Ausbildungsvergütung und co.

  • Hallo,
    wüsste gerne mal, was den im Moment faire Ausbildungsvergütungen sind...


    Ich bin in dem Fall der Azubi, und soll vollgendes bekommen:


    1. 400€ Brutto
    2. 450€ Brutto
    3. 500€ Brutto


    Wenn ihr meint, es ist zuwenig, sollte ich dann versuchen nachzuverhandeln, oder sollte ich lieber froh sein eine Ausbildung zu haben?


    Wie sieht es ansonsten aus? Ist es üblich, das der Betrieb Lehrgänge bezahlt? Oder sich an den Spritkosten beteiligt, wenn der Wohnort relativ weit vom Ausbildungsort entfernt liegt?
    Wie sieht es mit Arbeitskleidung aus?
    Mit Handy? Es ist ja üblich, das in der Branche viel Telefoniert wird.


    Gibt es eine Grundausstattung, die man erhält? Denke da an Leatherman, Taschenlampe, HD25, SM58...


    Wie sieht es mit einer Überstundenvergütung aus?


    Gibt es sonst noch Sachen, auf die ich unbedingt achten sollte?


    Das waren so meine Ideen, würde mich über Diskussion freuen.

  • Hallo Kevin,
    leider hast du nicht erwähnt, in welcher Region unseres Landes du deinen Ausbildungsbetrieb gefunden hast, daher kann es sein, dass meine Vorstellungen evtl zu "süddeutsch" sind.
    Hier mal meine Meinung dazu: Deine Ausbildungsvergütung ist zu wenig. Es gibt (zum. in BadenWürtemberg) die Regel, dass bis zu 20% über oder unter dem Tarifvertrag (wenn´s den wie in unserem Fall nicht gibt, gilt der Branchenübliche Satz, im Zweifelsfall der, den die IHK empfiehlt) bezahlt werden.
    Als Beispiel, unser Azubi bekommt im ersten Jahr 550Euro.
    Zu den anderen Punkten: Arbeitskleidung wird nicht gestellt, ausser den üblichen Arbeitsshirts, Poloshirts und Hemden für Gala-Jobs, allerdings muss Sicherheitsausstattung (Sicherheitsschuhe, Handschuhe usw) dir gestellt werden.
    Darüberhinaus gehende Tools werden bei uns nicht gestellt, da das dann job-abhängig nach Bedarf mit rausgeht. Leatherman etc ist Privatvergnügen.
    Spritbeteiligung: Die Fahrt vom Wohnort zu deinem Betrieb ist deine Sache, wenn du allerdings direkt auf die Baustelle fährst, musst du die Differenz der Strecke bezahlt bekommen.
    Überstunden? Darfst du die als Azubi überhaupt machen???
    soweit mal in kürze, bei Bedarf frag ruhig nach...
    grüße, mike

  • Leider hab ich grad keinen Überblick, wie das in Niedersachsen sich verhält.
    Ich denke, es hängt davon ab, wie z.B. deine Alterskollegen in anderen Berufen im gleichen Ausbildungsjahr verdienen, bist du da sehr weit drunter?
    Kennst du andere, die in deinem Umkreis FfVT lernen, die du fragen kannst, ob du jetzt weit unter dem Schnitt liegst?
    Zu deiner Verhandlungsabsicht: Wann ist denn dein Ausbildungsbeginn? September diesen Jahres noch oder gehts bei dir 2013 los? kleiner Betrieb oder größere Firma mit mehreren Azubi´s?
    Wie schon gesagt, m.E. nach sind 400Euro zu wenig, aber ich kann mich da auch täuschen....

  • Guten Morgen,


    Ausbildungsvergütungen sind so eine Sache. Bei uns in Berlin gibt es auch einige die über Bildungsträger ausgebildet werden, da bleiben dann nur 100-200€ übrig. Viele junge Leute wären aber froh die Ausbildung zu bekommen. Bei einem kleinen Unternehmen sieht es da eh schlechter aus mit Verhandlungen, denke ich.


    Lehrgänge für Azubis? Teils, teils. Mit Sicherheit keine großen, denn der Azubi soll erstmal die Grundlagen lernen. Sowas wie Ersthelfer schon eher.


    Sicherheitsausstattung, wie schon erwähnt wird vom AG gestellt. Leatherman und Taschenlampe legen sich die meisten Azubis selbst zu. HD25 und SM58? Wenns für den Job benötigt ist geht es eh mit. In ner ruhigen Minute kann sich der Azubi das auch mal aus dem Lager nehmen um bisl was auszuprobieren.


    Manche Unternehmen geben ihren Azubis Firmenhandys, andere erstatten anteilig. In der heutigen Zeit von Flatrates etc. sehe ich das Problem nur bei Jobs im Ausland. Das wird dann natürlich erstattet.


    Auch bei Azubis können, sollten aber keine Überstunden anfallen. Die werden dann abgebummelt.
    Die gesetzliche Maximalarbeitszeit darf natürlich nicht überschritten werden (es gibt Ausnahmen).


    Viel Erfolg bei der Ausbildung!

  • Zitat von "smitty"


    Auch bei Azubis können, sollten aber keine Überstunden anfallen.


    Guter Witz. :D
    Ein Azubi in der VA-Branche unterscheidet sich von einem altrömischen Sklaven nur in der Beziehung, das die Züchtigung letzterer gesellschaftlich mehr akzeptiert wurde.


    Etwas anderes sind Jobs im Ö-R Umfeld, Staatsoper oder dergl.
    Das ist dann allerdings ausgesprochen entspannt...

  • Zitat von "Mechwerkandi"


    Ein Azubi in der VA-Branche unterscheidet sich von einem altrömischen Sklaven nur in der Beziehung, das die Züchtigung letzterer gesellschaftlich mehr akzeptiert wurde..


    Wenn ich das les, könnt ich k... . Es ist in unserer Branche ne Unart, das Firmen ausbilden, die selbst kein Blassen haben und Azubis nur "halten", weils billiger als ne Aushilfe ist. Super Sache sowas...

  • Zitat von "dermüdemike"


    Super Sache sowas...


    Und gängige Praxis...
    Einer der Gründe, warum die Ausbildung nicht bei den HWK angesiedelt wurde, ist der Umstand, das dort ein Ausbilder eine entsprechende Qualifikation nachweisen muss (AdA, aka Ausbildereignungsprüfung) und ausserdem auch nur eine restriktiv begrenzte Anzahl an Azubis gleichzeitig bewirtschaften darf.
    Eine Folge der in der Bauwirtschaft der 70er Jahre weit verbreiteten Unsitte, mit einem Meister, zwei Gesellen und 20 Lehrlingen ganze Wohnanlagen hochzuziehen.


    Die VA Technik geht, excl. der beschriebenen Nischen, im Moment den gleichen Weg, allerdings ohne das dort absehbar ein Regularium erkennbar wäre.
    Der Prozentsatz an nach abgeschlossener Ausbildung übernommenen Fachkräfte ist, vorsichtig beschrieben, eher gering.
    Das Ganze wird allerdings noch getoppt durch Dauerpraktikanten, die ihrerseits andere Praktikanten anlernen (sollen...). :D

  • Beliebt ist auch sich das vom öffentlichen Träger bezahlen zu lassen und den Knecht um sonst zu erhalten. Bei einen 1 Man Unternehmen wäre ich Vorsichtig und stelle mal gelinde gesagt die Frage "Ist dieser überhaupt fähig dich Auszubilden?" Oder gibt er diese Pflicht an andere größere Unternehmen ab?


    Meist ist die Förderung ein willkommenes Geschenk um neuen Kram zu Finanzieren. Lernen und junge Leute für die Zukunft heranzuziehen wovon sie auch Leben können steht nicht im Vordergrund. Wie Bitte kann man von 500€ Leben? Da stellt sich die Frage ob das gerecht ist und wer die 500€ zahlt. Was passiert wenn er ausgelernt hat? Ist er vorbereitet für 350€ 50 Stunden zu arbeiten, die Fahrt zu bezahlen und auch die PSA selbst mitzubringen. Den Rest holt er sich vom Amt.


    Hauptsache raus aus der Statistik. Wenn es nach mir ginge würde ich diese Förderpraxis sofort beenden! Ich kenne auch ein paar Pappenheimer die ihr Personal mit kostenlosen Praktikanten und Azubis auffüllen. Von oben sogar Fördermittel nach fließen. Das erste was sie lernen das der in der Schule mit seinen Arbeitsschutz Blödsinn redet und das alles ohne PSA geht. Viel billiger.


    Ich gebe dir einen Tip! Lerne in einer Vernünftigen großen Firma! Da lernt man was und muss sich nicht solche fragen stellen. Zumal hast du gute Chancen wirklich am Ende damit dein Geld zu verdienen. Nur dazu muss man sich anstrengen und es durch das Bewerbungssieb schaffen.


    80% diese Azubis ist auf einer Bühne nicht zu gebrauchen. Fachlich bestehen viele die Prüfung nicht oder gerade so. Als Azubi muss ich das Wissen was ich in der Schule erhalte auch im Unternehmen umsetzen können. Hää Standsicherheitsnachweis? PSA?, Prüfung? wurst brauchen wir nicht.


  • Ja, ich finde die Vergütungen aus Münchner Sicht auch etwas wenig, aber keine Ahnung, was in Niedersachsen üblich ist.


    Aber Verhandlungen sollte man eher vor dem Vertragsabschluss führen und nicht danach. So habt Ihr das nun mal ausgemacht, das kommt erstmal ganz komisch rüber, wenn Du in den ersten Tagen Deiner Arbeit erstmal mehr Geld haben möchtest.


    Eventuell ist es auch so, daß der kleine Einmannbetrieb nicht gerade eine Goldgrube ist und der Firmeninhaber auch schauen muss, wie er jeden Monat rumkommt.
    Ob man froh sein sollte, einen Ausbildungsplatz zu haben, kann man auch schlecht sagen. Wie ist denn das Verhältnis zwischen freien Ausbildungsplätzen und Bewerbern? Möglicherweise kann der Ausbildungsbetrieb zwischen vielen Bewerbern wählen. Insgesamt ist es wohl leider immer noch so, daß der VTler ein Modeberuf ist.


    Bei einem Einmannbetrieb könnte die Ausbildung übrigens besser sein, als in einem großem Laden. Hier ist das Verhältnis zwischen Ausbilder und Azubi einfach persönlicher und direkter. Man ist viel näher dabei, je nach Firma, Job und eigenem Engagement ist es auch wahrscheinlicher, über alle Themegebiete mitzumischen bzw. auch schon mal am Pult zu stehen. Bei größeren Firmen kommt es häufiger zu den von Mechwerkandi beschriebenen Situationen. Aber ich will nichts pauschalisieren, es gibt Ausnahmen auf beiden Seiten.


    Mein Rat: ein Nachverhandeln kommt ziemlich unprofessionell und würde die persönliche Basis - und die ist bei einem kleinen Betrieb sehr wichtig - erstmal etwas irritieren. So sollte eine Ausbildung nicht beginnen.
    Schau Dir den Laden mal ein paar Monate an, lerne mal alles kennen, wie das so läuft. Bringe Dich ein und zeige Engagement und Interesse. Das zahlt sich früher oder später viel mehr aus, als 100,- EUR brutto mehr im Monat.


    Wer weiß, wenn der Firmeninhaber Dich kennen und schätzen gelernt hat, ist vielleicht auch mal ein Tool oder ein Zusatzkurs o.ä. drin, das/den er Dir mal schenkt.


    Denke auch an die Zeit nach der Ausbildung. Ich weiß ja nicht, was Dein Plan ist, aber wer in der Branche weitermachen möchte, kommt in den meisten Fällen um eine Selbständigkeit nicht herum. Wenn Euer Verhältnis partnerschaftlich ist und Du gute Arbeit machst, hast Du nach Deiner Ausbildung schon mal den ersten Kunden...




    Zitat von "kevin segger"

    Ist es üblich, das der Betrieb Lehrgänge bezahlt?


    Üblicherweise besucht ein Azubi die Berufsschule und keine weiteren Lehrgänge. Alles andere ist halt Verhandlungssache.


    Zitat von "kevin segger"

    Oder sich an den Spritkosten beteiligt, wenn der Wohnort relativ weit vom Ausbildungsort entfernt liegt?


    Nein, das ist nirgends üblich.
    Spritkosten nur dann, wenn Du mit deinem privaten Auto auf einem Job geschickt wirst. Das aber auch nur dann, wenn man vorher (!) darüber geredet hat. Bei freien Technikern ist es oft gängige Praxis, daß diese selbständig auf die Baustelle kommen, wenn diese im Umkreis der Firma ist. Azubis werden hier gerne mal ebenso behandelt. Hier einfach mal das Thema ansprechen, bevor es zu einem solchen Einsatz kommt.


    Zitat von "kevin segger"

    Wie sieht es mit Arbeitskleidung aus?

    Kauft sich - bis auf die schon angesprochene Firmen-Tshirts / Poloshirts / Hemden mit Aufdruck - jeder selbst, denn es ist keine spezielle Kleidung erforderlich. Einfach normale, bequeme Freizeitkleidung. Das klischeebehaftete schwarze Multitaschen-Kampfoutfit mit Werkzeuggürtel ist nicht notwendig.


    Zitat von "kevin segger"

    Mit Handy? Es ist ja üblich, das in der Branche viel Telefoniert wird.


    kenne keine Firma (auch außerhalb der VT-Branche), die ihren Azubis ein Handy stellt. Der Azubi sollte telefonisch erreichbar sein, von ihm wird aber nicht erwartet, daß er auf Job diverse Dinge telefonisch regelt. Üblicherweise ist der Azubi auch nicht allein auf Job.
    Wenn aber die Beanspruchung des privaten Telefons für betriebliche Zwecke zuviel wird, dann sollte man das ansprechen und Lösungen finden.


    Zitat von "kevin segger"

    Gibt es eine Grundausstattung, die man erhält? Denke da an Leatherman, Taschenlampe, HD25, SM58...


    Solche Dinge wie Tool oder Taschenlampe eher nicht, Mikros, Kopfhörer oder anderes VT-Equipment schon gar nicht, das stellt die Firma bei Bedarf auf dem jeweiligen Job.
    Das einzige was gestellt werden sollte ist der persönliche Arbeitsschutz: Sicherheitsschuhe, Handschuhe und bei Bedarf auch ein Helm. Eine PSA ist aber nicht gemeint, ein Azubi ist ja erstmal kein Rigger...


    Zitat von "kevin segger"

    Wie sieht es mit einer Überstundenvergütung aus?


    Überstunden werden mit Freizeit ausgeglichen. Die Arbeitszeiten in der VT-Branche müssen zwangsläufig sehr flexibel gestaltet werden, was aber nicht heißt, daß man die Leute einfach nur länger beschäftigt. Wenn ein Job länger dauert, dann ist mal wieder Freizeitausgleich angesagt. Gerade bei einem Einmannbetrieb muss das jedesmal individuell besprochen werden. ("Heut dauerts etwas länger, aber dann bleib halt morgen mal zuhause und schlaf Dich aus...")
    Unter dem Strich soll es halt passen. Und man sollte auch nicht jede Minute aufrechnen, wenn man nicht gerade im öffentlichen Dienst ist...


    Zitat von "kevin segger"


    Gibt es sonst noch Sachen, auf die ich unbedingt achten sollte?


    Achte darauf, daß der Ausbildungsbetrieb Dir auch alles beibringt, was er kann und soll. Die Schule ist vorbei, das Leben hat begonnen und die Eigenverantwortung steigt. Wenn Du Dich nicht um eine gute Ausbildung kümmerst (Fragen stellen, Engagement zeigen, Inhalte in Theorie und Praxis einfordern etc.), dann tut es meist keiner mehr. Es geht nicht um eine gute Abschlussnote, sondern um Deine Erfahrung und Dein Wissen.
    Die Ausbildungszeit ist die Phase, in der man das Wissen kostenlos bekommt. Nutze Sie. Später musst Du für jeden Kurs zahlen!


    Wenn Deine Firma Dich zu sehr als billige Helferkraft einspannt, musst Du das Thema auf den Tisch bringen. Bei Problemen steht auch die IHK zur Verfügung. Die kümmert sich notfalls auch darum, Dich in einen anderen Betrieb zu vermitteln.
    Aber nicht gleich übertreiben. Auch Azubis müssen mal wie alle anderen kräftig hinlangen und mitarbeiten. Da kann auch immer wieder mal eine Woche Lageraufräumen, Steckerlöten, Kabelputzen und Kistenschleppen sein.
    Problematisch wird es nur, wenn das über Monate so ist und man kaum etwas lernt.


    In diesem Sinne: eine erfolgreiche, erlebnisreiche und wissensreiche Ausbildungszeit!

  • Zitat von "marcoboy"

    (...) Bei einen 1 Man Unternehmen wäre ich Vorsichtig und stelle mal gelinde gesagt die Frage "Ist dieser überhaupt fähig dich Auszubilden?" (...)
    Ich gebe dir einen Tip! Lerne in einer Vernünftigen großen Firma! Da lernt man was und muss sich nicht solche fragen stellen. (...)


    Das kann man nicht so pauschalisieren, das kommt wirklich auf die Firma an.
    Bei den ganz großen Firmen in Deutschland und im öffentlichen Dienst (Rundfunk, Oper, Theater...) sowieso, kann man sich entsprechende Ausbildungsstrukturen leisten. Hier dürfte der Ausbildungsinhalt gut rübergebracht werden.


    Der allergrößte Anteil hierzulande macht der Rest aus. Wenn ein VT-Betrieb schon 10 Festangestellte hat, dann gilt er in der Branche oft schon als "groß". Wirklich groß sind diese aber gesamtwirtschaftlich gesehen auch nicht. Es gibt keine eigene Abteilung für Ausbildung, keine interne Schulungen etc.
    Hier werden, wie auch bei Einmannfirmen die Azubis einfach eingestellt und irgendwie "betreut".
    Und da habe ich schon viel mitbekommen. Vom "billigen Helfer" bis zur gewissenhaften, ehrlichen Ausbildung.


    Bei den "größeren" Firmen kümmert sich der Chef meist nicht mehr selbst um die Azubis, das erledigt ein Mitarbeiter. Wenn der als Ausbilder nichts taugt oder vor lauter Arbeit nur im Stress ist, interessiert das auch niemand. Bei "größeren" Firmen gibts oft komplexe und wichtige Jobs. Hier sind alle immer in Zeitdruck und im Erfolgszwang. Der Azubi bleibt als Helfer auf der Strecke, vor allem, wenn er nicht von selbst Lerninhalte einfordert.


    Bei kleineren Firmen kann die Chance größer sein, in mehreren Bereichen mitmischen zu können/dürfen, weil der Azubi einfach überall gebraucht wird, nicht nur beim Kistenschleppen.


    Aber letztendlich hängt es von der individuellen Firma ab, wie ernsthaft hier ausgebildet wird, weniger von der Größe.

  • Zitat von "Mechwerkandi"


    Einer der Gründe, warum die Ausbildung nicht bei den HWK angesiedelt wurde, ist der Umstand, das dort ein Ausbilder eine entsprechende Qualifikation nachweisen muss (AdA, aka Ausbildereignungsprüfung) und ausserdem auch nur eine restriktiv begrenzte Anzahl an Azubis gleichzeitig bewirtschaften darf.
    Eine Folge der in der Bauwirtschaft der 70er Jahre weit verbreiteten Unsitte, mit einem Meister, zwei Gesellen und 20 Lehrlingen ganze Wohnanlagen hochzuziehen.


    Die VA Technik geht, excl. der beschriebenen Nischen, im Moment den gleichen Weg, allerdings ohne das dort absehbar ein Regularium erkennbar wäre.


    Das wiederum verstehe ich jetzt nicht. Bei uns ist ganz klar geregelt, dass nur wer den Ausbilderschein macht bzw. gemacht hat, ausbilden darf, und auch nur die von der IHK genehmigte Anzahl Personen. Das wiederum hängt von der Betriebsgröße ab, z.B. 2 Vollzeit-MA = 1 Azubi, usw.
    Oder ist hier bei uns die IHK Stuttgart mal wieder über "pünktlich" ??

  • Zitat von "kevin segger"

    Ist es üblich, das der Betrieb [...] sich an den Spritkosten beteiligt, wenn der Wohnort relativ weit vom Ausbildungsort entfernt liegt?


    Das ist in keiner Branche üblich, wird nämlich über die Kilometerpauschale abgegolten -> Steuererklärung. Dein Nachteil ist, dass dein zu versteuerndes Einkommen so gering ist, dass du sowieso unter der Steuerfreibetragsgrenze bleibst.


    Zitat von "Mechwerkandi"

    Ein Azubi in der VA-Branche unterscheidet sich von einem altrömischen Sklaven nur in der Beziehung, das die Züchtigung letzterer gesellschaftlich mehr akzeptiert wurde.


    Auch wenn du das hier humorig darstellst, worüber ich durchaus schmunzeln kann, bevorzuge ich doch hier im Forum positive Anstöße zu geben. Überstunden sollten bei jedem Mitarbeiter im Rahmen bleiben, vor allem bei Auszubildenden und Praktikanten. Dass das vorkommt ist natürlich, vor allem in unserer Branche. Dass es aber nicht jede Woche sein muss beweisen einige gute Ausbilder, die gibt es vielerorts.

  • Ich bin im ersten Jahr mit 390€ nach Hause gegangen.


    Grundsätzlich ist die Vergütung in dieser Branche z.K..
    Wenn man sich im Vergleich dazu einen Kaufmann bei Aldi oder Lidl anschaut bekommt dieser bis zu 500€ mehr als der Buckelnde VT Azubi ...

  • Zitat

    Mit Handy? Es ist ja üblich, das in der Branche viel Telefoniert wird.

    - üblicherweise wir sogar zu viel telefoniert! Man mag es kaum glauben, aber auch als es noch keine Mobiltelefone gab, sollen Konzerte stattgefunden haben...


    Zitat

    Gibt es eine Grundausstattung, die man erhält? Denke da an Leatherman, Taschenlampe, HD25, SM58...

    - wofür benötigst du diese? Und warum sollte man die einen Kopfhörer und ein Mikro geben, wenn du später mal Licht machen solltest? Einstweilen klappt lagerfegen und Truck laden auch ohne ganz gut!


    Zitat

    Wie sieht es mit Arbeitskleidung aus?

    Wenn dein Betrieb Wert auf bedruckte Arbeitskleidung legt, wird er dir das stellen. Ansonsten muss er dir die PSA stellen - fertig.


    Zitat

    Wie sieht es ansonsten aus? Ist es üblich, das der Betrieb Lehrgänge bezahlt? Oder sich an den Spritkosten beteiligt, wenn der Wohnort relativ weit vom Ausbildungsort entfernt liegt

    Es gab mal eine Zeit, da hat der Auszubildende Lehrgeld bezahlt... aber so weit müssen wir ja nicht zurück. Du darfst statt dessen gerne näher an den Ausbildungsort ziehen. Ich kenne Kollegen, die haben die schwäbische Heimatmetropole für drei Jahre gegen ein Kaff im Bergischen getauscht - und haben das sehr gut überlebt! Wenn du Interesse und Lernwillen zeigst, könnte dein Lehrherr durchaus auf die Idee kommen, dir auch mal einen Lehrgang zu bezahlen - es hängt auch von dir ab!


    Zitat

    Wie sieht es mit einer Überstundenvergütung aus?

    Es gibt keien Überstunden! Auch keine Mehrarbeit. Damit darfst du warten, biss du den Schein hast.


    Zitat

    Gibt es sonst noch Sachen, auf die ich unbedingt achten sollte?

    JA! Du sollst den Job erlernen! Also mach dir nicht zu viel Sorgen um Stuss, sondern halt deinen Kopf beisammen und die Augen offen. Von dauertelefonierenden, Leatherman- und Lampengebeugten Nichtskönnern gibt es in der Branche mehr als genug!


    Andi - woher rühren deine Erkenntnisse im Bezug auf ÖR Arbeitgeber und die Übernahme von Lehrlingen? Wir sind ein Fachforum, könntest du das bitte mit einigen Fakten untermauern? Danke!

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Zitat von "skyworker"


    Andi - woher rühren deine Erkenntnisse im Bezug auf ÖR Arbeitgeber und die Übernahme von Lehrlingen?


    Aus erster Hand von Betroffenen und eigenen Erfahrungen.

  • Zitat von "marcoboy"

    Wie Bitte kann man von 500€ Leben? Da stellt sich die Frage ob das gerecht ist und wer die 500€ zahlt.


    Lehrjahre sind nun mal keine Herrenjahre.
    Offenbar ist die Ausbildungsvergütung aber dennoch so reichlich bemessen, daß bei uns Lehrlinge meinen mit einem 735er Weißwurschtrenner auflaufen zu müssen. Würde es ein frisch gestrichenes 26er Herrenrad nicht auch tun? :?



    MfG
    DirkB

  • Ist dieser Satz okay, der im Ausbildungsvertrag steht?


    2. Vorzeitige Beendigung des Berufsausbildungsverhältnisses
    Bestehen Auszubildende vor Ablauf der unter Nr. 1 vereinbarten Ausbildungszeit die
    Abschlussprüfung, so endet das Berufsausbildungsverhältnis nicht mit Bekanntgabe des
    Ergebnisses durch den Prüfungsausschuss, sondern zum geplanten Ende der Ausbildung.

  • Wenn der Auszubildende vor Ablauf der vereinbarten Ausbildungszeit die Gesellen- oder Abschlussprüfung besteht, so endet das Ausbildungsverhältnis mit Bestehen der Prüfung. Am letzten Prüfungstag wird vom Prüfungsausschuss eine vorläufige Bescheinigung ausgestellt, worin das Bestehen oder Nichtbestehen angekreuzt ist. Diese Bescheinigung ist sofort dem Ausbildungsbetrieb vorzulegen. Bei bestandener Prüfung ist mit Datum dieser Bescheinigung das Ausbildungsverhältnis beendet. Bei einer Weiterbeschäftigung geht der Betrieb rechtlich gesehen ein unbefristetes Arbeitsverhältnis ein.

    Staatl. gepr. Legotechniker