Unterschiede zwischen Feedback Destroyern

  • Guten Abend,


    haben öfters mal Probleme mit Rückkopplungen. Bin auf meiner Suche wie erwartet auf Geräte von Behringer gestoßen. Eigentlich versuche ich diese Marke zu meiden, mit Ausnahme vom DCX2496, allerdings wollten wir nicht viel in einen Feedback Destroyer investieren da dieser nur für kurze Mikrofonansagen bzw. Sprachbeschallungen im kleinen Rahmen dienen soll.


    Worin liegen die Unterschiede zwischen günstigen und teuren Geräten? Wichtig ist mir vorallem das das Gerät wirklich nur die Rückkopplungen reduziert und ansonsten kein Unterschied zu hören ist.



    MfG. Marius Köppelmann

  • Die grössten Unterschiede liegen im Preis... :oops:
    Das Problem eines FD ist, dass er keine wirklichen Feedbacks erkennen kann! Er erkennt nur sinus(artige)schwingungen und versucht, diese Frequenz möglichst schmalbandig zu reduzieren. Dafür muss das Feedback aber erstmal auftreten...
    Weiterhin verursachen diese noch so schmalbandigen Absenkungen IMMER eine Klangveränderung. Jehr mehr und je wahlloser der FD arbeitet, umso grösser wird die Klangbeeinflussung. Man sollte ihn also immer sehr kontrolliert einsetzen - wodurch er eigentlich schon fast wieder überflüssig und durch einen EQ ersetzbar wird.


    Das menschliche Gehör/Gehirn Zusammenspiel ist da deutlich effektiver. Man kann auch bei ungeübtem Gehör schon Schwebungen und Resonanzen erkennen, noch bevor das eigentliche Feedback auftritt - und viel wichtiger: man kann unterscheiden, ob das Feedback ein erwünschtes (z.B. als Stilmittel bei E-Gitarren) oder ein unerwünschtes sein könnte. zumal man den Vorteil der optischen Erkennung des Bühnengeschehens hat.



    Wenn ihr regelmäßig Probleme bei Sprachbeschallungen habt, solltet ihr bei den wirklichen Problemen ansetzen:
    1. richtige Aufstellung der Boxen und Mikrofone. Richtiges Einstellen von Gainstruktur und EQs.
    2. Auswahl des Material nach dem Einsatzzweck. Also Boxen, Mikros und Outboard (1/3 Oktav EQ?)
    3. Schulung. Erhöht euer KnowHow über Feedbackverhütung, das eigene Material und die Raumakustik.
    4. Frequenzen lernen. Übt ruhig mal munteres f raten. Dazu gibt es einige Tools, bei denen man anhand eines 31Band EQ das Feedback selbst erkennen kann.
    5. Augen auf beim Amoklauf! Wenn schon schnell, hektisch und leicht überfordert gearbeitet wird, dann sollte wenigstens irgendjemand die Übersicht und Ruhe behalten und mit offenen Ohren dem Geschehen beiwohnen.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Wenn ihr Feedbacks habt, schaut mal eher ob eure Lautsprecher/Mikros hochwertig sind, oder die Aufstellung der Mikrofone passt...


    Es ist besser das Problem an der Wurzel zu packen.
    Ich wüsste nicht das wir jemals so ein Dingen dringend benötigt hätten,
    ganz zur not kurbelt man am Equalizer.

  • Würde mir mal den Shark von Behringer angucken. Kann meines Wissens auch Feedback Destroyer und zusätzliche nette andere Features z.B. Delay, Lowcut, aus Mic Pegel mach Line etc. grad für kleine Quick & Dirty Jobs erste Wahl und kostet nicht die Welt

  • Feedbackdestroyer hört sich immer so nach einem Gerät an das supertoll automatisch Feedbacks eliminiert ohne großes Zutun des Anwenders, leider ist das selbst bei den teuren Geräten nur ein schöner Traum, der leider so nicht ist. Die Geräte von Behringer z.B. erkennen einen Anstieg im Frequenzgang und setzen einen Filter, das können je nach Gerät dann mehrere sein. Ob der Eingriff nun gerechtfertigt ist oder nicht, dass kann das Gerät nicht wirklich entscheiden und so wirst du sehen wenn du diese Geräte einsetzt das hier wild Filter gesetzt werden und wenn alle Filter voll sind begint das Spiel von vorne. Ein Filter der also berechtigt ein Feedback bekämpft hat wird also wieder gelöscht um einen anderen zu setzen, das Feedback baut sich wieder auf, der Filter wird wieder gesetzt, dafür ein anderer gelöscht usw. usw., Wirklich Sinn machen die Gerät für mich wie ich schon des öfteren erwähnt habe nur als letzter Feinschliff für mehr Gain befor Feedback und hier eben als Parametrischer EQ mit dem ich möglichst fein noch die Frequenzen etwas zügle die mich nach möglichst korrekter Aufstellung und bestmöglicher Auswahl der Mikrofone noch ärgern. Der Phonic ist hier z.B. gar nicht so von der Hand zu weisen.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Ich kann mich da nur dem MRSpeaker & Kracky anschließen, zumal ich genau diese Erfahrung gemacht habe. Billig Micros plus suboptimale Lautsprecherkonstruke ergeben nunmal Feedbacks (zwangsläufig) und der Feedback Killer von Ohrinmger hat nicht gerade zur Klangverbesserung beigetragen. Nachdem ich dann "Industriestandarts" eingeführt habe verschwand die Feedbackanfälligkeit von selbst. Natürlich ist man nie gefeit vor Feedbacks nur mit etwas Erfahrung* bekommt man die schnell und fast unauffällig in den Griff.


    Sebastian



    *Erfahrungen muss man sammeln die hat man nicht einfach :wink:

  • da hier ja nach EQs mit Feedbackanzeige gefragt wurde: ich mag den Altair-EQ 230.
    der Vorteil dieser Anzeige gegenüber dem reinen hören ist bei vielen Monitorwegen, dass man häufig sogar sieht auf welchem weg es gerade koppelt....
    ein Gerät bei dem ich nicht entscheiden kann ob das was das Gerät grade erkennt ne Rückkopplung oder nicht (feedbackkiller) würde ich eher nicht einsetzen, die Analyzerfunktion die der Altair bietet finde ich ne sehr große arbeitserleichterung. (die Feedbackanzeige vom Behringer-EQ finde ich übrigens untauglich).

  • Und auch wichtig,
    dem Sänger/Redner vernünftig darüber zu informieren das man Pegel am Pult braucht.
    Leiseredner machen zwangsläufig Probleme.


    Bei mir rennen auch Leute vor den Boxen mit dem Mikro, oder Sänger bücken sich mit dem Mikro über dem Monitor zum Puplikum....
    Da passiert sehr selten was.


    Vielleicht mal in kleinen Räumen bei denen man mit Reflexionen durch Fliesen etc. kämpft aber sonst....

  • hm...wenn man mit 2 ps15 als wedge mit lab6400 amping auf vollgas fährt, ist feedback bekämpfen angesagt. ich halte nichts von aussagen wie...vernünftiges material, überlegte aufstellung...wenn man die gegebenheiten nicht kennt. ich nutze ab und an sabine fbq und fb-m für ungeübte sprecher und für anlagen im verleih. lieber sollen die mit schmalbandigen filtern gegängelt werden, als mir meine boxen zu zerstören.


    ansonsten gehört ein eq in die wege rein und mit ein wenig erfahrung bekommt man das dann fix in den griff. zum lernen gibt es einige tools im netz, die frequenzen generieren und die es zu finden gilt. find ich ganz praktisch :wink:

  • Zitat von "Wulfson"

    hm...wenn man mit 2 ps15 als wedge mit lab6400 amping auf vollgas fährt, ist feedback bekämpfen angesagt. ich halte nichts von aussagen wie...vernünftiges material, überlegte aufstellung...wenn man die gegebenheiten nicht kennt.


    Sicherlich kann man nicht pauschal den Einsatz von FDs verteufeln, ohne sämtliche Gegebenheiten ausreichend zu kennen - aber in deinem Fall würde ich darüber nachdenken, dass das Material das richtige ist. :twisted:
    Nicht, dass PS15 oder Lab an sich schlecht wären - aber wenn sie am Limit arbeiten müssen, gibt es irgendwo einen Fehler. :wink:

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Wer vor einer PS15 bei Vollgas steht hört entweder nichts mehr oder will bald nichts mehr hören! Wer sich freiwillig 130 dB antut hat sie nicht mehr alle!


    Also ein völlig Praxisgfremdes Szenario!

  • Als Musiker kann man sich schnell an so eine Lautstärke gewöhnen. :wink:
    Gibt ja noch heftigere Waffen -> 2x12"/2" oder 2x15"/2" Monitore, oder ganz neu bei KMT auch 3x10"/1,4", das macht noch mehr Alarm. :grin: :D

  • Manch Musiker steht auch mit Gehörschutz (Taschentuchfetzen) im Ohr auf der Bühne - weil: es is da ja so laut... :evil::evil:
    Aber macht es in solchen Situationen nicht Sinn, nicht mit Kanonen auf Spatzen zu schiessen, sondern mit Schrot? Viele gut verteilte Kugeln statt einer fetten? Alternativ Gesamtpegel drosseln und das Wichtige hervorheben - nicht selbiges über den Rest drüberprügeln.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Zitat von "Wulfson"

    hm...wenn man mit 2 ps15 als wedge mit lab6400 amping auf vollgas fährt, ist feedback bekämpfen angesagt. ich halte nichts von aussagen wie...vernünftiges material, überlegte aufstellung...wenn man die gegebenheiten nicht kennt. ich nutze ab und an sabine fbq und fb-m für ungeübte sprecher und für anlagen im verleih. lieber sollen die mit schmalbandigen filtern gegängelt werden, als mir meine boxen zu zerstören.


    ansonsten gehört ein eq in die wege rein und mit ein wenig erfahrung bekommt man das dann fix in den griff. zum lernen gibt es einige tools im netz, die frequenzen generieren und die es zu finden gilt. find ich ganz praktisch :wink:


    Diese Aussage zielt doch aber total am Sinn vorbei, den irgendwann koppelt alles wenn ich es nur laut genug mache und da gibt es kein Gerät das hier helfen könnte.


    Es gibt ganz klar Fakten bei Beschallungen, der Weg von der Quelle bis zum Mikrofon muß immer um ein vielfaches kleiner sein als der Weg zwischen Mikrofon und Wiedergabe. Wenn ich nun die Wiedergabe um ein vielfaches lauter mache als notwendig bin ich zwangsweise in der Lage zu schauen ob ich nicht in der Aufstellung Weg gewinne oder ob ich einfach durch Linearisierung des Frequenzgangs kein Übersprechen einer Frequenz habe. Wenn ich aber am Ende von Gain befor Feedback angekommen bin, wenn alle Frequenzen gemeinsam übersprechen dann habe ich etwas falsch gemacht.
    Wer also sagt das man mit durchdachter Aufstellung und vernünftigem Material nicht argumentieren darf weil man ja die Gegebenheiten nicht kennt der hat sich einfach nur schlecht auf seinen Job vorbereitet. Ich gehe sogar soweit zu sagen das man gerade wenn man nicht weiß was auf einen zu kommt besser fährt wenn man Material hat das ansich schon möglichst unproblematisch ist und wenn man selbst in der Situation in der Lage ist eine bestmögliche Aufstellung hin zu bekommen, auch wenn das heißt man muß den Veranstalter ab und an auch mal zu seinem Glück zwingen.
    Der Einsatz von solchen Geräten ist doch sehr beschränkt und eine Garantie gegen Beschädigung ist ein solches Gerät auf gar keinen Fall. Die von die beschriebene Annahme einer DAU Situation wo dieses Gerät die Kohlen aus dem Feuer holen soll ist für mich als erfahrenen Techniker ein Unsinnsszenario weil wir alle wissen wie der unbedarfte Nutzer keinen Bezug zu den technischen Hintergründen hat und eben hier Fehler begeht die auch ein solches Gerät nicht ändern kann.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim