Diskussion über Bass-Threats!

  • Ich stelle in letzter Zeit fest, dass in Bezug auf PA-Systeme praktisch nur noch über Bass-Lautsprecher der verschiedensten Konstruktionsprinzipien diskutiert wird.


    Dabei wir meiner Meinung nach das zentrale Thema unseres Business: Eine saubere Uebertragung der Lautsprecher von Mitten in den je nach Programm-Material unterschiedlichen Frequenzbereichen, total vernachlässigt.


    An was liegts? Fragen über Fragen...

  • Ich denke daß die vernünftige Abstrahlung im Mid/High Bereich mittlerweile von vielen Hersteller auf verschiedenste Weise auf breiter Basis vernünftig gelöst ist. Sei es durch Arrays, Cluster, LA für fast jede Größenordnung.
    Beim Bass oder Sub Bereich scheint das in vielen Fällen nicht so zu sein, obwohl es auch da Ansätze für eine gleichmässige, halbwegs gerichtete Abstrahlung gibt.
    Ist aber vielleicht auch nur ein Teil der Antwort auf Deine Frage...


    Marcus

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist, daß es in der Theorie keinen Unterschied gibt...

  • Vermutlich liegt es daran, dass die meisten Leute sich keine Tops selber bauen, weil es schlicht zu aufwändig ist.
    Bässe sind da deutlich unkomplizierter.


    Ausserdem können manche von Bässen gar nicht genug bekommen.
    Das erinnert mich dann an "Ein Tag im Selbstbaubrett"


    Hier die Fortsetzung: "Ein Monat im Selbstbaubrett":


    Erst kommen Fragen, ob man denn dem Top nicht irgendwie "Tiefbass bis min. 20Hz" entlocken können.
    Allgemein wird zu einem separaten Sub geraten.
    Um die budget-Frage wird sich so lange herumgedrückt wie nur irgend möglich. Haupsache, möglichst billig.
    Dann bauen sie sich das "billigste", was sie finden können.
    Nach Fertigstellung mit Hilfe des Versandhauskataloges und eines noch herumstehenden Gehäuses mit entsprechender Zwischenfragen kommt dann die grosse Ernüchterung und es tauchen Fragen auf, wie man denn das verbessern kann.
    Dann rät man zum Kappa15LF. Nach der Überzeugung, dass das denn jetzt erstmal der über-ultimative Wahnsinns-Sub ist, wird die Kiste mit eigenmächtigen "kleinen" Änderungen gebaut.
    Danach kommt die Frage nach einer grösseren Endstufe und die Einsicht, dass auch das nicht wirklich das gewünschte Ergebnis bringt.


    Entweder ist das chassis dann kaputt oder es soll verkauft werden. (oder beides)


    Dann kommen Fragen, ob man mit dem in 20 Minuten zusammengezimmerten alten Gehäuse denn noch was anfangen kann.


    Wenn die Frage abschliessend geklärt ist, der Fragesteller aber dennoch irgend ein anderes Billigchassis reingesetzt hat, weil die 100€ für ein passendes chassis dann doch zu teuer waren, landen die Kisten erstmal ungenutzt in einer Ecke.


    Irgendwann besinnt man sich darauf, dass es mit einem schlechten sub immer noch besser ist als ganz ohne, weil das Top dann doch nicht so der Brüller im Bassbereich ist.


    Dann geht es ganz hoch hinauf und es wird die grösste und imposanteste Hornkiste gesucht, die man finden kann. (Bau und Holz kosten ja nichts, weil der Onkel/Opa/Bekannte...)
    Hinweise auf BR werden ignoriert, denn damit hat man ja schlechte Erfahrungen gemacht.


    Täglich andere Fragen nach Hornkisten für den 20-Mann-Partykeller, der als 2000-Leute open air ausgegeben wird, landen immer wieder bei BR.


    Zwischendurch muss noch die Frage nach dem Bandpass und diversen Stummelhörnchen geklärt werden. Wer dann wider erwarten selber mal im Forum gelesen hat, nimmt auch noch mal die Diskussion zu anderen Konzepten auf.


    Nun wird entweder investiert oder resigniert.
    Bleiben wir bei Selbstbau.


    Jetzt kommt die grosse Streitfrage, ob 15" oder 18" und "warum denn kein Bandpass" und "geht das denn nicht doch irgendwie mit Hörnern, die nicht so gross sind"


    Die 15"-Kisten sehen zu klein aus, deswegen wird 18" gebaut, obwohl die nicht mehr auf die Rücksitzbank passen, was man natürlich erst hinterher feststellt.


    Erneute Beschwerde: Da kommt trotz 18" wenig Tiefbass raus.
    Nach Klärung des Einsatzbereiches einer PA und den Unsinn von Forderung bis 20Hz-Tiefbass (habe ich übrigens auch schon im rider einer durchaus bekannten Gruppe gesehen) findet sich derjenige vermutlich damit ab.


    Jetzt kommts:
    Wenn die Kisten schon keinen "Tiefbass" machen, muss es einem doch wenigstens die Lunge kaputtmachen können, schliesslich hat man ja das gesamte Taschengeld reingesteckt.
    Erneuter Kauf einer grösseren Endstufe bringt erneut die Erkenntnis, dass das nicht die erhofften 10dB mehr output bringt.


    So findet man sich wohl irgendwann damit ab, oder verramscht das Zeug wieder.

    »Wenn China erwacht, wird es die Welt erschüttern.« Napoleon Bonaparte (1769-1821)

  • cyberlight: selten hier so gelacht


    zum ursprung:
    ein bass läßt sich schneller bauen und ist schwieriger zu bewerten. bei einem top weiß jeder nach 5 min ob es klingt. beim bass ist das schwieriger zu beurteilen. ferner meinen div. hks das man bässe billiger selbst baut als tops. da braucht man ja auch nur eine speakon buchse, ein stück klingeldraht und DEN bass :roll:

  • Zur Antwort von Soundworx: Sehen das die Anderen (bitte kompetenten) Mitdiskutierer auch so?


    @ Seven: Hat die Diskussion irgendwo zwischen Seite 33 und 38 der Bassthreats stattgefunden? Dort kämpfe ich mich lieber nicht durch - Herzkaspergefahr... :shock: :shock: :shock: Ansonsten ist mir gerade nichts bekannt...

  • Zitat von "4Art"


    @ Seven: Hat die Diskussion irgendwo zwischen Seite 33 und 38 der Bassthreats stattgefunden? Dort kämpfe ich mich lieber nicht durch - Herzkaspergefahr... :shock: :shock: :shock: Ansonsten ist mir gerade nichts bekannt...


    LOL
    Nein, das ist die Fortsetzung von einem Thread aus dem Offenen Brett. Hat der "martin" mal vor Ewigkeiten geschrieben. War schon damals ziemlich lustig :D http://www.paforum.de/phpBB/viewtopic.php?t=2709&highlight=


    Ontopic:
    Der Bass bietet imho auch die größte Diskussionsgrundlage bei den Leuten die vielleicht auch noch nicht ganz so viel Erfahrung haben. Ob Blub oder eher trocken ist doch bedeutend einfacher zu erläutern und zu erklären, als irgendwelche schlechte Auslösung im HT-Bereich, mulmige Tiefmitten, Mitteltöner und deren Trennfrequenzen, Hörner etc. pp.
    Außerdem sind Bässe ja auch immernoch die am einfachsten gestrickten Lautsprecher.


    Man könnte auch eine Umfrage machen: Wer hat seinen Basssound schon gefunden? Ich denke mal, dass so ziemlich jeder - die Schüler eingeschlossen, wenn sie schonmal ein vernünftiges System gehört haben - sagen kann was er eher bevorzugt, also neutral oder Bassboost, trocken oder blub...
    Machen wir mal diese Umfrage nochmal für Tops. Imho werden da dann nur die erfahrenen User hier antworten, bzw. der Rest rät einfach ins blaue, weil sie vielleicht noch nie was richtig gutes gehört haben - bei mir wär das genauso. Ich würd halt Funktion One nennen, weil es das beste ist, was ich bisher gehört hab. Wobei sich das bei Tops aber auch nicht so leicht vergleichen lässt, da man dort schnell irgendwo im Hokuspokus landet mit Umschreibungen wie "luftig" oder "offen". Im Bass geht das alles viel einfacher.

  • Ich weiss ja nicht, ob "cremig" eine gute Umschreibung für den Klang einer Box ist. Das würde ich eher negativ auslegen. (Billiger 6thorder bandpass vielleicht)


    Der Beweis steht heute schon wieder drin: "Mein Verstärker hat 100W zu wenig (für Kappa 15LF), ..." (auf 8 Ohm Brücke wohlgemerkt)


    Ein System ist so lange gut, bis man etwas besseres gehört hat.

    »Wenn China erwacht, wird es die Welt erschüttern.« Napoleon Bonaparte (1769-1821)

  • das dürften ja dann irgendwas um 1dB zuwenig sein !!

    The ships hung in the sky in much the same way that bricks don't.
    -- Douglas Adams

  • Zitat von "cyberlight"

    Ein System ist so lange gut, bis man etwas besseres gehört hat.


    ein warer spruch man kann sich auch an schlechten Klang gewöhnen ! Deshalb sind ja auch die Leute von ihren chinaboxen so überzeugt sie merken garnicht mehr wie scheiße es klingt .


    Nunja ich hab mit extrem viel zeug zu tun alles mehrmals in die Hand habt und muste feststellen das manches Holz einfach zu händeln ist andere sachen nur mit viel erfahrung zum brauchbaren ergebniss führen.


    Eigentlich wollte ich immer mein altes Holz loswerden, vom klang bin ich eigentlich zufrieden auch andere sind immer wieder überrascht was 10 Jahre altes zeug und nicht gerade von einer Firma mit heute guten ruf so drauf hatt.


    Probehören gerne jeder zeit *lach*


    Man brauch schon Zeit um mit Material umgehen zu können, die meisten PAs sind einfach falsch konfiguriert gestackt etc.


    gerade Digitale controller haben tausende möglichkeiten nicht sgutes zu tun.


    Das waren die alten analogen controller viel besser , vom werk aus eingestellt man konnte nicht viel zerfummeln

  • tonzwerg: maximal 0,79 dB :D


    Also mir fällt auf, dass hier nicht zwischen den verschiedenen Arten von "Bass-Threads" unterschieden wird. Schließlich gibts es hier einige sehr differenzierte Interessensgruppen: Einerseits haben wir das Perfektionistenlager, das eine optimale Wiedergabe wünscht (und dabei auch mal den wirtschaftlichen Rahmen ausser Acht lässt). Die Ansprüche sind hier sehr hoch, es wird sehr viel theoretisiert. Darauf gefolgt das Profilager, das die Sache unter Einbeziehung der Kosten-Nutzen-Rechnung relativiert. Selbstbau ist hier meisst keine Option, Marktakzeptanz und Wirtschaftlichkeit (Kosten, Transport, Universalität, etc.) sind hier sehr wichtig. Die Hobbykistenschlepper brauchen eine gute, günstige PA, die Spass macht -> Selbstbau ist hier sehr beliebt. Naja, und dann haben wir noch die, die eine PA wollen, weil die Stereoanlage daheim die Wände nicht wackeln lässt... (ich hoffe, ich hab hier niemanden vergessen?)
    Die Gründe, weshalb jede dieser Gruppen gerne über die Basswiedergabe diskutiert, mögen unterschiedlich sein - doch ich schließe mich der Meinung an, dass das Thema trotz seines geringen theoretischen Musikanteils (maximal 3 Oktaven, meisst eher 2) gleichzeitig interessant, anspruchsvoll und am ehesten noch diskutierbar, weil 'greifbar' ist. Marcel hats glaub ich schon ganz gut getroffen.


    Greets,
    N-Dee

    There are only 10 types of people in the world: Those who understand binary, and those who don't

  • Ohhhhr, was ist hier,
    jetzt weis ich gar nicht wo ich da ganz oben punkten soll?
    Möglicherweise bekomme ich auch gleich die Huke voll....
    Der Bass :!: Was ist eigentlich Bass :!: Wie sollte Bass klingen :!: Wie oder wer definiert Bass :!: Mit wieviel THD in %! Bei welcher Freq.? 2nd , 3rd 4 th Harmonic :!: Power Compression usw....................
    Also, ich baue gern noch oben und unten um die Mitten als Ausgangspunkt drumherum :oops: . Deshalb habe ich auch mehr Tops' wie bässer :oops: Bässe auf Lager. Bass wurde deshalb aber noch nicht zu knapppp :roll: je Anwendungsfall :x
    So nun haut zu:(
    Gerald1

  • Zitat von "marcoboy"

    Das waren die alten analogen controller viel besser , vom werk aus eingestellt man konnte nicht viel zerfummeln


    Weil sie keine sind.
    Die enthalten ein Hochpass, 2 - 3 Bandpässe und einen TP, alles 4te Ordnung, ohne digitalen Klimbim. Was die nicht können ist komprimieren wenns warm wird, und ungepreßt klingt grundsätzlich besser. Dafür kann man eben nicht so gnadenlos aufdrehen wie bei den digitalkolegen 8)

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Einspruch!!!
    Ich hab zwar Momentan einiges unschönes mit meiner Anlage am laufen (10 Jahre alte Pappen wollen recont werden) aber der dazugehörige Seeburg Controller SP2 hat den Namen Controller noch verdient.
    Analog mit 6 para. EQ, Weiche, Pegelanpassung und vorallem Limiter, der das Amp-Ausgangssignal auswertet (detect).
    Und der macht mit der Anlage ziemlich präzise, was er soll.
    Das Setup ist ein wenig Userunfreundlich, weil er erst aus dem Rack raus muss (Input/Speakon vorn, Endstufen hin-und Rückleitung hinten...) und dann aufzuschrauben ist.
    Allerdings spielt da auch nicht jeder HKS dran rum.


    Es gibt also schon noch richtige Analogkisten.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • das ist ein sehr fortschrittliches Exemplar, ich kenn schlimmeres ( EV )

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Och über die Digitaltechnik beschwere ich mich eigentlich nicht (Auch wenn ich Annalogicker bin.
    Die Frage ist nur: wem gegeben? Techniker oder Hand?
    Wenn jemand ohne Sachkenntnis, Sinn oder gar Verstand an irgendetwas rumfriemelt kann nix rauskommen.
    Und leider zählt Ikeas "Entdecke die Möglichkeiten" auch in Sachen PA.
    Nur sollte man auch kompetent genug sein, eine Unmöglichkeit als solche aufzudecken und zu eliminieren.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.