Körperliche Spürbarkeit von Schall??

  • ächemm...

    ...es wird Energie von Molekül zu Molekül weiter gegeben (mit zunemhenden Verlusten bei zunehmender Entfernung zum verursachenden Auslöser der Energie) - nicht falsch verstehen, daß da Teilchen nach vorne beschleunigt werden, respektive zur Pappe angesaugt werden ;)


    ...natürlich entsteht im Mikrokosmos ein Unterdruck, bzw. ein Überdruck an der Membran, jedoch sind diese Druckunterschiede (wenn man sie in Pascal messen wollen würde) ab einer gewissen Entfernung (so zwischen [je nach Frequenz] 0,1mm bis geschätzt 1287,4mm) so marginal niedrig, daß sie zu vernachlässigen wären...

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, "Jungfrau von Orleans" )

  • Hier im Video werden auch einige Phänomene sichtbar gemacht.

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    Der Ton macht die Musik.

  • Meine Testmethode für diese Wind-Wellen-Luftbewegungs-Geschichte:


    Man nehme ein Blatt Papier, etwa Postkartengröße. Wenn das vibriert, gibt es eine Luftbewegung.

    Ist das Blatt quer zur Luftbewegung, ist die Vibration maximal. Ist es senkrecht dazu, bewegt es sich gar nicht. So kann man die Richtung der Vibration feststellen.

    Bei Musik-Schwingungen findet man durch einfaches Hinsehen hauptsächlich den Bass. Je tiefer die Frequenz, desto größer die Bewegung. Bei ein paar hundert Hz merkt man die Vibration eher in den Fingerspitzen, die die Postkarte halten.

    In einem geschlossenen Raum ist damit nahe der Wand keinerlei Vibration feststellbar. Trotzdem klingt der Bass da am fettesten! Das ist der Unterschied zwischen Schallschnelle (Bewegung der Luft) und Schalldruck. Die Verhältnisse zwischen beiden sind komplizerter, darum geht es mir hier aber nicht.


    Ich habe das mal vor mehreren Dub Reggae Soundsystems ausprobiert bei gemessenen Pegeln um 125 dB (C slow). Der Schall läuft als Wellenfront einfach senkrecht zur Innenkontur der Hornlautsprecher, das war zu erwarten. Er separiert sich von der Boxenwand und läuft wie eine sich ausdehnende Blase davon. In einigen Metern Entfernung war die Vibration der Postkarte nicht mehr wahrnehmbar, körperlich gespürt habe ich sie trotzdem noch. Was ich wissen will, ist, ob es dafür auch Messkurven gibt, so wie für die reine Hörwahrnehmung mit Kopfhörer.


    Zwei konkrete Fragen dazu:


    1.) Es gab hier mal einen User mit dem hier ins Thema passenden Namen "Wellenfront", der ist leider verstorben, siehe dort. Ich vermute, dass die Protagonisten im URPS-Unterforum ihre Begeisterung genau aus dem wesentlich anderen körperlichen Eindruck der Wellenfront solcher Stacks schöpfen.

    Was ist eigentlich aus den bis 2018 besprochenen Anlagen geworden?


    2.) Gerade die Reggae-Soundsystem-Szene scheint die Körperlichkeit der Bassmassage direkt vor einer Lautsprecherwand zu lieben. Gibt es dafür eigentlich auch so ein Forum wie dieses hier?

    -uli


    P.S.: Bitte Geduld mit meinen Antworten, bin nur alle paar Wochen online.

  • Kurze Rückmeldung „out of tune“… Ich habe die Zusage des Interviews. Es wird schriftlich erfolgen und ich arbeite gerade die Fragen aus. Input? (Aus verständlichen Gründen ist das ein sensibles Thema. Ich bitte darum „Holzhammer-artiges“ zu unterlassen…

  • Ahoi in die Runde. Ich habe ein Interview angefragt mit einer Frau die aufgrund von neurofibromatose-bedingten tumoren ihr Gehör verloren hat und nun mit einem cochlea-Implantat wieder hören kann… ich hoffe so einen Bericht der beide Seiten kennt zu erfahren… sollte das klappen sag ich Bescheid wenn euch das interessiert…

    ...

    Kurze Rückmeldung „out of tune“… Ich habe die Zusage des Interviews. Es wird schriftlich erfolgen und ich arbeite gerade die Fragen aus. Input? (Aus verständlichen Gründen ist das ein sensibles Thema. Ich bitte darum „Holzhammer-artiges“ zu unterlassen…

    Grundfrage wäre hier, ob die Person nach dem Gehörverlust überhaupt in Situationen war, wo die Musik laut genug war um gespürt zu werden. Wenn ja, was war das für eine Anlage, was für ein Pegel etc.

    Dann wäre interessant, in welchen Körperteilen eine Wahrnehmung auftrat. Bei welchen Lautstärken, welchen Tönen etc.. Mit den Fingerspitzen fühlen, klassisch mit Luftballon nahe Lautsprecher, zählt hier nicht, sondern die normale "Konzert"-Situation ohne Hilfsmittel.

    Es geht halt um Eindrücke, die die normal Hörenden auch hätten, aber eben darum nicht bewusst wahrnehmen.

    Schön wäre, der Person ohne CI mal was über eine ordentliche PA vorspielen zu können... so was "Holzhammer-artiges" ist bestimmt spürbar:

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    -uli


    P.S.: Bitte Geduld mit meinen Antworten, bin nur alle paar Wochen online.

    Einmal editiert, zuletzt von der uli () aus folgendem Grund: das alte Video https://youtu.be/BAEtWW_RHJk?t=20 war vom selben Team wie die späteren Videos

  • Wo ich schon mal bei yuuhtube bin. Es scheint in Brasilien sowie in Indonesien/auf den Philippinen etliche Anlagen für die körperliche Fühlbarkeit von Schall zu geben.

    Hier beachte man die Staubentwicklung:

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    Es gibt soger Wettbewerbe, hier für kleine Anlagen:

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    für mittlere:

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    und für große:

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    -uli


    P.S.: Bitte Geduld mit meinen Antworten, bin nur alle paar Wochen online.

  • Was sind denn das für Systeme? Scheint fast immer der selbe Typ Subwoofer und der selbe Typ Topteil zu sein.


    Allerdings erschliesst sich mir die Sache mit dem Wettbewerb nicht ganz. Beim Contest der kleinen Systeme sehen optisch alle gleich aus. Wer gewinnt da? Der mit dem extremsten Amping?

    Der Ton macht die Musik.

  • ...geht mir jeder Box, wenn das zu Fall zu bringende Material (0,5l Wasserflaschen) auf einem der Resonanz mitschwingendem Karton drauf steht, wie bei diesem "Contest"

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, "Jungfrau von Orleans" )

  • Ich frag zwischendrin mal für einen Freund: Haben die eigentlich alle was am Kopf?!


    Dazu weiterer, gänzlich unwissenschaftlicher Input von mir: ich hab ein paar Jahre eine Location betreut, in der drei bis vier mal im Jahr eine Party einer örtlichen Einrichtung für mehrfach Schwerbehinderte stieg. Darunter auch Gehörlose. Die führten Klage, sie könnten nicht wirklich feiern, weil das Gefühl fehle. Die Lösung bestand aus vier zusätzlichen 18ern und einem potenten Amp, auf einen Auxweg verkabelt und einen Beacon obendrauf. Einmal in der Stunde ging für drei oder vier Songs die Lampe an und der Hahn auf - wer nicht hörbehindert war, hat in der Zeit einfach Mickymäuse übergezogen oder ist rausgegangen. Die "Zielgruppe" hatte sichtlich Spaß.


    Funfact am Rande: wer bei so einem Event schon mal erlebt hat, wie ein Gebärdendolmetscher "Männer sind Schweine" von den Ärzten simultan übersetzt, der bekommt von dem Begriff " Workout" einen gänzlich neuen Eindruck.

    Kein Applaus für Scheiße!

  • wenn das so funktionieren würde bräuchte man ja nur hoch genug upsampeln, um dann am ende auf eine erträgliche latenz zu kommen. bisher hat das aber noch niemand gemacht, jedenfalls hab ich das noch nie gehört.

    Man muss nicht upsampeln, sondern downsampeln. Und ja, das wurde gemacht. Downsampling um den Faktor 4 führt zu einer um den Faktor 16 geringeren Latenz. Das Problem dabei ist, dass durch die niedrigere Samplingrate der Frequenzbereich nach oben eingeschränkt wird. Also 12kHz Samplingrate statt 48kHz reduziert den nutzbaren Frequenzbereich auf unter 6kHz. Das wurde entsprechend nur für die Tieftonwege gemacht. Da die gößten Latenzen ebenfalls in den Tieftonwegen auftreten, passt das aber alles sinnvoll zusammen.


    Wer sich für die Theorie dahinter interessiert, dem sei diese auch sonst sehr lehrreiche Arbeit von Swen Müller empfohlen:


    http://publications.rwth-aache…81/files/Mueller_Swen.pdf (Ab Seite 71)


    Zu der verbleibenden Latenz der FIR Filter kommt noch die Zeit fürs Down- und Upsampeln dazu, in Summe aber immer noch viel besser als ohne.


    Der Controller wurde als DSC28 von GAE vertrieben, es gab auch beinahe baugleiche Geräte von Visaton, Klein und Hummel und Syrincs. Die FIR Filter waren eigentlich nur unter Verwendung der Messsoftware Monkey Forest in der Version MFX zu erzeugen.

  • Man muss nicht upsampeln, sondern downsampeln. Und ja, das wurde gemacht. Downsampling um den Faktor 4 führt zu einer um den Faktor 16 geringeren Latenz. Das Problem dabei ist, dass durch die niedrigere Samplingrate der Frequenzbereich nach oben eingeschränkt wird. Also 12kHz Samplingrate statt 48kHz reduziert den nutzbaren Frequenzbereich auf unter 6kHz. Das wurde entsprechend nur für die Tieftonwege gemacht. Da die gößten Latenzen ebenfalls in den Tieftonwegen auftreten, passt das aber alles sinnvoll zusammen.


    Wer sich für die Theorie dahinter interessiert, dem sei diese auch sonst sehr lehrreiche Arbeit von Swen Müller empfohlen:


    http://publications.rwth-aache…81/files/Mueller_Swen.pdf (Ab Seite 71)


    Hast du die Arbeit mal gelesen?


    Diese ist von 1999 und da gab es noch nicht so viel Rechenleistung.

    Es geht in Seite 71 darum, den Rechenaufwand zu verringern. Und ja, dieser sinkt bei der Faltung (wenn man eine sehr stupide Faltung im Zeitbereich vornimmt) quadratisch mit dem Downsampling-Faktor.

    Diesen Trick hat man in niedrigen Frequenzbereichen gerade deshalb angewendet, weil die FIR-Filter (zeitlich gesehen) dort sehr sehr lang wird. Beim Downsampling werden das nun weniger Koeffizienten (also weniger Rechenaufwand), die auf der Zeitskala des Signals aber weiterhin über den gleichen Zeitraum verteilt sind - nur halt jetzt mit mehr zeitlichem Abstand.


    Das hat aber rein gar nichts mit der durch den FIR-Filter selbst verursachten Latenz zu tun.


    Ganz im Gegenteil: Die Latenz steigt sogar eher. Dies schreibt selbst der Autor auf Seite 72:

    Zitat:

    Zusätzliche Signalverzögerung durch die Gruppenlaufzeiten der eingesetzten Anti-Alias-Tiefpässe.

  • das mit dem bass fühlen ist doch recht einfach:

    man nehme einen sc8 bass mit passendem amp. dann etwas Tecno mucke. fertig sind die schmerzen auf dem Brustbein :)

    ja im Bein oder in den äugen merkt man das auch, da man nicht mehr klar schauen kann durch die entstehen druckschwankungen. Schall ist ja nichts anderes als eine Abfolge von druckunterschieden.


    ... und bei diesen Wettbewerben reicht doch eigentlich eine menge von bass boxen. alles über 150hz braucht man doch zu Flaschen bewegen überhaupt nicht :)

  • hier einige Bücher, die zum Thema passen, aber meine Eingangsfrage nicht beantworten:

    ... Merchel, Auditory-Tactile Music Perception (habs noch nicht bekommen, ...

    Gelesen, ist eine Doktorarbeit. Schöne Übersicht über Vibrationswahrnehmung kleiner Hautpartien, aber der Hauptteil ist über Seatshaker in Kirche und klassischem Konzertsaal. Das Ergebnis ist, dass die vertikale Sitzflächen-Vibration die Wahrnehmungsqualität von Musik verbessert. Dafür reicht sogar eine Frequenz (40 Hz) mit etwas komprimierter Dynamik gegenüber der Hüllkurve der bei 200 Hz tiefpassgefilterten Musik. Für meine Frage nach körperlicher Schallwahrnehmung wenig hilfreich ;(


    Was kommerzielles in diese Richtung ist https://subpac.com/, ein Vibrations-Rucksack. Ein Zitat daraus passt in diesen Thread: "Anyone involved deeply with music – especially soundsystem music, of course – could tell you similar things. But actual research into exactly how these mechanisms work and why we feel these responses is all-but non-existent."

    -uli


    P.S.: Bitte Geduld mit meinen Antworten, bin nur alle paar Wochen online.

    Einmal editiert, zuletzt von der uli ()

  • ...geht mir jeder Box, wenn das zu Fall zu bringende Material (0,5l Wasserflaschen) auf einem der Resonanz mitschwingendem Karton drauf steht, wie bei diesem "Contest"


    Der Karton scheint sich bei den meisten Versuchen kaum zu bewegen, obwohl er eine viel größere Schall-Angriffsfläche hat ... vielleicht ist was drin?


    Aber viel rätselhafter ist mir, warum die Flaschen immer hin zum Soundsystem wandern!?!

    Schall ist doch eigentlich Wechseldruck, der die Flaschen nur vibrieren und nicht wandern lassen müsste.

    Doch sie fallen alle vor dem Karton herunter :/


    Ein paar Ideen, vielleicht kann jemand was dazu sagen:


    1.) Die Luftströmung um die Flaschen wirkt nicht mehr linear. Die Kraft nimmt überproportional zu, wenn der Schall lauter wird. Das funktioniert aber nur bei unsymmetrischen Signalen wie Drumkicks u.ä.. Aber die Musik scheint nicht immer so was zu enthalten.


    2.) Mit einem unsymmetrischen Signal könnte man die Flaschen direkt mit einem Schlag wegpusten. Doch dann müssten die Anlagen ja alle falsch gepolt sein, damit die Flaschen angezogen werden.


    3.) Es gibt in der Physik einen Effekt, dass neutrale Partikel in die Richtung dichteren Feldes gezogen werden. Das bedeutet, die Flaschen wandern da hin wo es lauter ist. Bei den großen Anlagen und auf 100 Metern kann der Lautstärke-Unterschied auf der Kartonfläche aber doch nicht soo groß sein?


    4.) Bei manchen Boxen-Konstruktionen gibt es einen "DC-Offset-Effekt", die Luft geht leichter raus aus der Box als wieder rein. Zum Beispiel saugen Bassreflex-Öffnungen eine Regenschutzfolie magisch an :|. Dann würde der Wechselschalldruck bei den Flaschen bloß die Haftreibung überwinden und nur der Unterdruck des Offset-Effekts zieht sie an.


    Aber eigentlich will ich gar keine Flaschen bewegen, sondern das Publikum.


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    -uli


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