Blaskapelle Abnahme - Erweiterung bestehender Mikrofobestand

  • Hallo Leute,


    obwohl der Tip mit dem Umsetzen technisch sicher richtig ist, halte ich den doch für unpraktikabel. Denn Kapellen spielen ja unverstärkte und verstärkte Konzerte. Der Dirigent muß dabaei im mer die Gesamtbalance halten. Sowohl die Mitspieler als auch der Dirigent schießen sich da auf eine bestimmte Klangverteilung ein. Man kann in der Regel eine Musikkapelle nicht mal dazu bewegen spontan Links und Rechts der Stimmen zu tauschen, wenn das z.B. bei einem mikrofonierten Mehrfachkonzert beim Gruppenwechsel ein Vorteil wäre.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

  • sicher mag das am widerstand der musiker scheitern.
    bei den jungs wird bequemlichkeit und "das machen wir schon immer so, bloss nicht nachdenken!" gross geschrieben. (sorry liebe musiker, aber so ist die masse nun mal)
    das wissen wir doch alle.


    dennoch ist dieser vorschlag eine tolle idee und der bestmögliche kompromiss, um mit vertretbarem technischem aufwand das bestmögliche ergebnis zu erzielen!
    und genau aus diesen gründen sollte man diese idee auch veröffentlichen.


    wer weiss, vielleicht gibt es ja wirklich eine kapelle, die sich so umstellen mag und dann dadurch evtl. einen vorteil hat? und sag jetzt bloss nicht:"das hört sowieso keiner..." :)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ja, in dem Fall ist dann wirklich überzeugungsarbeit vom Dirigenten gefragt. Man kann das ja mal bei einer Orchesterprobe
    ausprobieren, kostet ja nix! Nach anfänglichem Murren gewöhnen sich die Musiker dann doch recht schnell an die neue Hör-
    situation.
    Noch was zu Clipmikrofonen: In Spielpausen werden die Instrumente oft am Boden abgestellt. Befinden sich dort Monitore in
    der Nähe gibts böse Feedbacks. Also immer genau jeden Musiker im Auge behalten um ggf. seinen Kanal muten zu können.
    Bei über 40 Musikern auf der Bühne und 32 belegten Kanälen kann man eigentlich keine Sekunde unkonzentriet sein.
    Auch wenn weniger Kanäle benötigt werden und ein FOH-Aufbau nicht möglich ist, d.h. das Mischpult irgendwo seitlich
    auf der Musikerbühne steht, bringt es der Anfangs erwähnten Kapelle mehr, wenn das Mischpult durch einen Techniker betreut würde.
    Mein Rat also: Erstmal kein Geld für weitere Mikrofone ausgeben, Register umbesetzen, jemanden ans Mischpult stellen.


    Gruß


    Soundbuster / Allgäu (da wo es die vielen Blaskapellen gibt)

  • Zitat von "Sound-Buster"

    Noch was zu Clipmikrofonen: In Spielpausen werden die Instrumente oft am Boden abgestellt. Befinden sich dort Monitore in
    der Nähe gibts böse Feedbacks.


    Monitoring in der Blaskapelle? Das wäre mir jetzt fremd ... wenn die auf der Straße marschieren, dann hört die letzte Reihe auch nur bedingt, was ganz vorne gespielt wird, und es klappt trotzdem.

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."

  • Das wäre ja fast eine Marktlücke! Stellt euch vor: Ein Umzug mit 50 Kapellen, und jede benötigt eine rollende Beschallung,
    was für ein Auftragspotential! :wink:
    Zu Monitoring: Ja bei mir erhalten auch Blaskapellen was auf die Monitore, wenn sie es denn wünschen.


    Gruß
    Soundbuster / Allgäu

  • Ja, Bühnenmonitor haben wir tatsächlich. Ist jedoch nicht all zu laut eingestellt wegen Feedbacks. Hauptzweck ist bei Stücken mit Gesang, den Musikern ein bisschen Rückmeldung zu geben.


    Zitat von "Sound-Buster"

    In Spielpausen werden die Instrumente oft am Boden abgestellt. Befinden sich dort Monitore in
    der Nähe gibts böse Feedbacks.


    Bei uns kein Thema. Da gibt es eine selbstgebaute Mute Schaltung für die gesamte PA. Ein Musiker hat einen Fußschalter dafür. Kurz vor Beginn des Stücks wird der Mute abgeschaltet, kurz nach Ende angeschaltet. Wirkt auf Summe und Monitor.


    Gruß
    Wolfgang

  • Hallo!
    Bin auch Hobby-Mischer bei uns in der Blaskapelle.
    Mich würde diese "Mute-Schaltung" interessieren.
    Wie habt ihr das realisiert ohne das es zu knacksen kommt?
    Bin nämlich auch schon öfters über das Problem gestolpert, das wieder irgeneiner zwischen den Liedern am Mikrofon vorbeiwetzen muss oder anstatt sich aufs neue Stück zu konzentrieren lieber am Clip-Mikrofon rumfummelt.


    Da wäre so ein Fußschalter optimal. Ich kann auf meinem Platz sitzenbleiben und die Mikrofone muten.
    Bisher mach ich das nur in größeren Pausen direkt am Mischpult.


    Bin im übrigenauch ein Gegner von Monitoren für die Blaskapelle. (außer für Gesang)
    Bei einer Blaskapelle erzeugt ja jeder der Musiker seinen Ton direkt.
    Wenn jemand den Anderen auf der Bühne nicht hört, ist dieser zu leise oder alle anderen zu laut.
    Das Verhältniss auf der Bühne muss stimmen, egal ob verstärtk wird oder nicht.
    Wenn die Abstimmung auf der Bühne schon nicht stimmt, wie soll dann der Klang aus der PA toll sein.


    Wie heist es doch so schön:
    "Das ist eine Verstärkeranlage - keine Kläranlage.


    Gruß
    Sepp

  • Zitat

    Wenn jemand den Anderen auf der Bühne nicht hört, ist dieser zu leise oder alle anderen zu laut.


    Ein Satz, geschaffen für die Ewigkeit. :D


    Bitte ganz oben anpinnen......



    es grüßt


    derautor

    Immer schön vorm Soundcheck herverkabeln.....

  • Um dieses Thema nach langer Zeit noch abzuschließen, wollte ich hier noch ein paar offene Fragen beantworten und euch mitteilen, was wir letzendlich gekauft haben. Damit ihr nicht nochmals alles durchlesen müsst ein Kurzrückblick:


    Was war:
    Blaskapelle mit hauptsächlich volkstümlicher Musik, teilweise aber auch fetziges und modernes.
    Ca. 45 Musiker. Auftritte in Festzelt, Hallen und Openair. Wir haben eine ganz brauchbare Ausstattung was Mischpult, Endstufen, Lautsprechersystem angeht.
    Bei den Mikrofonen ist es eine historisch gewachsenes Sammelsurium aus verschiedenen Mikros:
    Flöte Beyerdynamic M500 / Klarinette Beyerdynamic M88 / Sax, Trompete, Flügelhorn Beyerdynamic M300 / Posaunen Beyerdynamic M500
    Tenorhorn und Tuba hatten schon länger Direktabnehmer erhalten (Audio Technica Pro 35X).


    Nun sollte durch moderaten Zukauf von Mikros und Umverteilung der verbliebenen eine Verbesserung im Sound erreicht werden. Unsere ursprüngliche Planung war eigentlich durch Rode NT5 die Klarinetten und Flöten besser abzunehmen. Flügelhörner sollten die vorhandenen Bändchenmikros erhalten, für einen weicheren Klang.


    nun wurde hier im Forum und auch bei uns im Verein viel diskutiert.


    Letzendlich gekauft
    Wir haben uns nun doch ganz anders entschieden und weitere Pickups für Flügehörner gekauft (natürlich ebenfalls AT Pro35X).
    Somit sind nun Tenorhorn, Tuba und Flügelhörner mit Direktabnehmern ausgestattet. Beim Holz haben wir die übriggebliebenen dynamischen Mikros verteilt, so dass nur 1-2 Personen in ein Mikro spielen.


    Die Erfahrung mit dieser Lösung ist sehr gut. Die Flügelhörner klingen mit den AT Pro35X extrem gut. Das hat sich auf jeden Fall gelohnt. Durch die Erhöhung der Anzahl Mikros im Holz hat sich auch die Abnahme der Klarinetten verbessert. Problemfall bleiben weiterhin die Flöten, da egal wie wir die Register umsetzen eigentlich immer die Trompeten/Flügelhörner in die Flötenmikros spielen. Da werden wohl für nächstes Jahr Lavalier Mikros für die Flöten auf die Investliste wandern.


    Frage zur Mute Schaltung
    Ich hatte bereits kurz erwähnt, dass wir eine Mute Schaltung an der PA haben und es kam die Frage auf, wie diese realisiert ist.


    Zwischen Mischpult und Endstufe sind die Signalleitungen über Relais geführt, die das Signal kurzschließen, wenn man in den Spielpausen stummschalten möchte. Damit es beim Schalten nicht kracht sind dort 1kOhm Widerstände in Serie geschaltet. Also in etwa so:

    Code
    Mischpult out       Sig+   o------[  1k Ohm ]--------o---------o       Endstufe in
                                                         |
                                                         /  Relais
                                                         |
                        Sig-   o------[  1k Ohm ]--------o---------o       Endstufe in


    das funktioniert super.


    Zur Ansteuerung gibts einen Fußschalter (Wechselschalter), der die Relais schaltet und über eine rot/grün LED den aktuellen Zustand signalisiert. In Serie zum Fußschalter gibts noch einen Schalter am 19" Rack (Wechselschaltung). So kann wahlweise per Fußschalter auf der Bühne oder per Schalter am Rack am Mischerplatz gemutet werden.