Moin,
Zitat von "bernd häusler"Alles anzeigenMoin,
wo hier so nett über die Fußfessel Controlleramp diskutiert wurde... und über "übertriebene" Auflösung digitaler Soundprozessoren...
Zunächst mal Danke für die Aufklärung der Endstufenbauweise.
Ich konnte nachweisen, daß Leistungsanpassung zwischen Amp und Lautsprecher den Klirr in der dritten Harmonischen halbiert, so weit, daß man selbst bei Vollpegel Schwierigkeiten bei der Messung bekommt. Anders als bei elektronischen Schaltkreisen benötigt man schließlich zur Messung einen weiteren Schallwandler. Der Klirr von dem ich hier spreche liegt dennoch deutlich über den Werten, die man z.B. bei Endstufen jemals akzeptieren würde. Nicht nur weil man Elektronik leichter im 0,01% Klirr- Bereich messen kann, man hört das auch. Herr Krampera zitiert die richtigen Werte zur Hörbarkeit. Diese Leistungsanpassung lässt sich auf verschiedenen Wegen erreichen:
AIC
Spezialschaltung (meine Entwicklung)
Ausgangsübertrager
Letztere beide Technologien haben ihren Ursprung in einer Zeit, wo man die Schnittstelle zwischen Lautsprecher und Endstufe noch verstand, verstehen musste, dann kam das Dämpfungsdogma, seither wurde es nur billiger/lauter. Herr Krampera entwickelt auch Instrumentenverstärker, ihm ist also zuzutrauen daß er sich bestens mit der Materie auskennt, sowohl mit Verstärkertechnik, als auch dem Zusammenspiel eines Verstärkers mit Lautsprechern. Es gibt also bei KV2 Audio keine 2 Abteilungen, und schon garnicht 2 verschiedene Unternehmen, die lediglich über eine "Speakon"-Verbindung kommunizieren. Diese integrierte Entwicklung geht deutlich über den hier gescholtenen Systemamp-Gedanken des Wettbewerbs hinaus. Das System KANN nicht genauso klingen, selbst dann nicht, wenn ein fachgerechtes Preset für einen guten Controller über eine Sammlung guter Endstufen, an den gut gebauten KV2 Lautsprecher angeschlossen wird. Die den Klirr reduzierende Wirkung der Leistungsanpassung fehlt dann genauso, wie die auf den Betrieb mit realer Lautsprecherlast optimierte Endstufenschaltung.
Die Amps von der Stange sind definitiv nicht auf die komplexe Last von realen Lautsprechern optimiert, und werden auch nie mit realer Lautsprecherbelastung gemessen. Dagegen besteht eine breite Einigkeit darüber, daß verschiedene Endstufen auch verschieden klingen. Insbesondere PWM-Ausgangsstufen sehen hier in der Kritik, PWM für komplexe Belastung ist besonders schwierig, aber auch Schaltnetzteile entwickeln mit modulierter Last ein Eigenleben. Diese Betrachtungen sollen aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß eine gute Lautsprecherwiedergabe auschließlich mit dem perfekten Zusammenspiel von Endstufe und Chassis möglich ist. Dieses Zusammenspiel ist mit der beidseitigen Denkweise "Speakonbuchse" unerreichbar. Da ich keine Endstufe entwickeln konnte habe ich meine Seite bis zur Speakonbuchse optimiert, mit Spezialschaltung ist die Lautsprecherlast weit weniger komplex, und die übertriebene Dämpfung der Endstufe von der Stange vom Lautsprecher entkoppelt. Vorteil: jeder hier kann das nachbauen, messen, hören...
Der Rest sollte zumindest verstehen, daß KV2 der weltweit einzige öffentlich auf dem Markt auftretende Hersteller ist, der tatsächlich integriert entwickelt, und nicht nur Bausteine zukauft und sich auf funktionierende Schnittstellen verlässt. Zumindest für die Schnittstelle Endstufe/Schallwandler habe ich nachgewiesen, daß sich das lohnt, klanglich, und unzweifelhaft meßtechnisch.
Viele Grüße,
Bernd
Zitat von "wora"danke, das dieses thema mal wieder thematisiert wird.
hier wurde man vor jahren gescholten, wenn man von unterschiedlichem klangverhalten verschiedener verstärker berichtete. da gibt es übrigens eine gewisse analogie zu den mischpulten, die nach meinung einiger techniker auch nicht unterschiedlich klingen.
aber zurück zum thema.
lass uns doch mal wissen, wie deine spezialschaltung aussieht.
reine leistungsanpassung sehe ich erstmal als problematisch an, weil dann im gegensatz zur spannungsanpassung auch die impedanzfrequenzgänge zu frequenzgangwelligkeiten führen könnten. oder hab ich da jetzt einen denkfehler?
Nö, hast Du nicht, natürlich ändert sich bei einem Lautsprecher der Frequenzgang durch Leistungsanpassung entsprechend dem Impedanzverlauf. Diese Änderung kann auch zu einer Linearisierung führen. Man muß eben integriert entwickeln, Herr Krampera nimmt sich den Luxus das durchzuziehen, ich auch. Bei mir klirrt es deutlich weniger, meßtechnisch und subjektiv, und Herr Krampera ist auch kein Traumtänzer.
Die gnadenlose Ignoranz, die sich in der Systemamp-Diskussion zeigt macht mich wütend, bei mir ist das Lautsprecherkabel Teil des Systems, dank Leistungsanpassung sind große Längen bei geringen Querschnitten möglich, ohne jeden Einfluß auf die Wiedergabeeigenschaften. Selbst wenn ein Systemamp für 3 Wege nur 10 kg wiegen würde wäre es immer noch Blödsinn den mitzufliegen, oder gar einzubauen. Das ES1.0 und VHD2.0 ist schon konstruktionsbedingt regenfest, denkt darüber nach, wenn die OA-Saison wieder beginnt. Das Kabel-Gebämsel, Strom, Signal, Netzwerk oder RS, zusammen mit Einstellmöglichkeiten an jeder Kiste einer Vertikalansammlung ist schon ohne Regen die Pest. ...und dann klirrts noch wie von Sinnen, und ist nur von aufwendig geschulten Systemern überhaupt betreibbar.
Viele Grüße,
Bernd
PS Herr Wüstner hat schon recht, nur klingen tut seins nicht.