Diskrepanzen zwischen versprochenen und gestellten Boxen

  • aus Dienstleistersicht:
    wenn ne Band (oder deren Techniker :D ) Material fordert dass ich nicht selbst habe sondern zumieten muss, kostet das mehr (den Mietpreis den ich beim Dryhire zahle plus bezahlung für den extra Aufwand) als wenn eigenes Material zum einsatz kommt.....
    ist dann dem Veranstalter überlassen ob er den Mehrpreis zahlt, nen anderen Technik-vermieter engagiert oder der Band sagt dass sie damit klarkommen muss oder eben nicht spielt....

  • Zitat von "fschleif"

    ... Mit Aussagen, auf die man sich dann auch verlassen kann.


    und genau darum geht´s hier...


    zum thema kontakAUFnahme kann ich immerhin vermelden, das dies in letzten jahren zunehmend besser geworden ist.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • das würde ich auch in jedem Fall unterschreiben.
    Kommunikation, Transparenz und Ehrlichkeit halte ich in diesem Zusammenhang für sehr wichtig.
    Wenn ich ne vorherige Absprache mit nem örtlichen (ob nun Techniker oder Veranstalter) hatte, erwarte ich auch dass das was abgesprochen war gilt.....


    Nur sage ich (je nach Rider) nem Auftraggeber schonmal, was ich für ausreichend halten würde, aber dass er natürlich gerne nen Angebot bei jemand anderem einholen kann (dass es dann aber vermutlich deutlich teurer wird...)


    wobei ich persöhnlich beim 01V auch garnicht mag, und da auch versuchen würde was anderes zu bekommen oder ggfs. selber mitzubringen......

  • Zitat von "Wulfson"

    ...mitunder bekommt man den rider aber auch erst während der va.. ;)


    Gar nicht so schlecht:
    - keine Diskussionen über nicht entsprechendes Material.
    - macht man mit dem bestehenden Material einen guten Sound, so wird das mit besonderer Dankbarkeit und Anerkennung honoriert.
    - man hat eine gute Ausrede, wenn man selber mal einen Fehler macht :)
    - man kann mal wohl dosiert ein Eigenlob aussprechen "gut, das ich die Geräte xyz immer vorsichtshalber mitführe- also kein Problem" :D

  • Zitat von "wora"


    in der regel stimmt das tatsächlich, ich habe aber durchaus auch schon gegenteilige erfahrungen gemacht... also dicke pulte und nix dahinter und schmale technik mit tollem personal.


    es ist also überwiegend eine frage des anstands, in wieweit bandtechniker ernst genommen werden.
    da habe ich schon die unterschiedlichsten erfahrungen gemacht.


    gerade aktuell wieder... da bietet ein junger tontechniker sein 01V für eine VA an und ich möchte als minimum ein LS9-16... er äussert daraufhin dem veranstaler gegenüber, das ich nur vergoldete geräte haben möchte und das jetzt alles viel teurer werden muss!
    was soll man da noch sagen...?


    Neulich hatte ich auch sowas, Rider fast erfüllt, bei den Mikrofonen war ich nicht ganz glücklich, mit dem LS9-16 auch nicht.
    Aber der Pultbetreuer und der Rest der Crew hat das sowas von kompensiert, daß der Gig für mich zufriedenstellend war.
    Und seit dem sind LS9 und SM58 auch auf dem Rider - als No Go. ;)
    Viellecht bekomme ich beim nächsten Mal dann ein Vi2, Shoeps-Kapseln und die gleiche Crew. Träume, ich weiß


    Aus der anderen Sicht, als lokaler Techniker: meine Arbeitsweise ist nicht von dem Budget des FOH-Platzes abhängig, ein Bandmischer bekommt immer das was geht. Wobei das dann auch wieder sehr von der Kommunikation abhängig ist.

  • Zitat von "simonstpauli"


    .
    Aus der anderen Sicht, als lokaler Techniker: meine Arbeitsweise ist nicht von dem Budget des FOH-Platzes abhängig, ein Bandmischer bekommt immer das was geht. Wobei das dann auch wieder sehr von der Kommunikation abhängig ist.


    Dieser Satz sollte in die Versammlungsstättenverordnung aufgenommen werden! Ich habe in den letzten 3 Jahren leider verstärkt die Erfahrung gemacht das die Arbeitsweise des Personals ebenso reparaturbedürftig ist wie deren Geräte. Wenn man als Techniker eines Acts auf einem mittelgroßen Stadtfest ist dann wissen die meisten von uns das ihr Rider in der Regel sehr frei interpretiert wird ;) aber ich hasse es wenn das lokale Personal dann auch noch so tut als hätte ich genau meine Bestellung bekommen und wäre ab jetzt für das Zeug zuständig!
    Andersherum erfahre ich das oft auch. Wenn ich als lokaler Techniker tätig bin sind meist alle Kollegen sehr erfreut das man eben versucht die Zustände (die meist so sind wie sie sind aus Budgetgründen oder "Ach ja den neuen Rider hab ich nicht weitergeleitet sie werden sich schon arrangieren" Ansagen der Agentur) versucht durch Eigeninitative und Engagement erträglich zu machen.
    Und dann bin auch gerne mal bereit dem Kollegen aus dem Backstage etwas zu trinken zu besorgen oder seinen Hotelschlüssel weil er sein Preprogramming von der HOG auf eine Licon oder vom PM5D auf ein ILive übertragen muss ;)


    Mnach ein unzumutbarer Gig wird nur durch die Kollegen der anderen Seite erträglich sollten wir uns alle einprägen!

  • Manchmal passiert es dann aber auch, daß eine Truppe, die sonst Headlinerstatus hatte plötzlich "nur" Co-Headliner spielt, nen neuen FOH-Mann hat, den man (im Gegensatz zum alten, mit dem es durchaus "freundschaftliche Verbindungen" gab) gar nicht kennt, es keinen neuen Rider gibt, der alte nicht kompatibel zu den Wünschen des Headliners ist und man dann keine Antwort auf die nett gemeinte Email an den neuen TL der Truppe (also, ich hab von der Agentur Deine Adresse bekommen nachdem ich erfahren habe, daß xx das nicht mehr macht, ich hab mit dem Headliner da Ihr nicht erreichbar wart folgendes abgesprochen, könnt Ihr damit leben? (speziell in dem Fall FOH und Mon-Platz, im alten Rider steht "no digital" wobei ich das bei der Arbeitsweise des bisherigen Kollegen verstehen konnte, der Tec des Headliners hat Files für M7 (FOH) und LS9 (Mon) und hätte dann auch gern die Pulte da er dann nur noch (gleiche Halle, gleiche Konfig wie bei ner Tour im September, bei der die Kollegen eigene Plätze dabei hatten) das File laden muß um nen entspannten Soundcheck zu haben).


    Tja, was mache ich nu? 2 Pultplätze? (Der Veranstalter erschlägt mich), Analogtische auf Verdacht zumieten wenn der andere Kram im Lager steht? Oder einfach hinstellen und "hoffen"...


    Für den Local echt blöde Situation...

  • das kann ich nachvollziehen.
    wenn sich der betreffende kollege partout nicht meldet und du ihn wirklich über alle kanäle nicht erreichen konntest (also veranstalter und band-büro nach seinen kontaktdaten fragen), dann ist es wohl sein problem würde ich sagen.
    ohne kommunikation kann man nicht erwarten, das der verleiher erraten kann was man wirklich braucht.
    letztendlich musst du dann entscheiden, wie du vorgehen möchtest.
    wenn sich der kollege nicht selbst dazu äussern möchte und wenn der veranstalter den zweiten frontplatz weder platzmässig dulden noch preislich akzeptieren möchte, ist die sachlage aber einigermassen klar.


    das ist wirklich ne blöde situation.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Mir ist aufgefallen, daß oft viel geht, wenn man nett und vernünftig mit den Kollegen redet, auch schonmal ne LS9-32 statt M7, wenn die M7 nunmal nicht im Budget ist (und sind wir ehrlich, im R'nR ist die sehr oft nicht im Budget steht aber trotzdem da, allein schonmal, damit man es sich als Local nicht mit der Produktion versch..., aber betriebswirtschaftliches Rechnen würde was GAANZZ anderes sagen). Nur, kommuniziert muß es werden und wenn was partout nicht geht, läßt man sich das schriftlich geben und leitet es mit nem entsprechenden Budget-Update an den VA weiter... Und dann bekommt der Kollege was er will (oder man schiebt wenn es ganz arg kommt den schwarzen Peter zum Veranstalter. Ist mir Gott sei Dank noch nicht passiert, da zumindest der VA, mit dem wir hier die ganzen mittleren R'nR Produktionen machen zwar sehr budgetorientiert ist, aber zumindest keineswegs beratungsresistent und auch bereit ist, Budgeterweiterungen zu akzeptieren wenn sie denn notwendig werden). Wer auf Gedeih und Verderb nicht bereit ist, auf ne Produktion einzugehen, hat in dem Business nichts verloren...

  • das ist graue theorie.
    was interessiert es den veranstalter, ob da m7 oder ein ls9 steht? der schreibt eine einfache bandbaustelle aus. verahndelt, zurrt einen preis fest. wenn dann der lokal ankommt und einen nachschlag haben will um auf ein m7 abzugraden, dann ist er den job meist schnell los.

  • Das ist keineswegs graue Theorie. Ab einer gewissen Klasse und einem gewissen Bekanntheitsgrad des VA bei den Agenturen ist das eher Gang und Gäbe, zumal solche Veranstalter meist sehr fest mit bestimmten Verleihern zusammenarbeiten, weil sie hier das entsprechende Preis/Leistungsverhältnis bekommen und sich auch sicher sein können, daß der Verleiher ihnen durch seine Korrespondenz mit den Produktionen und teilweise Agenturen nen Haufen Arbeit abnimmt. Und zwischen den Parteien sollte in dem Fall das Vertrauen so groß sein, daß man sich gegenseitig auf das Urteil des jeweils anderen verlassen kann. Die VA wollen es sich nämlich auch nicht mit den Booking-Agenturen versch..., wenn die mit Verleihern arbeiten die (aus welchem Grund auch immer, und sei es das zu geringe Budget) ständig Mist bauen oder zumindest sehr grenzwertig arbeiten bekommt nämlich der VA die Quittung, nicht der Local...


    Und ein VA der keine Bands mehr von den Agenturen bekommt oder nur noch zu "sehr angespannten Konditionen" der kann den Laden dicht machen.


    Andererseits haben ALLE Beteiligten zur Zeit das Problem, daß das Geld bei den Konzertbesuchern nicht mehr so locker sitzt wie vorher (wir reden hier NICHT vom Coverband-Bereich wohlbemerkt), so daß hier oftmals Kompromissbereitschaft von ALLEN Seiten gefordert ist: Von Seiten der Künstler/Agenturen was Gagen und auch gewünschte Technik betrifft, vom VA, der unter Umständen ein höheres betriebswirtschaftliches Risiko eingehen muß und vom Verleiher, der aufgrund guten Willens und "Wahrung des Produktionsfriedens" auch mal 5 grade sein lassen muß und dann halt wenn im Lager und verfügbar ne M7 zum LS9-Preis rausgibt.


    Denn machen wir uns nichts vor: Wir ALLE machen das ja nicht nur aus Spaß sondern um damit Geld zu verdienen. Und das bezahlt nunmal in letzter Instanz der Kunde, sprich Konzertbesucher. Und wenn der weg bleibt bzw. nicht bereit ist, die geforderten Eintrittsgelder, die sich aus kostendeckender Arbeitsweise aller Beteiligten ergeben, zu zahlen, haben wir ALLE, Künstler, Agenturen, VA, Verleiher, Location-Vermieter etc. ein Problem.

  • Zitat von "Steffen"

    ... Wer auf Gedeih und Verderb nicht bereit ist, auf ne Produktion einzugehen, hat in dem Business nichts verloren...


    darum geht es in diesem thread nicht.
    es geht um absprachen, die nicht eingehalten werden und wo man dann auf der veranstaltung vor vollendete tatsachen gestellt wird. das ist zwar selten, aber es kommt leider tatsächlich vor.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    genau genommen ist das unser aller job.
    die musiker buchen uns, weil sie auf der bühne entspannt ihren gig spielen wollen ohne sich um technische probleme kümmern zu müssen.
    das ist doch ganz klar, darum geht es ja nicht.


    hier geht es um die sprichwörtliche verarschung des mitgereisten personals (und damit indirekt auch dem künstler) durch die dienstleister.
    wenn du das so locker siehst, ist für dich ja alles in butter. :wink:



    Ist halt eine Frage der Grössenordnung.


    Eine Band die wenige tausend € einspielt kann schlecht auf ihrem Rider ne Anlage fordern, die alleine im dry hire knapp nen tausender kostet. Die Band würde deutlich seltener gebucht werden, was letztendlich ja auch schlecht für sie ist. Daher nimmt man in der Grössenordnung unter 500 Leute nunmal das, was gerade da ist.


    Klar, keiner wehrt sich dagegen, mal 1,2 Effekte dazu zu mieten o.ä., aber wegen des Riders wird doch nirgends die ganze PA ausgetauscht.



    *edit*
    Wobei es teilweise schon dreist ist. Ich durfte neulich 500 Leute mit 2x15er bass und 2x12er tops beschallen. Schön mit Limiter im Signalweg, so das beim Gesang der Rest der Band leiser wurde :-D. Ausserdem nicht mal ein Delay vor Ort. Aber was hätten wir machen sollen? Abreisen?
    Anyway, das Lob am Ende der VA ("Die einzige Band, die wenigstens ETWAS Druck hatte") hat mich wieder zufrieden gestimmt. Dennoch, allein vom VVK her wäre dickeres Holz finanziell drin gewesen.
    Schwierig, aber am Ende sehe ichs doch pragmatisch, wie die meisten hier... solange die Leute, die mich bezahlen zufrieden sind, bin ich auch zufrieden.

    Freiberuflicher FOH/Monitormann, Essen