you believe something doesn't make it true."

  • Das wiederum sehe ich jetzt nicht so. Das der Drumsound durch das geöffnete Gesangsmikro, egal welches auch immer, besser wird, habe ich noch nie erlebt. Das er dadurch schlechter wird, fast immer und das hat nichts mit mehr oder weniger "geschicktem Integrieren" zu tun. Das Quellen in der Bühnenmultimikrophonie in mehrere Mikros einsprechen, ist sozusagen ein Grundübel, das man zwar nicht engültig vermeiden kann, dessen Minimierung ( z.B. durch den bestmöglichsten Kompromiss aus größtmöglichster Nähe zur Quelle und geringstmöglichster Anzahl der Mikrofone und daraufhin ausgewählter Richcharakteristik ) jedoch immer im Livebetrieb die besten Ergebnisse erziehlt.


    Für den Drumsound ist jedenfalls das Gesangsmikro mit der im Verhältnis zur ereichbaren lautesten Stimme leisesten Drumaufnahme das beste und da liegt der Madonnaknödel ganz weit vorne.


    Es gibt auf der Bühne eben kein Äquivalent zum Raummikro in der Studiomikrofonie und entsprechend gibt es auch kein Verhältnis zu einem solchen, das man sinnvoll mischen könnte.


    Es geht auf der Bühne nahezu immer um maximale Separation der Quellen als vernünftige Voraussetzung zum Mischen ( und nicht zum Kammfilter übereinanderschieben ) und natürlich ist das "Übersprechen" der Quellen auf verschiedene Mikrofone 'fact of live' allerdings bringen die minimierten Situationen die besten Ergebnisse.

  • Es ging mir weniger um eine Grundsatzfrage über das was man will sondern um das was man hat.


    Ein lauter Drummer wird immer erheblich auf sein Gesangsmikrofon - völlig egal welcher Art - übersprechen. Und gleichzeitig auf alle anderen im näheren Umkreis.
    Typisches Beispiel: Lead Sänger im Center mit eher dünner Stimme genau vor dem Set - eine Art Standardsituation... :D
    Ebenso, noch viel wichtiger: In kleinen Venues das "Übersprechen" des Bühnensounds auf den PA-Sound.


    Man kann sich da Stundenlang einen Kopp machen und die Musiker ermahnen, die Ausgangssituation bleibt meist eh wie sie ist.
    Es ist durchaus möglich die "Ambientnoise" in den Mix zu integrieren ohne das es größere klangliche Abstriche geben muss.
    Wem dies gelingt macht einfach am Ende den besseren Sound, denn dies ist eben eine Grundvoraussetzung für guten Sound!


    Bei den Drums heißt dies: Den Gesang ggf. ZUERST checken und dann den Drumsound "drumherum" bauen. Heißt: Entsprechende Frequenzen bei den Drum-Stützen reduzieren, ggf weniger OH bzw. diese entsprechend filtern usw. Ein Voc-Mike, welches nicht bei jeder Bewegung anders klingt (oder am besten ein festes Stativ-Mike) wäre vorzuziehen.
    Hypernieren-Mikros sind da keine besonders gute Idee, da sie meist den Sound bei seitlicher Einsprechung verfälschen. Ich gehe noch weiter: Die beste Idee wäre ein hochwertiges KM-Kugel-Gesangs-Mikrofon, welches die OH ergänzt/ersetzt... (werde ich bei nächster Gelegenheit an mir selbst probieren)!


    Beim Hauptproblem "kleine Venues - laute Band" sind wir noch weiter OT, ich käme wieder zu dem Punkt warum ein guter, zugänglicher Master EQ wichtig ist und warum es oft eben nicht darum geht, eine Anlage flat zu fahren. Aber ich hab nichts gesagt...
    :lol:

    "Just because you believe something doesn't make it true."

  • Zitat von "Christopher Hafer"

    Ich gehe noch weiter: Die beste Idee wäre ein hochwertiges KM-Kugel-Gesangs-Mikrofon, welches die OH ergänzt/ersetzt... (werde ich bei nächster Gelegenheit an mir selbst probieren)!


    Viel Spaß :D:D

  • Zitat von "Christopher Hafer"

    Ein lauter Drummer wird immer erheblich auf sein Gesangsmikrofon - völlig egal welcher Art - übersprechen. Und gleichzeitig auf alle anderen im näheren Umkreis.


    Äh das stimmt so eben nicht. Man kann die Übersprechung zwar nicht vermeiden aber wieviel man davon hat, kann von Mikro zu Mikro im Betrag sehr unterschiedlich sein und sehr unterschiedlich klingen.

    Zitat von "Christopher Hafer"


    Typisches Beispiel: Lead Sänger im Center mit eher dünner Stimme genau vor dem Set - eine Art Standardsituation... :D


    Ist zwar wahr, lässt sich, wenn man gut mit Menschen umgehen kann und nicht zu rechthaberisch auftritt ( :wink: ) auch mal über eine stark veränderte Bühnenposition verändern. Mit Diplomatie kann man häufig auch den Crosstalk minimieren.

    Zitat von "Christopher Hafer"


    Ebenso, noch viel wichtiger: In kleinen Venues das "Übersprechen" des Bühnensounds auf den PA-Sound.


    Sehr guter Einwand aber leider OT. Hier bin ich, genau wie Du, der Meinung, dass der PA-Mix den Bühnensound ergänzen sollte und dass dafür manchmal sehr viel EQ und ungewöhnliche Einstellungen gefordert sind.

    Zitat von "Christopher Hafer"


    Es ist durchaus möglich die "Ambientnoise" in den Mix zu integrieren ohne das es größere klangliche Abstriche geben muss.
    Wem dies gelingt macht einfach am Ende den besseren Sound, denn dies ist eben eine Grundvoraussetzung für guten Sound!


    Da ist sie wieder, diese "Haupt-Stütz-Raumklang-Recording-Idee". Hierfür sind im Livebetrieb die Voraussetzungen einfach nicht gegeben. Damit das wirklich mit einem vertretbar niedrigen Maß an Interferenz funktioniert, müssten die Abstands- und Pegelunterschiede für die gleiche Quelle zwischen gedachtem Haupt- und Stützmikro sehr viel größer sein als in realen Beschallungssituationen. Die A/B Overheads als gedachtes Hauptmikro ist zwar ein nettes Gedankenspiel allerdings ist diese Arbeitsweise nichts ausser dem syssiphosartigen EQen eines Kammfilters. Statt dessen ist der Weg dort heraus entweder nur A/B + Bassdrum oder was ich zwischenzeitlich erfolgreich praktiziere und auch lehre, eine geschickte Beckennahmikrophonie zusätzlich zur üblichen Trommeleinzelabnahme ( geht auch mit zwei mikros, Extrathread folgt, meine Kursteilnehmer werdens bestätigen ).


    Zitat von "Christopher Hafer"


    Bei den Drums heißt dies: Den Gesang ggf. ZUERST checken und dann den Drumsound "drumherum" bauen.



    Eigentlich immer eine gute Idee, den Gesang zuerst zu checken. :wink:

    Zitat von "Christopher Hafer"

    Heißt: Entsprechende Frequenzen bei den Drum-Stützen reduzieren, ggf weniger OH bzw. diese entsprechend filtern usw.


    Genau da fängt das unsinnige Kammfilter-EQen an.

    Zitat von "Christopher Hafer"

    Ein Voc-Mike, welches nicht bei jeder Bewegung anders klingt wäre vorzuziehen.


    .... und da kommt genau das CM-311 ins Spiel. Du solltest es vielleicht einfach mal ausprobieren. :wink:

  • Weitestgehend d'accord, hier aber nicht:


    Zitat

    Christopher Hafer hat Folgendes geschrieben:
    Heißt: Entsprechende Frequenzen bei den Drum-Stützen reduzieren, ggf weniger OH bzw. diese entsprechend filtern usw.


    Genau da fängt das unsinnige Kammfilter-EQen an.


    NEIN! Das ist überhaupt nicht unsinnig, das ist die einzige Option.
    Und der Begriff "Kammfilter-EQen" ist völlig abwegig denn:
    Die Kammfiltereffekte entstehen ja nicht durch den EQ, sie sind in jedem Fall da.
    AUCH ohne Multimikrophonie, bei Beschallung IMMER.
    Innerhalb der Mikrophonie eines Drumsets spielen Kammfilter ohnehin keine große Rolle. Diese Probleme entstehen hauptsächlich im Raum, durch die PA und Vermischung mit Bühnensound usw.

    "Just because you believe something doesn't make it true."