Flügel Mikrofonie

  • Hallo zusammen!


    Mich würde interessieren wie ihr einen Flügel mikrofoniert!?


    Ich benutze immer 2 Grenzflächen, mich würde interessieren ob es vielleicht etwas ,besseres'( natürlich Geschmackssache) gibt.


    VG

  • mit zwei Schoeps Mk4 ... oder mit zwei SM 57 ... oder mit zwei Grenzflächen ... oder mit nem Schertler Pickup ... kommt ganz drauf an .. :D


    Flügelmikrofonierung "live" hat so viele verschiedene Facetten & Anwendungsfälle, das man kaum von "der" Mikrofonierung sprechen kann.

  • Zitat von "oton"

    mit zwei Schoeps Mk4 ... oder mit zwei SM 57 ... oder mit zwei Grenzflächen ... oder mit nem Schertler Pickup ... kommt ganz drauf an .. :D


    Flügelmikrofonierung "live" hat so viele verschiedene Facetten & Anwendungsfälle, das man kaum von "der" Mikrofonierung sprechen kann.



    Und jetzt kommt es noch drauf an, was für eine Anwendung.


    Rein Klassik?
    Jazztrio?
    jazz mit Gitarre und etwas lauterem Zeugl?
    Pop??


    uswusw
    bei jazz Mit Drumset bzw Pop würde ich anders Mikrofonieren als bei Klassik oder leisem Jazzset.
    Da hilft mir das schönste Mikro nichts, wenn man es nicht rüberbekommt. ( oder auf einmal nur mehr Drums und Gitarre drinhat )
    gerne dann auch Pickups oder sowas wie die 411er als Stützung dazu.
    Sind nicht ganz so schön, aber der Flügel setzt sich wenigstens durch.
    Wenn man dann noch ein Monitoring benötigt, sind die C411 und auch die SM57 Geheimlösung gern genommen.


    Grenzflächen hab ich früher auch mal gemacht, das zB mach ich heute eigentlich überhaupt nicht mehr ( ausser es ist einfach nichts anderes da )

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  • zu dem Thema gab's hier schon mal einen ausführlichen Thread - von 1-18 Kanäle war da glaube ich alles vorhanden und "für gut befunden" - je nach "Umgebungsvariablen"...


    mal sehen, vielleicht finde ich ihn oder jemand anders noch...

  • Ok vielen Dank!


    Jedoch ist es möglich das in 2 Jahren neue Mikros auf den Markt gekommen sind.


    Danke für die verschiedenen Vorschläge.


    VG

  • Nein, die nette Kugel in Trusspinform wäre schon das 4090.


    Die gibts übrigens auch ohne das Gehäuse und heißen dann 4060 bzw. 4061 (je nach Sensitivity). Im IMK Kit gibts dazu Magnetfüsschen, mit denen man die Mikrophone ins Klavier klemmen kann. Das ist meine persönliche Lieblingslösung fürs Klavier.


    lieben Gruß
    Armin

  • @ paranoize


    Bobson hatte ja seine Frage dahingehend präzisiert, daß er um die Ergänzung neuer Mikrofone der letzten zwei Jahre als Ergänzung zu den Zitaten der alten Threads gebeten hat. Daher dachte ich, es wäre das neue 4099 gemeint. Hast Du das 4099P schon mal probiert ?
    Der hier genannten "alten" Lösung würde ich die Schoepsvariante mit CCM oder über Aktivkabel abgesetzter MK -Kapsel und dem kleinen TCg favorisieren.


    @ all


    Hat jemand schon mal das 4099 gegen das ATM350 getestet ? Das Teil sieht in der 'Popschutz = mechanische Entkopplung + Minischwanenhalslösung' ja sehr ähnlich aus und der Preisunterschied ist seit den letzten AT-Preiserhöhungen ja nicht mehr so riesig. :wink:

  • Hallo Guma,


    ja, ich habe das 4099 schon mal im Klavier probiert. Damals gabs die Klavierhalterung noch nicht, aber soweit ich es verstanden habe, ists ja immer das mehr oder weniger gleiche Mikrophon (mal empfindlicher, mal weniger empfindlich), das nur auf verschiedene Halterungen montiert ist. Mir persönlich hat das 4099 dabei nicht gefallen und ich bin bei den 4061ern geblieben.


    Die Schoeps Variante ist freilich auch fein, ist aber leider auch deutlich teurer. Qualitäts- und (eben auch) preismäßig würden den CCMs bei DPA die 405x (also 4051/52/53 oder als Niere 402x) entsprechen. Auch die gibts mit den netten Magnetfüsschen :wink:


    lieben Gruß
    Armin

  • Sehr interessant im Zusammenhang fände ich folgendes kleines Experiment:


    Das 4099 hat ja die Besonderheit, dass in der Kapselabstimmung dem Naheitseffekt entgegen gewirkt wird so dass ein linearer Frequenzgang für die schon recht geringe Entfernung von 20cm erzeugt wird. Das bedeutet für den Nahheitseffekt, das in Abständen < 20 cm eine mäßige Bass/lowmid-Anhebung stattfindet in Abständen > 20cm jedoch eine relative Bassabsenkung.


    In einem Flügel haben wir bei der Nahmikrofonie zwei Besonderheiten für eine Beschallungssituation:


    1. Die Abnahme findet für Beschallung in einem teilweise oder ganz geschlossenen Hohlkörper statt. Daher kommen sinnvoll auch Druckempfänger/Kugelkapseln zum Einsatz, denn das Aufnahmeverhalten der Einheit Instrument-Mikrofon wird nicht mehr nur von der Richtcharakteristik des Mikrofons über dessen Frequenzgang sondern von der Wechselwirkung des Mikrofons mit dem es einschließenden Hohlkörper bestimmt.


    2. Für die Anfälligkeit gegenüber Rückkopplung kann ebenfalls das Mikrofon nicht mehr ohne die Quelle betrachtet werden, da Resonanzphänomene des Instruments unmittelbar Bestandteil der Rückkopplungsschleife werden.


    Eigentlich verhält es sich im "freien Raum" ja so, dass der Anteil des erzeugten Pegels in der Beschallung, der dem Nahheitseffekt geschuldet ist, sehr viel weniger an der Rückkopplungsschleife teilnimmt, da bei der großen Differenz zwischen 'Abstand Mikrofon-Quelle' und 'Abstand Mikrofon-Lautsprecher' die Schleifenverstärkung diesen Anteil nicht "sieht". ( Wenn man so will der "SM58-Effekt" ). Wahrscheinlich ist es so, dass das von Klaus als "Lautstärke vor Feedback mittels SM57 am Schallloch" , also über der resonanzärmeren Zone über einem der Löcher im Gußrahmen des Flügels beschriebene Phänomen einer günstigen Kombination aus eben dieser Resonanzarmut mit dem ausgeprägten Nahheitseffekt des SM57 zu verdanken ist. Hierbei ist auch zu berücksichtigen, dass die Anhebung durch den Nahheitseffekt eine starke Richtungsbezogenheit aufweist, was eine Anhebung durch einen elektrischen Filter nicht leistet.


    Bekanntlich sind die ersten Feedbacks, die uns beim Flügel in der Nahmikrofonie Probleme machen, immer tieffrequente "Resonanzschleifen". Interessant wäre nun mal vergleichszutesten, welche Mikrofonie ( keine pickups ) wirklich am lautesten geht:


    1. Kugel/Druckempfänger ohne Nahheitseffekt aber mit dem linerarsten Frequenzgang
    2. klassische Gradientenempfänger mit linearer Abstimmung ohne Berücksichtigung des Nahheitseffekts.
    ( z.B. MK4 )
    3. dynamische Gradientenempfänger mit ausgeprägtem Nahheitseffekt und Präsenzanhebung ( SM57 ).
    4. dynamische Gradientenempfänger mit ausgeprägtem Nahheitseffekt ohne Präsenzanhebung mit nicht rotationssymetrischer Aufnahmencharakteristik ( Bändchen, z.b. M160 )
    5. dynamische Gradientenempfänger mit 'kontolliertem' Nahheitseffekt ( variable D, am liebsten das kleine RE15, das leider nicht mehr gebaut wird, hat die linearste Beziehung zwischen Aufnahmewinkel und Frequenzgang )
    6. Gradientenempfänger mit einer Kapselabstimmung, bei der die Abstimmung den Nahheitseffekt gerade so kompensiert, daß eine Linearität für einen bestimmten kleinen Abstand erzeugt wird ( hier wäre das DPA 4099 einzuordnen aber auch die sogenannten Sprachkapseln von Schoeps MK4S, MK4A und MK40 mit einer kleinen Höhenanhebung.

  • Ich mache es in der Zwischenzeit so, das ich bei fast allem, was nicht ausschließlich Klassik ist, diese 57er Variante auch vorsichtshalber installiere, man weiß ja nie.
    ( man kann sie ja dann auch einfach weglassen, wenn man sie nicht benötigt )


    und es gab schon einige Fälle, da hat mir diese Vorsicht plötzlich beim Gig den Arsch gerettet.....

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  • Das ist genau, worauf ich hinaus will:


    Wahrscheinlich ist es so, dass eben nicht ein einziger Mikrofontyp, b.z.w. ein Pärchen davon zum besten Ergebnis führt, sondern eine Kombination von Mikrofontypen mit einer besten räumlichen Anordnung und einer Aufteilung in Frequenzbereiche für die jeweiligen Typen in ihrer besten Position.


    Dabei wird es wahrscheinlich so sein, dass es Kombinationen gibt, die überaschend gut funktionieren, die aber bei der Vielzahl der Möglichkeiten für Beschallung so nur selten oder noch nie ausprobiert worden sind.


    ... und nein, ich meine nicht Jack Alexanders MD441 Schnellfeuergruselkabinet !!!

  • wo kann ich denn dieses sm57-system kennenlernen? hätte nie gedacht, dass man dynamische mics gut für saiteninstrumente verwenden kann. bin echt überrascht. :D

  • Es ist eigentlich für mich ein "Sekundärsystem" :D


    Ich verwende es hauptsächlich,um Flügel im Monitor laut zu bekommen, bzw, wenn aus anderen Gründen eine Lautstärke plötzlich gefordert wird, die ich mit Kleinmembranern nicht hinbekomme ( oder einfach zu viel andere Instrumente wie Drums, Git, etc drin hab )


    Dann ist es zu den vorhandenen Mikros eine echte Hilfe, den Flügel noch "Drüber" zu bekommen.
    Es klingt natürlich nicht ganz so schön, wie eine Mikrofonier aus Schöpsen etc, aber wenn die lautstärke notwendig ist, dann ist auch das ein sekundäres Problem. :D



    Nebenbei bemerkt sieht man hier auch noch einen Molton, weil im konkreten daneben ein Drumset stand, und der Kollege alles versucht hat, um das Drumset aus dem Flügel zu bekommen.
    Es war ein Jazzkonzert mit New Yorker Künstlern und der Flügel war so ziemlich das wichtigste Instrument

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