Wie würdet Ihr das machen?

  • Woher soll denn bitte im Audio-Frequenzbereich eine Dämpfung bei 10 Steckverbinder herkommen? So schlecht können die gar nicht sein.

    Von mir gemessen: 300m am Stück (3x100m aneinandergelötet): 0,5 dB
    10*10m aneinander gesteckt: 3 dB plus Höhenabfall von 2dB.

    Wenn ich lange Strecken realisieren möchte, nehme ich möglichst lange Teilstücke (gut verfügbar sind ja 100m auf Trommel).

  • Waren das die gleichen Bedingungen? Gerade der Höhenabfall macht mich doch stutzig...

    Kannst du das erklären? 🤔

    Die Grenzfrequenz des RC-Tiefpasses durch das Übertragungssystem verschiebt sich doch sowohl bei einem höheren Widerstand wie auch bei höheren Kapazitäten nach unten.

    Die Ergebnisse von simonstpauli würden bedeuten, dass die dreifache Leitungslänge einen geringern Einfluss auf das Übertragungssystem hat als der Einfluss von 9 zusätzlichen Steckverbindungen. Ist das unrealistisch oder habe ich einen Denkfehler?

  • Wenn wir davon ausgehen, dass die Steckverbinder einigermaßen okay sind, dann würde höchstens
    1 Ohm als Übergangswiderstand pro Steckverbinder ansetzen, was vielleicht 10 Ohm ergeben würde. Da müsste das Kabel schon eine recht hoche Kapazität haben....

    Die andere Möglichkeit wäre, dass die Steckverbinder eine komplexe Impedanz hätten, also entweder deutlich induktiv sind oder eine relativ große Kapazität darstellen. Auch das erscheint mir nicht so realistisch.


    Für mich wären mögliche Erklärungen (wobei ich Christian eigentlich so kenne, dass er das alles berücksichtigt hat)

    - Unterschiedliche Kabeltypen, d.h. das Einzelkabel ist von der Kapazität her deutlich schlechter

    - Unterschiedliche Positionierung, d.h. die Einzelkabel erzeugen eine höhere Induktivität weil sie alle schön mit Klett im Kreis sind

    - Unterschiedliche Umgebung, z.B. die Einzelkabel befinden sich in einer Umgebung, die die Induktivität erhöht (Metallplatte oder im Lager auf Metallrohren gehängt o.ä.)

    - Die Einzelkabel haben schon viel R&R hinter sich und ihre Werte haben sich dadurch deutlich verschlechtert (eine interessante Frage, gibt's da Infos dazu)?

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  • Durch Aufwickeln erhöht sich die Induktivität nicht! Weder bei Stromkabeln noch bei Mikrofonkabeln. Ein Kabel, vor allem ein geschirmtes Twisted-Pair, ist nach außen in elektrisch und magnetisch neutral. Auch eine Metallplatte kann da nicht viel ausrichten.

    Auch bezweifle ich, dass sich die Parameter durch R&R-Einsatz so weit verschieben. Da müsste über die ganze Länge ein Panzer drüber rollen.

    Die Stecker sind durch das aufgeweitete Paar tatsächlich leicht induktiv. Ich bezweifle allerdings, dass das bei Audiofequenzen relevant wird.


    EDIT: Die Beschaffenheit der Quelle dürfte den Größten Einfluss haben.

  • Es war eine Messung im Feld. Also mit Einzelkabeln, die aus einem Lager kamen und durchaus schon lange in Gebrauch waren. Sicher auch verschiedene Kabeltypen.
    Die 300 Meter waren neu von 100m-Rollen.

    Es scheint, daß es da ein spezielles Problem bei einer der Verbindungen gab.
    Gibt es eigentlich eine Spezifikation für die Anzahl der Steckzyklen bei XLR-Verbindungen? Neutrik schreibt >1000.
    Was ich mir auch vorstellen kann: schlechtes Match bei einer Verbindung durch leicht abweichende Dimensionen bei verschiedenen Herstellern.

    Damals hat mich das nicht weiter gestört, die Verbindung war brummfrei, was die Video-Kollegen von ihrem FBAS-Run nicht behaupten konnten, ich hab am Ende den Pegel aufgeholt und es als putzige Beobachtung abgespeichert.

    EDIT:
    Jetzt interessiert mich das aber und ich werde mal Messungen in kontrollierter Umgebung ausführen, verschiedene Kabeltrommeln vs. Einzelkabel. Dauert ein bißchen, bis ich das schaffe.

  • Ich erinnere mich gerade dran, dass wir hier mal einen Thread zur Beeinflussing des Signals bei extrem langen Strecken über CAT-Kabel hatten. Anlass war ein Video von Dave Rat, wo er das testet. Die Länge hat er durch Kaskadieren von 100m-Cat5-Trommeln erreicht.

    Leider hat er da nur gehört und nicht gemessen, obwohl ein Laptop mit Smaart offensichtlich daneben stand.


    Hab aber gerade ein anderes Video von ihm gefunden, wo er das auf die Spitze treibt. Bei 1600m - das sind 16 per RJ45-Spookie verbundene 100m-CAT-Trommeln - sieht man dann schon einen Höhenabfall von ~1.5dB:

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    Es ist halt schlecht zu sagen, ob das von den 1600m CAT-Kabel oder von den Steckverbindungen dazwischen kommt.


    Was ich aber für den Threadstarter mitnehmen kann: Für die angedachte Anwendung (bei der es ja nicht unbedingt auf High-End-Qualität ankommt) kann man auch einfach ein Mikro nehmen und über die Strecke schicken. Buffer etc. sollte es nicht wirklich brauchen, machen das Leben halt etwas einfacher.

  • Es ist halt schlecht zu sagen, ob das von den 1600m CAT-Kabel oder von den Steckverbindungen dazwischen kommt.

    Eher von den Kabeln, Der kapazitive Belag von den Steckern ist für den Audiofrequenzbereich zu klein. Und ein paar Ohm Übergangswiderstand macht bei den üblichen Ausgangs- und Eingangsimpedanzen der beteiligten Geräte nichts aus.

    "...stört es sie, wenn ich ein bisschen klatsche..."

  • Zum Thema UHF-Analogfunk mit erhöhter Leistung (was in der Praxis nach wie vor einwandfrei funktioniert) steht hier das wichtigste: Funkübertragung 2-Kanal 500m+


    Praxiswerte: Wisycom RTE25 (1,5W) zu ew500G3 geht mit ganz normalen passiven Elefantenohren auf beiden Seiten durch Strassenzüge locker 5-600m, im Freifeld bzw. von erhöhter Position aus auch mal mehrere Kilometer. Wichtig ist Sichtverbindung, wenn grössere Gebäude direkt im Weg stehen muss der Sender halt weit genug nach oben dass er drüber schiessen kann.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Wir hatten diese Anforderung schon mehrfach (Skirennen über den halben Berg)


    Man sollte den Sprecher vom Start auch im Ziel hören. Strecke über Stock und Stein durch Wald usw.


    Anfangs gelöst mit kleinem Submischer, Sprecher am Start mit aktiven Speaker ausgegeben somit 0 Latenz problem.

    Das Mikro über einen Aux auf 400m XLR (das war ein Cordial mit dickem Leiter 4x 100m Trommel)

    das funktionierte immer tadellos. Es gab zwar ein bisschen Verlust und Dämpfung in den Höhen. Diese wurden am Mischer aufgeholt.


    ein paar Jahre drauf stieg die Anforderung dann. Es sollte auch die Musik sowie der Sprecher aus dem Ziel oben beim Start hörbar sein.

    also Umstieg auf 400m Glasfaser + 2 PoE Switches und DANTE Line Adapter.

    Das läuft problemlos auch über noch längere Strecken und kann auch noch viel mehr Signale in beide Richtungen übertragen. Seit dem bei DANTE geblieben und noch einige solche Sachen damit realisiert.

    Die Latenz bei Dante ist auch gering genug um Eure Anforderung nur mit der 100V Installation zu lösen.


    PS: mit Sennheiser Funk (2000er) + aktiven Boostern und Paddels haben wir schon mal 200m Distanz realisiert. Sobald aber Bäume oder gar Personen zwischen Sender und Empfänger kommen wirds kritisch. Davon würde ich in einer Stadt abraten.

    Kara, ARCS Wifo, 5XT, X8, X12, SB15, SB18, SB28, LA4x, LA8


    NEXO PS15R2, P12, LS 18

    NXAmp MkII