Favorit im Verhältnis: BELASTUNG-QUALITÄT-BIEGUNG-Eigengew.

  • Hallo!


    Ich möchte hiermit auf die Umfrage zu dem Thema Eigenschaften Eurotruss/Prolyte machen. (siehe Umfragen) Wer noch interessante Erkenntnisse zu Eigenschaften beider Marken hat, den bitte ich um regen austausch. Ich bedanke mich für eure Beteiligung schon mal im vorab.


    mfg
    andré

  • Ich habe gerade mal die Prolyte S36V durchgerechnet...


    Ok, man bekommt über die Webseite nicht heraus, aus welchem Material der Bolzen in den Konusverbindern ist, aber da würde mich der Nachweis schon mal interessieren...


    (nachdem der TÜV (Zertifizierungstelle für Gerätesicherheit und Medizinprodukte... :roll: ) als Prüfgrundlage nur die DIN 4113-1 angegeben hat, könnte ich mir gut vorstellen, dass dort die Bolzen gar nicht untersucht wurden.)


    Nur mal so zum Vergleich: Camco hat Bolzen mit einem Durchmesser von 15,875 mm und überträgt darüber eine Gurtkraft von 38 kN. Prolyte verwendet etwas in der Größenordnung von 12 mm (so genau erfährt man das nicht, aber anhand einer Abbildung kann man das abschätzen) und überträgt darüber 43,3 kN.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Konntest du was erkennen, ob sich die Verbinder auf alle Trussmodelle beziehen oder nur auf die S36V. Ich finde diese von den Daten nicht schlecht, aber denken, dass 12kg Eigengewicht pro Meter einfach zu viel sind, wenn man die Strecke nur auf Kurbeltower stellt da das auf z.B. 16m schon 192 kg ausmacht und damit die Möglichkeiten bei Tower bis 290 kg stark einschränkt. Was haltet ihr von der H40V von Prolyte im Vergleich zur FD 44 von Eurotruss. Die Prolyte ist sogar noch 1kg leichter als die FD 44 mit ca. 7,5-7,9kg und das bei 3mm Wandstärke. Laut Belastungstabelle ist diese sogar noch höher belastbar als die FD44. Bitte korrigiert mich, wenn eure Erfahrungen etwas anderes sagen bzw. ich jetzt Vorteile der FD 44 übersehen habe.

  • Zitat von "jaan2204"

    Laut Belastungstabelle ist diese sogar noch höher belastbar als die FD44.


    Über einen Standard-Konusverbinder kann man etwa (das variiert auch von Hersteller zu Hersteller...) 10 kN übertragen, wenn man die Bolzenbiegung berücksichtigt. (Und zwar nicht nach dem Verfahren nach DIN 18 800, sonst wären es nur 4 kN, sondern indem man so tut, als ob wir mittig eine Preßpassung hätten.)


    Über zwei Verbinder kann man dann etwa 20 kN übertragen.


    Wenn man die Belastungstabelle der Eurotruss FD 44 zurückrechnet, dann kommt man auf eine Normalkraft in beiden Gurten von 44,8 kN, wenn man die Prolyte H40V zurückrechnet, auf 56,5 kN.




    Von daher: Bevor ich mir so eine Traverse kaufen würde, würde ich mir erst vom Hersteller einen statischen Nachweis der Verbinder liefern lassen.


    TÜV-geprüft hilft nicht weiter. Die Zertifizierungsstelle für Gerätesicherheit und Medizintechnik ( :roll: ) prüft nur das, was im Prüfauftrag steht. Wenn man denen nicht sagt, dass sie Bolzenbiegung prüfen sollen, dann tun die das auch nicht.

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  • Aha :shock: - Dann werde ich dazu gleich mal eine Anfrage starten.Also ich bin auf dem Gebiet der Truss, insbesondere was Eurotruss und Prolyte betrifft, ein Neuling, daher würde ich mal ganz dumm fragen wollen, warum die Eurotruss laut bisheriger Ergebinsse der Prolyte vorgezogen wird. Zumindest jetzt laut Herstellerangaben/Internetangaben/Verkaufsangaben sind die Belastungsdaten fast gleich. Wenn diese vom Tatsächlichen abweichen, dann sicherlich bei jeder Marke etwas (besserer Verkauf 8) Gibt es da Dinge, die man über die Marken wissen sollte und daher die Eurotruss vorgezogen wird?
    Wenn wir jetzt mal genau die FD44 mit der H40V von Prolyte vergleichen, dann ist die H40V vom Eigengewicht fast 1kg leichter und hat aber eine höhere Belastung "laut Tabelle" (Konuse frage ich jetzt mal). Diese geht zwar nur bis 16m in der Tabelle, weißt dabei aber gegenüber der FD44 fast 100kg mehr auf. Das gut dabei ist noch, dass laut Herstellerangaben die H40V nur 6,9kg wiegen soll. Als Laie würde man jetzt sagen, dass die H40V von Prolyte besser ist, als die Eurotruss FD 44. Aber in der Regel wird Eurotruss den Vorzug gegeben. Kann das jemand mal einem etwas unerfahrenen Trussler erklären :?

  • Danke für die Aussage :D
    Kannst du mir bitte auch ein paar Argumente im Vergleich zur Eurotruss nennen, warum du der Prolyte den Vorrang gibts? Es wäre blöd, wenn man nach einem Kauf feststellt, dass man fehlgekauft hat :?

  • 1.) Prolyte ist bei uns verbreiteter!
    2.) Mit persönlich sagt die Verarbeitung von Prolyte eher zu!
    3.) Gerade beim einfachen Truss schon Diagonal-Braces ist mir Sympatisch!
    4.) Habe Prolyte im Vertrieb ;)


    >die Kollegen habe FD34 im Lager (in Bonn und sind damit fast die Einzigsten vor Ort ;-)) und sind sooo zufrieden nicht damit!

  • Hallo!


    Wir haben die Prolyte H30V (nicht X30V !) der Eurotruss FD 34 vorgezoen, weil die Traverse zum einen belastbarer ist (und damit bei gleicher Bleastung nicht so durchhängt) und ich zum anderen die Tower besser finde.
    Wenn Du immer nur mit Windups arbeiten willst stellt sich das Problem natürlich weniger.



    Viele Grüße,
    Volker

  • Zitat von "Volker"

    Wir haben die Prolyte H30V (nicht X30V !) der Eurotruss FD 34 vorgezoen, weil die Traverse zum einen belastbarer ist (und damit bei gleicher Bleastung nicht so durchhängt)


    1.) Woher willst Du denn wissen, was belastbarer ist?


    2.) Tun wir mal so, als ob wir den Belastungstabellen vertrauen...


    FD 34, Länge 4 m, mittige Punktlast 1019 kg


    H30V, Länge 4 m, mittige Punktlast 5,24 kN.


    Ist auch nachvollziehbar, die FD 34 hat 20x2-Diagonalen, die H30V nur 16x2-Diagonalen.


    3.) TÜV-Zertifikat der Prolyte H30V:


    mittige Punktlast bei 4 m: 5,24 kN


    mittige Punktlast bei 9 m: 5,27 kN... :roll:


    (Den Medizintechnikern ist wohl überhaupt nichts peinlich...)


    4.) Es kann sein, dass sich das belastbarere Material bei derselben Belastung weniger durchbiegt als das weniger belastbare Material. Aber es muss nicht sein.


    (Angenommen, die Traverse ist durch die WEZ der angeschweissten Verbinder beschränkt. Einmal habe ich ein Rohr mit 50 x 2 aus AlMgSi1 F 31 (zulässiger Zug WEZ 24,1 kN), einmal ein Rohr mit 50 x 3 aus AlMgSi 0,5 F 22 (zulässiger Zug WEZ 19,5 kN). Das zweite Rohr trägt nur 80% des ersten, hat aber auch nur rund 70% der Durchbiegung (unter Vernachlässigung der Verbinder))

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  • Hallo!


    Da ich Steuerrecht studiert habe und nicht Maschinenbau oder Bauingenieurwesen kann ich leider die Herstellerangaben nicht nachrechnen und habe mich auf die Herstellertabellen verlassen.


    Ich habe aber auch bei Kollegen mit unseren vergleichbare Aufbauten mit ET FD34 und auch diesem Müll Globaltruss gesehen und habe doch Unterschiede in der Durchbiegung feststellen können. Zu letzterem sogar extreme.


    Wenn man den Herstellerangaben mit TÜV-Hinweis nicht glauben kann, habe ich leider Pech gehabt. Die Produkthaftung dürfte sich aber auf die publizierten Werte erstrecken, das ist zumindest ein schwacher Trost.


    Viele Grüße vom Niederrhein,
    volker

  • Danke für eure Meinungen und vielleicht können auch noch ein paar andere zu ihren Erfahrungen etwas dazu sagen. Die Aussagen von Admin klingen auch sehr fundiert, aber ich hoffe, du bist mir nicht böse, aber könntest du das unerfahrenen auch mal in einfacheren Worten erklären. :lol: In weiten Teilen komme ich ja mit aber der Unterschied in den Metallzusammensetztungen (chem. Beschaffenheit zu welchen Eigenschaften) bzw. den Diagonalen (16x2 etc.) noch mal zu mit einfacheren Worten zu erklären, wäre echt super, zumal ich beim Umrechnen von kg zu kN wohl auch erst mal wieder ins Tafelwerk schauen muß, bin halt kein Trussler oder Statiker...

  • Zitat von "jaan2204"

    Die Aussagen von Admin klingen auch sehr fundiert, aber ich hoffe, du bist mir nicht böse, aber könntest du das unerfahrenen auch mal in einfacheren Worten erklären. :lol:


    Demnächst gibt's dazu ein Fachbuch...

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  • Kanst du bitte noch mal deine Wünsch genauer fassen:


    Spannweite max - 16m oder muss es 20m sein
    Was willst du rein hängen
    Lifte welche Typen willst du benutzen


    wir werden versuchen das mal griffiger zu formulieren.

  • Danke Markus und auch allen anderen Meinungen, wollte hier keinen Streit auslösen...


    Wie gesagt, wir suchen einfach einen Truss, welche man über lange Strecken bauen kann. Da wir für die nächste Zeit nur Kurbeltower nutzen und dabei wohl die Work L290 mit 290kg Gesamtaufnahme die wahrscheinlichsten sind, brauchen wir natürliche eine Truss, welche über Längen einer Turnhallenbreite, also wohl eher 16-max. 18m Breite, die höchste Belastbarkeit im Verhältnis zum geringsten Eigengewicht bietet, da die Kurbeltower die Last sehr beschränken und diese so wenig wie möglich für die eigentliche Trusskonstruktion verbraucht werden soll. Allerdings soll die Truss auf diese Länge eine gute Figur machen und das ganze so grade wie möglich aussehen. Da bei uns nur Eurotruss und Prolyte in der Gegend unterwegs sind, wäre es Quatsch, sich was anderes zuzulegen. Ich versuche das mal vorsichtig zu formulieren, aber ich denke, dass wohl am ehesten Prolyte H40V oder Eurotruss FD44 in Frage kommen, da diese gute Belastbarkeiten bei noch relativ geringen Eigengewicht bieten. Wenn man nun aber ins Detail kommt, sind die Unterschiede wohl doch sehr groß und bei einen absoluten Neukauf, will man ja auch auf das beste Pferd setzen. Zu den Lasten kann ich halt nicht viel sagen, da es mal weniger sein kann und auch mal soviel, was die Truss hergibt, aber ca. 4 Movinghead der 575klasse, 6x6erBar und 4 Blinder und wenn mal möglich, ein Bühenmolton am hinteren Gurt., aber natürlich dann nicht auf 16m. Es kann halt mal passieren, dass die Tower an den Seiten stehen, die Truss 18m lang ist, wegen der Saalbreit und dann nur in der Mitte auf 6-8m Licht hängt, damit die Tower einfach nicht im Publikum stehen. Und uns hätten mal die Unterschiede zwischen der Eurotruss und Prolyte interessiert, denn laut Aussagen mußte ja Eurotruss hochwertiger bauen, aber Prolyte bietet die höhere Lasten laut List und die müßten Sie ja eigentlich auch garantieren, aber wenn Eurotruss das bessere Material hat, warum stellt es sich dann mit der Belastbarkeit hinter Prolyte, ist doch unlogisch und ich bin jetzt verwirrt :?

  • "da es mal weniger sein kann und auch mal soviel, was die Truss hergibt" ts ts ts... und schon wieder einer, der sein Glück herausfordern will.


    Ich glaube nicht wirklich, daß Du eine legale 40-er Truss im unteren Preissegment finden wirst, für die der Hersteller bei 18m Spannweite deine benötigte Statik garantiert.
    Allerdings bietet Fischer in Bremen (Prolyte-Vertrieb) gerne Unterstützung an, wenn Du eine speziele Statik gerechnet brauchst, frage dort doch einfach mal nach. Helfen würde sicher auch, die Lasten weiter in Richtung Auflager zu verschieben.


    Bei Prolyte H40V wäre ich mit 18m und mittlerem Lichtbesteck echt vorsichtig. Bin öfters mit dem Zeug unterwegs, aber bei Deinem Anwendungsfall mit relativ zentrischer Belastung bist Du ziemlich schnell im Off - oder gleich im Knast. Wie für fast alle Themen in diesem Forum (völig unabhängig von diesem Artikel): Hört endlich auf, gewaltsam Scheiß zu bauen!!!


    Als Alternative wäre mal über Slick Mini-Beam nachzudenken. Die wiegt zwar 10kg/m, hält aber mehr, und sollte uch gebraucht in technisch einwandfreiem Zustand zu bekommen sein. Außerdem hat sie die richtig dicken Bolzen, nicht das Kinderspielzeug wie bei Prolyte, Eurotrus&co. Dazu gibt es auch eine von Krassenbrink&Bastians gerechnete Statik, die bis 20m geht, und sehr fundiert wirkt. Ich stelle die gerne zur Verfügung, bin aber softwaretechnisch nicht fit genug, sie zum Download ins Netz zu stellen. kann ja jemand per mail anfordern, und dann posten.

    CatCore - die vielseitigen Adapterlösungen von XLR auf Cat für Mobile Anwendungen, Rental und Installation: https://www.catcore.eu/


    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

  • Es gibt ja die Möglichkeit, so etwas mal zu rechnen (http://www.prorigg.de)


    Wenn wir die folgenden Lasten:


    - 6 6er-Bars
    - 4 Blinder
    - 4 MHs
    - Molton
    - Leitungen


    auf eine 18 m lange Traverse verteilen, dann sind wir bei einem Biegemoment von rund 11 kNm. Wenn wir die Belastungstabelle vom TÜV der H40V zurückrechnen, dann hält die Traverse 18,5 kNm aus.


    Wenn man die Belastungstabelle vom TÜV zurückrechnet, dann kommt man jedoch auch auf Gurtkräfte von etwa 27,3 kN pro Gurt. Zug in der WEZ ist nicht das Problem, aber den statischen Nachweis der Verbinder habe ich bislang noch nicht gesehen. (Ja, ich habe bei Prolyte angefragt, direkt nein gesagt haben sie nicht, aber ich habe auch noch nichts in den Händen...)

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess