Stäbchen Mania

  • Hey Leuts,


    eine kleine Polemik.


    Kam gerade in den Genuss mir die Coda Coray4 anzuhören. Am Start war eine Rock/Blues Band die Soundcheck macht bzw. fast damit fertig war. Pult war wohl ein LS9.


    2 Coda Stäbe pro Seite. Kopf an Kopf geflogen. Plus Sub unter der Bühne. Das ganze OpenAir, kleine Bühne, etwa 5-6 Meter breit und hoch.


    Das dürfte wohl der schlechteste OA Sound gewesen sein den ich seit langem hörte. Einfach nur Matsch. Schlagzeug undifferenziert, drucklos, nur die Snare hörte man bißchen raus. Die Posaune spielte zwar, aber es kam nix an. Der Bass ebenfalls matschig und drucklos. Gesang wirkte fast Grundtonfrei. Keine Durchsetzungskraft. Ganze Freq_Bereiche schienen mehr oder weniger zu fehlen. Gitarren waren ganz ok.


    Das alles bei sehr gemäßigter Lautstärke. Von der Bühne kam dann die Anfrage ob noch bisserl mehr an SPL ginge. Mischer zieht den Master hoch, prompt fängt die Anlage an zu koppeln. Schulterzucken allerseits, runterziehen, mehr ist halt nicht drin.


    Schulterzucken auch bei mir, weg von der Bühne, hin zur Bobbycarmeisterschaft. Was der Grund war warum die Bühne überhaupt stand.
    An der Rennstrecke waren einige PS10 verteilt. Für den Rennkommentator. Sehr hohe Sprachverständlichkeit bei ebensogutem Durchsetzungsvermögen. Ein Unterschied zum Coda ( nur Stimme ) wie Tag und Nacht.


    Ich dachte erst die hätten die Coda falsch gehängt. Kopf an Kopf ist doch eher ungewöhnlich. Ein Blick ins Netz verriet mir dann aber das das seitens Coda so sein soll.


    http://www.codaaudio.com/produ…ray4/coray4-introduction/


    Beim Blick auf die Seite wird dann auch klar warum das da so komisch klang. 24 Grad vertikale Abstrahlung ? Bei der Flughöhe ?
    Wenn man die "Banane" nicht stark neigt geht das gar nicht ohne Infill ! Und es gab keins. :?


    Ich kenne den Platz und die Bühne schon lang. Die deutlich besseren Sounds hörte ich dort über schnöde 12/1 ( und ähnliches ) plus Sub.


    Für R n`R, selbst bei kleiner Lautstärke erscheint mir das Coda leistungs- als auch konzeptionsmäßig vollkommen fehl am Platz. An einer Wand oder Säule in Festinstallationen sieht das bestimmt anders aus.


    Für mich kommt da mal wieder klar rüber: Schuster, bleib bei deinen Leisten. :grin: LA`s sind was für ( sehr ) große VA´s.
    Es macht einfach keinen Sinn 10 -15 Meter tiefe Flächen mit einem Pseudo_LA zu beschallen.
    Und dabei bin ich ja auf den Kostenfaktor noch gar nicht eingegangen. Der führt die Sache vollkommen ad absurdum.


    Sodale, wie gesagt, eine Polemik.


    Gruß,
    Kurt

  • Wenn der TS die Polemik beisteuert, dann kuemmere ich mich mal um den Realismus:
    - Das ist kein Linearray, ganz gleich wie sehr sich die Marketingabteilung das wuenscht
    - Neben dem Lautsprecher sind womoeglich noch ein paar weiter Aspekte klangformend beteiligt. Nur exemplarisch sollen hier das technische (Un)Vermoegen, musikalischer Dilletantismus, Schallwandler, persoenliche Anspruchshaltung, Mischpult, Effekte, Stilrichtung und Witterung genannt werden. Kurz: alles.


    Und nun?

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Hallo, frag doch mal bei billbo nach. Der kann da einiges zu beisteuern.... Mania trifft es ganz passend. Mir sind besonders die Seeburg GL ganz gut im Ohr oder sagen wir eben nicht gut. Für mich ein gutes Tool um im punkte Größe/Leistung zu beeindrucken. Zu mehr reichen die meisten nicht. Gruss

  • Die Aussage finde ich schon ziemlich heftig.


    Das Coray selber kenne ich noch nicht, aber viel anderes Material von Coda, und da muss ich einfach sagen: Da hört man jedes Wort.


    U.a. Ap24. Ap20. AP8. R35. D5. La5a (letzteres mag ich nicht so gerne...)


    Das Coray werden wir uns diese Woche zu gemüte führen, nebst einigen anderen Kisten aus dem Hause Coda.


    Ich habe den Bericht nicht genau im Kopf aber laut Aussage von PP soll das Material eigentlich brauchbar sein.


    Wir werden es dann sehen.


    Gruss

  • Ist nicht laut PP alles getestete Material brauchbar ? Und ist nicht alles irgendwie sein Geld wert ?


    Und sei es noch so absurd teuer ?


    Wer war denn je ernsthaft der Meinung 2 Kirchenlautsprecher könnten eine ( oder gar 2 ) PS15, MSL4, Director oder auch RS 660 ( 880 ) ersezten ? Ist das nicht allzu phantastisch ? Auch wenn natürlich jeder sowas gerne hätte ?


    Wenn man mal die PP weglegt und auf die Piste geht hört man was tatsächlich geht.


    Gruß,
    Kurt

  • Ich sage ja nur, dass ich es gelesen habe UND das wir nächste Woche das Teil testen.



    Ich denke ich werde mich hier auch wieder ausklinken....

  • Klar ist es immer die Frage was will man machen.
    Ich hab das Coray nur auf der PLS gehört
    aber in Bezug auf Packmaß und Größe ist das schon ein Brett.
    Ein sehr angenehmes fand ich.


    Ich denke mal es gibt noch mehr Faktoren, die in ein gutes oder schlechtes Klangbild einspielen.
    Darauf will ich jetzt aber garnicht weiter eingehen.


    Zu aller Erst, muss man sich das genaue Setup und vorallem die Hochtonhornbestückung des Corays angucken.
    Ohne sicher zu sein, meine ich, dass auf der PLS in den oberen ein schmalerabstrahlendes Horn als in den Unteren am werkeln war. Gewollt.
    Wenn jetzt einfach 4 gleiche zusammengesteckt wurden schießt das bereits vermutlich am Ziel vorbei.


    Liebe Grüße,
    Jan

  • @ fladdi Upps, das kam wohl etwas heftig rüber. War aber nicht so gemeint. Und auch nicht auf dich gemünzt :)


    Lassen wir die PP, ist ein Thema für sich.


    Wirst du das Coda mit Konserve und/oder live testen ? Wäre nett wenn du nach dem Test ein paar Worte schreiben würdest.


    @ Jan Zipper Ich denke auf der PLS wurde mit Konserve getestet, oder gab es Gesang.....?


    Zitat von "Jan Zipper"

    Ich denke mal es gibt noch mehr Faktoren, die in ein gutes oder schlechtes Klangbild einspielen.


    Zustimm


    Zitat von "Jan Zipper"

    Zu aller Erst, muss man sich das genaue Setup und vorallem die Hochtonhornbestückung des Corays angucken.


    Das ist ne Sache die mir noch unklar ist. Der HT übernimmt imho bei 1,3 kHz die Arbeit. Warum so ein enger vertikaler Abstrahlwinkel ? Das ist doch eher was für nen Weitstrahler.
    Und, was ist mit den Leuten direkt vor der Bühne ?


    Wenn ich ein Infill brauche würde ich sagen das dies dem Systemgedanken widerspricht. Hmm....


    Erinnert bisserl an die Anfangszeit der Computer, nach dem Motto : Kaufen sie sich einen Computer und sie werden Probleme bekommen von denen sie nicht mal ahnten. :grin:


    Gruß,
    Kurt

  • Zitat von "KurtSchuster"

    Warum so ein enger vertikaler Abstrahlwinkel ? Das ist doch eher was für nen Weitstrahler.
    Und, was ist mit den Leuten direkt vor der Bühne ?


    Wenn ich ein Infill brauche würde ich sagen das dies dem Systemgedanken widerspricht.

    So praxisfremd (und vor allem soo eng wie du meinst) ist das nun auch nicht! Sie Frage ist eher, wie wurden die Boxen gehängt...
    Bei richtiger Anwendung braucht es mit 24x120° jedenfalls keinen Filler - verglichen mit einer ungeneigten 90x50° 12" Wald&Wiesenbox. Ein "Weitstrahler" kommt mit 20-25% dieses Abstrahlwinkels daher.


    Mal ganz ernsthaft: für derberen R'n'R und "feedbackanfällige" Signalquellen kann IMHO ein Zeilenstrahler nicht funktionieren, egal was draufsteht, egal wie HighTech das ist. Männerrock braucht eine Männer-PA.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Nunja wenn ich das richtig verstanden hab, gibt es 3 verschieden Hörner bzw Horn(ein)aufsätze.
    120, 60 und 90° wobei der 90er asymetrisch ist. Also entweder 30 Links, 60 Rechts oder umgekehrt.
    Vielleicht gibts da auch noch ein viertes, bin mir nicht sicher ob man da auf oben und unten noch achten muss.


    Ich denke mal hierbei wird man dem oberen Horn einen schmaleren Winkel geben, sodass es, wie bei der Cobra, als Far Top wirkt.


    Also zur Präsentation, klar viel Konserve aber auch der Klassiker von Chris Jones war dabei und der kam mir eigentlich relativ ehrlich vor.
    Vergleich gabs ja an dem Tag zu dem Lied mehr als ausreichend.

  • Mit Verlaub, aber besagter Chris Jones Titel wird auch nicht grundloß so oft gespielt.
    Dieser klingt immer irgendwie fett und "erheblich", mir werden da zu viele potentielle Fehler kaschiert.
    Unterschiede fallen oftmals nur im direkten Vergleich auf, der meistens nicht gegeben ist.
    Von dem her ist das Stück sehr gütig zum Testhören - nur nicht für die Testhörer.

  • Zitat von "KurtSchuster"

    Das dürfte wohl der schlechteste OA Sound gewesen sein den ich seit langem hörte. Einfach nur Matsch. Schlagzeug undifferenziert, drucklos, nur die Snare hörte man bißchen raus. Die Posaune spielte zwar, aber es kam nix an. Der Bass ebenfalls matschig und drucklos. Gesang wirkte fast Grundtonfrei. Keine Durchsetzungskraft. Ganze Freq_Bereiche schienen mehr oder weniger zu fehlen. Gitarren waren ganz ok.


    Das alles bei sehr gemäßigter Lautstärke. Von der Bühne kam dann die Anfrage ob noch bisserl mehr an SPL ginge. Mischer zieht den Master hoch, prompt fängt die Anlage an zu koppeln. Schulterzucken allerseits, runterziehen, mehr ist halt nicht drin.


    Wenn die Anlage zu koppeln beginnt, dann ist das kein Indiz dafür, dass sie leistungsmäßig am Ende ist.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • das mit den Abstrahlung ist so gelöst das man ein oder 2 'keile' in das Horn setzen kann. das engt dann auf der entsprechenden Seite die Abstrahlung um 30' ein.
    das das top nichts kann, halte ich auch mal für ein Gerücht. da wir hier nichts anderes im bestand haben als Coda, kann ich nur sagen, das die Sachen akustisch
    immer gut sind.
    das coaray werden wir uns noch anhören. das wird aber sicher auch gekauft.


    gruß alex

  • Wie User Test haben wir auch Coda Material auf Lager.
    Durch die Bank durch ist das gesamte Material zu gebrauchen. Auch Leistungstechnisch kommt da einiges bei rum wenn man ordentlich ampt.


    Ich kenne die Veranstaltung nicht und ohne Bilder ist einer interpretation schon sehr schwierig.
    Aber ich glaube hier liegt es eher an menschlichen Fehlern.
    Material falsch ausgewählt, falsch positioniert oder irgendwelche Equalizereinstellungen die keiner versteht.


    Erst vor Zwei wochen hatte ich einen Fremdtech der meinte, dass die PA keine mitten rüber bringt....
    Nach dem Gig habe ich mal ins Digi-Pult geguckt.... Schon blöd wenn man unten rum und oben rum alles um mehrere dp anhebt, da hat er sich selber das Wasser abgegraben..... :grin:



    Professionelles Material bedarf auch einer professionellen Bedienung.

  • Hallo auch!
    Es ist doch bauartbedingt das bei so schmalen Gehäusen bis in mittlere Tonlagen Schall horizontal um das Konstrukt herum gebogen abgestrahlt wird. Das ist dann auf der Bühne und bedroht die Mikrofone und es fehlt in der anderen Richtung bei den Schallnutzern. Deshalb bringt man diese Zahnstocher besser vor einer Wand an oder macht wie Bose eine Tugend aus dem Manko und verkauft es gleich als Monitorsystem in dem es die Musiker hinter sich stellen sollen.
    Mir wäre bisher nur das Maui28 für Akustikduos etc die 900 Euronen wert. Ganz schlimm ist das Seeburg GL im Verbund mit Rockmusik
    Gruss

  • Zitat von "4Art"

    aha.


    Ich kenne 2 Bands und einen Club die sich von den reinen Schalldruckwerten
    beeindruckt Rock damit zu trauen. Schön ist was anderes Gruss

  • Zitat von "ADMIN"

    Wenn die Anlage zu koppeln beginnt, dann ist das kein Indiz dafür, dass sie leistungsmäßig am Ende ist.


    Das stimmt.


    Was aber auch stimmt ist: Wenn ich die Koppeleien der Anlage nicht in den Griff bekomme, warum auch immer ( oder ich muss zu viel runterziehen ) , dann ist die SPL bevor es quietscht diejenige die das Limit bestimmt.


    Zitat von "test"

    das coaray werden wir uns noch anhören. das wird aber sicher auch gekauft.


    Bitte sei mir nicht böse. Aber diese Einstellung kann ich nicht nachvollziehen. Warum hörst du es dir überhaupt an wenn du es sowieso kaufen wirst ?


    Die Coray_Stäbchen hingen übrigens um max. 20 Grad nach hinten ( wohin auch sonst ) geneigt. Wenn man sich jetzt die 24 Grad_Keule vorstellt wird klar warum bis zum ca. 10 Meter entferntem FOH da nicht viel ankam.


    Was das Sys aber prima konnte war den ganzen Stadtteil mit "Sound" zuzumüllen.
    Mit derartigen Setups ( falsches Material falsch aufgestellt usw. ) erreicht man RuckZuck das sich Anwohner beschweren. Denn der Sound fliegt überall rum, nur nicht da wo er hingehört.


    Gruß,
    Kurt

  • Zitat von "KurtSchuster"

    Das stimmt.


    Was aber auch stimmt ist: Wenn ich die Koppeleien der Anlage nicht in den Griff bekomme, warum auch immer ( oder ich muss zu viel runterziehen ) , dann ist die SPL bevor es quietscht diejenige die das Limit bestimmt.


    Könnte es nicht vielmehr sein, dass hier der Tontechniker und nicht die Anlage der begrenzende Faktor gewesen ist?

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess