Was ein Wohlfühl-Venue wirklich ausmacht...

  • EDIT MOD


    Hier entstand aus einem anderen Thread ein sinnvolles neues Thema über Wohlfühlaspekte an Veranstaltungsorten:


    Zitat von "billbo"

    ... Und an wem liegt es, das zu ändern?
    Genau: am Smutje. ...


    Du bist besessen vom Catering ... :twisted: ... oder ist das einfach nur die jahrzehntelang zugeführte Überdosis an Realität?

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."

  • Du meinst so was wie: erst wenn man die Wüste lang genug kennt, weiß man die Oasen so richtig zu schätzen?
    Könnte hinkommen. :D


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Die Rolle des Caterings sollte man sicher nicht unterschätzen, allerdings sollte man sich auch fragen, ob, das auf Dauer wirklich befriedigend ist, der Überzahl der "Gastspiele" die Note "immerhin das Catering war gut" zu attestieren. :D

  • Als Tourcrew freut man sich regelmäßig auf ganz bestimmte Venues. Und dabei geht’s fast immer eher nur sekundär um Produktionstechnik... :roll:


    Gute Läden und schlaue Veranstalter wissen und berücksichtigen das. Ein sorgfältig angerichtetes Frühstücksbuffet im gepflegten Cateringambiente; der Aufschnitt nett auf Salatplatten garniert statt im Plastikpack, ein frisches Brot vom Bäcker, ein paar phantasievolle Kleinigkeiten und Snacks hier und dort, ordentliche Sitzgelegenheiten, ein paar Kerzen auf den Tischen, ein freundlich lächelndes "Guten Morgen" von der Dame, die für all das zuständig ist, ein wenig entspannte, leise Hintergrundmusik (um zum Thema zurückzukehren :D): schon läuft der Tag an wie von selbst. Und all die kleinen Wehwehchen oder Unstimmigkeiten (die es immer mal wieder gibt) lösen sich im Nu in Wohlgefallen auf.
    Bühne zu klein? Zu wenig Lampen an der Decke? Nicht das Wunschpult, sondern das Hauspult? Falsche Buchstaben an den Boxen? Nur ein örtlicher Tonler gebucht statt zwei ("kommt überhaupt nicht infrage! Wenn die keinen Monitorer dabei haben gibt’s halt Monitor von vorne, oder der Bandmischer muss am FOH allein klar kommen.")?
    Wird schon, kein Problem. Noch’n Kaffee? Was gibt’s eigentlich zum Abendbrot?


    Und die Erfahrung zeigt immer wieder: in Läden, wo DAS funktioniert, funktioniert auch der Rest. In diesem Sinne - Mahlzeit!


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Ich versuche den Jungs auch immer wieder zu vermitteln, dass bestenfalls 50% des Jobs mit Technik zu tun hat.
    Billbo hat es mal wieder schön auf das Wesentliche eingedampft.


    Am Ende arbeiten da Menschen, und die wollen sich Wohlfühlen - auch wenn es ARBEIT ist und bleibt.
    So lange man sich nach Maßgabe der Tour Mühe gibt, d.h die sehen Du hast deinen Job gemacht, und nicht versucht ohne Rücksprache die BA umzudesignen oder andere "Abkürzungen" zu nehmen ist alles gut. Kleine Unzulänglichkeiten werden toleriert, solange das große Ganze passt.
    Was dann kleine Unzulänglichkeiten sind, entscheidet der Mann am (hoffentlich) heißen Kaffeebecher und dem (möglichst schmackhaften und abwechslungsreichen) Buffet mit (je nachdem) mehr oder weniger Wohlwollen.

  • Als Haustechniker eines Clubs habe ich mir schon vor Jahren angewöhnt morgens als erstes die Frage zu stellen: Möchtest du einen Kaffee?


    Die meisten Kollegen sind da glücklich drüber und man kann bei diesem 1. Kaffee kurz das wichtigste abklären (wo steht das Pult, hier sind die DMX Linien.....). Wenn ich selbst in eine Venue komme möchte ich es ähnlich haben (als NICHT-Kaffee-Trinker!). Es zeigt nämlich als erstes: Du bist hier willkommen und der Haustechniker ist auch ein Mensch und hat den grauen Kittel zuhause vergessen.


    Auch wir haben in den letzten Jahren festgestellt, das gutes Catering enorm wichtig ist. Vieles macht am Ende des Tages einfach der persönliche Wohlfühlfaktor aus. Und wenn es nur Mars und Snickers gegen Geld aus einem Automaten gibt, die Cola von Aldi kommt dann stimmt auch dieser Wohlfühlfaktor nicht.

  • Mal abgesehen vom C - Wort:


    1.) Waschmaschine
    2.) Trockner
    3.) Person die weiß, wie man so was bedient :roll: :D


    Auch daran erkennt man die Oasen.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • "Willkommen in meinem bescheidenen Etablissement" war die bisher beste Begrüßung eines Hausmeisters einer Festhallen, die ich zu hören bekam. Der erste Lacher war somit garantiert und aus sowas entsteht einfach eine entspannte Atmosphäre.

  • Im Prinzip wünscht man sich doch nur etwas was eigentlich selbstverständlich sein sollte...


    Nämlich das der gegenüber im Haus sich auf eine Zusammenarbeit freut und versucht dir den Aufenthalt angenehm zu machen.So wie man als Techniker eben auch sich klar machen sollte das man prinzipiell dorthin fährt um Probleme zu lösen und nicht weitere zu verursachen.


    Also finde ich es gut wenn ich ein vernünftiges Catering und eine halbwegs brauchbare Dusche (es ist den meisten schon klar das man bei dem Durchlauf in Clubs nicht die Edlvariante vorfinden kann aber sauber und entsprechend der jahreszeit beheizt darfs sein) vorfinde. mich jemand am Beginn des Load In begrüßt und sich 10 min Zeit gibt mir die produktionstechnischen Besonderheiten des Venues zu erörtern. Dafür verspreche ich im Gegenzug nicht wegen jeder Kleinigkeit die relaxte Arbeitsathmosphäre zu zerstören und (gerade als Lichtmann) auch gerne mal kurz dem örtlichen Lehrling den ein oder anderen Kniff zu zeigen.


    So sollte es sein.Es gibt aber wohl von beiden Seiten immer Exemplare die sich ihrer Bedeutung in der Produktionskette nicht klar sind.Weder der abgefuckte Clubbesitzer/Techniker der keine Zeit (und Geld erst recht nicht) in die Pflege seiner PA/Duschen/Backstagebereiche steckt noch der größenwahnsinnige Mischer einer 120 leute ziehenden Band helfen uns da weiter.


    Mein Eindruck war schon immer das die ersten 10 - 20 min über den Verlauf des ganzen Tages entscheiden.Und ich stehe auf beiden Seiten und denke somit ein ausgeglichenes Bild zu haben.

  • Ohoooo, das ist ja genau mein Fachgebiet - so als schlechtest bezahlter Haus-Meister im ersten Haus am Platz... :D


    Was ich zumindest versuche, wenn Fremdproduktionen kommen:
    - nett grüßen
    - erklären, wie sie mich als Ansprechpartner erreichen, wenn ich gerade nicht auf der Bühne herumgammele
    - meine Schichtablösung zumindest den Entscheidungsträgern vorstellen, damit sie wissen, wer dann Herr im Ring ist
    - erklären, warum etwas nicht geht und/oder was die Alternative wäre
    - lieber einmal öfter fragen, was man zum glücklich sein sonst noch braucht...


    Und selbst diese Basics bekommen manche Kollegen nicht hin und/oder werden gerne auch mal von Dritten sabotiert... :(


    MfG Tobias Zw.