Nicht-Systemamps - Macht das Sinn?

  • Mit den IO`s hatte Clair auch mal ein sozusagen Hauseigenes Produkt, jedenfalls eines das extra konzipiert wurde
    für die Systeme in zusammen Arbeit.
    Heute werden alle Systeme mit Lab Gruppen getrieben und die neuen Bässe sind aktive mit Amp Modulen ausgelegt
    und werden über Lake Driver kontroliert.
    Signal wird mitlerweilen meistens über Dante zugeführt, backup Analog.


    grüsse

    PHILIPPE SCHNEEBERGER

    AUDIO ENGINEER

    AUDIO RENT CLAIR AG

  • Zitat von "Stage Left"

    ...
    Signal wird mitlerweilen meistens über Dante zugeführt, backup Analog.

    kleine off-topic frage:
    wieso soll man digitale signale zusätzlich mit analogen absichern?
    dann kann man doch gleich einfach nur die sehr betriebssicheren analogen leitungen nehmen und spart sich die doppelte verkabelungsarbeit?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Naja, wenn man zusätzliche Wandlungen vermeiden kann, warum nicht? Viele Systeme bieten ja von Haus aus die Möglichkeit den Analogeingang als Fallback-Lösung zu benutzen.


    Das haben wir bei wichtigen Veranstaltungen auch schon so gemacht, AES vom Stagerack und zusätzlich eine analoge "Liveline" direkt vom FoH - da darf dann im Zweifel auch das Routing gerne weniger komplex ausfallen, was den Verkabelungs- und Ausspielaufwand einigermassen gering hält.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Zitat von "kob1"

    Ganz genau das hab ich mich auch schon gefragt! Die "Fremdamps" mit DSP kommen meist mit Datenbanken für Schachteln diverser Hersteller, rufen aber ähnliche Preise wie die Systemamps auf. Wer kauft sowas anstatt einer D80 oder LA8 um dann K2 oder J zu betreiben?

    Es gab auch eine Zeit vor D80 und LA8. Da gab es aber schon viele Jahre J und K2.

    Ich denke, also bin ich hier falsch.

  • es gab nicht mal Q ohne D12...
    P1200A bzw P1200L hörten mit der C-Serie auf.


    Meine Meinung zu dem Thema:
    Insbesondere wenn man ab und zu zumieten will oder muss(zur Erweiterung vorhandener Systeme), sind konsequente Systemamps ein Segen. Egal ob bei d&b, L-A, Nexo, JBL(Crown) oder was weiss ich. Meyer geht ja einen Schritt weiter und vermeidet Experimente zu 100% ;-).

  • Zitat von "wora"

    kleine off-topic frage:
    wieso soll man digitale signale zusätzlich mit analogen absichern?
    dann kann man doch gleich einfach nur die sehr betriebssicheren analogen leitungen nehmen und spart sich die doppelte verkabelungsarbeit?


    wora


    Signalverteilung in einem Netzwerk z.B. bei grossen Corperate Events sind über Dante recht praktisch zu lösen, sprich Presse Plätze, Berater Kabinen etc.


    Im Falle einer Havarie kann mit der Productions Konsole oder einem beliebingen anderen Pult auch Analog reduziert weiter gemacht werden


    Bei Digital Signal Verlust fallen LAB gruppen auf die Prio 4 (Analog) Redundanz.


    Liebe Grüsse

    PHILIPPE SCHNEEBERGER

    AUDIO ENGINEER

    AUDIO RENT CLAIR AG


  • ok, die aussage muss man dann natürlich in das umfeld der passenden veranstaltungsgröße setzen.
    wenn ich viele signale an viele verschiedene stellen leiten muss wie z.b. bei großveranstaltungen, dann bietet sich eine digitale lösung natürlich an. das analoge backup betrifft dann aber sicherlich nur wenige bereiche, sonst wird die sache schnell kompliziert.
    bei über 90% aller veranstaltungen benötigt man sowas allerdings nicht wirklich, dort funktioniert auch eine analoge verkabelung ohne probleme. das ist jedenfalls meine erfahrung dazu :wink:

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • wora


    Signalverteilung in einem Netzwerk z.B. bei grossen Corperate Events sind über Dante recht praktisch zu lösen, sprich Presse Plätze, Berater Kabinen etc.


    Im Falle einer Havarie kann mit der Productions Konsole oder einem beliebingen anderen Pult auch Analog reduziert weiter gemacht werden


    Bei Digital Signal Verlust fallen LAB gruppen auf die Prio 4 (Analog) Redundanz.
    ...[/quote]
    ok, die aussage muss man dann natürlich in das umfeld der passenden veranstaltungsgröße setzen.
    wenn ich viele signale an viele verschiedene stellen leiten muss wie z.b. bei großveranstaltungen, dann bietet sich eine digitale lösung natürlich an. das analoge backup betrifft dann aber sicherlich nur wenige bereiche, sonst wird die sache schnell kompliziert.
    bei über 90% aller veranstaltungen benötigt man sowas allerdings nicht wirklich, dort funktioniert auch eine analoge verkabelung ohne probleme. das ist jedenfalls meine erfahrung dazu :wink:[/quote]


    Da gebe ich dir natürlich recht, bei Grossveranstaltungen ist ein Notfallplan auch verkauft und muss gesichert sein um die Veranstaltung reduziert weiter führen zu können bis der Fehler behoben ist.
    Bei uns sieht das so aus das ich vom Monitor Platz aus dem FoH Kollegen ein Analog mix sende den er dann benutzt.

    PHILIPPE SCHNEEBERGER

    AUDIO ENGINEER

    AUDIO RENT CLAIR AG

  • Zitat von "Stage Left"

    ...
    Da gebe ich dir natürlich recht, bei Grossveranstaltungen ist ein Notfallplan auch verkauft und muss gesichert sein um die Veranstaltung reduziert weiter führen zu können bis der Fehler behoben ist.
    Bei uns sieht das so aus das ich vom Monitor Platz aus dem FoH Kollegen ein Analog mix sende den er dann benutzt.


    nur damit ich das nicht falsch verstehe: wenn die FOH konsole aus irgendwelchen gründen den geist aufgeben sollte, dann macht der monitormann den frontsound mit?
    ja, warum nicht. das wäre immer noch besser als die veranstaltung abzusagen. und bei großen gigs spielt die monitorlautstärke eh eine immer kleinere rolle, so dass für den frontsound auch ein kopfhörermix funktionieren kann.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • OH, prima. Kopfhörermix... und ein Pult brauchts dann auch nicht. Es reicht ja das Mixrack mit iPad. FoH Tower kann dann auch wegfallen. Mehr Platz für nochmals 200 PAX.


    Zum Thema Systemamps.
    Ich würde das eher so sehen: Systemamp muss nicht, Amp mit integriertem DSP welcher per Passwort geschützt wird, am besten mit Betriebsstundenzähler, in jedem Fall.
    Dabei sollten Funktionen wie X-Over, Limiter (RMS/Peak), vollparametrischer EQ mit 6-8 Bändern, entsprechend langes Delay und evtl. ein GRQ pro Kanal (nice to have) drin sein. Wenn das alles im Amp steckt, dann kann der DryHire Laia auch nicht dran rumdrehen und für den Tonprofi stehen alle Möglichkeiten offen.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Zitat von "yamaha4711"

    OH, prima. Kopfhörermix... und ein Pult brauchts dann auch nicht. Es reicht ja das Mixrack mit iPad. FoH Tower kann dann auch wegfallen. Mehr Platz für nochmals 200 PAX.


    ...

    ok, wir eröffnen einen kleinen "nebenschauplatz" ;)


    ich musste in meinem bisherigen mischerdasein schon des öfteren den FOH mix mit kopfhörer bestreiten.
    zum letzten male geschah das im letzten sommer, als das mischpult in Iserlohn bekloppter weise neben der bühne stand und man mir allen ernstes ein iPad als mischpultersatz anbot! (ich hatte davon berichtet).
    in sehr vielen fällen (so auch dort) habe ich es dann mit dem kopfhörermix immerhin geschafft, dass das publikum alles hörte und keine klagen kamen. es geht im notfall also schon irgendwie, und zwar je größer die bühne, desto einfacher.


    eine ausnahme hatte ich hier auch schon vor über 10 jahren beschrieben. damals musste ich einen kopfhörermix über eine d&b C7 anlage machen. und damals gelang es mir nicht, die wahren lautstärkepegel der e-gitarren nach vorne heraus im kopfhörer abzuschätzen. die anlage machte irgendwas, was mein kopfhörer nicht machte. entweder hatte ich die gitaren im mix viel zu laut oder zu leise. über andere anlagen war das aber kein problem, so dass ich den kopfhörer als problemquelle ausschliessen konnte. es muss also nicht mit jedem lautsprecher funktionieren!


    aber ehrlich gesagt möchte auch ich in der regel keinen kopfhörermix machen, denn irgendwann geht mangels übung möglicherweise das gefühl verloren, wie es vorne raus klingen könnte.
    und vor allem der nachwuchs muss ja erstmal lernen, mit der beschallungsanlage umzugehen. es wäre sicher kontraproduktiv, von den jungen sofort einen kopfhörermix abzuverlangen.
    aber "zur not" geht das eben schon, vor allem bei großen bühnen.


    ich hoffe ich konnte meinen standpunkt ausreichend darlegen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"


    nur damit ich das nicht falsch verstehe: wenn die FOH konsole aus irgendwelchen gründen den geist aufgeben sollte, dann macht der monitormann den frontsound mit?
    ja, warum nicht. das wäre immer noch besser als die veranstaltung abzusagen. und bei großen gigs spielt die monitorlautstärke eh eine immer kleinere rolle, so dass für den frontsound auch ein kopfhörermix funktionieren kann.


    Ja wir sprechen hier von grossen Corperate Events, nicht von Rock n Roll ich fahre hinter der Bühne genau gleich wie FoH den Mix mit, kommen gerne mal über 40 Channels
    und 12-14 Monitor Sends zusammen.
    Im gegensatz zu Musik sind die Sends sehr statisch und es geht um Sprachverständlichkeit und das Q&A in den Hallen funktioniert....sprich ich fahre das ganze genau wie FoH...
    nur das ich kein Dugan Plug in Habe und wie früher die Finger an den Fader und schnell sein muss ;)

    PHILIPPE SCHNEEBERGER

    AUDIO ENGINEER

    AUDIO RENT CLAIR AG

  • Wir stellen dieses Jahr unsere Controller für die Coda Lautsprecher auch auf Systemcontroller um.


    Letzt endlich sind wir nun über 15 Jahre ohne Sytemcontroller ausgekommen. Jedoch arbeiten die neuen Coda Controller Frequenzselectiv, da arbeitet also kein einfacher Limiter mehr sondern der Prozessor überwacht jede Frequenz und regelt dann selectiv.


    Wer also seine Anlagen sehr oft am Limit fährt, hat mit einem Systemcontroller ggf. die Sache mittlerweile wesentlich besser im Griff, klanglich wie auch Sicherheitstechnisch.


    Ansonsten ist in meinen Augen ein Systemcontroller gerade dann Sinnvoll wenn der Hersteller genau damit entweder schlecht oder absichtlich schlecht klingende Boxen gerade zieht.


    Soll jetzt keine Werbung sein, die Coda Klamotten liefern damals auch an einer anlalogen Weiche die nur getrennt hat, während andere Firmen zum Beispiel den Systemcontroller als zwingend erforderlich dabei packen um den Frequenzgang gerade zu biegen.


    Auch Senseleitungen bei Systemen von Coda oder Nexo machen den Controller erforderlich....


    Alles in allem ist ein Systemcontroller für mich sinnvoll wenn auf größeren Veranstaltungen viele Racks zusammen kommen bzw. Systeme genutzt werden bei denen nur der Systemcontroller Sachen steuert die ein normaler Controller nicht mehr hin bekommt.

  • Zitat von "MRspeaker"

    ...


    Ansonsten ist in meinen Augen ein Systemcontroller gerade dann Sinnvoll wenn der Hersteller genau damit entweder schlecht oder absichtlich schlecht klingende Boxen gerade zieht.


    ...


    na ja, das was du meinst sind wohl lautsprecher, die nur noch sehr rudimentäre frequenzweichen eingebaut haben. die boxen werden dadurch billiger (oder der gewinn des herstellers höher) und es liegen weniger leistungsfressende bauteile im signalweg. somit kommt man evt. mit etwas weniger leistung aus ;)
    warum sollte man eigentlich nicht so vorgehen? wie gesagt, wenn man sein material vermieten muss ist es doch ohnehin für alle beteiligten sinnvoll, die auf die systeme abgestimmten systemamps zu verwenden.
    ob dann in den jeweiligen systemamps grössere verbiegeaktionen stattfinden oder nur geschmacks-eq werkelt, spielt hier dann doch gar keine rolle. hauptsache das endergebnis, also das was aus den boxen rauskommt, stimmt.
    oder ?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"


    na ja, das was du meinst sind wohl lautsprecher, die nur noch sehr rudimentäre frequenzweichen eingebaut haben. die boxen werden dadurch billiger (oder der gewinn des herstellers höher) und es liegen weniger leistungsfressende bauteile im signalweg. somit kommt man evt. mit etwas weniger leistung aus ;)
    warum sollte man eigentlich nicht so vorgehen? wie gesagt, wenn man sein material vermieten muss ist es doch ohnehin für alle beteiligten sinnvoll, die auf die systeme abgestimmten systemamps zu verwenden.
    ob dann in den jeweiligen systemamps grössere verbiegeaktionen stattfinden oder nur geschmacks-eq werkelt, spielt hier dann doch gar keine rolle. hauptsache das endergebnis, also das was aus den boxen rauskommt, stimmt.
    oder ?


    Das sehe ich genauso. Hinten kackt die Ente. Oder anders gesagt, mir ist in der Tat egal, wie ein Ergebnis erzielt wird, das Ergebnis zählt. Wenn das bedeutet, daß ein Systemamp zwingend ist, dann ist das so. Derweil genieße ich die Vorteile von guten Systemamps, nämlich die Konsistenz, die maximierte Effizienz, die teilweise sehr umfangreichen Steuerungs- und Überwachungsmöglichkeiten.

  • System amp finde ich grundsätzlich eine gute Sache, nur muss man meistens eh bei jeder location anpassungen machen, dann denke ich an die bei vielen Herstellern sehr "optimistischen" Limitersettings. Wenn man zeit hat kriegt man auch so manches system klanglich besser hin als mit den original presets insofern man zugriff auf die einstellungen hat. ich bevorzuge es wenn ich vollen zugriff habe.

    können Sie nicht ein bisschen leiser machen...???

  • Zitat von "wikinger"

    System amp finde ich grundsätzlich eine gute Sache, nur muss man meistens eh bei jeder location anpassungen machen, dann denke ich an die bei vielen Herstellern sehr "optimistischen" Limitersettings. Wenn man zeit hat kriegt man auch so manches system klanglich besser hin als mit den original presets insofern man zugriff auf die einstellungen hat. ich bevorzuge es wenn ich vollen zugriff habe.


    Hm...das mag eine Philosophie-Frage sein, aber ich habe noch nie vor Ort in irgendwelche Hersteller-Presets eingreifen müssen. Lauter, Leiser ja, Master-EQ und Delay auch - aber Crossover, Delay zwischen den Komponenten und EQ der einzelnen Treiber?



    Viele Grüße,


    Thomas


  • Ich mag es auch nicht, wenn Hersteller-Presets verändert werden. Das erinnert mich an die finsteren Vertec-Zeiten, als jedes Vertec ein anderes Preset hatte. Ich konnte nie vorher wissen, wie das entsprechende System vor Ort klingen wird. Und jeder meinte, sein Preset wäre das Beste. In der Tat waren alle Presets irgendwie komisch. Nein, diese Zeiten möchte ich nicht zurück. Ich möchte vollen Zugriff auf Input EQ, Level und Delay im Controller, die lautsprecherspezifischen Einstellungen, Crossover, Komponenten-Delay, Komponenten-EQ, Komponenten-Level und Limiting möchte ich auf keinen Fall verändern und ich möchte, daß sie überall auf der Welt gleich sind. Und ich möchte natürlich auch, daß z.B. die Limiter das Optimum an SPL bei annehmbarer Betriebssicherheit ermöglichen.