Dreiphaseneingang

  • Hallo,


    sagt mal, welche Verstärker haben denn eigentlich eine dreiphasige Netzversorgung?
    Ich meine, sowohl bei Netzteilen mit konventionellem Trafo als auch bei SNT wäre das ja eine sehr angenehme und auch sichere Sache (N-Abriß zerstört nichts).



    MfG
    DirkB

  • Gabs auch mal von Crown (MA10000). Hauptproblem ist die schlechte Verfügbarkeit von Drehstrom in nicht-industriellen Gebäuden ausserhalb von Mitteleuropa. Wir sind da sehr verwöhnt; bei den Amis gibts noch viel "zwei"-phasiges (115-0-115) und wilde unsymmetrische Dreieck-Konstrukte mit einem geerdeten Aussenleiter. Im UK, Spanien oder Italien hat es auf der Bühne nicht selten keine einzige Steckdose mit rotem Deckel, aber dafür diverse blaue CEE.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Gut, danke für diese Information. Verstärker nur für den deutschen Markt zu bauen wäre ja auch nicht zweckmäßig, das wird kein Hersteller großer Serien wollen.
    Wobei eben der Drehstromeingang schon seinen Reiz hätte.
    Dreieck mit geerdetem Außenleiter ist auch nett, hatten wir hier auf dem Dorf auch bis ende der 80er Jahre: zwischen den beiden Löchern der Steckdose 220V, linkes Loch-Schutzkontakt 220V, rechtes Loch -Schutzkontakt 220V :shock:



    MfG
    DirkB

  • Sinnvoll wäre das in der Schweiz; da haben sogar Bohnermaschinen, Küchengeräte und Restaurant-Kaffeemaschinen dreiphasige Anschlüsse weil es einfach überall die mit mindestens 3x10A abgesicherte "Putzsteckdose" T15 gibt. Darf gern europaweit eingeführt werden... "8kw gibts immer" ist schon eine ganz andere Ansage als "die Schukodose da drüben muss reichen". Ausserdem ist es durchaus lässig in einem Nobelhotel seine Motorensteuerung einfach unter der Bar einzustöpseln obwohl der Hausmeister mit dem Schlüssel für den Elektroraum erst in 2 Stunden kommt 8)

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • "T15 - der SchuKo-Stecker für Drehstrom" könnte man sagen. Das Problem, das ich damit sehe ist die Beschränkung auf 10A pro Phase. Das ist zwar für Drehstromgeräte eine Menge, wenn mans aber auf drei Wechselstromphasen aufteilen muss, kanns schnell knapp werden, wo doch die modernen Amps eher auf 16A begrenzt sind. Da muss man dann evtl. wieder per Limiter im Controller nachhelfen, dass alles reibungslos verläuft. Sonst eine lustige Idee!

  • Es gibt ja auch noch den standardmässig mit 16A abgesicherten T25 der immer mehr verbaut wird. Blöd ist nur dass der steckkompatibel mit dem dafür eigentlich nicht ausgelegten T15-Stecker ist. Da hat schon die eine oder andere Hotelsteckdose dran glauben müssen weil wer den falschen Adapter auf CEE16 genommen hat und die dünnen Stifte für L2 und L3 ein wenig sehr warm wurden...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Zitat von "Jens Droessler"

    "T15 - der SchuKo-Stecker für Drehstrom" könnte man sagen.


    Gibts eh auch in DE und A; nennt sich Perilex; blöderweise hat man damals versäumt den so zu konstruieren dass er kompatibel mit Schuko- und Eurosteckern ist.
    An den Steckdosen scheiterts eh nicht, viel eher an der Infrastruktur. In der CH hat jedes Wohnhaus einen Sicherungskasten der in DE für einen kleineren Betrieb reichen würde. Und da ist auch entsprechend mehr (teures) Kupfer in den Wänden; In DE wurden dagegen noch bis in die späten Achtziger komplette Wohnsiedlungen mit Einphasen-Installationen neu gebaut.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • ..... auch wenn`s OT iss ........


    Die Perilex gibt es noch und führt (leider) ein altertümliches Schattendasein.


    Für den mobilen Betrieb auch eher ungeiggnet, da die Teile fast immer aus
    Duroplast sind und nicht bruchfest.


    Ich hab aber immer einen selbstgefertigten Adapter dabei.... Perilex-Stecker
    auf rote 16er Kupplung....... denn ...... in alten Sälen oder DGH etc. findet
    sich sehr oft in der Küche so eine Dose, zB. für die Spülmaschine.


    Wenn die (meist) gut installiert ist (D-Absicherung/Neozed), hat man einen recht
    sicheren und stabilen Anschluss.


    Gruss


    Reinhard

    Grüsse@all vom alten Mann

  • Perilex ist nicht mehr wirklich modern, aber man kann nach wie vor noch alle Komponenten kaufen. Den vorbezeichneten Adapter habe ich auch, und wenn ich meine, eine Leitung könne zu wenig sein, dann nehme ich gerade bei Jobs, wo viele andere Menschen Strom abzweigen, mit Vorliebe eine eventuell vorhandene Perilexdose. An den CEE16 wurschtelt sich heutzutage jeder Hobbypommeskocher dran, da weiß man bei manchem Halligallifest gar nicht, wer noch so alles an dem Zweig mit dranhängt. So eine Perilex hat man in der Regel ganz für sich alleine.


    Unter solchen Umständen prüfe ich allerdings vor dem Anstecken an die Verteilung allpolig, was Sache ist. Da wird jedes Potential gecheckt!


    Ich war diesen Sommer verwirrt, als ich in Frankreich auf eine Variante der dortig üblichen Steckverbindung traf (die Dosen bei denen haben keine Erdungsklammern, sondern einen herausstehenden Erdkontakt, der gleichzeitig verpolungssicher macht): dort gibt es eine Art aufgeblasenen "Schuko"-Stecker für 32A (2P + E), der wohl gerne an Trocknern etc. hergenommen wird. Etwas vergleichbares kenne ich aus Deutschland gar nicht:



    Bei den vielen Parties auf irgendwelchen Höfen, (ehemaligen) Industrieanlagen etc. hier bei uns auf dem niederrheinischen Lande habe ich auch schon überlegt, mal einen Adapter für die alten Kragenstecker zu bauen. Nachteil ist, dass es da leider eine Vielzahl von Varianten gibt und sehr häufig kein Neutralleiter dabei ist, da die Hofkreissäge und das Schweißgerät auch prima ohne liefen.

  • Die Steckdose sieht irgendwie erschrocken aus...


    Meine alten Freunde aus Brasilien haben gerade die X-Serie mit Drehstromnetzteil angekündigt. Leider gibts den Text bisher nur auf portugiesisch bei Facebook. Ob die für Europa geeignet sind und ob sie dann auch kommen, ist eine andere Frage.

  • Zitat von "link"

    hab mir den text aus brasilien schon etwas übersetzt , die dinger scheinen mit 3 phasen mit einer one null usw auch zu laufen ;)


    Na, wenn drei Außenleiter da sind, wozu sollte man den Neutralleiter noch benötigen?


    MfG
    DirkB

  • Es ist doch für Schaltnetzteile absolut kein Problem das es auch mit einer Phase läuft. Als Null kann auch z.Bsp der Leiter L2 dienen. Ob nun 400V oder 230V dazwischen sind lässt sich erkennen. Das Netzteil begrenzt dann den Strom bzw. die Leistung der Endstufe.


    Lässt sich alles irgendwie lösen.

  • Was anderes sind dann die Steckverbinder und Kabel bei der Art hoher Spannung und Strömen. Auch die Isolation der Lautsprecherspulen. Im Fehlerfall fließen dann eben mal 32A was erhöhte Brandgefahr bedeutet. Wenn dann noch 50m 2,5qmm zwischen sind ist das ganze er unlustig.

  • Wieso? Der Netzeingang hat doch mit dem Ausgang nichts zu tun. Die Isolation Primär zu Sekundär muß in Ordnung sein, das gilt aber sowohl bei einem Dreiphasentrafo wie auch bei einem SNT.


    Im Prinzip kann man einen Verstärker aber auch ohne galvanische Trennung zwischen Netz und Leistungsteil bauen. Dann müssen die Lautsprecher aber wirklich ordentlich isoliert eingebaut sein.



    MfG
    DirkB