Bühnenabnahme mit hängenden Mikros

  • Hallo zusammen,


    Ich hätte mal ne Frage was eine Abnahme eines Theaterstücks mit Kindern anbelangt. Headset's werden (leider) keine verwendet wegen komischen Masken, deshalb Abnahme durch Kleinmembran Kondensatoren, (Overhead Mikros). Die Bühne ist vorne ca 8m Breit hinten 5 Meter, und hat ne Tiefe von knapp 3 Meter. Nun wollte ich vorne 4 und hinten zwei Mikros herabhängen lassen. Die PA steht etwa 2 Meter vor den vorderen Overheads und je 2 Meter seitlich von den Mik's. Nun meine 2 Fragen:


    Wie hoch in etwa würdet ihr die Mikros hängen damit ich noch viel vom gesprochenen Text mitbekomme ohne aber das Gain soweit aufreissen zu müssen daß ich in die Gefahr von Kopplungen komme, welche Erfahrungswerte sind hier gut?


    Die andere Sache ist die: Es sind Nierenmikros, wenn die herab hängen sind sie dann nicht empfindlich gegen Kopplung, müssten die nicht mit dem Rücken zum FOH zeigen damit sie vollkommen zumachen gegenüber dem eintreffenden Schall. Wie löst ihr dieses Problem?


    Achja es wird noch eine Gruppe (12 Kinder) mit Trommeln abgenommen, wären dafür OH besser geeignet (2 Stück) oder soll ich die AKG P4 nehmen die ich noch hier hab, (denke die sind unsensibler da dynamisch)


    Danke Euch :)

  • Es gibt hier zumindest 2 hochwertige Trends zu dem Thema.


    Such mal.
    Und ich möchte anmerken, das die Aufgabenstellung zu allgemein umrissen wurde.


    Wichtig wäre, welche Pa, wie ist der Raum und welche Mikros sind im Einsatz??


    Das sind ziemliche Variablen.
    Prinzipiell geht das, die Frage ist nur, geht es in Deinem Fall.
    Und das kann man mit den Infos nicht beantworten.


    Damit es geht, müßen alle Bereiche hochwertig sein, also guter Input ( 1. wichtige Voraussetzung ) gutes PA System, das wenig auf die Bühne müllt usw.
    Gute Filtermöglichkeiten am Pult und jemanden, der weiß wie man mit den Filtern sinnvoll umgeht

    Amp und Boxen Brett _ Die Vuvuzela des Forums


    Ganz großer Fan des " Themen als gelesen markieren " Buttons

  • oh, klaus war schneller; egal:


    Irgendwo im Forum wurde das Thema schon einmal diskutiert, da gab es einiges an Infos dazu.


    Grundsätzlich:
    - Prinzipiell ist das möglich, wenn die Kinder ausreichend laut sprechen - damit steht und fällt die Geschichte. Mit Erwachsenen hab ich es schon mit guten Ergebnissen gemacht, bei Kindern könnte das kritisch werden, wenn die nicht wirklich sehr (!) laut und deutlich sprechen.
    - Ich hatte auch 2 Mics unten an der vorderen Bühnenkante; ist halt ein wenig experimentieren angesagt.
    - Ausreichend Abstand zwischen Mic und Boxen hast du ja selbst schon erkannt
    - Vollparametrischer EQ ist Pflicht, ohne Digitalpult würde ich da nicht anfangen. Das Gebirge im EQ sieht schon wild aus, wenn man damit erst einmal fertig ist.


    Tom

  • Hallo Danke erstmals für die Info,


    Der Saal ist schätzungsweise 20m breit 30m Tief Höhe ca 8-10m (Holzdecke, Betonmauer). Gäste maximal 100 pro Tag. PA: Turbosound NuQ (2x Top 2xSub) 12" + 15". Mischpult Yamaha LX9-32. Als OH wären es für die Bühne entweder AKG 1000 oder Rhode NT5 , dann hab ich noch 2 Behringer C2 hier liegen, die wollte ich für die Trommler nehmen denke das reicht für die allemal, mit den dynamischen AKG P4 denke ich fehlt mir der Druck von den Trommler. (Die Trommeln selbst sind kleine Bongos/Congos). Und dann noch en AKG C3000 für die Klarinette. Grenzflächenabnahme käme nicht in Frage wegen Holzboden der extreeeeeem knirscht :). Ich denke mit diesem Equipment müsste das irgendwie schon zu erreichen sein. Nur wie hoch hattet ihr die Mikros im Normalfall hängen, damit wie du sagst genug "Input" noch vorhanden ist, denn ich weiß, je mehr das Gain aufgesteuert wird, je mehr rückkopplungsintensiver wird das Ganze. Und reicht es die Mikros einfach gerade hängen zu lassen, oder hilft es wenn man sie nach innen zur Bühne neigt, wobei ich mich frage wie das gehen würde? Und natürlich hast du Recht, Kinder neigen sehr schnell dazu leiser zu sprechen, ich werde zwar noch einen Monitor verwenden für die Musik, aber da lege ich absolut keine Stimme drauf, denn wenn die sich selbst hören reden sie noch langsmer :)


    Danke Euch :)

  • Tacho!


    Kindertheater ist technisch sehr anspruchsvoll, nur will das keiner Bezahlen. Damit steht und fällt das ganze.


    Abnahme durch abgehängte Mikros ist so eine Sache. Wer redet schon im Theater nach oben? Die Einsprechrichtung ist doch in der Regel in Richtung Publikum. Entsprechend sollten dann die Mikros ausgerichtet werden, also nach schräg unten/hinten gegen die Bühnenwand.


    Um ein vernüftiges und vor allem stressfreies Signal zu bekommen, ist der Abstand Quelle - Mikro zu minimieren. Sollte jedem klar sein.
    Falls es Hauptdarsteller gibt, würde ich denen auf jeden Fall ein Headset oder besser ein Lavalier verpassen. Ist aber auch eine Budgetfrage.
    Gibt es Hauptspielpunkte? Hier würde ich versuchen ein oder zwei Mikros "unsichtbar", nahe an der Quelle zu platzieren.
    Den Rest der Bühne (zur Stütze) kann man versuchen mit Kleinmembraner abzuhängen (es gibt spezielle Aufhängevorrichtungen, welche die Mikrofone stabil nach schräg unten "sehen" lassen) oder man verwendet Rohrrichtmikrofone.
    Das Filtern ist hier das A und O und da sollte man dann schon wissen was man tut.


    Von Kompressoren oder anderen Hilfsmitteln zur Verdichtung des Pegels bitte Abstand nehmen. Das macht nur ärger. Lediglich der Einsatz eines Expanders/Gates wäre zu überlegen, um die "unbenutzen" Mikrofone im Pegel herunterzufahren. Dabei keine extreme Absenkung, sondern wirklich nur um den Faktor, damit es kein Aufschaukeln (Feedback) gibt. Aber auch hier zeigt sich, dass ein schneller Finger um einiges effektiver ist.


    Zur PA
    Ich würde in jedem Fall mit Mehrpunktbeschallung und entsprechenden Delays arbeiten. Das reduziert nachhaltig die Gefahr durch Feedbacks.


    Grüßle
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Also man als Techniker als "durchaus machbar" sieht, meint meist andere Voraussetzungen und andere Ergebnisse, als sich manch ein "Leiter" eines Kinder- oder Laientheaters darunter vorstellt.


    Was meine ich damit ? Jeder der schonmal mit abgehängten Mikrofonen gearbeitet hat, weiß dass man damit eine gewisse Verständlichkeit erhöhen kann und ist glücklich, wenn man die Sprach bis in die letzte Reihe einigermaßen verstehen kann.
    Viele Leute die keine Erfahrung davon haben, hoffen die leisen Stimmen im ganzen Saal mit einer bestechenden Qualität zu hören (Ich drücke es mal vorsichtig aus).


    Wann kommen denn diese Trommeln zum Einsatz ? Wenn du die Bühne mit maximal aufgezogenen Chor-Mikros abnimmst und hinten 12 Kinder mit Trommeln loslegen, wird das schon relativ laut sein (laut bedeutet nicht druckvoll, durchsetzungsfähig oder schön...)
    Hier musst du im besten Fall die Chor-Mikros muten und die Instrument aufziehen


    Das wichtigste wurde schon alles hier und in dem verlinkten Thread gesagt.
    Auf jeden Fall würde ich es an deiner Stelle rechtzeitig ausprobieren, um noch ausreichend Zeit für einen Plan "B" zu haben.


    Außerdem würde ich Probieren zusätzlich zu den gehängten Mikros noch einige vor die Bühne auf ca. 1m über Bühnenhöhe zu stellen (man spricht meist mehr nach unten, als nach oben).


    Zusätzlich könnte man ein Delay-System (kleine 8"-Boxen reichen) nach 10m stellen und getrennt anfahren (Subgruppe oder Post-AUX Weg). Das dürfte am meisten Nutzen bringen.


    ...und immer dran denken: "Laut reden !!!" ;)


    Gruß
    Cheesy

  • bei kindertheater habe ich sehr gute erfahrungen mit handsender-mikrofonen gemacht!
    die kleinen kapieren das ganz schnell, wie sie in das mikro sprechen müssen. und selbst im eifer des gefechts, wenn vor lauter nervosität doch mal einer nicht richtig ins mikro spricht, dann wird er von den mitspielenden kindern gnadenlos dazu gezwungen! was hab ich da schon gelacht - und das publikum auch ;) (und natürlich nicht aus schadenfreude!)
    und wenn die kleinen das in der probe üben können, haben sie das nachher richtig gut drauf. dazu genügt es völlig, wenn sie dummys in der hand haben. die können sich das einfach einbilden, das es ein richtiges mikro ist.
    ach so, die kids mit denen ich zu tun hatte waren etwa zwischen 8 und 15.


    man benötigt natürlich mehrere mikrofone, wie viel kommt ein bisschen auf das stück an. so viele jedenfalls, das nicht allzu oft getauscht werden muss. wir hatten da immer 6 stück im einsatz, evtl. können das auch weniger sein.


    bei kindertheater geht es ja nicht um den maximal erreichbaren pegel, hier geht es um bestmögliche sprachverständlichkeit. und die ist mit dieser methode wirklich gegeben.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    bei kindertheater habe ich sehr gute erfahrungen mit handsender-mikrofonen gemacht!
    die kleinen kapieren das ganz schnell, wie sie in das mikro sprechen müssen. und selbst im eifer des gefechts, wenn vor lauter nervosität doch mal einer nicht richtig ins mikro spricht, dann wird er von den mitspielenden kindern gnadenlos dazu gezwungen! was hab ich da schon gelacht - und das publikum auch ;) (und natürlich nicht aus schadenfreude!)
    und wenn die kleinen das in der probe üben können, haben sie das nachher richtig gut drauf. dazu genügt es völlig, wenn sie dummys in der hand haben. die können sich das einfach einbilden, das es ein richtiges mikro ist.
    ach so, die kids mit denen ich zu tun hatte waren etwa zwischen 8 und 15.


    man benötigt natürlich mehrere mikrofone, wie viel kommt ein bisschen auf das stück an. so viele jedenfalls, das nicht allzu oft getauscht werden muss. wir hatten da immer 6 stück im einsatz, evtl. können das auch weniger sein.


    bei kindertheater geht es ja nicht um den maximal erreichbaren pegel, hier geht es um bestmögliche sprachverständlichkeit. und die ist mit dieser methode wirklich gegeben.


    + 1
    Kinder und Handmic funktioniert wirklich gut!

    Benjamin Bruns
    32832 Augustdorf

  • Hallo


    Vielen lieben Dank für die Info's. Das mit den Handmikros kann ich leider nicht machen, wäre auch erste Wahl gewesen, aber sie spielen Szenen wo sie keine Hände frei haben, dann käme nur das Headset in Frage, aber durch die "sehr schönen, riesengroßen" :evil: Masken entfällt das auch, so daß ich beim Overhead angekommen bin.
    Die Trommeln sind ansich getrennt vom Sprechgesang, da könnte ich die Chormikrofone zurückfahren ja, die Trommeln kann ich gaten damit die Mikros dann eingreifen wenn benötigt. Wie auch beschrieben versuche ich mit Expander in Sprechpausen die Chormikros etwas zurückzunehmen, wegen Eigenrauschen , mal sehen ob das klappt, mit dem LS9 ja kein Problem.
    Mit der Delayline wäre natürlich erste Wahl, aber nach Anfrage bei meinem Verleiher ob die kleine BOSE L1 zur Verfügung steht an dem Wochenende bekam ich ne Absage, die ist schon reserviert dann. Denke sowas wäre das Beste was die PA angeht, versuche noch irgendwo so eine aufzutreiben wenn nicht muß ich halt doch auf meine Turbosound zurückgreifen. :?


    Ich werd mein Glück mal versuchen, achja die Kindergruppe ist zwischen 8 und 9 Jahren alt.


    Danke nochmal

  • Zitat von "benjamin bruns"

    Kinder und Handmic funktioniert wirklich gut!


    Kenne ich genau so. Verrückterweise habe ich bei Erwachsenen x-fach häufiger Probleme als mit Sechsjährigen. Bei den Zwergen hat man immer satt Pegel auf der Leitung, während große Menschen aller Couleur sich das Teil an alle möglichen Stellen ihres Körpers halten, während sie etwas sagen möchten - bloß nicht vor die Schallaustrittsöffnung :cry: