In-Ear Monitoring Big-Band

  • Guten Tag allerseits,
    Ich hätte da mal eine Verständnisfrage. Ich bin zwar noch nie in so eine Situation geraten, aber genau deshalb interessierts mich brennend.


    Wenn ihr eine grössere Kapelle mischen müsst, z.B. eine Big-Band, und jeder Musiker verfügt über In-Ear Monitoring, wie geht ihr da vor?


    Kriegt jeder Musiker seinen individuellen Mix nach seinen Wünschen?
    Oder gibts da, vor allem bei den Bläsern, einen einzigen Mix wo mehr oder weniger das ganze Orchester "enthalten" ist?

  • Tacho!


    Wenn man bei einer Big Band, besteht ja in der Regel aus mehreren Bläsersätze, Holz, Klavier, Percussion, Bass, Gitarre, usw. müsste man sehr sehr viele AUX-Wege haben, um jedem Bandmitglied seinen eigenen Mix zu machen. Das ist wohl ab 30 Mann ein Ding der beinahe unmöglichkeit, sofern man übliches Equipment verwendet. Auch die Anzahl der Funkkanäle ist ja endlich, je nach eingesetzter Anlage.
    Ich persönlich könnte mir auch vorstellen, dass man über eine App direkt auf die AUX-Wege der heutigen Digitalmixer zugreift und jeder Musiker bzw. Gruppe von Musikern über einen Ausspielweg verfügen kann.


    Normalerweise werden gleiche oder ähnliche Gruppen in einem Mix zusammen gefasst.
    Man kann natürlich auch auf drahtgebunde Systeme wie z.B. Aviom einsetzen.


    Man kann eben nicht mehr individuelle Monitormixe machen, als dass das eingesetzte Pult induviduelle Ausspielwege hat.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • für so eine anwendung finde ich das Aviom system sehr gelungen.
    man schickt dann verschiedene instrumentengruppen auf die wege, plus dem jeweils eigenen kanal. dann kann sich jeder musiker seinen persönlichen mix einstellen.
    so hab ich das schon mit streichersätzen gemacht, die waren sehr begeistert.


    bei 30 musikern müsste man dann evtl. einfach mit mehreren Aviom-systemen arbeiten, weil man ja "nur" 16 kanäle schicken kann. die instrumentengruppen könnten dabei aber gleich bleiben.


    30x individueller inearmix plus die dazugehörenden funkkanäle würden dagegen ein deutlich grösseres budget erfordern.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • AVIOM ist schlecht verarbeitet und überteuert.... => Behringer ist die Alternative?? Da muss ich doch mal gepflegt lachen!
    Ich komme gerade von einer Tour zurück, auf der wir das AVIOM eingesetzt haben und nicht einen Ausfall zu beklagen hatten! Außerdem habe ich über AVIOM schon viele Musical- und Gala-Produktionen gespielt und das System im Studio verwendet und noch nie auch nur ein kleinstes Problem damit gehabt!

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    Selbstmord ist auch kein Aux-Weg!

  • Ich kenne die Kisten auch aus einen großen Theater. Da war der Zustand er bescheiden mit der Zeit. Außerdem ist der Preis für das blaue Ding nicht unerheblich. Das was drin ist er lächerlich. Fand ich damals schon unverschämt teuer. Deshalb hat sich das auf Bühnen nicht durchgesetzt.


    Das lachen über Behringer wird dir noch vergehen. Die P16 Kisten schon mal angeschaut? Mittlerweile ist der Preis gesackt man hat die Wirklichkeit wohl erkannt. Aber die A-Net Hardware für Pulte ist immer noch teuer. Adat hat jedes Pult.


    Schon mal die Kisten von Behringer angeschaut? Die können mehr als die AVIOM. Z.Bsp die Klangreglung. AVIOM Einfache Klangreglung der Summe.


    Behringer 3-band EQ per channel with mid-band frequency control und einen Limiter. Lassen sich auch per MIDI steuern. So kann der Musiker mit einen Fußpedal das Monitorring umschalten. Praktisch auch die Panik Mute Funktion.


    Du kannst sicher sein das sich Uli die Produkte die er nachbaut genau anschaut ;) Diese Firma hat sich zu lange ausgeruht.

  • Meistens brauchen größere Orchester live nur minimalen Monitoraufwand, mit 4 bis 6 Wegen konventionell kam ich immer aus. Im Studio wird dagegen gerne auf Kopfhörer gesetzt, dazu gibt es Gruppenmixe und in der Luxus-Variante noch den eigenen Kanal zumischbar. Gleiches kann ich mir auch live vorstellen, falls sich die Musiker das antun wollen oder müssen.

  • Zitat von "marcoboy"

    ... Außerdem ist der Preis für das blaue Ding nicht unerheblich ... Fand ich damals schon unverschämt teuer. Deshalb hat sich das auf Bühnen nicht durchgesetzt...


    wenn Aviom in deiner welt nicht oder nur selten vorkommt, darfst du aber nicht automatisch drauf schliessen, das sich dieses system nicht etabliert hat. Aviom ist hier ein standard und wird auch oft benutzt.


    natürlich kann es sein, das man mit deinem neuen behringer-teil noch mehr machen kann, und das auch für weniger geld. und die sache mit der panik-mute funktion hört sich auch wirklich interessant an.
    deshalb solltest du Aviom aber nicht automatisch für tot erklären, denn es gibt sicher genug kollegen die lieber mehr geld ausgeben als sich behringer ans lager zu legen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ok wora :D Aber ich höre die Kollegen die damit arbeiten nur fluchen :wink:


    Der Uli hat sich das genau angeschaut. Die Klangreglung auf jeden Kanal ist sehr praktisch. Denn die Signale kommen Roh rein. Die blaue Kiste hatte bloß einen Klangreglung für alles. Es war nur verwendbar wenn die Signal schon Roh gut Vorlagen. Im Klassik Bereich mag das vielleicht auch ganz gut funktionieren auf einer lauten Bühne nicht mehr. Ich bin kein Behringer Fan :D Aber was der Uli momentan auf den Markt bringt findet bei mir immer mehr gefallen. In Anbetracht des Preisstrudels muss man sich diese Produkte auch genauer anschauen. Denn immer noch gilt des Gesetz. Wer Ahnung wird auch mit dem Zeug ein gutes Ergebnis abliefern. Wer keine hat wird auch mit teuren Material scheitern.


    Das übliche Behringer Bähhh habe ich abgelegt.

  • Aviom war ja echte Pionierarbeit und ist mittlerweile auch in die Jahre gekommen. Daher sollte es nicht weiter verwundern, dass Uli hier Featuremäßig nachgelegt hat. Ich kenne Avion aus diversen Studios und es ist immer noch so etwas wie "Studio-Standard". Kennt jeder Studiomusiker, braucht man nichts weiter zu erklären. Allerdings kenne ich auch das P-16M...und ja, es kann mehr und kostet zudem weniger. Was jetzt kaum weiter verwundern dürfte 8)


    LG
    WW

  • Zitat

    Der Uli hat sich das genau angeschaut. Die Klangreglung auf jeden Kanal ist sehr praktisch. Denn die Signale kommen Roh rein. Die blaue Kiste hatte bloß einen Klangreglung für alles. Es war nur verwendbar wenn die Signal schon Roh gut Vorlagen. Im Klassik Bereich mag das vielleicht auch ganz gut funktionieren auf einer lauten Bühne nicht mehr


    was meinst du mir roh? Ein System wie das Aviom wird normalerweise mit fertigen Mixen und fertigen Einzelsignalen beschickt, die der Musiker dann selber kombinieren kann.

  • Zitat von "oton"

    was meinst du mir roh? Ein System wie das Aviom wird normalerweise mit fertigen Mixen und fertigen Einzelsignalen beschickt, die der Musiker dann selber kombinieren kann.


    Ich vermute, er meint Pre/Post Fader. Respektive mit/ohne EQ. Beim P-16 kannst Du halt jedes der 16Signale mit dem EQ separat bearbeiten, das geht Aviom nicht.


    LG
    WW

  • Der Klang ist aber dann immer so wie ihn für den Mix bearbeitest. Nicht immer das was dem Musiker gefällt. Wenn du einzelne Kanäle drauf gibt erfolgt der Abgriff nach dem Gain. Für jeden Monitor einen extra Mix zu fahren könnte ganz schnell die Grenzen des Pultes erreichen.


    GLD 48 Inputs, X32 32 Inputs. Du müsstest die Kanäle dann splitten scheiterst aber an den begrenzten Inputblöcken und ewt. am Bus System.


    Tja in SAC nicht :D da hat man 24 Monitor Mixer. Seien wir doch mal ehrlich 16 Monitormixes zu erstellen macht man nicht mehr vom FOH und auch so kommt man an die grenzen der Pulte. Da liegt es auf der Hand Signale direkt zu Routen. Beim X32 ist das gar nicht anders möglich oder wie bisher man macht über den Aussends den Mix.


    Den Luxus das jeder seinen Sound bekommt wie er ihn braucht besitzt kein Pult. Das finde ich in SAC genial.

  • jetzt noch einmal, mann keine Aux/Mixe auf das Behringer Aviom schicken, sondern nur Einzelkanäle? Bist du da sicher, das kann ich mir kaum vorstellen. Das würde einfach jedem "normalen" Arbeiten wiedersprechen.


    Ich würde eh z.B. bei eine Big Band Beschallung NIEMALS den Musikern zugriff auf so viele Parameter & EQ´s geben, nach meinen Erfahrungen muss man schon beim Aviom genug erklären, wenn ich mir vorstelle das 35 Musiker einer Big Band wild mit Mittenparametrik herumfurwerken wird mir ehrlich gesagt schlecht ... aber vielleicht habe ich das Konzept nicht ganz verstanden, Werner klär doch mal auf.


    P.S. natürlich ist so etwas wie SAC eine feine Sache, ändert aber nichts an dem Problem, das man schnell ein vernünftiges Monitoring für eine Big Band bereitstellen muss. Meiner Erfahrung nach heisst das entweder:


    1. Fast gar kein Monitoring, die Jungs spielen im Prinzip wie sie sonst ohne Verstärkung auch spielen, nur Gesang o.Ä. für das Orchester, das funktioniert oft überraschend gut oder. Vielleicht ein paar Sidefills & Monitor für den Dirigenten.


    2. Gleich ein Aviom oder Konsorten, dann aber mit Vorbereitung, Einweisung & viel Zeit. Aber auch da hilft es, schon einige "fertige" Mixe aufliegen zu haben.

  • Zitat

    jetzt noch einmal, mann keine Aux/Mixe auf das Behringer Aviom schicken, sondern nur Einzelkanäle? Bist du da sicher, das kann ich mir kaum vorstellen. Das würde einfach jedem "normalen" Arbeiten wiedersprechen.


    Klar, das geht. Einzelkanäle, die Summe, Matrixmixe, Talkback, Mixbus-Mixe usw. - geht alles mit dem X32 dem P-16.


    LG
    WW

  • Beim X32 kannst


    40 Signale aus dem IO Patch und alles was im DSP Patch liegt.


    Den Bus direkt kannst du beim X32 nicht anzapfen das geht nur über den Insert oder Mix Out wobei es die kette EQ und Delay etc. schon durchlaufen hat.


    Das Problem eben ist das du nur 32 Inputblöcke hast wo du dir Signale aus dem DSP Patch holst. Heißt für jeden Kanal den man splitte opferst du ein Kanal. Wie im Analogen. Nicht so wie bei einen Yamaha LS9 wo z.Bsp 64 Blöcke vorhanden sind.


    Beim X32 ist nach 32 Kanälen + 8 abgespeckten Aux Inputs davon sind 2 für den USB Recorder Schluss.


    Beim GLD ist es so das der Aviom Port auf den Ausgängen M1-M16 liegt. Heißt aus dem XLR kommt das gleiche wie Aviom. Behringer hat dank AES50 die Möglichkeit eine unabhängige Lösungen zu bieten. Trotzdem kann man natürlich auf beim GLD die Möglichkeit per Direct Out und kann sogar den Punkt wo das Signal abgegriffen wird wählen. Per Trim kann man dann sogar einen Mix machen ohne nur ein Bus zu belegen.


    Man merkt das diese Pulte unterschiedliche Varianten bieten. Was nun besser ist möchte ich hier lieber nicht sagen. Beides hat vor und Nachteile.


    Talkback geht nur über einen Bus -> Mix1-16, Main LRC, Matrix so direkt geht das nicht.

  • Als gelernter Kommunikationswissenschaftler mit erweiterten Kenntnissen in Semiotik, Hermeneutik und Etymologie,
    muss ich trotzdem bei Marcos letzten Post ebenfalls passen 8)


    Beim X32/P-16 sind jedenfalls folgende Signalabgriffe möglich:


    Main left
    Main right
    Main Mono/center
    Mix Bus 1-16
    Matrix 1-6
    Direct out Channel 1-32
    Direct out Aux Channel 1-8
    Direct out Fx 1-4 (left/right)
    Monitor L
    Monitor R
    Talkback


    Jedes Signal kann dabei individuell pre/post Eq, pre/post fader abgegriffen werden.
    Zum GLD kann ich nix sagen.


    LG
    WW