unpräzisere basswidergabe durch cardioid-anordungen?

  • @ Tom


    Wenn Du das gelesen, verstanden, Dir alles gemerkt hast und es komplett in die Praxis umsetzen kannst, ist es ein ordentliches Systemtechnikergehalt wert. Dann sind 80,- € ein Klacks.
    Wer es hat, verkauft es nicht, weil es sich auch lohnt, Sachen wiederholt nachzuschlagen. :wink:

  • guma:


    "Wer es hat, verkauft es nicht, weil es sich auch lohnt, Sachen wiederholt nachzuschlagen."


    -> Stimmt nicht - ich verhandle gerade mit einem anderen Forumsmitglied wegen Preis / Zustand / VK usw..


    "Wenn Du das gelesen, verstanden, Dir alles gemerkt hast und es komplett in die Praxis umsetzen kannst, ist es ein ordentliches Systemtechnikergehalt wert. Dann sind 80,- € ein Klacks."


    80 ist eben kein Klacks, wenn man sich nur theoretisch (als Hobby) damit beschäftigt und anders seine Brötchen verdient. Theorie verstehe ich im allgemeinen gut (sonst wär ich wohl kein Akademiker geworden) aber ich denke, für nen Systemtechniker gehört auch noch dazu, immer auf dem Laufenden zu sein, was bei welchem Hersteller grade für welche Art von Veranstaltung taugt und wo man das Zeug am besten Kaufen / Zumieten usw. kann bzw. entsprechende Kontakte zu haben.

  • Zitat von "LechnerTom"

    guma:


    "Wer es hat, verkauft es nicht, weil es sich auch lohnt, Sachen wiederholt nachzuschlagen."


    -> Stimmt nicht - ich verhandle gerade mit einem anderen Forumsmitglied wegen Preis / Zustand / VK usw..


    dann stimmt wohl nur die erste Hälfte nicht, aber es muß auch Leute geben, die Bücher aus Gründen wieder verkaufen, die ich mir nicht so gern vorstelle. :roll:


    Zitat

    80 ist eben kein Klacks, wenn man sich nur theoretisch (als Hobby) damit beschäftigt und anders seine Brötchen verdient. Theorie verstehe ich im allgemeinen gut (sonst wär ich wohl kein Akademiker geworden) aber ich denke, für nen Systemtechniker gehört auch noch dazu, immer auf dem Laufenden zu sein, was bei welchem Hersteller grade für welche Art von Veranstaltung taugt und wo man das Zeug am besten Kaufen / Zumieten usw. kann bzw. entsprechende Kontakte zu haben.


    Wenn Du als Akademiker keine 80€ für ein Hobby ausgeben kannst, hast Du möglicherweise entweder etwas falsch gemacht oder Du bist mit dem 'Akademiker werden' vielleicht noch nicht ganz fertig ? :wink: Du hast ausserdem überlesen, dass ich "komplett praktisch umsetzen" schrieb. Das trifft für einen Systech sicher zu oder ?


    Davon agesehen bleibt es natürlich jedem belassen, ob ihm sein Interesse 80 € wert ist, respektive ob das Interesse ausreicht, um 80€ in ein Buch zu investieren, der Inhalt ist es allemal wert.

  • Zitat von "guma"


    Keine gute Erklärung, denn in der Position führt, wenn Du mit den Delays alles richtig gemacht hast, die Laufzeit- und Pegeldifferenz im Sollfrequenzbereich zu einer Teilauslöschung, nicht jedoch zu Impulsverzerrung im Direktschall.


    Ein Impuls entsteht in jedem einzelnen Sub und hat im langen Array unterschiedliche Laufzeiten bis zum Ohr. Die Subs koppeln sich, aber mit Abtsandvergrösserung haben diese ab den gewissen Abstand (was auch Frequenzabhängig ist) kein Einfluss gegeneinander. Meine Beobachtungen erklärt auch das Abschalten nach und nach von weit entfernten Subs (insgesamt hab ich mit 16 doppel18" rumprobiert/experemintiert). Natürlich haben so lange Arrays kein Sinn, da bin ich 100%ig Einverstanden.


    Aber ich sehe, es geht hier vielmehr in Richtung Cardio-Aufbau.
    Als Cardio an sich hab ich noch keine klangliche Nachteile gehört (zugegeben mein grösster Aufbau war mit 3 doppel18"er Subs mit einem gedrehten pro Seite realisiert). Cardioaufbau im Zahnlücke sieht zumindest als Simu nicht ok aus.


    Zum Nachdenken kann ich hier folgendes geben... Man sprach bis jetzt nur um eine Ausrichtung in 2D. Betrachten man das 3-Dimensional, wird man sich fragen ob die "Energieteilchen" gezwungene/gekoppelte oder nicht, auch gleich verhalten.

  • Ein paar Sachen dazu:


    CSA funktioniert nur in einem gewissen Frequenzbereich gut. Der muss eben geschickt gewählt sein und kann durch passende Wahl der Features des Digitalcontrollers verbreitert werden.


    CSA "versaut" das Impulsverhalten. Der Schall, der hinten zur Auslöschung abgestrahlt wird, dringt trotzdem nach vorne. Bei schlecht gemachten CSAs löscht sich dann vorne einfach noch irgendwas aus, worunter das Impulsverhalten leidet, bei gut gemachten erreicht der rückwärtige Schall die Front um genau eine Periode verzögert, addiert sich also auf. Allerdings eben um eine Periode verzögert. Die Attackphase einer Bassdrum ist demnach eben nicht mehr nur die erste Periode, sonder die erste Periode wird auf der zweiten Periode etwas weiter nochmals aufaddiert (durch die Verzögerung vom rückwärtigen Schall). Es ist ganz klar, dass das nicht mehr impulskorrekt sein kann.
    Nichtsdestowenigertrotz kann das Ergebnis in Sachen Impulswiedergabe besser sein als das, was man ohne CSA bekommt, wenn die Akustik nicht mitspielt. Reflexionen von der Wand 5m hinter den Subs können z.B. viel schlimmer sein als das, was CSA bewirkt, und genau die werden von CSA vermindert.

  • diese argumentation erscheint mir logisch, das kann ich gut nachvollziehen.
    für openair finde ich die anforderung nach nierenförmig abstahlenden bässen als eher gering an, es sei denn man möchte gezielt nachbarschaftsbereiche mit weniger basslärm "beglücken".


    vor allem in hallen mit schlechter akustik kann CSA aber durchaus sehr hilfreich sein.


    auch hier also gilt wie immer: jede technik hat ihren speziellen einsatzbereich, in dem sie besonders gut punkten kann.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat

    für openair finde ich die anforderung nach nierenförmig abstahlenden bässen als eher gering an, es sei denn man möchte gezielt nachbarschaftsbereiche mit weniger basslärm "beglücken".

    Wobei die Erfahrung zeigt, dass gerade solches heute auch schon mal gezielt nachgefragt wird. Der eine oder andere nicht völlig auf den Kopf gefallene Ordnungsamtsleiter möchte a) dass sein Stadtfest auch weiterhin stattfindet, hat b) erkannt, dass die Anwohner sich nicht durch Musik gestört fühlen, sondern durch rhythmisches BummBumm, und hat c) schon mal gehört, dass man "da heutzutage was machen kann". Und es kommt so tatsächlich die konkrete Anfrage ob es möglich ist, dass es "da hinten am Seniorenstift nicht so wummert".
    Kriegen wir hin, Chef. 4m Laufsteg vor die Bühne, EFA drunter - passt.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Naja ich habe er das Gefühl es ist ein Hype. Ob es Sinn macht oder richtig konfiguriert ist interessiert nicht. Zumal was Single schon komisch klingt wird im Array nicht besser. Mit Hörnern kommt man schon ein ganzen Stück weiter. Große Hersteller ersparen sich aber die Peinlichkeit das sie nicht in der Lage sind solche gut zu bauen.

  • es ist nur deswegen ein "hype", weil man heute einfach allgemein weiss wie sowas funktioniert. mittlerweile sollte jeder systemtechniker wissen wie man sowas umsetzen kann.
    ob es immer sinnvoll ist, tja, darüber kann man sicherlich streiten ;)


    ich habe hier ein paar bilder einer eigenen messung.
    hier habe ich mal selbst ein kleines CSA stack mit meinen boxen gemacht, um mal zu testen wie das so funktioniert. das klappte übrigens sehr zufriedenstellend, so dass ich das gleich beim nächsten gig mal eingesetzt habe (halliger raum). und das ergebnis war dann auch gut.



    - blau sind nur die hauptbässe (2x15") ohne die dritte 15" box
    - grün ist das CSA-signal (also alle drei bässe)


    1.bild:
    impulsantwort

    die IR sieht ja wirklich fast identisch aus, mit etwas mehr pegel für das CSA-stack, welches sich durch das dazuschalten der dritten box begründen lässt. aber das einschwingverhalten ist nahezu identisch.


    2.bild:
    TimeSignal

    gezeigt wird das timesignal, was das mikro aufgenommen hat. dieses kommt beim CSA-stack ein klein wenig später, ich bin mir jetzt aber nicht wirklich sicher wie man das interpretieren kann.
    die position das messmikros war in beiden fällen natürlich identisch.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    ... es könnte also durchaus auch an den konstruktionen der bässe selbst liegen und hätte dann gar nichts mit carioid-modus oder arrayanordnungen zu tun? stichwort: "bandpass"?

    Solche Konstruktionen sind natürlich im Zeitbereich nicht unproblematisch. Interessant wäre eine Darstellung des Zerfallsspektrums (Bereich etwa 50 ... 200 Hz) einmal "ohne" cardioide Aufstellung und einmal "mit". Die frequenzselektive Interpretion einer Impulsantwort auf rein visuellem Wege erscheint mir etwas spekulativ. ;)

  • Hallo Wolfgang,


    zu deiner "offenen" Laufzeitverzögerung im Zeitsignal. Wie hast du dein CSA aufgebaut, wird das Signal des hinteren 15er verzögert (und invertiert), oder wird das Signal der vorderen Chassis verzögert (und nicht invertiert). Oder anders, ist in beiden Fällen die Laufzeit auf den vorderen Boxen zum elektrischen Eingangsignal (vor dem Controller) identisch?


    Programm das Zerfallsspektren kann und nix kostet (solang man nicht speichern können will): ARTA. An sich recht einfach zu bedienen, sodaß es keinen ausgesprochenen Einarbeitungsaufwand mit sich bringt.


    Grüße
    Mattias

  • Hi Wora,


    deine zweite Grafik kann ich jetzt erstmal nicht so recht einordnen. Wenn ich die Skalenbeschriftung richtig lese, dann ist das eine Frequenz die deutlich über der liegt, die ich für einen Subwoofer erwarten würde.


    Meiner Erfahrung nach bringt das CSA gerade in halligen Räumen eher mehr 'Definition'. Auch liegen die von dir angesprochenen Phänomene oft gar nicht so sehr im Subbereich sondern eher an einem Zeitversatz Subs / Rest.


    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Zitat von "TomyN"

    Meiner Erfahrung nach bringt das CSA gerade in halligen Räumen eher mehr 'Definition'.


    Ist ja auch logisch. Was nicht reflektiert wird, stört auch nicht.


    CSA ist ein Werkzeug. Als solches passt es nicht zu jeder Aufgabe. Hallige Räume, undefinierte Wiedergabe durch Reflexionen an der Wand hinter den Subs, ganz klar, da bringt CSA trotz den systeminherenten Nachteilen eine Verbesserung. Hat man aber ohne CSA schon eine sehr gute Wiedergabe, kann es mit CSA nicht besser werden, eher schlechter. Durch den Vorgang bewegt sich der Sound schon ein wenig in Richtung Bandpass. Je nach Signal kann das unauffällig sein (genau wie der Einsatz von Bandpässen je nach Signal unauffällig ist), muss es aber nicht. Das heißt, man muss abwägen...


  • der aufbau war folgender:
    unten ein 15"er, der nach hinten strahlte (also um 180Grad gedreht)
    darauf dann zwei 15"er nach vorne strahlend.
    (es kann auch sein, dass ich den gedrehten bass zwischen den nach vorne strahelnden hatte, hab ich leider nicht dokumentiert. aber ich gehe davon aus, dass ich ihn unten hatte.)
    der gedrehte bass wurde phasengedreht und in der laufzeit verzögert.


    Arta werde ich mir mal anschauen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang