ZitatAlles anzeigenPROCON MultiMedia AG: Langfristiges Finanzierungskonzept verabschiedet
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Langfristiges Finanzierungskonzept verabschiedet
Vorstand und Aufsichtsrat haben sich heute gemeinsam mit den Banken der PROCON MultiMedia AG und dem wesentlichen Aktionär Günther Fielmann auf ein tragfähiges Finanzierungskonzept für die Gesellschaft geeinigt. Das Konzept beinhaltet die folgenden wesentlichen Bestandteile :
Das Bankenkonsortium hat einem Forderungsverzicht von ca. 13,6 Mio. EUR zugestimmt. Dafür wurde ein Besserungsschein ausgesprochen, der dem Bankenkonsortium für den Zeitraum vom 1.1.2007 bis 31.12.2014 einen Anteil von 25% des jeweiligen Konzernergebnisses zusichert.
Weitere 5,0 Mio. EUR werden in ein Wandeldarlehen umgeschuldet. Dieses Darlehen kann PROCON bis zum 31.12.2004 ablösen. Ansonsten werden aus dem bedingten Kapital 2.265.255 neue Aktien geschaffen, die dem Konsortium zufallen. Der Antrag zur Schaffung des notwendigen bedingten Kapitals soll der nächsten ordentlichen Hauptversammlung gestellt werden.
Die Tilgung aller bestehenden Darlehensverträge wird zeitlich verlängert und die jährlichen Tilgungsraten dadurch verringert. Darüber hinaus hält das Bankenkonsortium der Gesellschaft bis zum 31.12.2007 einen Betriebsmittelkredit über 10,8 Mio. EUR offen.
Herr Fielmann hat sich bereit erklärt, zur Entlastung der Liquidität für die Akquisition und Fortführung laufender Projekte Sachinvestitionen in einem Gesamtwert von 5,0 Mio. EUR zur Verfügung zu stellen.
Grundlage des Konzeptes waren die in dem schwierigen konjunkturellen Umfeld als positiv beurteilte Marktstellung von PROCON sowie die bereits erreichten Restrukturierungserfolge der Gesellschaft, die als Basis einer langfristig positiven Entwicklung gesehen wurden.
Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 22.12.2003
Egal, wie man zu dieser Firma steht: Deren Insolvenz würde ein mittleres Beben auf dem Markt verursachen, man male sich nur einmal aus, was passiert, wenn der Insolvenzverwalter versucht, das Betriebsvermögen zu versilbern...
Aber die Gefahr einer Insolvenz scheint mir nun mittelfristig gebannt: Durch die Umfinanzierung wurde auch noch der letzte große Kostenblock, nämlich die Finanzierungskosten, wirksam gedeckelt.
Ich befürchte auch nicht, dass die zusätzlichen Aktien aus dem Wandeldarlehn kurzfristig auf den Markt drängen: Damit das für das Konsortium ohne Verluste abgeht, müsste ein Preis von 2,2073 pro Aktie erzielt werden, so aufnahmefähig ist der Markt für ein solches Paket sicher nicht, dass ein solcher Preis erzielt werden könnte. Entweder hat Fielmann zugesagt, das Paket im Zweifelsfall zu übernehmen, ober das Konsortium will das selbst in die Bücher nehmen.
Die Sache mit dem Besserungsschein legt nahe, dass man spätestens 2007 wieder mit schwarzen Zahlen rechnet. Damit das für die Banken aufgeht, muss durchschnittlich ein Ergebnis von über 6,8 Mio pro Jahr erzielt werden, und da wären weder Zinsen noch Risikoaufschlag mit eingerechnet. (Und so schlecht, dass die Banken zu jedem Strohhalm greifen, geht es Procon auch ohne Umfinanzierung dann doch wieder nicht.)