Grundsatzfrage zu Klangideal / Bassbereich

  • Zitat von "toadie"

    ähm... Open Air, nach außen gedrehtes LA mit Rückkopplungen im Low-Mid ???


    Gut, nichts ist unmöglich....
    ...aber eher unwahrscheinlich.


    Gruß
    toadie


    Wieso unwahrscheinlich? Was soll den sonst zuerst koppeln?


    1. war da nach dem OP nichts nach außen gedreht, sondern es wird ein System (8er-Banane) mit zusätzlichen Outfills (4er Banane) beschrieben


    2. koppelt es gerne mal:
    2a: bei den Subs, weil die direkt an der Bühne stehen.
    2b: da, wo die Richtwirkung der Linie nachlässt (je nach Länge halt dort, wo ich es beschrieben habe)


    Dann wird untenrum gezogen und am Ende bei der Kick Drum wieder reingekellt. Und das fehlt dann anderswo. So beobachte ich es halt öfter.

  • ich denke da liegt jetzt ein Mißverständnis vor...


    Ich bin von je 2 4er LA´s ausgegangen die nach außen gedreht sind. Beim Nachlesen gibt es wohle je 2 8er La´s für Front und je 2 4er nach außen...


    Aber: Ich glaube kaum das die Bässe im Low-Mid noch tätig sind, in der Regel findet die Trennung irgendwo im Bereich um 100 Hz statt. Aus eigener Erfahrung kann ich Sagen das ich ganz selten Probleme mit koppeln im unteren Frequenzbereich habe...
    Zu den Subs ja, gerne wenn sie unter der Bühne liegen und auch im bekannten Bereich 2,5 und 6,3 kHz...


    Gruß
    toadie

    Physik kann man nicht überlisten


  • Stimmt, Subs werden nicht zum Low-Mid-Dienst herangezogen. Ich merke es, wenn ich Monitore mische, da kommt von 100 bis 300 Hz alles immer mal wieder vor, man hört es auf der Bühne oft, am FOH selten.

  • Zitat von "toadie"

    Klar bei Monitoren ist alles vertreten :D


    Diese sollten aber in der Dimension über einen eigenen EQ im weg verfügen, haben also mit der Front nichts zu tun...


    Gruß
    toadie


    Ich meinte und meine Koppler aus der Front. Auf der Bühne habe ich inzwischen überwiegend mit In Ears zu tun, da koppelt fast nichts mehr.

  • btw. von welcher Grössenordnung sprechen wir?


    Bei der üblichen Stadtfestnummer sehe ich z.B. noch das Problem dass mittlerweile ganz gerne LA-/Vertikalarrays bis zur Grösse Doppel-10"/Einfach-12" mit ca. 6 Elementen oder so eingesetzt werden, wo man früher mit gestackten Systemen gearbeitet hat. Da die Bässe nun irgendwo auf dem Boden in undefinierter Höhe zu den Tops rumfliegen mit Trennfrequenzen zwischen 90 bis 110 Hz bekommt man ganz gerne mal ein Loch im Übernahmebereich, das dann dadurch ausgeglichen wird, dass man mit Hilfe der Konserve irgendwo einfach was reindreht.
    Einmessen ist zeitlich meist nicht drin, und großartig rumrauschen ist doch eh nur nervig... :-/


    Beim Stack hat man das System auf definierter Höhe mit passendem Controllerpreset und alles ist soweit erstmal gut. EQ dann nach Geschmack und/oder akustische Besonderheiten.

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Bei allen Argumenten, die hier aufgebracht werden, muß ich allerdings zwei Dinge dagegenhalten:


    1. Die Vorteile hinsichtlich Abstrahlkontrolle und Vermeidung von Interferenz überwiegen für mich bei weitem den Nachteil des möglicherweise nicht ganz so perfekten Bass-Lowmid-Übergangs bei Midsize Vertikalarrays mit wenigen ( 4 - 6 ) Elementen.


    2. Wie so oft beim Beschallen muß man mit der hier aufgezeigten "Lücke" auch umgehen können. So macht es z.B. überhaupt keinen Sinn "gewohnte" EQ-Kurven einzustellen. :wink:

  • Zitat von "guma"

    Bei allen Argumenten, die hier aufgebracht werden, muß ich allerdings zwei Dinge dagegenhalten:


    1. Die Vorteile hinsichtlich Abstrahlkontrolle und Vermeidung von Interferenz überwiegen für mich bei weitem den Nachteil des möglicherweise nicht ganz so perfekten Bass-Lowmid-Übergangs bei Midsize Vertikalarrays mit wenigen ( 4 - 6 ) Elementen.


    Ganz genau. Und gut gebaut muss es auch nicht zum Loch kommen.



    Zitat von "guma"

    2. Wie so oft beim Beschallen muß man mit der hier aufgezeigten "Lücke" auch umgehen können. So macht es z.B. überhaupt keinen Sinn "gewohnte" EQ-Kurven einzustellen. :wink:


    Ja das scheint auch nicht mehr modern zu sein. Die EQ Anwendung sollte ein Ergebnis aus Hören und Erfahrung sein. Präventives Filtern funktioniert fast nie.

    Practice, Practice, Practice

  • Zitat von "gert"


    ...


    Ja das scheint auch nicht mehr modern zu sein. Die EQ Anwendung sollte ein Ergebnis aus Hören und Erfahrung sein. Präventives Filtern funktioniert fast nie.


    Dazu kommt, daß ein EQ viele Probleme im Systemaufbau prinzipbedingt einfach nicht lösen kann. Man kann eine Problem an einem Ort lösen und an vielen anderen Orten dadurch neue Probleme schaffen.

  • Zitat von "simonstpauli"


    Dazu kommt, daß ein EQ viele Probleme im Systemaufbau prinzipbedingt einfach nicht lösen kann. Man kann eine Problem an einem Ort lösen und an vielen anderen Orten dadurch neue Probleme schaffen.


    Das ist sicher alles richtig ........wenn ich aber so an manche Kollegen denke, denen ich in den letzten Jahren so über die Schulter geschaut habe, scheint es doch so eine Art "low mid rauszieh Reflex" zu geben, sowohl für die Summe als auch für Kanal-EQs, obwohl die Quelle, das Mikro, das Sytem und der Raum das nicht zwingend erforderlich machen. So muß nicht jede Bassdrum in jeder Situation einen Anschlaglinkslowmidfilter haben. :D

  • Zitat von "guma"

    Das ist sicher alles richtig ........wenn ich aber so an manche Kollegen denke, denen ich in den letzten Jahren so über die Schulter geschaut habe, scheint es doch so eine Art "low mid rauszieh Reflex" zu geben, sowohl für die Summe als auch für Kanal-EQs, obwohl die Quelle, das Mikro, das Sytem und der Raum das nicht zwingend erforderlich machen. So muß nicht jede Bassdrum in jeder Situation einen Anschlaglinkslowmidfilter haben. :D


    Reflex, das trifft es.
    Was ich meine ist, lieber mal das Mikrofon umstellen oder wechseln, als gleich am GEQ (!) reinholzen. Klar ist das anstrengend und manchmal nervig, zum Beispiel auf Festivals wo man wenig Zeit hat.
    Am Kanal reflexartig rausziehen ist auch so eine Sache, immerhin stört der Dip in der Bassdrum dann nicht den Bass-Kanal. Das ist dann nur noch Geschmack nach Fast-Food-Rezept. "Das stört immer nur, das drehe ich schon mal weg, ohne es gehört zu haben. Dafür möchte ich Subs, die 35Hz können." (Schon erlebt, am Ende hatte die Vorband um Einiges mehr Druck, der Kollege Bandmischer ließ sich nicht beraten, weder von seinem Babysitter noch von mir. Der GEQ sah zum Heulen aus)

  • das thema "keine zeit zum einmessen", welches audiobo angemerkt hatte, ist leider gerade bei kleineren und mittleren veranstaltungsgrössen die regel. hier können groundstacks tatsächlich ein paar vorteile ausspielen, einerseits in der aufbauzeit und andererseits in passenden controllersetups. wenn die tops physikalisch immer bei den bässen sind, braucht man ja an den delays (pzw phasenlagen) nix anzupassen. andererseits werfen groundstacks wieder andere probleme auf.
    somit haben (wie immer) alle methoden ihre vor- und nachteile.


    ich möchte nochmal auf das thema geschmack zurückkommen:
    ich kann wirklich nicht verstehen das es so viele gut finden, wenn die anlagen extrem viel schub im tiefbass bringen, dafür aber die einzelnen töne tieffrequenter instrumente bis zur unkenntlichkeit verschmieren.
    ich habe schon bei vielen anlagen die tiefen bässe einfach rausgedreht, nicht selten zum erstaunen ihrer besitzer.
    eine "gewohnte" eq-kurve einzustellen kann ich mir überhaupt nicht vorstellen... sowas MUSS ja schief gehen!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Geschmack hin oder her, wenn man sich die Vorteile eines LA´s mti solchen Nachteilen erkaufen muss, dann verzichte ich gerne auf diese.


    Ich liebe Bass, auch infras und ich mag sie sogar im Rockbereich, weil man da die Bassgitarre im vollen Spektrum abbilden kann. Ja die Bassgitarre kann auch unter der Bassdrum zu hören und vor allem zu fühlen sein. Der Bass im Bauch ist live einfach eine geile Sache.
    Auch lege ich großen Wert auf die Präzision der Bässe, wenn untenrum nur gemumpfe und gedröhne ist, dann ist das für den Zuhörer alles andere als angenehm.
    Aber gerade der untere Mittenbereich ist für jedes Instrument wichtig, besonders bei der Stimme wird er oft weggefiltert, obwohl gerade dieser Bereich eine Stimme erst unverwechselbar und charismatisch macht.


    Mit einer kleinen Senke im Frequenzbereich kann man sicherlich gut leben und zurecht kommen, aber mit einem richtig großen Loch ist es eine Katastrophe und ich krieg jedesmal einen richtig dicken Hals wenn man sich von Meistern der Branche sagen lassen muss "das machen wir immer so"...
    Niemand erwartet bei einem Stadtfest o.ä. eine perfekte Analge, aber man sollte wenigstens das Gefühl haben, dass man sich Mühe gegeben hat es so zu bestücken und zu bauen, das es passt...


    Wo kommt diese falsche Grundeinstellung her? Woher haben die Leute die solch ein Material bereitstellen ihre Kenntnisse und ihre Ohren?
    Wir leben im 21. Jahrhundert und Grundsätzlich können die Anlagen das alle, es ist nur eine Frage des Aufstellens, der Menge des Materials und des Setups. Aber warum findet man dieses obskure Verhalten besonders bei großen Namenhaften Firmen, welche die Erfahrung, das Personal und vor allem auch das Material haben auch kleinere Events so zu bestücken das es eben nicht zu solchen Löchern kommt...
    Ich stelle jedenfalls fest, dass eine Häufung von klein Arrays (Anzahl der Elemte kleiner oder gleich 6) mit überdimensionierter Subunterstützung stark zunimmt.


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade bei kleinen Verleihern oft das Gegenteil der Fall ist und hier oft Über- statt Unterdimensioniert wird, hier liegt es meist an mangelnden Kenntnissen (keine guten Setups, falsche Aufstellung) dass irgendwas nicht passt, aber das Material ist oft mehr als ausreichend...


    Aber bei allem bestätigen natürlich die Ausnahmen die Regel.


    Wie weit wird das noch getrieben? Müssen erst Bands den Auftritt absagen damit sich hier was ändert oder wo geht die Reise hin...


    Gruß
    toadie

    Physik kann man nicht überlisten

  • Zitat von "toadie"

    Mit einer kleinen Senke im Frequenzbereich kann man sicherlich gut leben und zurecht kommen, aber mit einem richtig großen Loch ist es eine Katastrophe und ich krieg jedesmal einen richtig dicken Hals wenn man sich von Meistern der Branche sagen lassen muss "das machen wir immer so"...
    Niemand erwartet bei einem Stadtfest o.ä. eine perfekte Analge, aber man sollte wenigstens das Gefühl haben, dass man sich Mühe gegeben hat es so zu bestücken und zu bauen, das es passt...


    Wo kommt diese falsche Grundeinstellung her? Woher haben die Leute die solch ein Material bereitstellen ihre Kenntnisse und ihre Ohren?
    Wir leben im 21. Jahrhundert und Grundsätzlich können die Anlagen das alle, es ist nur eine Frage des Aufstellens, der Menge des Materials und des Setups. Aber warum findet man dieses obskure Verhalten besonders bei großen Namenhaften Firmen, welche die Erfahrung, das Personal und vor allem auch das Material haben auch kleinere Events so zu bestücken das es eben nicht zu solchen Löchern kommt...
    Ich stelle jedenfalls fest, dass eine Häufung von klein Arrays (Anzahl der Elemte kleiner oder gleich 6) mit überdimensionierter Subunterstützung stark zunimmt.


    Hm, ist jetzt aus meiner eigenen Erlebniswelt so nicht nachvollziehbar. Erfreulicherweise waren alle Anordnungen, die ich als Bandmixer dieses Jahr erleben durfte, völlig in Ordnung, d.h. ich konnte besagte große Löcher nicht ausmachen. Würde ich in die Situation kommen, würde ich mir das Controller setup zeigen lassen.


    Kleine fliegende Anordnungen mit 3 - 6 Elementen und Boden-Subs kenne ich ab Doppel-10" pro Element + 18" Bassreflex-Subs am Boden als absolut funktionstüchtig, wenn richtig gemacht. Für Systeme mit kleineren Antrieben ( 8" oder 6" ) habe ich keine Erfahrungen, allerdings fliegen da die seriösen Kollegen einen 15"er mit, um dem Problem zu begegnen.

  • Du glücklicher :)


    habe hier öfters 6" oder 8" LA´s teilweise mit nur 4 Elementen, mitgeflogene Bässe sind eine absolute Rarität...
    Und dann liegen unten oft Hörner oder Bandpässe...
    Den rest kannst du dir vorstellen...


    Gruß
    toadie

    Physik kann man nicht überlisten

  • Ja, aber wenn Du da jetzt von Bass redest, dann hat das am wenigsten mit einem LA zu tun.


    Die von dier erwähnten Situationen und Probleme im Bassbereich liegen an Bässen und deren Aufstellung.


    Da haben Tops wenig damit zu tun, es macht auch wenig Sinn, da mal pauschal auf LA hinzuhacken, wie gesagt, mit dem Bass im Bauch ist es wohl eher die richtige Ausswahl an Bässen und deren Aufstellung.



    Ich hab hier auch gerade mal e
    eine Groß PA mit ausreichend Elementen hängen, und die Anlage ist eigentlich schön linear eingestellt.


    Trotzdem will der Mischer weniger Low Mids und mehr Highs.
    Wir haben uns zwar kurz gewundert, aber wenn er das will, er ist DER Mainact, er kann das gerne haben.
    Und das Publikum ist begeistert und alle sind zufrieden 8)


    Es geht hier auch nicht um meinen Geschmack, auch wenn ich es anders machen würde, aber ich bin Dienstleiter und der Kun de hätte dashalt gerne so.


    Es gibt also auch genug Menschen, denen das gefallen dürfte, und das hat nix mit einer verblendeten MP3 Generation zu tun....

    Amp und Boxen Brett _ Die Vuvuzela des Forums


    Ganz großer Fan des " Themen als gelesen markieren " Buttons

  • es gibt noch etwas, was mir in letzter zeit immer wieder negativ auffällt:
    - zahnlücken-bassarrays


    wer sagt eigentlich, das man nur in der mitte bass hören sollte?
    was ist mit den leuten, die ausserhalb dieser basskeule stehen?


    es gibt situationen, da ist sowas eine grosse hilfe.
    aber man muss diese technik doch nicht immer und überall anwenden...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • wora,
    das bekommt man aber mit richtig delayen nach außen hin ganz gut in den Griff.
    Also meiner Meinung nach wieder mehr ein Anwenderfehler.

    Über eigene Fehler zu lachen, kann das Leben verlängern. Über die Fehler anderer zu lachen, kann es verkürzen.

    Cullen Hightower