Endstufe lieber bei 4 oder 2 Ohm betreiben?

  • Hallo


    Und zwar stehe ich gerade vor einem Problem. -Für meine Bässe Endstufen kaufen.
    Also ich habe 8 horngeladene Bässe, bestückt mit PD186 => 700W RMS


    Ich weiß jetzt nur nicht, wie ich diese betreiben soll. Hab da z.B. eine Endstufe gefunden, mit der ich alle Bässe mit einer betreiben könnte. Also bei 2Ohm (4Bässe pro Kanal)


    8 Ohm, 1 KHz, 0. 1%THD: 1250 Watt
    4 Ohm, 1 KHz, 0. 1%THD: 1760 Watt
    2 Ohm, 1 KHz, 0. 1%THD: 2500 Watt
    Bridge 8 Ohm: 3240 Watt
    Bridge 4 Ohm: 3800 Watt


    Nur frage ich mich, warum viele Veranstalter ihre Lautsprecher immer nur mit 4Ohm anfahren, obwohl die Endstufen auch 2Ohm tauglich wären und auch die benötigte Leistung bringen würden.
    Liegt es vielleicht daran, das bei 2Ohm betrieb (8bässe an einer Amp) die Kondensatoren schneller leer „gepowert“ werden und es zu Leistungs-/ Klangeinbusen kommt?


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    => Einschub aus nem Artikel:
    Moderne analoge wie digitale Hochleistungsverstärker nutzen die „Pausen“ zwischen den musikalischen Ereignissen (z. B. aufeinander folgende Bassdrum-Impulse), um sich Ihre „Akkus“ wieder aufzuladen. Diese Akkus sind Kondensatorgruppen mit hoher Kapazität oder Speicherfähigkeit, die im Moment der Spitzenpegel die gespeicherte Energie wieder abgeben.


    Was würdet ihr mir Empfehlen. Lieber 2Endstufen kaufen und die bei 4Ohm betreiben, oder doch nur 1Amp bei 2Ohm?


    Gruss Martin

  • bluegreenred:


    Der Punkt der Redundanz ist auch ein sehr schlagkräftiges Argument, fällt der Bassamp aus ist tote Hose, fällt hingegen einer der beiden aus kann noch mit reduktion der HiMid Sektion noch was gerettet werden.
    Dies war auch der Grund wieso wir statt 2 Asid Delta lieber 4 QSC PL4.0 gekauft haben.


    Dämpfungsfaktor ist immer ein schlagkräfiges Argument, IMHO klingen unsere Amps mit 4 Ohm Last im Endbereich weit aus angenehmer und druckvoller, weil auch nicht der Amp bis aufs letzte ausgelutscht wird.


    Wenn ich so deinen Threat lese: 8x Horn PD186 dann lässt dies mal größere Events auch zu, sprich Ausfallsmöglichkeiten sollten reduziert werden -> 2 Amps.


    Lex. :wink:

    It's never perfect.

  • Ein weiterer, gerne vergessener Grund sind die Querschnitte der LS-Leitungen. Bei 4 Ohm verdoppelst du mal locker den Querschnitt, reduzierst Leitungsverluste und erhöhst den Dämpfungsfaktor.
    Zwei Amps lassen sich dann auch (evtl. später) in 2 Ampracks schrauben, womit man vielseitiger arbeiten kann (mono-Amping hinter jedem Stack/mehrere VAs)
    Ausserdem hasst du schlimmstenfalls immer noch einen Amp als "Havariematerial", wenn es mal ganz dicke kommt.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Bei 2 Ohm ist der Dämpfungsfaktor am geringsten, die Endstufe hat also weitaus mehr damit zu tun deine Lautsprecher präziese in den Griff zu bekommen. Der Zuleitungsquerschnitt sollte in diesem Fall sehr groß ausfallenm 6mm² wäre kein Fehler, die Leitungswege sollten so kurz als möglich sein. Je nach Endstufe kann diese zwar 2 Ohm aber hat wie gesagt nicht die ausreichende Potent womit dein Klang leiden kann und es gibt keine sauberen Bässe mehr. Ausfall wurde hier ja ausreichend erwähnt. Auch wir halten es so, das 2 Ohm nur im Ausnahmefall gefahren wird, ansonsten ist bei 4 Ohm Schluß.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • kommt immer auf den Amp an, Wenn man nen guten Amp hat kann man auch ohne Probleme z.B. 2x 8Ohm subsan nem auf 4Ohm gebrückten Amp anschließen, ohne das es Probleme mit der Performance gibt, (genug Headroom eingeschlossen). Amps wie Maintronic, KMT usw. haben damit nicht wirklich Probleme...

  • Andere Amps (QSC, Lab, MC2) haben gebrückt auch keine Probleme, es wird nur überwiegend von vielen auf Sicherheit und Langlebigkeit geachtet, vor allem im Professionelen Bereich.


    Mal davon abgesehen:


    2Ohm Stabilität von Verstärkern, juup, mögen sicher viele Hersteller draufschreiben, 2 Ohm halten tun sie auch noch, doch was nicht unterschätz werden darf, gerade bei Subs kommen bei der Impedanzkurve Stellen daher wo die nominelle Impedanz (üblich 8 Ohm) um 1-3 Ohm oder mehr unterschritten wird -> mal angenommen ich hänge 4 Subs parallel dran -> Gesamtimpedanz ist 2 Ohm, wieviel Öhmchen hat jetzt der Subverbund bei dem Impedanzeinbruch?


    weniger wie 2 Ohm -> jede Menge Amps im günstigeren Bereich (soll jetzt nicht abwertend sein) halten auf Dauer dies nicht durch (diverse Profiamps auch nicht), einige haben Protections eingebaut (Überstrom, Temperatur, usw.) doch jede Menge wird den Tod erleiden.


    Manche gute Hersteller haben deshalb auch auf ihren Datenblätern nen SPL und Impedanzverlauf, worauf man sofort erkennt ob man sich mit dem Amp xyz an 4 parallele ZYX Lautsprecher wagen kann.


    z.B.: JBL SoundPower 215-9
    http://www.jblpro.com/pub/obsolete/Sound_Power/sp215-9.pdf



    Solche Kurven haben noch nen weiteren Vorteil, gerade bei ventilierten Systemen (Bassreflex zB), ein Impedanzpeak im unteren Frequenzbereich offenbart die Tuningfrequenz des Systems und sollte ab dort nach unten hin getrennt werden, da ein Sub ab dieser Frequenz nach unten hin ineffizient arbeitet und schnell bei belastung flöten geht.


    Lex. :wink:

    It's never perfect.

  • Dickes merci an alle antworten.
    Also haben mal gedacht, dass wir 4mm² nehmen. was aber dann nach eurer aussage eindeutig zu wenig ist.
    Werden dann jetzt doch auf „4Ohm-Betrieb“ umsteigen.
    Welche Amp würdet ihr empfehlen. Also wie schon oben genannt, hat ein Bass 700W RMS. => 4Bässe an eine Amp.
    Die Endstufe sollte ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis haben und zur Not auch 2Ohm stabil sein.


    Nur noch ne frage am Rande: Sind digitale Endstufen für 2Ohm betrieb besser geeignet?

  • Zitat von "bluegreenred"

    Nur noch ne frage am Rande: Sind digitale Endstufen für 2Ohm betrieb besser geeignet?


    Ne Antwort am Rande:
    Die meissten meinen mit Digitalendstufen einen Amp mit Schaltnetzteil. Das ist nicht soo wirklich Digital, vor allem nicht, was die eigentliche "Endstufe" angeht. Lediglich die Spannungsversorgung innerhalb des Gerätes wird "digitalisiert".
    Dementsprechend hat die Ausgangsseite keinerlei Vorteile gegenüber "herkömmlichen (Ringkern-)Trafoamps". Deswegen wird ein China-Digitalamp keinesfalls 2Ohm stabiler sein, als ein konventioneller.


    Einzige Ausnahme: die bekannten PWM-Endstufen namhafter Hersteller kosten natürlich einiges mehr, darum werden die Hersteller bessere + mehr Bauteile einsetzen und Schutzschaltungen einbauen.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Nur mal so am Rande


    bei 1.000W fließeb bei 2 Ohm satte 22 Ampere über die Kabel (eine Schuko macht 16A!!)


    und bei 4 Ohm "nur" 15,8A.


    Nur so am Rande. 2 Ohm ist fast Kurzschluß!!!


    Detto

    Erfolg hat nur,
    wer das eigentliche Problem wirklich löst!!!

  • Bei dieser Frage teilen sich die Meinungen.


    All diejenigen die gerade in den PA Sektor eingestiegen sind haben sich jetzt 3 t.Amps oder sonnst was in dieser Preisklasse gekauft und packen da massiv Bässe dran.


    Andere sind schon länger dabei, haben sich das Geld für mehrere Verstärker verdient oder zusammengekratzt und hängen an einen Kanal nur einen Bass, maximal 2x 8Ohm parallel.


    Ich bin auch einer der 2. Sorte. Einerseits Safety First, da es immer blöd ist wenn ein Amp während der VA ausfällt. Weniger belastet kommt das sicher seltener vor. Andererseits klingt ein System, bei dem die Endstufe noch etwas "Luft" zum Atmen hat besser, als wenn man alle Reserven ausquetscht.
    Sicher, es ist nicht so dass es voll klirrt und zerrt, aber wer den vergleich macht wird merken, dass es klangliche Unetrschiede gibt.


    Was den Leiterquerschnitt betrifft. Es ist klar dass man die Leitungen richtig dimensioniert. Jedoch fließen hier niemals 40A oder sowas dauerhaft. Außer der Amp hat keinen DC Protect und steht an der Railspannung an.

  • wobei es hierfür ne Schutzschaltung namens Schwingspule gibt, die in einem solchen Fall recht zuverlässig den Kontakt unterbricht und somit einen Kabelbrand verhindert. :lol: Also auch hier kein Problem wegen dem Kabel...

  • Zitat von "bluegreenred"

    Dickes merci an alle antworten.
    Also haben mal gedacht, dass wir 4mm² nehmen. was aber dann nach eurer aussage eindeutig zu wenig ist.


    Bitte mal ausrechnen:
    Leistungsverlust von 20m 4² im Vergleich zu 20m 6²
    Dann nochmal begründen warum 4² hier zuwenig ist.


    lG Manu

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Wenn ich mal grob überschlagen würde und richtig denke müssten das bei 20m Kabel mit 4mm² an 2 Ohm ~8% Leistungsverlust sein, und bei 6mm² ~6%, ist das so richtig?

    Tu immer das Richtige - Das belohnt einige und erstaunt den Rest!