Wenn Bandtechniker und Tourmanager ihre Rider nicht kennen...

    Ja sehr geil, der local promoter findet, dass der Kontakt zur Band nur über ihn laufen darf, Telefonate mit dem Bandtech nur über ihn laufen und rider nur noch kurz vor dem gig ausgegeben werden, damit keine veralteten rider in Umlauf sind … also ist der Rider ja brandaktuell… :)

    Zitat von guma

    Was bringt die Band mit und was stellt der Örtliche?

    Wir könnten jetzt alle unsere Interpretationen zusammentragen und mal schauen, wer da was versteht. Mein "best guess" ist folgendes:


    Gibt es eigentlich gar kein Forschungsinteresse an kryptischen Band-Ridern aus der Neuzeit? Bei den kryptischen Tontafeln von vor 2000 Jahren lebt niemand mehr, bei dem man die Ergebnisse überprüfen könnte. Immerhin ginge das bei den Band-Ridern und die wissenschaftlichen Methoden ließen sich endlich auf ihre Qualität hin überprüfen.

    Ich finds auch immer sehr schön, wenn man dem Rider das exakte Modell der Gitarre inklusive Baujahr und dazugehörigem Amp entnehmen kann aber die Anzahl der Keys, Backingvocals, Playbacktracks oder Ähnlichem ein Rätsel bleibt. iron


    Da lobe ich mir den Rider der Hiphop Gruppe die ich heute verarzten durfte. Dieser bestand aus folgender WhatsApp Nachricht:


    "Wir bringen ein DJ Setup (Mixer, 2 Turntables) und benötigen dafür einen Tisch (2x1x1m) sowie zwei Vocalmics (SM58 oder besser). Insgesamt schicken wir 6 Kanäle (2x MC, DJ Master LR, DJ Booth LR für Monitoring). 2 Monitore vorne und einer für den DJ wären schön. Alles andere überlassen wir euch.

    Vielen Dank schonmal!"


    Surprise: Der Rider entspricht exakt der Realität.

    dafür*

    Wer nicht will, der hat schon.

    Ist zwar nicht gerade meine Musikrichtung aber alle waren freundlich und zufrieden und das ist ja das wichtigste.



    Wie das bei der Kapelle aussehen wird, deren Booker mir eben den Rider geschickt hat wird sich zeigen. Angeblich ist das alles aktuell aber das Datum (16.11.2017) lässt was anderes vermuten.

    Wer nicht will, der hat schon.

    Zitat von guma

    Ich wollte jetzt keine allgemeine Rider-Diskussion entfachen sondern mal hören, wie ihr den oben fotographierten für eure kleinteilige Vorbereitung interpretieren würdet?

    Übliches Club-Besteck vorrätig halten.


    Fragen ob sie den Splitter selber stellen oder einen lokalen benötigen. (Für viele vermutlich der grösste potenzielle Stolperstein.)

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

    Clubstandard. Riser und Hardware wie bestellt, 12er Analogsplitter, Schlagzeugmikrosatz und eine Handvoll 58er/57er und DIs. Bei Bühnenmassen in Zoll und/oder dem Wissen dass Teile der Band aus Übersee stammen könnten noch auf Verdacht ein oder zwei 115V Trafos.

    Stören würde mich noch am ehesten dass die aufgrund von reinem IEM-Monitoring zwingend erforderlichen Frontfills nicht explizit erwähnt werden; das gibt bei geizigen Veranstaltern gern nervige Diskussionen. Und die Frequenzen des IEM will man auch gern im Vorfeld haben, ebenso wie den direkten Kontakt zum Techniker...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

    Zitat von guma

    Keine weiteren Angaben zu allem was Audio betrifft. Was bringt die Band mit und was stellt der Örtliche?

    ok…

    ich würde stellen:

    1x PA, dem Raum angemessen. Die 5x Frontfill die so liebevoll auf den Stageplot gepinselt wurden würde ich ignorieren

    1x FOH Pult digital, 32 Kanal minimum

    Passiv Split (mind 20 Ch)

    6x großes Stativ

    2x kleines Stativ

    3x Standard Shure Mikrofonhalter

    2x 12 Kanal Submulti / Bühnenverkabelung

    Großzügige 2 Armvoll XLR und Strom

    1x Drumsub mit Amp und Kabel

    1x MC mic (Schaltermikro oder Funk)


    Ich würde erwarten dass die Band mitbringt:

    Alle Backline

    Alle Mikros und DIs

    Ihr IEM setup mit allem Zubehör inkl Batterien


    Für ein Festival würde ich definitiv die Funkinfo wissen wollen.

    Genau!

    So wie das bestellt ist, würde man es genau so machen. Eventuell würde man ein beta52 dazu tun, das einzige Mikro das genannt wird. 'Leere Mikroliste' aber detailierte 'Stative mit Klammer' Liste würde man so interpretieren, dass die Mikros mitgebracht werden. Auch naheliegend, weil eigenes inear Pültchen immer öfter mit eigenen Mikros kombiniert vorkommt.

    Außerdem ist man geneigt, den Rider für real zu halten, weil Aktualisierungen enthalten sind.

    Darüber hinaus denkt man 'seit Jahrzehnten tourende Ami-Band', aktuelle Tour läuft schon ne Weile also sollte der Rider zwangsaktualisiert sein u.s.w.

    Also ein paar Mikrofone würde ich unbedingt vor Ort haben wollen. (Vor allem bleibt die Frage nach dem Umfeld: Festival? Sologig? Vorband?)

    Das wäre nicht die erste Produktion bei der der Mikrokoffer irgendwo liegen geblieben ist.

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    Zitat von guma

    Leere Mikroliste' aber detailierte 'Stative mit Klammer' Liste würde man so interpretieren, dass die Mikros mitgebracht werden.

    Was noch dagegen spricht:


    „No mics needed for the speaker.“

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    Zitat von lisa f.

    Alle Mikros und DIs

    Es ist explizit ein Beta 52 vom Haus zu stellen, wenn mich meine müden Augen im Pixeldunst nicht täuschen. :D


    An den anderen Positionen ist der Band entweder egal, welches Mikrofon dort ist, oder sie bringen die meisten Mikros doch selbst mit, :/


    Edit: Wie Guma schon sagte...

    Zitat von audiobo

    Was noch dagegen spricht:


    „No mics needed for the speaker.“

    Würde ich auch so sehen. Ich würde meine Interpretation der Dienstleistung auflisten und vom local Promoter absegnen lassen. Dann ist es schriftlich, falls am Abend des Gigs die Rede davon ist, dass das gestellte Equipment nicht dem Rider entsprechen würde. Für den Worst-Case kann man auch belegen, dass man das zumindest so tun wollte, falls vom LP keine brauchbare Antwort mehr kommt.


    Für mich würde sich in dieser Situation noch die Frage stellen, ob ich für den schlimmsten Fall das fehlende Equipment schnell organisieren könnte (ggf. noch kurz mit den Kollegen meiner Wahl Absprache halten).

    Der Ton macht die Musik.

    Ich würde es so wie Lisa interpretieren, aber zur Sicherheit trotzdem nen Standard-Mikrosatz dabeihaben wollen (Drumkit-Mikrosatz, drei SM57, vier SM58, zwei Condenser, ne Handvoll passive DI). Ohne sowas fühle ich mich bei Bandjobs nicht wirklich wohl.