Dämmmatten 8KHz

  • Ein Kunde hat ein Gerät welches bei 8KHz einen Geräuschpegel verursacht.


    Nun suche ich einen Lieferanten der entsprechende Dämmmatten anbietet, die diesem Pegel einhalt gebieten können.


    Kennt jemand von euch entsprechende Lieferanten?
    Im Internet finde ich überwiegend Akkustik-Matten die keiner bestimmten Frequenz zugeordnet sind, oder gibt es sowas garnicht?



    gruß
    Sebastian

  • normalerweise werden akustikdämmstoffe auf möglichst breitbandige absorption ausgelegt. die einzelnen platten bzw. dämmstoffe unterscheiden sich dennoch, weshalb der akustiker je nach anwendungsfall entscheiden muss was am besten geeignet ist. akustikplatten ohne nähere eigenschaftsbezeichnungen sind eher was für hobbybastler.


    eine dämmatte, die nur den bereich um 8kHz bearbeitet gibt es nicht.
    bei dieser recht hohen frequenz sollte man darauf achten, das der dämmstoff möglichst weich und offenporig ist, um die kurzen wellenlängen zu absorbieren.
    andererseits kann man durch eine davorgeschraubte holzplatte die hohe frequenz daran hindern, sich im raum auszubreiten. man muss also vor ort schauen, wie und wo man material einsetzen kann.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • das schaffen nur resonatoren, die schmalbandig abgestimmt sind. mit einem "bestimmten material" wird das nicht klappen, zumindest ist mir kein solches bekannt.


    aber wenn es sowieso um einen schrank geht, schadet es sicher nicht möglichst viele frequenzen zu dämpfen.
    das dumme ist nur, das dann der pfeifton immer noch wahrnehmbar sein könnte, weil ja alles andere auch leiser wird...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • 8 Khz sind für alle gängigen porösen Absorber eine leichte Übung.


    Mein Empfehlungen sind Platten aus Basotec. Die sind hoch wirksam, leicht zu verarbeiten und schwer entflammbar. Allerdings auch nicht billig.


    Gruß, Michel

  • Hallo Sebastian,


    Dein Vorteil ist, daß jede gängige Dämmmatte 8 kHz praktisch zu 100% absorbiert. Du kannst also einfach den gängigen Noppenschaum (muß im Schaltschrank schwer entflammbar sein) kaufen und es wird sicher seine Wirkung tun. Ab ca 1,1 cm Mattendicke würde das bereits funktionieren, gängig sind aber ca 4cm, was ich auch pauschal reinbauen würde (kann ja nicht Schaden).


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

  • Zitat von "Michel"

    8 Khz sind für alle gängigen porösen Absorber eine leichte Übung.


    Mein Empfehlungen sind Platten aus Basotec. Die sind hoch wirksam, leicht zu verarbeiten und schwer entflammbar. Allerdings auch nicht billig.


    Gruß, Michel


    ...viel zu teuer und empfindlich. Einmal ein wenig zu ruppig angefasst und schon hat man nen loch drin :) da gibt es andere Materialien, die günstiger und mindestens genauso effektiv sind :)

  • Guten Tag auch,


    Für alle die sich für das weite Thema Akustik interessieren mal drei links wo sich ohne viel Mühe unfaßbar viele Informationen finden lassen:


    http://www.johnlsayers.com


    http://www.casakustik.de


    http://www.hifi-forum.de/index.php?action=browse&forum_id=72


    Speziell die letzten beiden Foren kranken leider,bisweilen zumindest, unter nervtötendem Selbstdarstellertum und endlosen Wiederholungen der immer gleichen Fragen. Dennoch sind da sehr lohnenswerte Perlen zu finden. Selektives Lesen hilft. Aber darin sind wir schließlich alle gut.


    Gruß, Michel



    PS: Wora hat während meiner Schreiberei einen Beitrag verfaßt:( und die neu Forensoftware hats auch gleich gemerkt!)
    Der Absorptionskoeffizient bezieht sich auf das Absorptionsvermögen PRO Fläche. Bei der DIN Meßmethode fließen die seitlichen Begrenzungsflächen des zu prüfenden Objekts in die Messung mit ein. Somit wird die effektiv wirksame Fläche größer als die Grundfläche des Objekts und somit kommen legitime Werte größer 1 = 100% zustande. Klingt komisch, ist aber so. :wink:

  • Hallo,


    grundsätzlich kann ein Schallabsorptionsgrad über 1 liegen, und zwar immer dann, wenn die entzogene Energie größer ist, als der Anteil der Schallenergie im Raum, die eigentlich auf den Aborber auftriftt. Das ist z.B. typisch für Resonatoren, bei einzelnen Frequenzen. Grundsätzlich kann dieses Phänomen auftreten, gilt aber immer nur für einzelne Frequenzen, niemals für das ganze Spektrum, da wir sonst in Konflikt mit dem Energieerhaltungssatz kommen (der hat sich ja die letzten paar Jahre in der Physik bewährt hat). Bei einem typische porösen Absober halte ich das aber für unwahrscheinlich. (ich wage nicht zu sagen "unmöglich", denn da geht es schnell in sehr komplexe Physik, in der sich selbst die gelehrten streiten).


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

  • Michel hat recht. Es hat mit der größeren Fläche zu tun. Der Schall stömt um den Absorber herum. Das tiefere Frequenzen kaum die 1 übeschreiten liegt zB an der Dicke und Dichte des Materials. Jeh nach DIN-Messverfahrenfließen diese werte mit ein, oder eben nicht. Da es auf einer Webseite immer besser ausschaut, wenn ein wert über 1 erreicht wird, nimmt man diese "ungenauigkeit" des Messverfahrens gerne mit :D


    Gruß,
    Moritz

  • Hallo Tobias,


    Ein Alpha > 1 ist nicht "unmöglich". Zumindest nicht gemäß Messanordnung.
    Du willst doch nicht etwa behaupten die Normenkommision würde sich praxisferne Dinge ausdenken?!? Blasphemie !!! Und das hierzulande...


    Gruß, Michael

  • Hallo nochmal,


    ich habe ja gesagt, daß es das gibt, nur macht eben die Aussage bei einem porösen Absober nur begrenzt Sinn, da seine Oberfläche ja im Grunde die gesamte Fläche der Hügelanordnung ist. Bei dieser Wertbestimmung wird aber als Fläche nur die reine Baugröße der Matte herangezogen. Der Schall trifft aber auf eine größere Oberfläche. Da da drin nix resoniert und somit einzelnen Frequenzenzen keine zusätzliche Energie entzogen wird, kann erstmal kein Wert größer 1 rauskommen.


    Und ich bin auch gerne mal blasphemisch gegenüber Normierungsgesellschaften.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer