Kürzung der Rechnung

  • Tacho zusammen!


    Ab und an kommt es vor, dass man Ärger mit einem Kunden hat und ich würde gerne mal lesen wie ihr damit umgeht bzw. umgehen würdet.


    Grund des Anstosses ist ein kurzfristiger Ausfall einer Delayline für ca. 30-40 Sekunden. Wir konnten nicht nachvollziehen warum die Linie ausfiel und es blieb auch bei diesem einen Ausfall. Während der Pause wurde die Linie nochmals geprüft, doch der Fehler lies sich nicht wieder provozieren.


    Nun unterstellt uns der Kunde, dass dadurch die Veranstaltung ein Misserfolg war. Anscheinend haben sich mehrere Zuschauer beschwert und man möchte nun Schadensersatz in der Form, dass man die Rechnung kürzt. Ebenso unterstellt uns der Kunde eine schlechte Tonqualität, denn es hätte immer wieder gescheppert.


    Eine Minderung um satte 30% steht nun zur Debatte.


    Wie seht ihr die Sache und wie würdet ihr euch verhalten?
    Von meiner Seite her würde ich dem Kunden 10% nachlassen bzw. eine kleine Anlage einmalig für lau zur Verfügung stellen.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • 1) Das kommt ganz auf den Kunden an


    2) Ein Nachlass von 30% wegen 40 Sek. Ausfall auf dem Delay ist schon .. mhh .. "ordentlich".


    Ich gehe mal davon aus, die Veranstaltung selbst ging mehrere Stunden?


    Ansonsten stell ich mir die Frage: Werks- oder Dienstvertrag? Was war denn geschuldet? War explizit eine voll funktionsfähige Anlage über die gesamte Dauer vereinbart?


    Ist doch prinzipiell super, daß es nur 30 Sekunden waren! und nicht 30 Minuten!


    Und: was soll ich unter "gescheppert" verstehen?


    Ungeachtet der möglichen, tatsächlichen Ursachen für die Probleme (z.B. Zuschauer spielen an irgendwelche Komponenten, der Elektriker unterbricht mal eben irgend ne Stromleitung, die Musiker scheppern selbst mit ihrem Geraffel, ..) macht eine Diskussion darüber natürlich den Kunden nicht zufrieden.


    Und selbst mit 10 oder gar 30% Nachlass wäre der Kunde in Summe wohl immer noch nicht zufrieden, und wird sich jemanden anders suchen, oder? Also warum ihm dann noch 30% schenken? In der Hoffung daß er wiederkommt?

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  • Wie oft habt ihr für den Kunden schon gearbeitet.


    Das klingt für mich nach Schnorrerpartie.


    Könnt Ihr den Ausfall bestätigen?


    Wegen 30-40 Sekunden einen Terror machen, da muß was Anderes dahinter sein.


    ich denke eher, der Kunde versucht sich auf die uncoole etwas Geld einzusparen.


    Frag mal Deine Vorgänger, ob die das kennen???


    Ging die VA nict so toll?


    Stammkunde????


    Eigenartig, ich würde ihm gar nichts nachlassen, Schlechte Tonqualität und scheppern, das klingt für mich sehr nach Schutzbehauptung .

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  • Klingt für mich auch so.
    Wenn die Delayline ausgefallen ist, kannst Du ihm ja anbieten, 50% der Materialmiete der Delayline nachzulassen, denn alles andere hat ja wohl geklappt.
    Dadurch, daß Du 50% nachlässt obwohl es nur wenige Sekunden war, ist also schon ein Zugeständnis.


    Wenn Du zufällig Gäste aus der Veranstaltung kennst, kannst Du ja mal nachfragen, wie die das gesehen haben. Vermutlich nicht so tragisch....

  • Abgesehen wer sagt, das nicht irgendwer an der Delay line herumgespielt hat?
    Strom gezogen, usw.


    Und plötzlich bist es Du.


    Waren das aktive Boxen?
    oder Passive mit LS?

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  • Zitat von "klauston"

    Abgesehen wer sagt, das nicht irgendwer an der Delay line herumgespielt hat?


    Das meine ich ja. Wobei, dann könnte der VA noch argumentieren, die Technik war nicht ausreichend gesichert .. also doch wieder ymahas' Verschulden :-/


    Also bei der Dauer klingt das definitiv nach Schnorrer-Tour - aber so sind einige Veranstalter nunmal ...

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  • Je nachdem wo die Technik ist, kann das sichern auch die Zuständigkeit des Veranstalters sein.....

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  • Ich denk du solltest hier mehr Parameter einfließen lassen. VA Größe, Art der VA, VA länge, Publikum vor Ort usw., dann könnte man abschätzen wo der Wind weht.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Ich kann auch nur sagen, dass ich es vom Kunden abhängig machen würde. Und Kunden mit denen man lange gut zusammengearbeitet hat fordern nicht solch ominöse Kürzungen.
    Bei einem Stammkunden würde ich mal ins ruhige Gespräch gehen und nachfragen worum es wirklich geht. Bei einem Neukunden, mit ungutem Gefühl, würde ich es darauf ankommen lassen.


    Smitty

  • Ich frage mal ganz direkt: war das eine Veranstaltung für/ im Zusammenhang mit einer ganz bestimmten kleineren religiösen, als recht wohlhabend geltenden Volksgruppe?


    Ich habe das mal genau so erlebt; eine ziemlich dicke Nummer, in einer richtigen 'Arena'. Da saßen – was niemand wusste – von Anfang bis Ende gleich mehrere Anwälte im Publikum, die akribisch jede noch so kleine technische Unzulänglichkeit (die es natürlich live immer gibt) penibel dokumentiert haben. Sprachverständlichkeit im letzten Rang nicht gegeben, Rednermikro eine Sekunde zu spät auf, Followspot auf dem 'falschen' Künstler, usw. usw.; die ganze Palette. Über eine Dauer von 8 Stunden kommt da, wenn man's drauf anlegt, eine ganze Menge zusammen.
    Als es Tage später dann ans Bezahlen des Restbetrages ging (da ging’s um richtig Geld), wurde der Generalunternehmer ins Büro des Veranstalters eingeladen. Dort gab’s frischen Kaffee, und all diese Herren saßen an einem großen Tisch und haben ihm freundlich lächelnd erklärt, dass und warum es keinen Restbetrag mehr gibt...


    Nachforschungen des geprellten Kollegen ergaben dann später, dass die diese Nummer regelmäßig so durchziehen. Und daher auch jedes Jahr einen neuen dynamischen, ambitionierten, mittelgroßen Generalunternehmer suchen.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Tacho!


    Zunächst einmal vielen Dank für die Antworten und Überlegungen.


    Zunächst einmal handelt es sich um einen Neukunden.
    Die VA ging über eine zeitliche Distanz von 2 1/2 Stunden.
    Das Amprack war unter der Bühne verstaut und es hatte niemand wirklich Zugriff darauf.
    Der Saal war ausverkauft, es wurde sogar noch nachbestuhlt. Einnahmen schätzungsweise etwas über 10k€ für den Veranstalter. Gut, davon müssen nun die Künstler, die Halle sowie die schlechte Technik bezahlt werden, welche mit weniger als 10% der Einnahmen zu buche schlägt.


    Es wurde uns zugetragen, dass dieser Veranstalter immer wieder den technischen Dienstleister wechselt. Das ist aber nicht sicher. Dennoch macht es den Anschein, dass man nun im Nachhinein über diese Schiene den Gewinn noch ein wenig steigern möchte.


    Das Publikum war durchwachsen mit einem Hang zu den älteren Semestern.


    Den Ausfall der Linie kann ich definitiv bestätigen und es hat mich selbst auch geärgert. Aber das ist eben Live. Was ich nicht bestätigen kann ist das "scheppern". Der Sound war von meiner Warte aus gesehen warm, voll und direkt.


    Die Idee mit einem Nachlass lediglich auf die ausgefallene Delaylline ist mir auch schon gekommen.


    Wir werden sehen...


    Grüßle,
    michael

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  • Wenn ich höre "Neukunde" und "wechselnde Dienstleister", dann würde ich sehr hellhörig.


    Habt ihr irgendwo mehr hingestellt als ausgemacht???
    Das tut man ja gerne, weil man einen neuen Kunden beeindrucken will.


    Dann gibt es nämlich gar keinen Nachlass und der Kunde soll sich wieder jemanden suchen.


    Also nach all den Jahren in der Branche ist das für mich der Erste Gedenke, der will nur Kohle optimieren.
    Solche Leute würde ich vergessen, Aufforderung zu bezahlen sonst Drohung mit Anwalt und aus.


    Solche Kunden braucht niemand, lass die der Konkurrenz :D:D:D:D

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  • Moin, es war aber keine Hauptversammlung oder?? sonst könntest du mit 30% noch gut davon kommen, ich hab mir nicht alles durchgelesen!


    Allerdings gibt es oft auch VA´s bei denne ein minimaler Systemausfall eine menge nach sich zieht das kann von der einfachen Ratssitzung bis zur HV,GV, Gesellschaftsversamm. ne menge sein.


    Wenn dir natürlich der vorherrige Dienstleister die gleichen erfahrungen schildert dann ist das was anderes!

  • Nein, es war keine Hauptversammlung oder anderweitiger Industriejob. Es war ein ganz normales (klassisch angehauchtes) Konzert mit vielen Personen auf der Bühne.


    Ja, wir haben eigentlich sogar mehr geleistet, denn der Rüsttag wurde nicht berechnet. Zudem wurden zwei kabelgebundene Mikros gegen Funkstrecken getauscht, um Stolperfallen zu vermeiden.
    Eine dritte Delayline sollte über die Hallenanlage laufen. Dies war zunächst aufgrund von Potentialunterschieden unbrauchbar (widerliches Brummen). Die Schallverteilung war dadurch aber nicht signifikant eingeschränkt. Lediglich ein Pegelabfall von 2dB auf den letzten 4 Reihen war zu verzeichnen. Das passte dem Veranstalter aber nicht und so wurde dann in der Pause diese 2. Delayline durch eine weitere Funkstrecke mit eingebunden. So gesehen eine weitere Funkstrecke für lau. Nun kann man argumentieren, dass man das von Anfang an hätte machen können. Sicher, deswegen wäre eine Reduzierung um die 2. Delayline noch hinnehmbar.


    Wir haben evtl. auch rausgefunden was mit dem Scheppern gemeint war, welches der Kunde anmängelt. Das ist mit hoher Wahrscheinlichkeit das Mikro des Dirigenten gewesen, welches ab und an ziemlich hart abgelegt wurde.


    Grüßle,
    michael

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  • im Grunde ist das von deinem gegenüber abhängig. ich würde ihm 10% anbieten wie auf einem Basar. wenn es dann zu einer Einigung in den von dir vorher festgesetzten grenzen kommt, dann würde ich weiter mit ihm arbeiten. wenn dem nicht so ist, würde ich das geld nehmen und ihn bitten mich nie wieder anzurufen.
    was soll den erst werden, wenn mal wirklich was passiert? sollst du dann noch 5000 mitbringen um seine ausfälle zu kompensieren?
    das ist ein gefährlicher Kunde !!

  • Richtig, gib ihm 10% , dafür verrechne ihm den Rüsttag und das Zusatzmaterial.


    Dann einigt ihr Euch auf die Normalsumme und dann sag ihm, er soll scheißen gehen :D:D:D

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  • Rechne ihm aus, wieviel Prozent der Zeit das Delay ausgefallen ist, dann rabbatierst du ihm diese Position entsprechend. Rechnungen sind kein Basar. Ihr habt euren Job gemacht, und wenn er euch nicht nachweisen kann, dass es eure Schuld war, würde ich mich auf nichts anderes einlassen.

  • Zitat von "yamaha4711"


    Ja, wir haben eigentlich sogar mehr geleistet, denn der Rüsttag wurde nicht berechnet. Zudem wurden zwei kabelgebundene Mikros gegen Funkstrecken getauscht, um Stolperfallen zu vermeiden.
    (...) eine weitere Funkstrecke für lau.


    Das sind doch alles mal handfeste Argumente, daß man nachträgliche Regieaufträge in Rechnung stellen könnte. :)


    Zuerst mal ein dezenter Hinweise auf den kostenlosen Rüsttag, dann das Winken mit dem Zaunpfahl wegen der zusätzlich benötigten Technik, die man noch in Rechnung stellen müsse.


    Vielleicht einigt man sich ja dann doch auf den Betrag wie er ursprünglich war?


    Da das Scheppern der Anlage wohl auf einen Bedienungsfehler des Künstlers zurückzuführen ist, bleibt ja nur noch das Problem mit der Delayline. Recht viel Toleranz würde ich nicht walten lassen, wenn es ganz unangenehm wird, vielleicht noch die Materialmiete der Delayboxen. Aber so ein Kunde braucht man nicht auf Dauer....

  • Ich denke, bei so einem Kunden kann man Wetten abschließe, wie das beim nächsten mal ist

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