Anzahlung bei Auftrag

  • Hi zusammen,
    ich wollte mal kurz nachfragen wie Ihr es bei großen Aufträgen handhabt mit der Bezahlung.
    Normalerweise wird bei mir immer nach dem Auftrag abgerechnet, jedoch habe ich nun einen großen Auftrag bekommen bei dem ich selbst Neuanschaffungen tätigen würde und es mir das ganze deutlich erleichtern würde wenn ich im Vorfeld schon was in der Hand hätte :wink:


    Ich verlange sowas eigentlich eher ungern, aber darf man sowas fordern?


    Schöne Grüße,

  • Zitat von "merbe"

    Hi zusammen,
    ich wollte mal kurz nachfragen wie Ihr es bei großen Aufträgen handhabt mit der Bezahlung.
    Normalerweise wird bei mir immer nach dem Auftrag abgerechnet, jedoch habe ich nun einen großen Auftrag bekommen bei dem ich selbst Neuanschaffungen tätigen würde und es mir das ganze deutlich erleichtern würde wenn ich im Vorfeld schon was in der Hand hätte :wink:
    Ich verlange sowas eigentlich eher ungern, aber darf man sowas fordern?
    Schöne Grüße,

    Da bist Du keineswegs der Erste, der sich im Hinblick auf einen "mittleren Auftrag" (relativ betrachtet im Vergleich zum eigenen Mietmaterialbestand) noch Einiges an Zubehör + Equipment dazu kauft, weil ihm der mutmaßliche "Auftraggeber" vertrauenswürdig und zuverlässig erscheint.


    Aber die selbst-kritische Frage - warum gerade Du diesen Auftrag bekommen könntest, und die 3 Dutzend kommerziellen Mitwettbewerber Deiner Region abgeblitzt sind, oder abgesagt haben -- beantwortet sich sicherlich mehrere Wochen nach den bereits geführten Beratungsgesprächen von selbst.


    Solche Installations-Anfragen landen bei mir erst seit 5 Jahren, meist über irgendwelche Bekannte, oder durch vorhandene Kontakte eingefädelt.


    Im letzten Fall hab ich im Laufe eines Jahres dem künftigen Installations-Interessenten 3 verschiedene Miet-Anlagen in Langzeit-Miete abwechselnd hingestellt, je nachdem was gerade verfügbar war.
    Die zuerst aufgestellte Anlage (u.a. mit KOHLMAYER-Subwoofern und AUDIO ZENIT-Topteilen u. hochwertigen Endstufen) hatte einen Gesamt-Neuwert von ca. 12 K€.
    Später hatte ich im was deutlich Kleineres mit CIARE- und SICA-Bestückung hingestellt, und als Dritte Test-Anlage später dann was merklich Größeres mit RCF und OBERTON.
    Die KOHLMAYER-AUDIO-ZENIT Anlage hatte ihm am Allerbesten gefallen.
    Und nun meint er, er sei bereit 1 K€ (nur Eintausend euro!!) auszugeben für ne Kauf-Anlage.
    Fazit:
    Obwohl man manche Locationbetreiber schon ganz gut kennt, sollte man nicht mehr irgendwelche Einkäufe für sie tätigen, um das Zeug dann später an sie weiterverkaufen.


    Andere Baustelle, andere Region, Ganz neue Masche:
    Im vorletzten Fall meinte ein Betreiber eines großen Saals + Konferenz-Räume (100 Km von hier), daß ich für die Laufzeit von 2 Jahren seine Location vollständig ausstatte mit allen erforderlichen Anlagen (einschließlich Traversen-System in Decken-Montage), und dann als Partner-Firma verbindlich alle Dienstleistungs-Aufträge bekomme.
    Bei genaueren Hinsehen stellte ich jedoch fest, daß der Laden alleweil irgendwelche türkischen, kurdischen und aramehischen Hochzeiten zelebiert.
    Das Problem dabei ist, daß diese Veranstaltungen grundsätzlich eigene Live-Bands mitbringen, die grundsätzlich keine Technik mieten, sondern ihre eigenen Anlagen anschleppen. Ätsch!
    :arrow: Das bedeutet im Klartext, daß der Location-Betreiber immer für 2--3 Jahre kostenlos ne vollständige Miet-Anlage (inklusive Licht) für seinen ca. 1200 qm großen Saal haben möchte, und die Technik-Company dann auf Konzert-Aufträge, Firmen-Veranstaltungen, etc. hofft.
    Und es findet sich immer eine Company die das macht, den Laden gibs nicht erst seit vorgestern.
    Damit diese Investitionen wirklich Aufträge abwerfen, macht dann die Technik-Company selbstständig eigene Werbung für die Location, gestaltet vielleicht noch die Location-Webseite.
    Und der eigentliche Pächter spart sich somit sogar die Werbungs-Kosten.


    :arrow: Wieviele verschiedene Geschäfts-Modelle können sich die 2. oder 3. Generation ehemaliger Gast-Arbeiter (aus den 1960er Jahren) denn ausdenken - um in Türkschlaaand hier irgendwelche Klein-Unternehmungen (also Dich, mich, manche von uns allen) übern Tisch zu ziehen?!?
    Die dort ansässige Company die den betreffeden Laden (100 Km von mir weg) derzeit noch betreut, wird sich höchstwahrscheinlich sehr bedeckt halten und keinerlei Erfahrungen weitergeben.


    Um es ein einem Satz zu fassen:
    Mutmaßlich kein Einziger der mir bekannten Meister-Betriebe (egal welche Branche) würde auf Verdacht oder ohne Vorauszahlung irgendwelche Geräte, Bauteile, Zubehör, Ersatzteile) oberhalb eines gewissen Wertes für irgendwelche Kunden einkaufen, wenn man betriebs-intern keine sonstige Verwendung dafür hat.
    Ich hatte den Fehler mehrmals gemacht, und hatte große Mühe die Sachen weiter zu verkaufen, leider weit unter Wert. :oops:


    Warum schreib ich meine guten und schlechten Erfahrungen ins Forum?
    Weil ich hoffe, daß MIR auch mal jemand hilft, wenn ich mal was brauche.
    Aber wenn so ein unbequemer Querkopf und Widerborst wie "Waldschrad99" hier was verkaufen will, oder Hilfe braucht (was sehr selten vorkommt), dann findet sich fast niemand ...
    Druff_geschi??en_Ihr_mich_auch_viel_Spaß_mit_Eurer_Weihnachts-Gans_Tschüss_und_guten_Rusch!!

  • Es geht ja nicht um eine Installation, sondern um eine Vermietung.


    Also die sichere Variante wäre: Anzahlung und Bezahlung des Restbetrags am Tag der Veranstaltung vor Türöffnung. So hast du ein relativ geringes Risiko. Brauchst halt auch einen wasserdichten Vertrag. Darin muss auch stehen, bis zu welchem Zeitpunkt der Rücktritt aus dem Vertrag mit welchen finanziellen Mitteln möglich wäre.


    Zur Not kann man ja gewisse Dinge mit Money-Back Garantie bestellen und im Notfall unbenutzt zurückschicken (auch wenn ich diese Praxis grundsätzlich nicht unterstütze).

    Der Ton macht die Musik.

  • Hallo zusammen,
    Vielen Dank schonmal für die mehr als ausführlichen Antworten :)


    Es geht um die Vermietung von IP65 Kannen. Ich denke die werde ich auch weiterhin einsetzen können, daher würde ich sie mir anschaffen und nicht wie sonst zumieten.


    Der Kunde hatte schon bei mir gemietet aber bisher immer für kleinere Aufträge.


    Dann mache ich jetzt ihm mal den Vorschlag mit der Anzahlung.


    Danke schonmal für eure Hilfe!


    Schöne Grüße!

  • Sowas *kann* natürlich auch heiß werden hinsichtlich Insolvenzgeschichten etc., da gibt es Kunden, die vorsichtig sind, zu Recht auch. Meldest du zwischenzeitlich die Zahlungsunfähigkeit, ist das Geld des Kunden weg und er hat keine Möglichkeit mehr, da dran zu kommen (auch nicht an das, was du dafür gekauft hast). Er kann zwar seine Gläubigeransprüche anmelden, diese bleiben aber in den Größenordnungen zu 99% unbefriedigt und auf dem Verlust bleibt der Kunde sitzen. Von daher würde ich mich nicht wundern, wenn der Anzusprechende bei dem Ansinnen den Kopf schief legt.

  • Mit den Anschaffungen aufgrund vorheriger gelegentlicher Vermietungen kann man gewaltig auf die Nase fallen.
    Sowohl bei guten, als auch bei schlechten Kunden.
    Beispiel eines guten Kunden:
    Früher hab ich ab und zu diverse Tagungs-Beamer zugemietet, mal hier, mal da.... mal diese und mal jene... und dann inkl. Liefer/Aufbau/Abbau/Abhol-Service für 100,-e weitervermietet.
    Zuletzt (vor einigen Jahren) war dann mal ein Anfrage-Preis (vom selben Tagungs-Kunden wie immer) bei 37,-e inklusive Anlieferung, Aufbau, Abbau, Rücktransport (4x 11 Km).
    Da waren die zusätzlichen Fahr-Kilometer zum Kollegen einfach nicht mehr drinn.
    Warum dieser miserable Miet-Preis? Weils in irgendeinem Miet-Portal so geschrieben steht und der Endkunde nicht unterscheiden will zwischen Tschibo-Trabbi und Mitsubishi-Projektor. :roll:
    Irgendwelche rotzigen Kaufhaus-Beamer gibs ab 37,-e pro Tag, und dieser Preis gilt als Gesetz, also sollen (nach den Vorstellungen des Kunden) alle Projektoren und Beamer (egal wie groß) auch 37,- kosten, Ätsch!


    Seit ich vor ca. 2 Jahren einen guten und leisen Tagungs-Projektor gekauft hatte, und auch eine teure 3 x 3m große Spannrahmen-Leinwand, hatte ich noch keine einzige Vermietung damit.
    Grund: Der Kunde (Restaurant mit Tagungs-Räumen) hat sich selbst irgendeinen zusätzlichen Projektor/Beamer gekauft, Leinwände hatte er schon Mehrere.
    Genauso siehts aus bei DVD-Playern und Outdoor-Strahlern.
    Outdoor-Strahler kaufte der Kunde dann ein ganzes Rudel aus Edelstahl bei WIBRE, die halten ewig.


    Zum Glück hab ich mir keine Bühnenelemente ins Lager gestellt, denn es gibt genug Möglichkeiten sowas zuzumieten.


    Nur weil der zu erwartende Auftrag zwischendurch mal etwas größer ist als sonst, würde ich nix kaufen.
    Die häufigste Lüge (um den Mietpreis zu drücken) ist, daß demnächst noch was Größeres ansteht .... und das beliebteste Wort ist: "Folge-Aufträge".
    Mit künftigen Folge-Aufträgen wird gern gewunken.
    Das ist gleich(un)bedeutend wie der Veranstalter-, Frauen-, Musiker-Spruch: "...ich ruf Dich an ..."
    Ja-ne, 'is klar, Du mich auch. (sollte man sich hierbei denken)
    Erörterungen wie diese hatte das Forum schon Dutzede Male, und jede Woche fällt jemand (von uns X-Tausend Mitleser hier) auf diese Kunden-Masche rein.


    Auswahl unter Suchbegriff "IP65" :
    https://gebrauchte-veranstaltungstechnik.de/?modul=search&site=search&key=IP65
    Z.B. konventionelle DTS oder THOMAS-Kannen zum Betrieb mit Dimmer:
    https://gebrauchte-veranstaltu…703-THOMAS+PAR+64+Outdoor


    Sowas ist einfach zu reparieren, wenns mal defekt geht.
    Ich hätte noch 8x DTS ParSafe quasi neuwertig auf Lager, stammen aus einer Umrüst-Aktion und werden nichtmehr benötigt.

  • Zitat von "merbe"

    Es geht um die Vermietung von IP65 Kannen. Ich denke die werde ich auch weiterhin einsetzen können, daher würde ich sie mir anschaffen und nicht wie sonst zumieten.


    Du sprichst von IP65 LED Pars? Die könnte man in der Tat immer wieder vielfältig einsetzen. Um wie viele Stück geht es denn konkret?



    Ich finde, das spielt schon eine Rolle, ob man etwas zukaufen "muss", das man sont nie wieder brauchen kann, oder ob es etwas ist, was im Prinzip sowieso auf der Liste baldiger Anschaffungen steht.



    LED Pars, Funkmikrofon mit Handsender, kompakte aktiv-MUFUs, n kleines Livepult, etc.. sind doch Dinge, die man dauernd rausgibt. Und wenn man sie hat, kann man sie den Kunden auch einfacher anbieten.


    Ich hatte lange aus Prinzip keine Funkmikrofone, weil das hier mit den Frequenzen und der Bewilligung so mühsam war. Als das nun vereinfacht wurde, habe ich mir auch Funken gekauft. Seit ich die habe und unkompliziert vermieten kann, gehen die auch dauernd raus und machen sich bezahlt. Früher war das immer mit einem erheblichen Mehraufwand verbunden und ich war immer froh, wenn niemand ein Funkmic wollte.

    Der Ton macht die Musik.

  • Mal 'ne doofe Frage: Du hast die Kannen noch nicht, must sie also selbst kaufen. Dazu bekommst Du eine Rechnung, die Du innerhalb welcher Zeit selbst bezahlen musst?


    -> Datum der VA am x.y. - Lieferung der neuen Lampen am x-5. Tag (bei eigentlich jedem Händler kein Problem, das entsprechend zu timen). Du musst die Lampen innerhalb von ca. 14 Tagen bezahlen - also schon ca. 10 Tage nach der VA.


    Und warum willst Du jetzt vom Kunden Vorkasse haben?



    ... ein paar andere Gedanken die sich mir noch stellen behalte ich erst mal für mich.

  • Zitat von "marce"

    -> Datum der VA am x.y. - Lieferung der neuen Lampen am x-5. Tag (bei eigentlich jedem Händler kein Problem, das entsprechend zu timen). Du musst die Lampen innerhalb von ca. 14 Tagen bezahlen - also schon ca. 10 Tage nach der VA.


    Und warum willst Du jetzt vom Kunden Vorkasse haben?[...]

    Weil jeder gute Internetzhändler (t-Punkt, EmPeh, Back-Shop etc. pp.) Alle gerne auch gegen Vorkasse verkaufen.
    Also ist {Datum VA} > {Rechnungsdatum [Lampe]} ( << {Bezahldatum[Kunde]}).


    Is ne ganz einfache Rechnung mit drei unbekannten und einfach lösbar, wenn:
    - {Kapitalstamm [Dienstleister]} > {Kosten [Lampe]} ; dann wäre es eine gesunde Firma, die problemlos den Auftrag stemmen kann.
    - {Kapitalstamm + Interesse [Kunde] > {Wechselmöglichkeit [Technikmitbewerber]} ; dann wäre es ein gesunder und treuer Kunde
    - {Vertrauen [Lampenverkäufer]} > {GeizIsGeilMentalität [Lampenkäufer]} ; dann wäre auf Seiten des Einkaufs beim Kollegen Dienstleister alles OK.


    Irgendwo in diesem Getriebe scheint es aber etwas zu knirschen...



    Ich kenne im Übrigen recht viele Firmen, bei denen die Beschallungsfirma sehr direkt und auf kurzem Dienstweg mit Kapital versorgt wird, um ganz spezielle Anforderungen zu erfüllen. Gerade den Werbeabteilungen in größeren Unternehmen ist klar, dass sie Sonderwünsche haben, um sich am Markt abzugrenzen. Sonderwünsche von "Spezialisten", die eben nicht erst bezahlt werden wollen, falls ihr Kunde an Geld kommt.
    Dabei geht es aber i.d.R. um größere Summen, Installationen, Messebau, Vorarbeiten&Planungen etc. - schlichtweg: einen deutlicheren Kostenaufwand - und nicht um einen "Wald & Wiesen- Verleihartikel" wie LED Pars.


    Klar, wenn da 50 PARs zusammenkommen, ist das schon eine Investition, insofern hilft im Einzelfall nur das Gespräch mit dem Kunden, ob dieser einen Vorschuss gewährt.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Zitat von &quot;treibsand&quot;

    Dabei geht es aber i. d. R. um größere Summen, Installationen, Messebau, Vorarbeiten & Planungen etc.


    Allerdings. Von daher läuft man auch Gefahr, albern rüberzukommen, wenn man wegen ein paar Hundertern den "Großkunden" anschnorren geht. Auch im Übrigen schließe ich mich deinen Getriebedarstellungen an - Recht hast du.

  • Hi zusammen,


    es geht im konkreten um die Anschaffung von 24 LED IP65 Kannen(LED ist auch kundenvorgabe). Die Fallen halt mit knapp 300€ das Stück doch ziemlich stark ins Gewicht bei einem Hobby-Verleih.


    Ich hatte ihm den Vorschlag unterbreitet und er hatte mir mit viel Verständnis zugesagt dass es kein Problem sei mit der Anzahlung.


    Also alles im Butter!


    Danke und Frohe Weihnachten an alle,

  • Na, das ist dann doch schon eine schöne Stange Geld. Dann sei dir gewünscht, dass mit dem Auftrag alles glatt geht und es nicht zu Schwierigkeiten kommt. Zu viele haben bei ähnlichen Geschichten schon am Ende dumm dagestanden... ich halt' die Daumen :!:

  • Ja ich hoffe auch dass es keine Probleme gibt...
    Ich habe jedes zum Glück nochmal einen Kunden bei dem IP-Kannen von Nöten sind und ich sonst immer zugeleitet habe. Zur Not kann ich mir zumindest das ersparen...

  • Der Mietpreis (oder das Entgelt für die zeitweise Überlassung) beträgt ja in den meisten Fällen nur einen Bruchteil des Anschaffungswertes... Sofern man nicht einen doofen kUnden gefunden hat, der einem fast die Anschaffung durch einmal Mieten bezahlt, sollte man also sicher sein, dass man das angeschaffte auch andersweitig öfters mal los bekommt. Entweder leiht der besagte Kunde das dauerhaft, ofter, regelmässig.... oder eben andere Kunden.
    Eine gesunde Skepsis gegenüber der "Leistungsfähigkeit" der Vertragspartners ist immer hilfreich - ist der Kunde eine one-man-show, die gerdae die 5. Kneipe in den Sand setzt und vollmundig in größten Tönen rumspuckt, was er alles so vorhat und für seine Einwehungsparties unbedingt Madonna buchen, 92172kw Laseranlage und 12 Line-arrays braucht.... weiss man vorher schon, dass das nix wird. Fragt Daimler aber für die Weihnachtsfeier etwas an, ist das bestimmt solider.
    Je solider der Kunde, desto offener und ehrlicher kann man mit denen reden, was Sache ist.


    In den meisten Fällen, wo man Material braucht, dass den eigenen Bestand um ein vielfaches übersteigt, tut man gut dass sich bei einem größeren Kollegen zu holen und erst mal in den Markt zu kommen. Wenn man dann sieht, das läuft - dann kann man sich ja das Material selber anschaffen.


    Anzahlung / Vorauskasse sind absolut üblich. Warum nicht. Ob DU das machen willst oder nicht ist allein aber Deine Entscheidung, da gibts keine allgemein gültige Regel. Jeder anständige Geschäftsmann weiss aber, dass es weder unanständig noch unrecht wäre eine Anzahlung zu verlangen - Kunden, die beim Ansprechen eines solchen Themas rot anlaufen und zickig werden würde ich eh gleich entsorgen. Es ist auf Dauer sehr entspannend und nett, wenn man sich weniger auf Versprechen denn auf vernünftige Verträge einlässt - das spart die Inkasso, den Stress, den Frust... Wir sortieren schwer aus bei den Kunden - natürlich hat man dann eventuell den einen oder anderen Euro weniger durch Kleinverleih - die gesparte Zeit und der nicht vorhandene Ärger sind im Vergleich dazu aber mehr wert als..

  • Zitat von &quot;Sabbelbacke&quot;

    ...
    Je solider der Kunde, desto offener und ehrlicher kann man mit denen reden, was Sache ist. ...


    Ich finde hier eine Unterscheidung unnötig! Seine eigene Glaubwürdigkeit wird man nicht verlieren. Was kann für einen schon passieren?


    Kein solider Kunde, der absagt:
    Eventuell Geld gespart. "Rufformung" kann er in der Öffentlichkeit/ in der Szene nur soweit glaubwürdig verbreiten wie er einen Guten hat.


    Solider Kunde, der absagt:
    Erfahrung gesammelt - Konnektions geknüpft - Einsichten gewonnen, wo man steht, ...


    In beiden Fällen hat man Lebenszeit verloren, aber irgendetwas ist ja immer.

  • Zitat von &quot;sebastian&quot;


    Ich finde hier eine Unterscheidung unnötig! Seine eigene Glaubwürdigkeit wird man nicht verlieren. Was kann für einen schon passieren?


    wenn ein Kunde einen fest gebuchten Auftrag absagt? Da wäre:
    - verdienstausfall
    - Sitzenbleiben auf Kosten, die durch zumietung/buchung Dritter entstehen
    - Umsonst getätigte Anschaffungen für diesen Auftrag (siehen oben)
    - usw...



    Zitat von &quot;sebastian&quot;

    Solider Kunde, der absagt:
    Erfahrung gesammelt - Konnektions geknüpft - Einsichten gewonnen, wo man steht, ...


    Hier sehe ich einen Widerspruch. Ich würde einen Kunden, der einen fest gebuchten Auftrag absagt (sofern wir hier nicht über höhere Gewalt reden) als nicht solide bezeichnen. WIr reden hier natürlich nicht über eine lose Anfrage oder die Hoffnung, dass man gebucht werden könnte sondern über den Fall, dass der Auftrag erteilt wurde und dann storniert wird.


    Natürlich gibts hier unteschiede in der Härte solcher Fälle. Wenn der Student seine WG-Party jetzt doch nich macht, weil die Freundin krank geworden ist, fallen ein paar Euro Kleinverleih unter den Tisch oder es gibt eben nur die Stornogebühren und an Zeit ist da auch nur wenig reingeflossen, Vorbereitung auch wenig...


    Reden wir hier aber über einen größeren Auftrag wo noch ein paar Hands gebucht wurden, den Auftackt einer Veranstaltungsserie, die monatlich stattfinden soll, wo man seit zwei WOchen plant, schon den 7,5tonner gebucht hat, den Laserschutzbeauftragten berufen, 50m Molton geordert, extra noch was angeschafft hat, den anderen Auftrag in der Stadthalle im Umfang von 20k abgesagt.... Dann sollte man gewappnet sein, abgesichert, usw... und wer so einen AUftrag absagt (ohne dass höhere Gewalt vorherscht wie: Halle eingestürtzt, Künstler verstorben, etc...), ist nicht solide.

  • Ach so, wenn ein Angebot...


    Dann ist das ja kein Absagen sondern ein "nicht annehmen des Angebotes", dsa ist absolut legitim.


    Um die Kurve zur Ausgangsfrage zu kriegen - wenn jemand eine Anschaffung tätigen würde, nur weil er ein Angebot abgegeben hat, wäre das natürlich komplett eigen verschuldet ... klar...


    Vielleicht hab ichs überlesen - ist denn der Auftrag offiziell in diesem Fall erteilt worden?