Hi miteinander,
hab mir gedacht ich gehe mir mal wieder Hans Theessink live anhören – Terry Evans auch noch dazu - passt. Beide sind begnadete Musiker, Terry ein hervorragender Sänger und Hans legt bei seinen Konzerten sehr viel Wert auf einen guten Sound den ich schon öfter genossen habe.
Kleine Location, mehr lang wie breit, ca. 200 Besucher, gut gefüllt, mir bekannt - war schon öfter hier.
Soweit ich am FOH erkennen konnte waren die Rahmenbedingungen:
Gutes analoges SC Pult, Klark DN360 als Main EQ, keine Kompressoren im Einsatz, ein wenig Hall sonst nix.
Je ein Stack pro Seite – sah vom FOH von der Höhe und von der Anwinkelung ok aus – also ein Bier holen (es blieb bei diesem einen wegen Heimfahrt) und sich freuen – diese Freude war aber leider nur von kurzer Dauer – erstes, zweites Stück komisch, Playback?? – kann nicht sein!!
Auch nach weiteren zwei Stücken keine Veränderung und es blieb so bis zum Ende.
Ich habe schon seit vielen Jahren nicht mehr so eine „tote“ (für einige sicher angenehme) Darbietung gehört – im Midbereich ist so nix von Dynamik der Gitarren und des Gesanges rübergekommen, es klang wie eine tot komprimierte CD und oben rum alles andere wie luftig (ist aber nicht das wichtigste) – an den Musikern kann es nicht liegen – die sind absolut Top! – also ein enttäuschender Abend bis auf die musikalische Darbietung der beiden Herren, wie immer sehr gut!
Also nach dem Konzert nach vorne und nachsehen was da so steht.
Sub 2x15“ – Top 1x15“ ohne Horn Reflex direktstrahlend (oder waren die Öffnungen nur zur Kühlung der Aktivamps) und 1x großes HT - Horn – alles in sehr guten Zustand und von Meyersound – lt. Beschriftung auf den Tragegriffen des Tops CQ-1 und ein Meyer Doppel-15er drunter - diesen fand ich gut.
Ich frage mich was soll dieser auch noch schwer aussehende 15“ gegen das große HT-Horn ausrichten – vielleicht ein neuer spezieller Treiber aus dem Hause Meyer? – es klang nicht so sondern nach einem 15“ / 2“ Standard Top schlechter Machart.
Rein von der Bestückung / Aufbau / Aussehen des Tops und des darin verbauten 15“ kann das wohl nicht wirklich funzen denke ich mir (aber Coda verbaut ja auch ihren eigenen 2“/1“ Coax an einem sehr großen Horn mit einem 15er in Reflex – aus eigener Erfahrung ist auch die Coda R35 bei Livebetrieb im Low- Midbereich – wie auch ist ein 15er ohne Horn - bei höheren Pegeln überfordert) aber immer noch um einiges besser als was ich an diesem Abend gehört habe.
Also nach Hause und mal nachgeschaut unter http://www.meyersound.de und folgendes gefunden:
1x http://www.meyersound.de/products/concertseries/cq-1/
1x http://www.meyersound.de/products/ultraseries/usw-1p/
Ich lese da beim Top:
Die Meyer Sound CQ-1 ist ein self-powered, phasenkorrigierter Beschallungslautsprecher, der eine exakte Low-Q Abstrahlung bietet. Die CQ-1 ist durch das patentierte Horndesign gekennzeichnet, das das Resultat umfangreicher Forschungen in der kalibrierten refelxionsarmen Kammer von Meyer Sound ist. Das Frequenzspektrum der CQ-1 von 40 Hz bis 18 kHz ist über seinen gesamten Abstrahlbereich in den horizontalen und vertikalen Achsen bei der Messung mit 1/6 Oktav-Auflösung konstant.
Für den Tieftonbereich der CQ-1 wird ein einzelner 15-Zoll Treiber und im Hochtonbereich ein 4-Zoll Diaphragma-Kompressionstreiber eingesetzt, der auf ein 80 x 40 Grad Constant-Q Horn ankoppelt.
In der Bedienungsanleitung steht dann:
15” bass-reflex cone driver and one 4” diaphragm horn – oje, also doch 15” Reflex in den Mitten
Frequency Response:
±4 dB 40 Hz – 18 kHz !!!!! – wow Wunderkiste, mir wird vieles klar - leichter 15“ also auch ade
Transducers:
15” diameter MS-15 cone
4” diaphragm MS-2001CQ horn compression driver
Acoustical Crossover Point:
CQ-1 700 Hz
CQ1 Coverage Angles: (- 6db)
Horizontal: 500 Hz–16 kHz;
Vertical: 1.5–12 kHz
-> also kein Wunder 15er und dann noch dieser wirklich gute Marketinggag - nicht mal gelogen - – man lasse sich das mal auf der Zunge vergehen!!!!
Das Frequenzspektrum der CQ-1 von 40 Hz bis 18 kHz ist über seinen gesamten Abstrahlbereich in den horizontalen und vertikalen Achsen bei der Messung mit 1/6 Oktav-Auflösung konstant.
Maximum Peak dB SPL
Frequency CQ-1
125 Hz 127 db
250 Hz 130 db
500 Hz 130 db
1 kHz 132 db
2 kHz 136 db
4 kHz 136 db
8 kHz 132 db
16 kHz 122 db
cool der 15er macht 130db bei 500Hz, fragt sich nur was er da von sich gibt - man rufe sich in Erinnerung
±4 dB 40 Hz – 18 kHz
Im Datenblatt des CQ-1 Tops ist noch zu finden:
Transducers:
Low:
One 15" cone driver
Nominal impedance: 8 Ω
Voice coil size: 3"
Power-handling capability: 600 W (AES)
High:
One 4" diaphragm driver
Nominal impedance: 8 Ω
Voice coil size: 4"
Diaphragm size: 4"
Exit size: 1.5"
Power handling capability: 250 W (AES)
-> ein 4” Diaphragma könnte „vielleicht“ auch ein Grund für die mMn fehlende „Luftigkeit“ sein ;-).
Ich habe bis heute die Fa. Meyersound als PA Hersteller mit eigentlich guten LS in Erinnerung aber mit diesem „Totalausfall CQ1“ – es handelt sich hier um mein sicher auch subjektives Hörerlebnis! –
hat sich das krass geändert.
Einem Hersteller, der auch preislich in der obersten Liga angesiedelt ist dürfen mMn solche (Entwicklungs) Ausrutscher nicht passieren.
Einzig das Limiterkonzept dürfte gelungen sein da diese von mir als nicht störend wahr genommen wurden – bei einem unkomprimierten Gesang eines Terry Evans hatten die sicher hin und wieder was zu tun.
Gute Nacht!
PS: alles in kursiv geschriebene ist meine persönliche Hörerfahrung bzw. habe ich von den LS abgelesen – alles andere habe ich aktuell von der Meyer Homepage, Deutschland übernommen.
PPS: Achtung - subjektiv und nicht für unerfahrene Zuhörer geeignet!!! :lol: