Ich bin in eine neue Wohnung gezogen und in diesem Zuge wurde auch eine neue Beschallungsanlage fürs heimische Wohnzimmer angeschafft. Geworden ist es "Power-Hifi" von Dieter Achenbach, in dessen Hörraum ich einiges testhören durfte. Besonders aufgefallen mir die sehr gute Basswiedergabe seiner Subs, da war jedes kleines Detail herauszuhören und als ehemaliger PAler war ich doch erstaunt, wie gut Bässe eigentlich klingen können bzw. wieviel Informationen da doch drinne stecken.
Für viele hier bestimmt nichts neues, aber merkwürdigerweise trifft man imho sehr selten auf eine gute Basswiedergabe im PA Bereich. Das selbe gilt leider auch für meine Wohnzimmer, nur dröhn und mulm, zum weglaufen, schuld ist eine Nachhallzeit jenseits von gut und böse und genau daraufhin will ich hinaus - hier würden wohl auch die bestklingensten Subs versagen, sprich ich will hier keine Subwoofer-Bauart-Diskussion starten, davon gibt es hier schon genug. Bei der Recherche zur Optimierung der Akustik meines Wohnzimmers bin ich auf folgendes PDF gestoßen:
http://www.sengpielaudio.com/D…essigteBass-Fundament.pdf
Der Artikel ist recht lange und eher an Akustiker/Architekten gerichtet, aber zumindest für mich waren einige sehr interessante Passagen enthalten. Insbesondere war mir nicht 100% klar, wie wichtig guter Sub-Sound ist und vielleicht beantwortet das auch latent die mir selbst oft gestellte Frage, warum so oft über Subwoofer diskutiert wird.
Ich habe mal versucht, für PA ein paar Rückschlüsse zu ziehen. Hier ein paar Fragen an Euch:
1) Wie wichtig / ernst nehmt Ihr das Thema Sub auf Euren Baustellen? Ich bin/war oft schon froh wenn es ordentlich drückt und nicht wummert / dröhnt...
Die Autoren schreiben ja auch
Zitat"Leider sind die Hörgewohnheiten unkritischer Aufnahme-Konsumenten durch Millionen unvernünftig bemessener, in Gehäusen unsachgemäß integrierter und in schlecht konditionierten Umgebungen aufgestellter Lautsprecher inzwischen ziemlich verbogen und nachhaltig ruiniert worden. Aber auch die Aufnahmetechnik manipuliert bisher mangels sicherer Grundlagen [d.h. wissenschaftlicher Erforschungder Unterschiede zwischen mittelbarem und unmittelbarem Hören] nach der Methode „Versuch und Irrtum”, um den überwiegend zu mulmigen Räumen durch „Polv-Mikrofonie" doch noch etwas von der erstrebten „Präsenz" des Dargebotenen abzuringen. Wenn dann noch Musik-Produzenten die technischen Möglichkeiten erkannt und nach dem Rezept „Viel hilft viel” im Studio entsprechend ihren Klangvorstellungen ausreizen wollen, werden allzu oft Kreisch- und Grähl- Orgien {immer am roten „Füllstrich“ klebendl inszeniert, für welche Dutzende von Mikrofonen kaum 5 cmvor den jeweiligen Quellen platziert
Die "ALDDER MACH MA BASS" Fraktion kennen wir alle, aber auf "audiophile Basshörer" trifft man eher selten, bis vor kurzem habe ich mich auch noch nicht, zumindest 100%, dazu gezählt.
2) Das verlinkte PDF richtet sich ja eher an Architekten/ Akustiker, als PAler müssen wir quasi damit leben was die "verbrochen" haben. Aber mal ganz ganz naiv gefragt, kam schon mal einer auf die Idee, ein paar Subs Zuhause zu lassen und stattdessen ein paar Bassfallen mitzunehmen? Molton um ein paar Reflexionen im Highbereich abzufangen sieht man ja öfters mal und theoretisch kann man ja Bassprobleme durch Ausrechnen/Simulation ganz gut im Vorhinein erkennen. Dass das in großen Locations nicht geht, ist klar.
3) Wie reagiert Ihr auf Locations mit schlechter Bassakustik? Parametrischer EQ und möglichst optimale Aufstellung ist wohl Standard, gibt es sonst noch irgendwelche praktischen Tricks? Oder besser gefragt - was ist Eure Vorgehensweise für eine möglichst gute Basswiedergabe?