Symmetrischer Eingang für Selbstbau-Verstärker

  • Hallo, Ich habe ein Paar Selbstgebaute Aktive Böxchen mit einem LM3886 Verstärker, das Passt soweit auch alles.


    Ich habe einen Symmetrischen Eingang an der Box (XLR & Klinke), da die Box im PA bereich eingesetzt wird.
    Dieser ist derzeit mit einem Audio-Überträger realisiert (Neutrik NTE4), die Verstärker-Platine kann ja nur Asymmetrisch angefahren werden.


    Jetzt möchte ich den Symmetrischen Eingang gerne mit einer OP Schaltung realisieren. Damit der Eingang einen Höheren Eingangswiderstand hat, weniger Verfälscht als mit dem Überträger, und ich die Möglichkeit habe das Signal Aktiv zu Verstärken, da die Verstärker-Schaltung einen recht hohen Eingangspegel braucht.


    Was sind denn da Üblichen Schaltungen ? Instrumentierverstärker, Differenzverstärker?
    Wie wichtig ist die Galvanische Trennung (Erdfrei) des Eingangs, ist das mit einer OP Schaltung überhaupt möglich ?


    Am liebsten wäre eine bewährte Schaltung für die Umwandlung eines Symmetrischen Signals in ein Aymmetrisches.


    Freu mich über jede Hilfe, Danke =)

  • Tacho!


    Trafosymetrierte Ein- oder Ausgänge sind in der Regel frei von Brumm bzw. unterdrücken diesen am effektivsten. Zudem ist das Signal frei von der Masse. Es zählt nur was die beiden Signaladern anbieten.
    Da du schon mit einem Übertrager arbeitest würde ich das auch so belassen. Ein guter Lineübertrager am Eingang und du bist sozusagen sorgenfrei.


    Falls doch Elektronik, dann die servosymetrierte Variante. Die Schaltung verhält sich ähnlich einem Übertrager nur eben nicht ganz so. Brummschleifen werden z.B. nicht sonderlich effektiv unterdrückt. Dafür holt diese Schaltung Pegeldifferenzen automatisch auf, falls man eine unsymetrische Versorgung hat.


    In der Regel verwendet man OP's und lässt diese als Differenzverstärker auf eine "Pseudomasse" arbeiten.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Ich würd's auch mit einem guten Line-Übertrager machen.
    Bei der ganzen Bastelei kann's sein; an dieser Quelle ist's ruhig, an einer anderen brummts plötzlich.
    Selbst preiswerte, chinesische Industrieprodukte (auch namhafte) haben gelegentlich dieses "Phänomen".


    Allerdings is die DIY-Seite ist nich schlecht...

    Never stop a running System

  • Zitat von "Steffen BeLoud"


    Am liebsten wäre eine bewährte Schaltung für die Umwandlung eines Symmetrischen Signals in ein Aymmetrisches.


    Die bestmögliche Variante hast Du jetzt schon.


    MfG
    DirkB

  • Vielen Dank für eure Antworten und Lösungen


    Der Line-Überträger ist leider nicht ganz so Günstig :wink: aber scheint wohl die beste Möglichkeit zu sein.


    Wie ist das denn bei Namenhaften Endstufenherstellern gelöst ? Die haben ja auch alle einen Grund-Lift und keinen Überträger?


    viele Grüße Steffen

  • In der Regel alles Servosymetriert.


    Bei gutem Equipment kann man zusätzlich Trafosymetrierung nachrüsten. Ist alles eine Kostenfrage.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Moin,


    soweit ich das begriffen habe ist der Begriff "servosymmetriert" nur eine Beschönigung der regelmäßig eingebauten "impedanzsymmetrierten" >>Aus<<-Gänge. Und die führen nur auf "in-Phase, Pin 2/Tip" Signal, auf "out-Phase, Pin3/Ring" ist nur für die gleiche Impedanz gesorgt, mit einem Widerstand zur Masse - aber kein Signal drauf. Deswegen gibts auch immer den gleichen Pegel, egal ob symmetrisch oder unsymmetrisch weitergeleitet wird.


    Vielleicht klärt mich da jemand auf?


    NTE4:
    "Max. Eingangspegel: -7 dBu (@ 50 Hz, 1% THD)"


    In welcher Richtung hast Du den angeschlosen? 1:4, Pegelerhöhung und Impedanzerhöhung; oder 4:1 Pegelverringerung und Impedanzverringerung.


    -7dBu sind nicht reichlich, gerade wenn der Verstärker einen knappen Verstärkungsfaktor hat. Die Rauscharmut der "Gainclones" in der Praxis, ist mit dem Trick der geringen Spannungsverstärkung erreicht. Die nötige Pegelfestigkeit solltest Du auch vor dem Kauf neuer Übertrager berechnen, am besten vom Clippingpegel des Verstärkers rückwärts. Übertrager funktionieren sehr gut, erst kurz vor dem Grenzpegel beginnen sie wahrnehmbar zu klingen, und ab dem Grenzpegel verzerren sie brutal wie eine übersteuerte Endstufe.

    Du kannst Deine NTE4 mit Sicherheit weiter benutzen, indem Du die Gegenkopplung Deiner Gainclone auf eine höhere Spannungsverstärkung änderst.


    Elektronische Symmetrierungen haben vor allem ein Problem mit Bauteiltoleranzen. 1% Widerstände sind eingangsseitig nicht ausreichend. Da muß man zumindest nachmessen, sonst ist eine brauchbare Gleichtaktunterdrückung Zufall. Unter üblen Netz-Versorgungsbedingungen reicht unter Umständen auch die maximal auslöschbare Gleichtakt-Spannung nicht aus. Bis zur maximal unterdrückbaren Gleichtaktspannung ist eine perfekte (gepaarte Widerstände) elektronische Symmetrierung genauso gut wie eine galvanische Übertragertrennung. ...wenn da nicht die schlimmen Quellenschaltungen wären.


    In Kleinstserie sind Übertrager billiger als der Versuch einer perfekten elektronischen Symmetrierung.


    Grüße,


    Bernd

    ----------------------------[---[--[-[IIIIIII]---------


    ich bezahle nicht fürs hinhören, ich baue Beschallungsanlagen


    Das SD12 Fliegetop ist bei gleicher Endstufe um durchgehend 3 dB lauter
    als "vorbekannte" 12"/1" Bauweisen.


    Der Bass CB18S ist der Beste

  • Hey, vielen Dank für die Ausführliche Antwort bernd häusler


    das sollte für mein Vorhaben die beste Lösung sein.


    ich habe den NTE4 Überträger bisher zur Pegelerhöhung angeschlossen, deshalb auch mein Problem mit der hohen Eingangsimpedanz,
    wenn ich da mehrere Boxen in Reihe stecke, macht so mancher Ausgang schwach.


    Werde mir die Verstärkerschaltung mal anschauen, sollte sicher möglich sein da die Eingangsempfindlichkeit zu erhöhen.


    Vielen Dank, wieder was gelernt :wink:

  • Habe nun mal Probiert, das mit dem Verstärker ist kein Problem, einfach einen Widerstand ändern, nun kann ich den Verstärkungsfaktor so anpassen wie ich es benötige.


    Nur der Überträger ist wohl wirklich unpassend, denn -7 dBu sind ja nur 0,35V. Er sollte jedoch 2 x 0 dbu (1,55V) schaffen für das Symmetrische Signal.
    Das geht ohne Abstriche wohl nur mit dem teureren NTL1


    Viele Grüße Steffen

  • Moin,


    Du könntest jetzt den Übertrager rumdrehen, also mit der Quelle die hochohmige Wicklung speisen. Damit wird der Übertrager 4-mal pegelfester (1,4V), und die Belastung für die Quelle wäre auch bei mehreren Lautsprechern noch OK. Und dann die Gegenkopplung ...wenn Die Endstufe knapp vor dem Übertrager clippt reicht das ja. "0dB" ist bei vielen Mischpulten "nur" +4dBu, das Mischpult-Metering wäre also schon nutzbar.


    http://www.diyaudio.com/forums…-input-circuit-board.html
    Ganz nett mit CMRR-Adjust, das spart die hochpräzisen (gepaarten) Widerstände.


    Anyway, Du wirst das schon schaukeln ;)


    Grüße,


    Bernd

    ----------------------------[---[--[-[IIIIIII]---------


    ich bezahle nicht fürs hinhören, ich baue Beschallungsanlagen


    Das SD12 Fliegetop ist bei gleicher Endstufe um durchgehend 3 dB lauter
    als "vorbekannte" 12"/1" Bauweisen.


    Der Bass CB18S ist der Beste

  • bernd häusler Die Gleiche Idee hatte ich auch :wink:


    Ein test mit vollem Symmetrischen Signal (2,2 V gemessen), hat tatsächlich gezeigt, dass der Überträger so wie er eingebaut war, extremst Verzerrt. Hört sich so ähnlich an wie ein total überfahrener Eingang.


    Nun Habe ich das Verstärkermodul Umgebaut. Den Überträger habe ich jetzt andersherum eingebaut (4:1) Damit sollte der Line-Pegel kein Problem mehr sein.
    Und die Spannungsverstärkung der Endstufe habe ich mir nach ein Paar Messungen mit der Endstufe berechnet und sie dann dementsprechend erhöht.


    Jetzt Ist das hohe Signal kein Problem mehr, und ich würde sagen es hört sich im normalen Betrieb alles etwas besser an als vorher (weniger Verzerrung) rein Subjektiv.


    Viele Grüße Steffen

  • An den Thread häng ich mich gerne dran :wink:


    Ich hab da mal ne Frage zum
    Übertrager LTR-110
    http://www.monacor.de/produktdetailseite/?artikelid=2651


    Ich hab ein Rackpanel bei dem man das Line Signal entweder per XLR oder gebrücktem Cinch einspeisen kann.
    Somit wird der XLR Eingang automatisch unsymmetrisch.
    Da nun öfters längere Wege nötig sind würde ich das Rack gerne über den XLR symmetrisch anfahren.
    Daher möchte ich den Cinch Eingang per Übertrager vom XLR Eingang entkoppeln.
    Im Rack selber kann ruhig weiter unsysmmetrisch gefahren werden.


    Was mir noch fehlt ist die Anschlußbelegung d.h. wo schließe ich Cinch Signal / Maße und wo Schließe ich XLR +/-/Maße an.


    Oder bin da total auf dem Glatteis? :roll:

    1.Never hook up a speaker when the amplifier is on and being driven by a signal.

  • Also,


    im Prinzip gehst du auf einer Übertragerseite mit Cinch + Masse drauf, mit der anderen Seite des Übertragers auf die Pins 2 und 3 des XLR Steckers.


    Welche Windungen du nun genau nimmst, dass hängt von den Pegelverhältnissen (und der Ausgangsimpedanz der Cinch Seite) ab.


    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Soweit schon klar - bei XLR muss ich natürlich auch pin 1 mit einbeziehen damit ich symmetrisch bin.


    Es geht mir eher um die Pinbelegung des Übertragers. Und die Seite. Bei einem 1:1 Übertrager wundert mich die unterschiedlichen DC Werte der beiden Seiten.

    1.Never hook up a speaker when the amplifier is on and being driven by a signal.

  • Ok - Linke Seite Eingang XLR aber da das Signal symmetrisch ist müsste doch Masse dann auf 2 liegen oder ? Und auf der rechten Seite kommt dann der unsymmetrische 6heiss 8kalt oder?

    1.Never hook up a speaker when the amplifier is on and being driven by a signal.

  • Hi Timo,


    der Masseanschluss kann, muss aber nicht. Bei einer DI-Box z.B. ist er nicht üblich. Eher dann eine direkte Masseverbindung von der Eingangsmasse (vom unsymetrischen Signal).


    Tomy

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