Abnahme von "Leslie"-Verstärker - wie und womit?

  • Hallo zusammen!


    Da der Keyboarder meiner Band doch tatsächlich einen alten "Leslie"-Amp ausgegraben hat (ok, kein Original, "nur" Nachbau), stellt sich für mich die Frage, wie und womit man das Ding im Live-Betrieb wohl am besten abnimmt...immerhin soll ja auch der typische "Doppler"-Effekt so gut wie möglich über die PA kommen...


    Zur Veranschaulichung:
    Das ganze lässt sich als "Kasten" mit den Maßen 60x50x105 cm beschreiben. Im oberen Bereich des "Kastens" rotiert ein Hochtöner um die senkrechte Achse, im unteren Bereich rotiert ein Mitteltöner (beide strahlen also nach außen). Über dem Mitteltöner ist ein Tieftöner installiert, der nach unten(!) - also auf den Mitteltöner drauf -strahlt.


    Die Sache muss man sicherlich mit zwei Mikros angehen, soviel ist mir klar...aber welche Aufstellung/Position bzw. was für Mikros?


    Über Antworten würde ich mich sehr freuen,


    Bubba

  • also normalerweise hat son teil einen bassrotor und einen hi-rotor.
    ich nehme für oben immer ZWEI sm57 (muss man aufpassen, dass die nicht zuviel wind abbekommen, aber dafür hat son kabinett meistens gardinen), und unten EIN mikro, was auch für bassfass etc geht, z.b. auch bass-ei von akg.
    (oben gehen aber auch irgendwelche clips, die sonst auf toms rumoxidieren)
    und dann sollte das funzen.


    nur so interessehalber: was für ne firma isn dein nachbau?

  • klar zwei Mic oben kommen die hohen töne unten die tiefen . ganz einfach nimme ein SM57 mehr nich :D erinnert mich an zeiten wo ich mit 4 man die Orgel auf die Bühne heben durfte :wink:


    scheiße da war jemand schneller :D ich hatte immer mit dem orginal zu tun war hinten offen *g* man konnte reinfassen und brüllen ;)

  • Wenn du am Mittelhochtonrotor 2 Mic's einsetzt und die für einen "Stereoeffekt" nach links und rechts pan'st, nicht die beiden SM57 gegenüber positionieren, sondern im 90 Grad Winkel, weil sonst bekommst du keine Monokompatibilität mehr hin (eher volle Auslöschung :) und das macht sich dann auf dem Monitor/Inear ziemlich ungut...*ggg*

    Viele Grüße,
    Fux

  • wie der Fux schon sagte: im 90° Winkel abnehmen, SM57 oder was sonst grad rumliegt, und was Bassfähiges unten.
    zwei Tips noch:
    -fast alle schlecht gewarteten Leslies quietschen...
    -sollte dir mal eine Surroundbeschallung übern Weg laufen, vier Mikros um das Leslie, und dem Publikum wird schwindlicg werden...

    laut statt hell!

  • Erstmal vielen Dank für den Input.
    Aaalsoo...
    1. Ja, das Ding ist verdammt laut!
    2. Unser Keyboarder hat auch gemeint, man müsse das Ding ja nicht abnehmen, einfach in die Mitte der Bühne stellen und laut genug aufdrehen...*g*...da freuen sich die Musiker, wenn jetzt die Bühne mit den gleichen Pegel beschallt wird wie der Zuschauerraum, und der Mensch am FOH, wenn er jetzt den Frontmix an den Amp des Keyboarders anpassen muss...*g*
    3. Das Ding stammt von der Firma Solton. Wen's interessiert, dem schick ich gerne ein Bild.


    Zitat von "alter ego"

    ...im 90° Winkel abnehmen, SM57 oder was sonst grad rumliegt, und was Bassfähiges unten...


    90° Winkel? Seh ich das jetzt richtig, ich könnte also ein Mic VOR den Amp stellen und eins LINKS oder RECHTS vom Amp?...zumindest ergibt das einen 90°-Winkel? Oder meinst du eine von diesen Mikrofonpositionierungen, bei denen die Achsen längs durch den Mikrofonkörper einen Winkel bilden und praktisch die Kapseln übereinander liegen?!...Auf jeden Fall leg ich dann per PAN ein Mic komplett auf die linke, dass andere auf die rechte Seite, oder?


    Bubba

  • Zitat von "BubbaWexxter"

    90° Winkel? Seh ich das jetzt richtig, ich könnte also ein Mic VOR den Amp stellen und eins LINKS oder RECHTS vom Amp?...zumindest ergibt das einen 90°-Winkel?


    Exakt. Wie man die Mikros genau stellt, hängt auch so ein bißchen vom Leslie ab: wo und wie sind Öffnungen, wo sitzt z.B. das Getriebe (Störgeräusche!) usw. Die "echten" 122er oder 147er werden gerne von vorn und einer Seite abgenommen, wenn sie sehr gut geölt sind auch mit beiden Mics von hinten, weil da eine größere Öffnung ist. Bei meinem alten LIMEC-Leslie (LIMEC ist jetzt Dynacord) hat es sich bewährt, von den vorderen beiden Ecken zu horchen (also vorn links und vorn rechts statt 1x vorn 1x Seite), weil das Getriebe hinten in der Mitte sitzt und die Seitenöffungen sehr weit vom Rotor weg sind. Zusätzlich die Mikros nicht genau auf die Achse, sondern etwas paralleler ausrichten (Skizze ggf. per Mail), jedenfalls hat das bei meinem Modell immer ganz gut gefunzt.
    Beim Bassrotor ist es eigentlich fast egal, wo man steht.


    Zitat

    Auf jeden Fall leg ich dann per PAN ein Mic komplett auf die linke, dass andere auf die rechte Seite, oder?


    Würde ich etwas experimentieren. Hart gepannt klingt oft etwas seltsam, gerade bei breiten Bühnen. 3Uhr und 9Uhr ist ein ganz guter Ausgangspunkt.


    Jens

  • Ja das mit dem pannen,
    Der Mischer von James Taylor(Mister Hammond überhaupt), Thema von Stasky and Hutch, usw..
    Har mir gesagt, die Mikros 180 grad, nicht pannen!!
    Der Leslie ist ne Monoquelle und kann mit Hall breit gemacht werden.
    Die Pannerei ist lustig, wie andre Sachen auch, aber nicht der Sache dienlich. Ist eher was für Klaus Wunderlich.
    Seit ich es auch so mache, kann ich den Leslie besser in den Mix schieben.

  • Einspruch, Euer Ehren!


    Zitat von "Jack"

    Har mir gesagt, die Mikros 180 grad, nicht pannen!!


    Damit verschenkt man im Prinzip den Leslieeffekt und behält nur nur eine Amplitudenmodulation und einen Chorus übrig. Dafür braucht's aber nun wirklich keinen Kubikmeter Holz auf der Bühne. :lol:
    Zu dieser Mikrofonierung würde ich sagen: Kann man machen, aber nur für Spezialfälle, wo ein ganz bestimmter Sound gewünscht ist. "Born To Be Wild" ist IMHO so ähnlich abgenommen. Im allgemeinen ist die 90°-Variante besser.


    Zitat

    Der Leslie ist ne Monoquelle und kann mit Hall breit gemacht werden.
    Die Pannerei ist lustig, wie andre Sachen auch, aber nicht der Sache dienlich.


    Also wenn EINE Klangquelle auf einer Rock-Bühne alles andere ist als Mono, dann ja wohl ein Leslie! Das ist - wenn man so will - Surround vom feinsten. Und das willst du ernsthaft auf Mono zusammendampfen und hinterher mit nem Hall wieder aufblasen? :x
    Mit der "Pannerei" haben wir uns hoffentlich nicht missverstanden: Ich meine keinen zusätzlichen Pan-Effekt, sondern es ging nur um die Frage, wie breit das Stereobild der beiden Mikros im Mix zu machen ist.
    Und da sind wir uns gar nicht so uneinig, glaube ich. Es klingt eben besser, wenn die Mikros nicht ganz hart nach links und rechts gerückt werden. Aber Mono ist mir dann doch zu hart, sorry!


    Jens

  • Mahlzeit.
    Da muss ich Jens recht geben.
    Das Leslie ist wirklich alles andere als Mono. Deswegen ist es ja auch nicht so einfach das Dingen abzunehmen.
    Sonst könntest du ja auch ein Mikro nehmen und dann hast du auf dem deine Ton kurve ( n bissel doof ausgedrückt). Aber gerade das sich der Ton bewegt, macht doch das Leslie aus.
    Ich hab leider keinen richtigen :) zu groß und zu teuer. Hab nur n H&K
    Rotosphere. Und der klint auch nur mit Stereoausgängen gut.
    ciau

  • Das Tremolo beim Leslie beruht auf dem Dopplereffekt. Und da ja nur eines der beiden Hörner, die sich drehen wirklich Schall abstrahlt, brauchts 2 Mikros.
    Das hat mir einer gezeigt, ders schon seit 25 jahren gut macht, ich hatte auch mühe mit der Idee, habs dann aber versucht, und es hat mir geholfen, der Leslie kommt jetzt solider aus der PA und ist besser im Mix zu platzieren.
    Ich bleib dabei, der Leslie ist ne Monoquelle, die wir stereo hören, wenn sie in nem Raum steht. Auf offenem Feld hör ich den Leslie mono. Er macht seinen Effekt durch die Drehung der Tröte, die den Dopplereffekt erzeugt.
    Die Schlepperei beim Leslie ist nicht vorwiegend wegen der Mechanik,
    sondern weil das Ding einen Röhrenverstärker hat und ordentlich Zerren soll, wenn der Organist Gas gibt.
    Wer den Leslie pannt, erzeugt einen interessanten räumlichen Effekt, der aber mit der Natur des Instrumentes nix gemein hat.
    Trotzdem, wenn es so gut klingt, dann ist eben gut.
    Habich kein Problem damit.

  • Zitat von "Jack"

    Das Tremolo beim Leslie beruht auf dem Dopplereffekt. Und da ja nur eines der beiden Hörner, die sich drehen wirklich Schall abstrahlt, brauchts 2 Mikros. [...] Ich bleib dabei, der Leslie ist ne Monoquelle, die wir stereo hören, wenn sie in nem Raum steht. Auf offenem Feld hör ich den Leslie mono. Er macht seinen Effekt durch die Drehung der Tröte, die den Dopplereffekt erzeugt.


    Da würde ich jetzt wieder sagen: jein 8). Der Dopplereffekt ist natürlich die Hauptsache. Dazu kommt aber noch eine Amplitudenmodulation und eine Änderung des Frequenzspektrums mit der Rotation, weil die Hörner für verschiedene Frequenzen unterschiedlich stark bündeln. Richtig kompliziert wird es bei näherer Betrachtung, wenn man noch diverse Reflexionen am Gehäuse etc. berücksichtigt. Das ist auch ohne Raum drumherum eindeutig eine Stereoquelle. Wenn man das ganze auf Mono und den Dopplereffekt allein reduziert, kommt man letztendlich bei einer Frequenzmodulation an. Dass das aber nicht alles ist, zeigt sich daran, dass sich alle möglichen Hersteller bis heute (oder zumindest bis vor vielleicht 5 Jahren) die Zähne daran ausgebissen haben, eine realistische Lesliesimulation hinzukriegen. Eine reine Frequenzmodulation ist einfach zu realisieren, ein Leslie nicht.
    Insofern bleibe ich bei der Stereobetrachtung, und da hat sich die 90°-Anordnung mit einer mäßigen Spreizung im Stereobild einfach bewährt. Nicht nur bei mir (bin hauptsächlich Musiker), sondern auch live bei Joe Cocker, Westernhagen (bzw. Helmut Zerlett), Larry Goldings (Maceo Parker) usw. Einigen Studiofotos nach zu urteilen im übrigen auch bei Barbara Dennerlein, Jimmy Smith und anderen.
    Konsequent, aber live fast nicht zu machen ist natürlich eine "klassische" Stereomikrofonie des Leslies im Raum im Abstand von vielleicht 2-3m.
    So ähnlich gesehen bei Jon Lord vor ein paar Jahren, wo die Leslies Backstage in kleinen "Hütten" von ca. 2m x 2m x 1,5-2m standen, eine Seite offen und von dort XY abgenommen. Aber das ist natürlich Luxus... :(


    Zitat

    Das hat mir einer gezeigt, ders schon seit 25 jahren gut macht, ich hatte auch mühe mit der Idee, habs dann aber versucht, und es hat mir geholfen, der Leslie kommt jetzt solider aus der PA und ist besser im Mix zu platzieren.


    Dass das einfacher hinzukriegen ist, glaube ich. Aber ob das wirklich nach Leslie klingt, ist die andere Frage, wenn auch eher eine geschmackliche. Das Hauptproblem bei 180° und Mono (abgesehen davon, dass das für mich Vergewaltigung ist :wink: ) sehe ich darin, dass die Rotationsfrequenz des Leslies dabei akustisch verdoppelt wird. Wenn das so gewollt ist und Druck wichtiger ist als diffiziler Sound, ist die 180°-Methode vielleicht gar nicht schlecht. Aber dann tut's in meinen Augen auch ein einzelnes Mikro, vielleicht einen halben Meter weiter weg. Dann stimmt auch die Rotationsfrequenz wieder.
    Aber wie sagtest du selbst so schön:

    Zitat

    Trotzdem, wenn es so gut klingt, dann ist eben gut. Habich kein Problem damit.


    Zitat

    Die Schlepperei beim Leslie ist nicht vorwiegend wegen der Mechanik, sondern weil das Ding einen Röhrenverstärker hat und ordentlich Zerren soll, wenn der Organist Gas gibt.


    Naja, der Röhrenamp (abgesehen von den Speakern) wiegt nicht wirklich viel. Die Zerre eines Leslies kriegt fast jeder 30W Combo-Amp hin, und den kann man dann lässig auf der Schulter tragen 8) Muss schon noch ein bisschen mehr dran sein...


    Zitat

    Wer den Leslie pannt, erzeugt einen interessanten räumlichen Effekt, der aber mit der Natur des Instrumentes nix gemein hat.


    :o Dazu kann ich nur sagen: dann hast du noch kein Leslie "nackt" in einem Jazzclub gehört oder du hast nur ein Ohr :D


    Sorry, aber da bin ich ein bisschen empfindlich :wink:
    Nix für ungut,


    Jens

  • Das mit der Verdoppelung der Frequenz kann ich nicht nachvollziehn, denn, wie gesagt, nur eine Seite des Doppelhorns in der High sektion das Leslie ist durchbohrt, das andere ist zu und dient nur dem Massenausgleich.


    Das mit dem Stereohören, schauen wirs mal wissenschaftlich an. Der Leslie ist einfach zu klein, um ne Stereoquelle zu sein, ohne die Räumlichkeit des Raums, wo er drin steht.
    Er ist nicht so viel breiter als undere Ohren auseinander sind.
    Der Röhrenamp ist für mich schon ein grosser klangbestimmender Faktor.
    Die Röhrenamps die ich kenne, haben Ausgangsübertrager, und die wiegen schon was.
    Ausserdem sind die verwendeten Lautsprecher sowas von unlinear in jeder Beziehung, das macht wie beim Gitarrenverstärker den Typischen Klang aus. Ich behaupte, dass eine Nachbildung, wo man dann per Line-out irgendwo draufgeht, nicht so einfach zu machen ist. Wobei bei nicht Hammondbetonter Musik der Organist der einzige ist, der wirklich leiden muss.

  • Mahlzeit.
    Jens: Ich bin auch hier :)


    Vielleicht sollte man erstmal klären, was eine Monoquelle ist. Für mich ist Mono einfach nur ein fehler beim Aufnehmen, den man nicht ändern konnte.
    Man hat links und recht, ganz doof, das gleiche Signal. Aber das hast du in der Natur nirgends. Du hast links und rechts immer was anderes auf den Ohren. Und das macht meiner Meinung nach Stereo aus. Das du links und rechts nicht das gleiche "Signal" hast.
    Mit dem Kopfhörer, fällt das ja extrem aus.
    Falls ich mich jetzt vertuen sollte, verbessert mich bitte. Damit wäre alles stereo.
    ciau

  • Moin...


    Zitat von "Jack"

    Das mit der Verdoppelung der Frequenz kann ich nicht nachvollziehn, denn, wie gesagt, nur eine Seite des Doppelhorns in der High sektion das Leslie ist durchbohrt, das andere ist zu und dient nur dem Massenausgleich.


    Das ist mir klar. Und genau deshalb gibt es die Frequenzverdopplung: Wenn du ein paar Schritte von einem Leslie wegstehst (meinetwegen auf offenem Feld, aber auch im Raum), dann hörst du pro Umdrehung von der Amplitudenmodulation ein Maximum (wenn die durchbohrte Seite genau auf dich zeigt), bzw. vom Dopplereffekt einmal den positiven Shift und einmal den negativen. Dito bei einem Mike auf der PA. Bei 2 Mikros gegenüber, die gleich geroutet sind, hast du auf der PA zwei Intensitätsmaxima pro Umdrehung: Das aktive Horn zeigt einmal auf Mikro A und nach einer halben Umdrehung auf Mikro B. Und beim Dopplereffekt hast du immer den positiven und negativen Shift überlagert, weil sich das Horn immer auf ein Mike zu- und vom anderen wegbewegt.
    Wären beide Seiten des Horns aktiv, würde es keinen Unterschied machen, ob du ein Mikro nimmst oder zwei gegenüber. Dafür würde sich die Frequenz bei der 90°-Anordnung verdoppeln.


    Zitat

    Das mit dem Stereohören, schauen wirs mal wissenschaftlich an. Der Leslie ist einfach zu klein, um ne Stereoquelle zu sein, ohne die Räumlichkeit des Raums, wo er drin steht.


    Ja, aber genau darum geht es doch: Den natürlichen Klang eines Instruments in einer bestimmten Umgebung möglichst naturgetreu auf das Frontholz zu bringen, oder? Sonst könnte man sich die ganze Hallerei und Stereogeschichten jeglicher Art komplett schenken. Was wäre denn dann für dich eine typische Stereoquelle (außer einer Autorennbahn 8) )? Gut, ein Orchester. Aber genauso, wie ein Orchester eigentlich immer in einem Konzertsaal spielt und man erwartet, dass es auch so klingt, gilt das auch für ein Leslie. Dessen "natürlicher Lebensraum" ist eben auch kein schalltoter Raum oder das freie Feld.



    Zitat

    Der Röhrenamp ist für mich schon ein grosser klangbestimmender Faktor.
    Die Röhrenamps die ich kenne, haben Ausgangsübertrager, und die wiegen schon was.
    Ausserdem sind die verwendeten Lautsprecher sowas von unlinear in jeder Beziehung, das macht wie beim Gitarrenverstärker den Typischen Klang aus.


    Natürlich bestimmt der Röhrenamp ganz wesentlich den Sound. Ich wollte damit nur sagen, dass auch ein Röhrenamp mit Übertrager, Trafo und Speakern deutlich kleiner und leichter sein kann als ein Leslie und trotzdem den Röhrenanteil am Sound gut reproduzieren kann. Dass man das nicht macht, ist auch klar, denn dann fehlt ja der ganz entscheidende Teil der Rotation.


    Zitat

    Ich behaupte, dass eine Nachbildung, wo man dann per Line-out irgendwo draufgeht, nicht so einfach zu machen ist.


    Eben. Das war ja auch die Begründung, warum Mono und reine Frequenzmodulation (Doppler) nicht ausreichen. Denn das geht einfach (Chorus, Vibrato, etc.).


    Toeti: unter einer Monoquelle würde ich eine Quelle verstehen, die außer dem Laufzeitunterschied zu den beiden Mikros bzw. Ohren und evtl. einem Pegelunterschied auf beiden Seiten immer das selbe Signal liefert. Das wären dann, da hat Jack schon recht, eigentlich alle Quellen, die "klein" sind gegenüber dem Ohrenabstand. Wenn man den Raum dazu nimmt, gibt es eigentlich keine Monoquellen mehr, weil der Hall aus verschiedenen Richtungen nicht gleich ist. Aber einen reinen Hall / die Raumakustik kann man inzwischen so gut nachahmen, dass eine Monomikrofonierung bei solchen Quellen ausreicht. Nur strahlt ein Leslie in den Raum bereits in verschiedene Richtungen unterschiedliche Signale ab, so dass es nicht mehr ausreicht, den Hall einer Punktquelle draufzurechnen, um ein realistisches Signal zu erhalten.


    Ich versuch's mal so zu sagen: man stelle sich einen Raum mit vielen Spiegeln vor. Und dann nehme man einmal eine "Monoquelle", sagen wir mal ein Blinklicht (so wie diese Baustellenblitzer). Dann blitzen alle Spiegelbilder im Gleichtakt mit. Schön anzusehen 8) . Und dann stelle man mal ein Rundumlicht (Blaulicht) in den gleichen Raum. Das sieht ganz anders aus, obwohl es von einer Seite betrachtet auch nur blinkt. Da braucht es dann keinerlei Drogen mehr :D:D


    Jens

  • Deshalb hat der Leslie diesen Schalter, da kannste die Geschwindigkeit erhöhen, falls einer doch mit einem Mikro abnimmt :lol:


    Ne, O.K. bin teilweise umgestimmt, der Leslie im Raum iss ne Monoquelle, die wir stereo hören.


    Das mit den Lampen ist doof, unser Sehsinn kennt keinen Haas Effekt.


    Aber ich weiss schon, was du damit sagen wolltest.


    Gruss, Jack

  • Zitat von "Jack"

    Deshalb hat der Leslie diesen Schalter, da kannste die Geschwindigkeit erhöhen, falls einer doch mit einem Mikro abnimmt :lol:


    :o Ach dafür ist der :D


    Zitat

    Das mit den Lampen ist doof, unser Sehsinn kennt keinen Haas Effekt.


    Wie kommst du in dem Zusammenhang auf Einstein-de-Haas? Oder was meinst du? Die Dopplerverschiebung gibt's beim Licht ja nun auch, und die kann man auch sehen. Nur müsste sich dafür das Blinklicht ein gaaanz klein bisschen schneller drehen 8)


    Jens