Erfahrungen Tipps zu OHM TRS

  • Moin,


    ich habe mir kürzlich gebraucht eine OHM TRS (4x212 und 4x218) zugelegt. Es ist die alte Version mit Filzbezug und B&C DE700 Treiber. Ich betreibe die Kombi mit einem Behringer Ultradrive Systemcontroller.
    Mein erster Eindruck war, dass man gerade im Hochton doch einiges am EQ machen muss.
    Soweit ich weiß, ist in der neueren TRS ein BMS Hochtöner. Ich nehme an, dass sich der B&C nicht einfach gegen den BMS tauschen lässt und auch die Weiche neu muss, richtig?


    Vielleicht kann mir jemand noch ein paar Tipps zum Entzerren der alten Ohm TRS geben. Bin über alle Anregungen, Erfahrungen usw. dankbar!
    Vielleicht hat ja jemand diese Kombi ebenfalls am Ultradrive und kann mir Settings durchgeben!


    Vielen Dank und beste Grüße

  • Ist zwar nicht, was du hören möchtest, aber: Schmeiß die Passivweiche raus, kauf dir noch einen billigen Amp und fahr das ganze vollaktiv getrennt. Am Behringer hast du noch zwei Outputs dafür, und die Hochtöner kannst du dann tauschen wie du lustig bist.

  • Hi Jens, ja ich habe schon überlegt hinten einen Switch zum Umschalten auf aktiv dran zu basteln. Die Passivweiche sieht auch auf den ersten Blick recht einfach gestrickt aus.
    Bei der aktiv Variante ist dann immer noch die Frage wie man den HT sinnvoll schützen kann?

  • Mach einfach einen 22uF/250V in Reihe. Nur wegen DC Offset falls der Verstärker nicht mehr will...
    Wobei ich mich wundere das dort ein B&C DE700 eingebaut ist. Ich kenne die Box nur mit der BMS Ausstattung.

  • Soweit ich weiß gibt es drei Versionen vom TRS. Ich habe die erste Version mit Filzoberfläche, In dieser Version ist eindeutig ein DE700 verbaut (hatte die Box offen). In den neueren ist dann der BMS verbaut. Die Box soll mit BMS wohl besser (weniger scharf) klingen.
    Was mittel und Tieftöner angeht tappe ich auch im dunkeln. Es sind überall Labels entfernt, auch beim B&C Treiber.

  • Wobei die aktive Trennung zusätzliche Komplexität bei der Verkabelung mit sich bringt. Und so schlecht ist der De700 auch nicht, tut zumindest in der Line212 recht anständig. Wie wird die Kiste denn aktuell entzerrt?

    Für eventuell enthaltene Ironie übernimmt der Verfasser dieses Beitrags keine Haftung

  • Ich habe die Settings für den Ohm Cred Controller. Ich weiß aber nicht, ob diese Settings für die alte oder neue Serie sind.
    Demnach wird das Top bei 96Hz/24LR getrennt und ein EQ ist bei 340Hz (-3,5) gesetzt. Im Hochtonbereich ist gar kein EQ!
    So klingt das ganze natürlich etwas zugeschnürrt und mittig.


    Ich habe nach gehör mal obenrum etwas eingestellt und so bei 7Khz um 5db geboostet und dann nochmal 13Khz mit 3db angehoben. DAs klang dann schon deutlich besser.


    In meinem Selbstbautops habe ich die de750... wenn man da etwas Zeit am EQ verbingt kann man dort einen echt guten Sound rausholen und der DE700 ist doch fast baugleich bis auf die Öffnung. Hatte damals auch mal den BMS 4590... aber irgendwie fand ich den vom klang her langweilig.


    wegen der komplexität der verkabelung ist kein problem. meine derzeitigen selbstbau-horntops laufen auch aktiv...

  • Weiß jemand, was beim TRS212 (Filzversion) technisch gegenüber der Lackversion alles geändert wurde außer Hochton und Weiche? Sind die gleichen Mitteltöner und gleiche BR-Abstimmung geblieben?


    Laut PDF Datenblatt zur Filz Trs212 soll eine Frequenzweiche mit selbstrückstellender
    Schutzschaltung für Hochtonzweig und passiver Frequenzweiche zur Laufzeit- und Phasenoptimierung verbaut sein.
    Bei mir ist jedoch nur eine ganz simple Weiche verbaut worden: 2 Spulen, 3 Kondensatoren und ein großer Widerstand.
    Nehme an, dass das ein Fehler im Datenblatt ist.


    Hat jemand schon einmal den BMS4555 der neuen Serie in die alte gepackt (mit gleicher Weiche)? Funktioniert sowas wenn man mittels Widerständen den BMS etwas bedämpft?


    Hier das Datenblatt der alten TRS mit DE700 Treiber
    http://www.sld-mediatec.de/pub…tand-Sep03/TRS-212-DD.pdf


    Hier das PDF zur TRS212 mit BMS Treiber
    http://www.gzohm.com/system/upload/200711192630.pdf

  • Laut Datenblatt hat der andere Treiber samt anderer Frequenzweiche eh keine Auswirkung ;)


    Mit gleicher Weiche den 4555 zu benutzen kannst du vergessen. Das passt hinten und vorne nicht, der BMS ist deutlich anders als der B&C.

  • Ja, stimmt in den Datenblättern sind einige Fehler. Ok, ich schau mal ob ich den B&C noch besser hin bekomme. Ansonsten muss ich mal schauen, ob man die Weiche von den neuen nachbauen kann und dann BMS rein. Das Horn ist scheinbar das gleiche geblieben.

  • @ Lars


    Also Deine beschriebenen Settings sind definitiv nicht die Originalen! Wir hatten lange Zeit TRS in Betrieb. Ich erinnere mich an eine Trennfrequenz bei 106 Hz und an ca. 6 Filter im HT Bereich. Vielleicht sollte man sich mal an den deutschen Ohm Vertrieb wenden.

  • Meine Settings habe ich von Ohm. Ich hatte denen eine Mail geschickt und bekam darauf eine Exel Tabelle mit den Settings für den Cred Controller. Waren verschiedene Kombinationen TRS218 mit TRS212 mit TRS115, TRS Showroom, Moon System uvm.
    Und bei meiner Kombi TRS218/TRS212 sollte bei 96Hz getrennt werden, im Bass waren 3EQs und im Top nur ein Eq bei 345 Hz. Fand ich auch sehr seltsam.
    Aber mal schauen, jemand hier aus dem Forum wollte mir mal seine Settings schicken.


    Jens: Endstufen habe ich genug hier. Meine bisherige PA hatte auch 3 aktive Wege. War nen Eigenbau-Top mit DE750 und 2x 12PE32 im Horn. Aber irgendwie hatte ich immer ein wenig Bauchschmerzen weil der HT direkt am Amp hängt. Finde es irgendwie bei zb Verleih besser, wenn man ne Passivweiche im Top hat. Fühle ich mich sicherer. Außerdem hätte ich so noch zwei Kanäle frei am Controller... falls mal irgendwas extravagantes aufgebaut werden soll.

  • Zitat

    Finde es irgendwie bei zb Verleih besser, wenn man ne Passivweiche im Top hat. Fühle ich mich sicherer.

    Das ist aber ein sehr eigenwilliges Verständnis von Betriebssicherheit. :roll:
    Nur die aktive Trennung kann mit einiger Sicherheit gewährleisten, dass Dein Treiber unter allen Betriebsbedingungen nur den ihm zuträglichen Signalanteil mit der ihm zuträglichen Leistung abbekommt. Passivweichen sind Economy – Notlösungen und haben im Grenzleistungsbetrieb bzw. bei unbeaufsichtigtem Einsatz in Laienhänden (was häufig das selbe ist) nichts zu suchen.
    Das hat auch nichts mit heutigen Endstufenpreisen zu tun, sondern war vor 30 oder 40 Jahren schon ganz genau so.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Natürlich haben die Vorteile von aktiver Trennung nichts mit Endstufenpreisen zu tun. Aber die Preise sind ein gutes Argument dafür, aktive Trennung auch dann zu nutzen, wenn das Budget gering ist. Für vier Tops z.B. kann eine Endstufe preislich schon da liegen, wo vier ordentliche Passivweichen liegen.


    Und wenn der Controller noch thermische Limiter bietet, ist man damit wesentlich sicherer unterwegs als mit Passivweichen, gerade wenn die Mitteltonsektion selbst schon recht laut ist. Von der Performancevorteilen gar nicht erst zu reden.

  • Hallo zusammen,


    habe meine TRS212 nun auf aktiv umgebaut.
    Gibt pro Stack ein Endstufenrack mit jeweils
    - Behringer Ultradrive
    - Tamp TSA 4-700 (4Kanal) für Mittel/Hochton
    - LD PA1600x für TRS218 Bass


    Habe ein STack gestern mal draußen aufgebaut um Delay zu messen. Nutze dafür die Einmessfunktion vom Behringer Ultradrive mittels ECM8000 Micro. Habe das Micro etwa auf 2m Entfernung aufgebaut und auf etwa 1,6m höhe. Die Verzögerung der Tops gegenüber der Bässe lag bei irgendwas über 2m!!! Nachdem ich dann ein Sinussignal bei 100 Hz angelegt habe, testete ich ob es Auslöschungen zwischen Bass und Top gibt und ja, die Werte vom Ultrdrive waren nicht ideal.
    Außerdem hatte ich auch ständig etwas abweichende werte. Mal sollte der Bass invertiert werden, mal die Mitten... usw. Also irgendwie immer andere Werte, so dass ich mich dann entschlossen habe jeweils bei den Grenzfrequenzen (100hz, 1400hz) ein Singal anzulegen und am Controller das Delay zu variieren, bis eine Addition der beiden Quellen stattgefunden hat.


    Habe jetzt folgendes Setting, was eigentlich schon ganz gut klingt. Aber meiner Meinung nach kann das mit dem Delay zwischen Bass und Top eigentlich nicht stimmen. Im Original Setup von Ohm für die passive TRS212 sollten die Tops gegenüber den Bässen um 1,116m verzögert werden.



    Meine Controller Settings für 3Weg aktive Ohm TRS


    Xover
    Bass:
    36Hz/24BW - 96Hz/24BW


    Mid:
    104Hz/24BW - 1,41Khz/24BW


    Hi (B&C De700)
    1,41Khz/24LR


    Delay und Polarity
    Bass: 0mm
    Mid: 660mm
    Hi: 640mm INVERTIERT


    EQ:
    Bass: 150 Hz -6db Q3.2


    Mid: lowshelf 12db 172Hz +3,5db


    Hi (DE700):
    lowshelf 12db 4,19Khz -7,5db
    Highshelf 12db 6,03Khz +3db
    10,8Khz Q1.6 +2db



    Mit diesen Einstellungen klingt das ganze für mein Gehör schon recht ordentlich.


    Meine Fragen dazu:
    Wieviel cm müsste das Top bezüglich der Bauart des Basses theoretisch verzögert werden. Es ist ja nun so ein Mischgehäuse aus irgendwie BR, Bandpass und Horn?


    Muss der DE700 bei LR24db Trennung verpolt angeschlossen werden?


    Sollte ich vor den Hochtonweg noch einen Schutzkondensator schalten? Trennung ist aktiv bei 1,4Khz.


    Hier noch ein paar Bilder zur Funktionsweise des Bass und Tops und die Passivweiche





    Beste Grüße

  • Zitat von "LARS"

    Habe ein STack gestern mal draußen aufgebaut um Delay zu messen. Nutze dafür die Einmessfunktion vom Behringer Ultradrive mittels ECM8000 Micro. Habe das Micro etwa auf 2m Entfernung aufgebaut und auf etwa 1,6m höhe. Die Verzögerung der Tops gegenüber der Bässe lag bei irgendwas über 2m!!! Nachdem ich dann ein Sinussignal bei 100 Hz angelegt habe, testete ich ob es Auslöschungen zwischen Bass und Top gibt und ja, die Werte vom Ultrdrive waren nicht ideal.
    Außerdem hatte ich auch ständig etwas abweichende werte. Mal sollte der Bass invertiert werden, mal die Mitten... usw. Also irgendwie immer andere Werte, so dass ich mich dann entschlossen habe jeweils bei den Grenzfrequenzen (100hz, 1400hz) ein Singal anzulegen und am Controller das Delay zu variieren, bis eine Addition der beiden Quellen stattgefunden hat.


    Habe jetzt folgendes Setting, was eigentlich schon ganz gut klingt. Aber meiner Meinung nach kann das mit dem Delay zwischen Bass und Top eigentlich nicht stimmen. Im Original Setup von Ohm für die passive TRS212 sollten die Tops gegenüber den Bässen um 1,116m verzögert werden.


    Hallo,


    vergiß beim DCX diese Einmessautomatik. Habe ich ebenso versucht und diesselbe Erfahrung machen müssen.
    Du versetzt das Messmicro um ein paar Meter (es reichen schon Dezimeter) seitlich oder nach hinten, verstellst es in der Höhe oder winkelst es leicht an; ständig varriieren die Werte fürs Delay und die Phase. Aber im Nachhinein eigentlich logisch...
    Einen anderen Standort fürs Messmicro gewählt, schon wird plötzlich die Phase gedreht und anstelle des Tops der Bass verzögert.


    Da sich an der Messstelle nur sehr wenige Zuhörer aufhalten werden und in den Genuss eines vermeintlich optimal delayten Stacks befinden; stell´s grob ein und fertig. Zumal sich das Ganze während der VA nochmals ändern wird (Temperatur usw.)

  • Die Einmessautomatik funktioniert gut, zumindest zwischen Bass und Top im Freien. Man muss aber die richtige Stelle finden fürs Mikro. Die ist nicht allzuweit weg vom Stack, ein Meter vielleicht, und auf Höhe zwischen Bass und Top. Wenn direkt gestackt ist, passt die Delayzeit fast überall gleich gut. Differenzen je nach Abhörort gibts eigentlich nur bei großen Abständen zwischen Subs und Tops.


    Generell können die Delaywerte so noch nicht so recht stimmen. Erstmal, wieso nimmst du überall BW24 und dann beim HT LR24? Ich würde versuchen, die Übergänge erstmal symmetrisch zu gestalten, und würde auch erstmal mit Überall LR24 anfangen, außer bei den Subs als Hochpass, da muss es auch nicht gerade 24dB sein, 12dB oder 18dB BW reichen im Normalfall, das Groupdelay wirds danken.

  • Ja die Messung erfolgte schon draußen und ich habe direkt Top auf Bass gestackt, also wie vom Hersteller vorgesehen. Ok, mein Abstand war etwas größer und ich habe das Mic höher positioniert...
    Ja untenrum im Bass könnte ich auch einen nicht so steilen Filter nehmen. Habe das ganze so nach Ohr abgestimmt und bin jetzt auch nicht so tief in der Materie.
    Ein Profi mit Erfahrung und Messsystem würde da sicher noch einiges rauskitzeln...


    Jens, biste nicht mal in der Nähe Göttingen unterwegs ;)