Erfahrungsbericht Acoustic Line K24 Kraftwunder

  • Hallo Leute,


    ich war mit der neuen K24 von Seeburg unterwegs:
    Maße: 70,0 x 42,0 x 46,0 cm, Gewicht 32 kg (kleines neues Baukonzept)
    Mit 2 Boxen (ja nur eine pro Seite) (und einem Nearfill) rockten wir 2000,- Leute im Festzelt, die durchgehend auf den Tischen standen mit etwa 105 db LEQ am Mischplatz und der Controller hatte noch ca 6dB Luft vor Limiter. Die Box arbeitet mit praktisch vollem Pegel ab 100 Hz!!!


    Ist das cool?
    So weit das im Festzelt zu beurteilen ist, war die Abstrahlung sehr gleichmäßig und auch der Frequenzgang auf große Entfernung sehr sauber.


    Auch nicht schlecht: Darunter liefen genau 4 GSubs. Da war die Endstufe zwar an der Brechgrenze aber es war auch OK. Vor dem G Sub hat man das Gefühl, der explodiert jetzt gleich. Die Bassverteilung war natürlich mangels Arryfähigkeit bei der Menge nicht so toll.


    Genauer will ich garnicht werden, denn allein diese Leistungsdaten finde ich echt abartig.
    Viele Grüße
    Tobias Kammerer


  • eine 2x12"/1,4"-box mit eingekippten chassis - aber mit sicherheit kein "wunder". ich bezweifle nicht, dass die box gut spielt.
    aber etwas nüchterner sollte man schon an die sache herangehen.

  • Gibts eigentlich mittlerweile Termine für die DP und evtl. Passivoption? Ist der G-Sub von Seeburg als Systembass angedacht?

    Für eventuell enthaltene Ironie übernimmt der Verfasser dieses Beitrags keine Haftung

  • Beim Lesen des Threadtitels kommt mir wieder die Erinnerung an einen Vertreter von Seeburg hoch, der "gejammert" hat, dass so einige Anwender immer wieder übertreiben und dermaßen auf die Kacke hauen. Wollen wir mal realistisch bleiben: Auch Seeburg überlistet die Physik nicht, 2000 Leute "rockt" man mit keinem Doppel-12er Top der Welt, nicht mal mit sehr großen, kräftig horngeladenen Tops. Erst recht nicht, wenn sie dazu noch bis 100Hz runter spielen, denn das ist immer ein Hin- und Herziehen in einem Dreieck mit Sound an der einen Spitze, Pegel an der zweiten und Tiefgang an der dritten. Zieht man an der der einen, werden die anderen kleiner. Zieht man an zweien, verschwindet die dritte nahezu.
    Genauso im Bassbereich: Selbst wenn der G-Sub bei voller Belastung 3dB besser geht als übliche Subs, dann ersetzt er noch keine acht dieser 18"er. Und selbst die fände ich schon eher grenzwertig für 2000 Leute.


    Oder mal andersherum erzählt: Wenn ich sage, dass ich mit einem Nexo Alpha-Topteil pro Seite, nebst zwei Bässen und ausreichend Subbässen 1000 Leute (das ist die Hälfte) gerockt habe, dann bricht eine seitenlange Diskussion aus, dass das nicht sein kann. Und das bei einem wirklich stark geladenen Horn, was erst ab 200Hz läuft. Von daher kann ich bei 2000 Leute mit zwei Kompakt-Tops nur von Erzählungen aus dem Reich der Sagen und Legenden ausgehen.

  • Zitat von "Jens Droessler"


    ... das ist immer ein Hin- und Herziehen in einem Dreieck mit Sound an der einen Spitze, Pegel an der zweiten und Tiefgang an der dritten. Zieht man an der der einen, werden die anderen kleiner. Zieht man an zweien, verschwindet die dritte nahezu.


    Um bei dem Dreieck zu bleiben:
    Kuck dir an, wer das schreibt, was er da schreibt, und dann kommst du schnell dahinter, warum er das schreibt.
    Oder besser: Warum er das gerade so schreibt...

  • Erst mal vorne weg


    das ist keine Hornbox. Wer das nicht versteht, braucht garnicht erst dürber mutmaßen, was die kann. Die 4 Subs wurden unmittelbar mit 6 Stück B 1502 verglichen und brachten etwas das Gleiche zustande! (jedoch nicht auf große Distanz) Da der Vergleich ja da war, darf man durchaus sagen, dass das beachtlich war, was der G-Sub macht, wenn auch kein Wunder. Im Tiefbass kam sogar erwartungsgemäß mehr, übrigens mit leider zu schwachen Endstufen (nur 1,5 KW pro Sub). Und 105 dB LEQ auf 20 Meter Entfernung ist gerockt! Oder macht Ihr da noch lauter?


    Ob der G-Sub der Systemsub wird, weiß ich nicht. Einen Termin für die Passiv- oder DP Version gibt es noch nicht, sie mkeinen etwa 6 Monate.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

  • im Grunde ist die Seeburg K24 ähnlich wie die Voice-Acoustic TS-212. Nur dass bei der Voice-Acoustic Box die Chassis nach innen gekippt sind und dadurch noch dichter zu einer Punktschallquelle zusammen rücken. Die TS-212 hat durch die V-Form den Vorteil dass neben den beiden 12" Chassis keine Wände sind und der Mitteltonbereich dadurch sauberer Ein- und Ausschwingen müsste. Bei Seeburg sind die 12er ja weiter nach hinten ins Gehäuse gesetzt und da kann es eher zu Resonanzen durch die Seitenwände kommen. Beide Lautsprecher sind keine Horntops, haben aber durch das Bassreflextuning beide den Vorteil dass die ab 100Hz schon ordentlich Energie produzieren und sich tief ankoppeln lassen. Im übrigen ist die TS-212 noch mal 5kg leichter. Aber als neues Kraftwunder wie in der Überschrift sollte man die K24 nicht gleich bezeichnen, das hat Voice-Acoustic schon seit einigen Jahren mit noch kompakteren Maßen und geringerem Gewicht.

    solange es Menschen mit Ohren gibt, wird sich Qualität durchsetzen.

  • Hmmm.... irgend wie geht die Rechnung doch nicht auf.
    Ein guter 12"er schaft 99dB/1m im BR Gehäuse, beim aufdoppeln dann 102.
    Rechne ich mit 1kW Leistung drauf und auf 20m... wird mit 105dB LEQ fraghaft.
    2000PAX ist auch relativ. Evtl. Durchgang, oder nur die 800 die von denen beschalt wolten?

  • 20m ~ 24dB Abfall, dazu noch 6dB am Controller, das macht also 135dB LEQ(!) in 1m Abstand zur Box. Was war da für Amping dran? Zudem, willst du damit sagen, dass die Bauart der K24 mehr Effizienz herausholt als Hornladung?

  • Jens,
    du hast die Aussagen von Tobias doch genügend auseinander genommen. Das man mit zwei kompakten Lautsprechern keine 2000 Leute angemessen beschallen kann ist allen hier klar.
    Die Kiste wird aller Wahrscheinlichkeit nach 1-2dB lauter können als ein T24 von TW Audio.


    Das die Kiste kein Horn im Tieftonweg ist und dass du Bandpasskonstrukte ala Q nicht magst, darum geht es hier nicht und ist zudem in jedem fünften Thread zu lesen. Ein kurzer Hinweis auf die möglicherweise :lol: etwas euphorische Sichtweise von Tobias hätte gereicht.


    Realistisch:
    Festzelt mit 2000 Gästen - zu beschallendes Publikum: 800, und das kann schon funktionieren. Zudem arbeitet das HT-Horn mit dem 1460er bekanntermaßen sehr sehr gut zusammen.


    Wie funktioniert das integrierte(?) Riggingsystem eigentlich? Amping würde mich auch interessieren.

    Für eventuell enthaltene Ironie übernimmt der Verfasser dieses Beitrags keine Haftung

  • Das Bild der Box erinnert mich irgendwie an die seit fast 10 Jahren erhältliche d&b q-Serie.
    Mit dem Output von q7 Tops war ich schon immer sehr zufrieden.
    Wenn jetzt seeburg 10 Jahre später das Konzept aufgreift finde ich das interessant.
    Vermutlich gilt auch hier: einfach testen und persönlichen geschmack entscheiden lassen.


    Vg

  • Zitat von "Jens Droessler"

    20m ~ 24dB Abfall, dazu noch 6dB am Controller, das macht also 135dB LEQ(!) in 1m Abstand zur Box. Was war da für Amping dran? Zudem, willst du damit sagen, dass die Bauart der K24 mehr Effizienz herausholt als Hornladung?


    Hallo immer noch nicht ganz die Box verstanden. Ja sie ist effizienter als die ein oder andere Hornbox. Das ist ja das durchaus innovative. Vielleicht hatte das auch schonmal jemand anderes, ich kante es nicht. (Zur Auflösung des Konzepträtsels: 3 unterschiedliche Bandpässe und ein Bassreflexhybrid für die Tief/ Mitteltöner).


    Es gibt noch kein Flugcradle, weshalb ich einfach an Ösen hochgezogen habe.


    Der Mischplatz war übrigens doch nur ca 17 Meter weit weg.
    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

  • Also ich sehe die Innovation bei solchen Boxen eher in Größe und Gewicht in der Relation des Outputs. Oder auch des oben beschriebenen 'Dreiecks'.
    Ein MSL3 ist auch saulaut, spielt auch sehr tief runter. Und hat unter den riesigen Hörnern noch BR-Schacht...
    Wiegt aber 2 Zentner. Also gut 3mal soviel.


    Wie strahlt die K24 eigentlich ab?
    Konstruktionsbedingt eher sehr breit?

    Never stop a running System

  • Zitat von "Volker"

    Das Bild der Box erinnert mich irgendwie an die seit fast 10 Jahren erhältliche d&b q-Serie.
    Mit dem Output von q7 Tops war ich schon immer sehr zufrieden.
    Wenn jetzt seeburg 10 Jahre später das Konzept aufgreift finde ich das interessant.
    Vermutlich gilt auch hier: einfach testen und persönlichen geschmack entscheiden lassen.


    Vg


    Hallo zusammen,
    so wie ich den Winni kenne wird das ganz sicher nicht blos eine Q Kopie sein. In 10 Jahren hat sich ja auch einiges getan an Treiber entwicklung und gerade die Q-serie ist ja nun nicht un umstritten. D&b höchstselbst hat mit der V bereits einen nachfolger am Start der besser funktioniert.
    Gruss

  • Zitat von "tobias kammerer"

    Hallo immer noch nicht ganz die Box verstanden.


    Was solls denn da bitte zu verstehen geben? Nichts an der Box verwandelt sie in eine Linien- oder gar Flächenquelle, also bleiben wir bei 6dB Abfall pro Verdoppelung. Solange das gilt kann ich sie mit jeder anderen Punktquelle vergleichen, ob diese nun direkt strahlt, aus einem Bandpass oder aus einem Horn.

  • Zitat von "Jens Droessler"


    Was solls denn da bitte zu verstehen geben? Nichts an der Box verwandelt sie in eine Linien- oder gar Flächenquelle, also bleiben wir bei 6dB Abfall pro Verdoppelung. Solange das gilt kann ich sie mit jeder anderen Punktquelle vergleichen, ob diese nun direkt strahlt, aus einem Bandpass oder aus einem Horn.



    Das stimmt. Aber bei der Aussage ging es um die Effizienz = Wirkungsgrad.


    Bitte entschuldigt meine blumige Sprache, ich war oder bin einfach begeistert. Ich ging übrigens hochskeptisch in diesen Test. Besonders das Abstrahlverhalten der Mitten und der Klang dieses Bereichs ist ja bauartbedingt nicht unkritisch, jedoch gefiel mir das recht gut. Hier ist aber ein Bierzelt sicher nicht der beste Ort um das abschließend zu beurteilen. Ich persönlich kenne keine zweite Box am Markt dieser Art:
    - hochständertauglich
    - 32 kg
    - realistisch ca. 140 dB
    - Ankopplung ab 100 Hz
    Daher mein Ausdruck Kraftwunder.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer