• Hallo,


    Innerhalb eines Dante Netzwerkes ist es möglich, verschiedene Samplerates zu fahren, natürlich können Nodes mit unterschiedlichen Samplerates keine Streams untereinander aufbauen, aber wie sieht es mit dem Clockmaster aus ? Gibt es dann zwei ? Oder kommen beide Clocks von einem Master ? Kann es leider gerade nicht ausprobieren..

  • Hi!

    Durch PTP im Dante-Netzwerk hast du eigentlich nicht mehr diese klassischen Taktgeber, die an die Samplerate geknüpft sind. PTP ist ja eher eine sehr genaue Zeitinformation, als ein Taktsignal.


    Sprich: Es fungiert weiterhin eine Dante-Karte als Master, alle Dante-Karten im Netzwerk sollten dann in sync sein und am Gerät wird dann die passende Samplerate quasi adaptiert.


    LG

  • Hi!

    Durch PTP im Dante-Netzwerk hast du eigentlich nicht mehr diese klassischen Taktgeber, die an die Samplerate geknüpft sind. PTP ist ja eher eine sehr genaue Zeitinformation, als ein Taktsignal.


    Sprich: Es fungiert weiterhin eine Dante-Karte als Master, alle Dante-Karten im Netzwerk sollten dann in sync sein und am Gerät wird dann die passende Samplerate quasi adaptiert.

    Ist das „Wissen“ oder „Schlussfolgerung“?


    Klingt zwar erst einmal einleuchtend, funktioniert aber spätestens wenn eine externe Taktung hinzukommt nicht mehr.


    Ich meine mich zu erinnern, dass jeder Verbund von logisch zusammengeschalteten Dantegeräten (also solche die untereinander Audiodaten austauschen) seinen eigenen clockmaster definiert.

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Ist das „Wissen“ oder „Schlussfolgerung“?


    Klingt zwar erst einmal einleuchtend, funktioniert aber spätestens wenn eine externe Taktung hinzukommt nicht mehr.

    warum nicht ? Taktet der externe Taktgeber nicht nur die eine Dantekarte an der er hängt und die Karte dann den Rest des Netzwerks ?

  • Ist das „Wissen“ oder „Schlussfolgerung“?


    Klingt zwar erst einmal einleuchtend, funktioniert aber spätestens wenn eine externe Taktung hinzukommt nicht mehr.


    Ich meine mich zu erinnern, dass jeder Verbund von logisch zusammengeschalteten Dantegeräten (also solche die untereinander Audiodaten austauschen) seinen eigenen clockmaster definiert.

    Wieso sollte das bei der externen Taktung nicht funktionieren? Sobald extern getaktet wird, wird der Dante-Chip ja damit gesynct und rutscht in der Clockmaster-Election weiter nach oben. Auch dann kann es ja nur einen PTP-Master geben.


    Klar - ich kann natürlich alle Geräte extern syncen und habe dann zwangsweise verschiedene Clock-Master für verschiedene Sample-Rates. Aber dass es zwei PTP-Master gibt, ergibt für mich vom technischen her nicht wirklich Sinn.


    Also ja, es ist geschlussfolgert - ich kann es aber nächste Woche in unserer Dante-Installation mal nachstellen :)

  • Hallo.


    Also es ist effektiv so. PTP verteilt eine Zeit (wie eine Uhr) und keine Samplerate.

    Läuft ein Gerät auf 48kHz, teilt es selbständig jede Sekunde in 48'000 Schläge und hat somit 48kHz Samplerate. Bei 96kHz teilt es die Sekunde in 96'000 Schläge.

    Wird ein Dante Gerät extern synchronisiert, dann wird weiterhin eine Zeit verteilt, die Uhr hat dann halt einen externen Taktgeber.

    Bekommen mehrere Geräte von extern den Takt, wird am Anfang einmal die Uhr von allen Dante Modulen abgeglichen. Danach hat jeder seine eigene Uhr. Ist der externe Takt bei allen gleich (sprich: synchronisiert) läuft bei allen auch die interne Uhr gleich. Bekommt eines einen anderen Takt von aussen, dann hast du ein unsychronisiertes System weil die Uhren nicht gleich laufen (mit all seinen Nachteilen). In jedem Fall macht ein Modul dabei weiterhin den PTP Master und verteilt die Zeit an alle Module die nicht extern synchronisiert sind.

  • Wenn du mehrere Dante Module extern clockst und diese Clocks nicht synchronisiert sind, dann driften die Dante Module auseinander, sprich sampels gehen verloren oder werden doppelt gespielt, was in knacksem im Audio resultiert.

    Darum best practice: Ein Dante Modul ist der Master und alle Geräte drumrum syncen auf das Dante Modul, dann hast du keine Probleme.

    Und zur Ursprünglichen Frage: Somit ist es problemlos möglich mehrere Sampleraten in einem Dante Netzwerk zu fahren. Es gibt dabei 1 Master für alles. Audio kann aber wie du sagst, nicht zwischen den verschiedenen sampleraten ausgetauscht werden.

  • Darum best practice: Ein Dante Modul ist der Master und alle Geräte drumrum syncen auf das Dante Modul, dann hast du keine Probleme.

    genau.


    aus diesem grunde synce ich übrigens meine dLive und den AHM controller auch auf die Dante-karte und nicht umgekehrt.

    clockmaster ist bei mir also immer das Dante-netzwerk - denn hier habe ich in jeder situation einen guten überblick. das hat sich bisher auch gut bewährt.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • PTP ist die gemeinsame Zeitbasis und man kann den Clock natürlich aus dieser herleiten. Das Problem ist nur die Uhren sind alle Synchron aber die Laufzeiten im Netzwerk nicht. So muss man den Media Clock aus dem Stream z.Bsp ableiten und die Samplerate ist hierbei irrelevant. Man kann aus 96KHZ einen 48KHZ Media Clock herleiten oder umgekehrt.


    In der AVB Welt gibt es sogar ein extra Media Clock Stream CRF der sozusagen den Clock wie auch vorher mit der BNC Leitung verteilt.


    Auch in der Network Audiowelt bleibt es nicht aus sich über die Verteilung des Clocks Gedanken zu machen.


    Natürlich kann es in einem Netz auch zwei Clock Master geben :) .

  • Jetzt wirds aber etwas theoretisch.

    Der Media Clock (also die besagten 48kHz oder auch 96kHz) wird sowohl bei Dante und wie auch bei AES67 von PTP abgeleitet, nicht von einem Stream. Dass die Laufzeiten im Netzwerk nicht gleich sind wird dadurch gelöst, dass alle Uhren auf NanoSekunden synchronisiert sind. Ein Sample dauert bei 48kHz 20MikroSekunden (da liegt Faktor 1000 zu NanoSekunden dazwischen). Die Auspielung erfolgt also Samplegenau, sogar Kabellängen werden ausgegelichen (im Vergleich, 1000m Madi Kabel hat etwa ne Laufzeit von 5000ns, also 5 MikroSekunden, also doch schon 1/4 Sample dass da verschoben wird).


    Die AVB Welt hat zusätzlich das Problem gelöst, wenn ein Endgerät kein PTP kann/will, kann es sich auch über solch speziellen CRF Stream synchronisieren (das gleiche Problem wurde hier also 2 mal gelöst, 1 mal mit PTP gleich wie oben Beschrieben und einmal mit diesen CRF Streams). Ich habe bis jetzt noch kein Gerät gesehen, welches sich auf solche CRF Streams und nicht auf PTP synchronisiert, bin aber offen eines kennen zu lernen. Natürlich kann man auch mehrere PTP Master in einem Netz haben (bei Dante brauchts dazu den Dante Domain Manager), ich habe aber noch nie einen praktischen Einsatszweck dafür gefunden (ein Rundfunk Haus hat genau einen Haustakt, nicht mehrere).

  • Der Unterschied ist folgender weshalb ein Ableiten des Media Clocks aus der PTP in der Praxis nicht funktioniert...


    Die PTP ist eine absolute Zeit

    Der Media Clock ein Zähler oder besser ausgedrückt ein Event


    Wenn Geräte verschiedene Media Clocks bereitstellen z.Bsp 48khz und 96khz gibt es aufgrund von Buffern Phasenunterschiede.


    Auch läuft die Phase von der PTP bezogen auf den Media Clock weg. So weit auseinander das es Buffer über oder Unterläufe gibt.


    Der Media Clock wird aus den Timestamps gewonnen und das CRF Format ist im Grunde nichts anderes als festzulegen wie oft diese enthalten sind. Z,Bsp 500HZ. Der Media Clock ist unempfindlich gegenüber Packteverlusten. Den Media Clock aus dem Stream zu generieren macht durchaus Sinn und sorgt das auch beim weglaufen es keine Dropsouts gibt. Die Praxis zeigt dies auch, AVB Geräte mit der Clock Source "Intern" spielen nicht miteinander. Weshalb lässt sich schön am Stream Input und dessen Counter Status sehen. Erst wenn die Senke auf den Stream Input synchronisiert kommt ein Ton raus :).


    Die Gründe sind oben genannt und wie gesagt das reine Ableiten des Media Clocks aus der PTP funktioniert in der Praxis nicht wirklich.


    Alle Aussagen beziehen sich auf AVB.....

  • Meist sind es sehr einfache Setups und da geht dann auch wenig schief. Dante ist in dieser Beziehung ja auch sehr Anwenderfreundlich, man kann wenig falsch machen und wenn werden Fehler im Controller angezeigt.


    Clock Fragen treten nur bei umfangreichen Setups auf insbesondere dann wenn Signale mehre Schnittstellen durchlaufen.


    Mit einem (AVB)CRF Stream wird die Sache auch einfacher, man sieht sofort von wo das Gerät seinen Takt bekommt.

  • Ich kann dir aus persönlicher Erfahrung versichern, dass das Konzept mit PTP auch in Netzwerken, die sich über mehrere hundert Kilometer erstrecken, in der Praxis erstklassig und fehlerfrei funktioniert ;).

  • Die Aussage bezieht sich aber nicht auf den Media Clock. Sicher ist die PTP die Basis dessen aber wie am Ende der Media Clock erzeugt wird ist in der Praxis sehr unterschiedlich. In Bezug auf AVB werden die Samples just in time versendet. In der Theorie gibt es keine Buffer und damit dies funktioniert müssen die Uhren aller Teilnehmer Synchron laufen. Soweit was bekannt ist...


    Es gibt aber in der Praxis doch Buffer und diese sorgen dafür das es zu Verzögerungen und je nach Design sind diese nicht immer planbar(also die Takte die man braucht vorhersehbar) da sie von zuständen abhängig sind.


    Zwei Geräte die den selben Stream empfangen und an einen XLR ausgeben haben zueinander dann einen Phasenunterschied. Bei Ausgängen merkt man das wenig bei Eingängen ergeben sich bei Mikrofone unschöne Effekte.


    Nun kann man in AVB mit der Präsentations Time basteln und versuchen das Problem auszugleichen. Oder man synchronisiert auf den Streaminput als CRF Stream oder mit Daten. Nun durch dieses Event aus alles synchron und es ist das gleiche Konzept wie mit der BNC Leitung.


    Mag sein das deine ADCs auf der Bühne zur PTP synchron sind aber mitunter nicht zueinander das signal welches sie sampeln, also nicht perfekt... :( .


    Dante hat zudem noch einen schlechten PTP Clock, keinen boundary Clock. Die PTP wird mit höchster Priorität durch die Switch geleitet -> schlechter Clock.

  • Hey Marco


    Ich kann deine Begeisterung für AVB verstehen. Die Australier haben aber schon einiges richtig gemacht. Das es mehrere tausend Dante Geräte gibt hat durchaus seine Gründe.

    Zitat

    Zwei Geräte die den selben Stream empfangen und an einen XLR ausgeben haben zueinander dann einen Phasenunterschied. Bei Ausgängen merkt man das wenig bei Eingängen ergeben sich bei Mikrofone unschöne Effekte.

    Das ist so nicht korrekt. Die Pakete kriegen beim versenden einen TimeStamp. Bei AES67 & Dante wird der Link Offset beim Empfänger eingestellt (z.b. 1 ms). Der Sender sendet also die Pakete, macht den Timestamp drauf und er Empfänger spielt sie exakt 1ms später ab (durch PTP haben ja alle genau die gleiche Zeit auf NanoSekunden genau). Wenn mehre Empfänger den gleichen Link Offset haben, spielen sie Sample und Phasengenau zueinander aus. Bei AVB wird das beim Sender eingestellt und heisst Presentation Delay (bei SMPTE 2110 nennen Sie es übrigens auch wieder so ;)).

    Zitat

    Mag sein das deine ADCs auf der Bühne zur PTP synchron sind aber mitunter nicht zueinander das signal welches sie sampeln, also nicht perfekt... :( .

    Sehr perfekt sogar. Wie gesagt sogar Kabellängen werden ausgeglichen.

    Zitat

    Dante hat zudem noch einen schlechten PTP Clock, keinen boundary Clock. Die PTP wird mit höchster Priorität durch die Switch geleitet -> schlechter Clock.

    Das ist auch nicht korrekt. Bei Dante kann ich die genauso Boundary Clocks (und auch noch Transparent Clocks) benutzen. Im Unterschied zu AVB muss ich das aber nicht und kann auch Switche oder Router benutzen die keine Boundary Clocks sind. Das hat den Vorteil, dass ich bestehende IT Netzwerke nutzen kann und Dante z.B. auch übers Internet schicken und den PTP Clock lokal durch GPS wieder herstellen kann.


    Ich wünsche übrigens allen noch einen guten Start ins neue Jahr mit wenig Paket verlust ;)


    Liebe Grüsse