Erfahrung AUDAC 100V Mehrkanal-Endstufe im Livebetrieb?

  • Bei einigen sehr wenigen Live-Veranstaltungen im Jahr müssen wir längere Strecken dezentral beschallen, wozu wir 100V-Technik verwenden. Hierbei handelt es sich zB um die Übertragung von Sprach-& Livemusikprogramm in mehrere kleine Zelte (ca 10x5m) , bzw Wegebeschallung bei Prozessionen... Also durchhaus mit höheren Dauerpegeln für ca 3 Stunden.
    Zum Einsatz kommen hauptsächlich Bose 402-100V oder ältere Dynacord DT96. Die verwendeten Dynacord DEM28x Endstufen geben leider langsam den Geist auf. Ersatz wird dringend benötigt.
    Pro Endstufenkanal sollen zwischen 2-4 Systeme zu je 120W angeschlossen werden.
    Bei meiner Recherche bin ich auf AUDAC Mehrkanalendstufen gestossen. Die CAP448 bietet beispielweise 4x480W zu einem vernünftigen Preis, zB bei AdamHall. Außerdem hat sie je 4 symmetrische XLR Eingänge/ Link-Ausgänge, genau was ich für wechselnde Live-Einsätze benötige.
    Etwas stutzig macht mich aber, daß auch ein großes Elektronik-Handelshaus (C****d) neben McCrypt auch Audac-Produkte verkauft...
    Mit 8,5kg und 4x480W kommt mir der CAP trotz Class-D zudem noch etwas leicht vor?


    Daher meine Frage: hat jemand Erfahrung mit der Zuverlässigkeit von AUDAC 100V Endstufen im Live-Betrieb vor allem bei Anwendungen die über die sporadische Durchsagefunktion hinausgehen?

  • Hallo!


    Zu AUDAC kann ich leider nichts sagen, aber schau Dir doch mal die Dynacord DSA 8405 oder 8410 an.


    Gruß, Stefan

    Beste Grüße aus dem Weserbergland,

    Stefan Waltemathe

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    "Hier geht nix mehr, ich muß weg..."

  • Kann auch die Dynacord DSA empfehlen. Zumal sie auch im eventuellen Mischbetrieb 2x 4 Ohm/2x 100V gut einzusetzen sind.
    Einfach mal das Manual anschauen.

  • Die Leichtigkeit der Endstufen ist durch das Weglassen von Ausgangsübertragern möglich. Die Ausgangsimpedanz beträgt bei etwa 500 W etwa 20 Ohm. Der Betrieb von 100 V-Technik mit oder ohne Ausgangsübertrager, die galvanische Trennung ermöglichen, ist in der Elektroakustik umstritten. Meist wird Erdfreiheit und galvanische Isolation gefordert. Für die erwähnte Anwendung gibt es aber sicher keine erhöhten Sicherheitsanforderungen. Möglich wäre auch der Einsatz von niederohmigen Verstärkern und die Nachschaltung von guten Ringkern-Ausgangsübertragern 4 Ohm auf 100 V.

  • Zu der angefragten Endstufe kann ich leider ebenfalls nichts beitragen, jedoch zu den AUDAC-Endstufen mit Ringkerntrafo (CPA-Serie). Habe zwei Stück vor Jahren in einer Kirche installiert, sie laufen und laufen und laufen.
    Und nicht nur Sonntags, häufiger wird die Anlage auch als Gesangsanlage benutzt, oder um leise Insrtumente abzunehmen.
    Einzig was mich stören würde sind die deutlich hörbaren Lüfter, keine Ahnung, ob diese bei dem angefragten Modell gleichartig sind.


    Viele Grüße
    Lok1414

  • mmhh, Audac scheint wohl doch noch nicht so verbreitet zu sein...


    Dynacord war zunächst auch mein Favorit, vor allem weil wir schon immer schon deren 100V-Enstufen verwendet hatten und sie immer höchst zuverlässig funktioniert hatten. Allerdings ist die neue DSA Serie doch sehr stark auf Festinstallation optimiert - alles über Phoenix-Contact Klemmen und vor allem KEINE Link-Ausgänge um mal eben schnell die 4 Kanäle zu koppeln. Man bräuchte also immer noch ein Patch-Panel und eine separate Mischmatrix/Splitter/4-Mixerausgänge ... und dann ist der Preis für unsere zwei Einsätze im Jahr doch nicht sooo günstig. 100V-Technik verwenden wir halt auch nicht mehr so viel.
    Von APART hab ich auch nur gutes gehört, aber da gibt's maximal 4x240W.
    Was mir bei AUDAC gefällt ist die Leistungsdichte und Eignung für Mobilität mit den 4 symmetrischen XLR-EIN/Link-ausgängen. aber ZUVERLÄSSIG muss sie halt sein...


    Wie sind sonst Eure Erfahrungen mit 100V-Endstufen ohne Ringkerntrafo?? (Unsere alten DEM28x wiegen halt mal um die 30kg..).

  • wenn ihr ohnehin nicht viele 100V-einsätze habt, würde ich mir stark überlegen, mit normalen amps zu arbeiten und für den speziellen zweck hinten dran 100V übertrager zu bauen.
    ich habe das schon in sehr vielen installationen gemacht.
    vorteil ist, dass man diese amps dann auch für andere zwecke nutzen kann, ausserdem ist man nicht so festgelegt auf spezielle modelle.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Das mit den separaten Übertragern hatte ich so noch nicht auf dem Schirm. Allerdings haben wir sonst auch nur System-Endstufen (die man natürlich auch "neutral" betreiben kann) und so 'ne d&B D12 hat meines Wissen 2x750W bei 8Ohm. Gibt es überhaupt Übertrager (am besten 19") für so eine hohe Leistung?

  • Warum unbedingt Übertrager hinter normale Endstufen? Einfach eine "kleine" 2x 500-700W-am-4-Ohm-Endstufe brücken und fertig ist der 100V-Verstärker! Der hat dann auch genug Eier, um 10-20 100V-Lautsprecher anzutreiben. O.K. - galvanische Trennung ist da nicht, aber im mobilen Betrieb hier auch nicht erforderlich.
    Ich habe das schon mehrfach so gemacht und das geht super! Für 1 VA/Jahr muss man sich keinen ELA-Verstärker ins Lager stellen!

    Grüße vom Ostseestrand


    André Ludewig


    mv-entertainment . de

  • Unbedingt empfehlenswerte Ware für 100 Volt-Gerödel! Wir kriegen's zwar nicht direkt in die Schweiz :D - aber wir haben einen entsprechenden Zwischenhändler im Allgäu, der uns gute EK's anbietet. Uebrigens und nebenbei: Auch der Schleifen-Amp von Axxent ist ein wunderbares Gerät!


    Zitat von "josefbecker"

    Moin!
    XF-800TC von mir - axxent. Daten unter http://www.axxent.de. Sind 4 Ohm auf 70/100V. Gibt es auch als 19" 2HE Einschub mit 2 St.
    Gruß,
    Josef Becker

  • Hab jetzt doch mal die AUDAC bestellt. Das Gewicht super geringe Gewicht reizt mich. Kein Vergleich zu den 4 x 30kg wie bisher....
    Der erste Einsatz kommt demnächst. Werde dann berichten.