Atemgeräusche vom Headsetmikro abgaten

  • ich hab folgendes Problem zu lösen:


    die Vorturnerin/Meisterin einer Kampfsport Showgruppe (Freestye Musik-Formen / Waffen ) trägt ein Headsetmikro mit dem sie sehr kurze knappe Anweisungen erteilt, das Ganze bei sehr hohem Musik-Pegel, es wird mit ordentlichen Stacks beschallt dabei.
    Das hört sich soweit auch alles prima an, jedoch kommen auch laute Atemgeräusche mit da sie sich bei ihrer Vorführung maßlos anstrengen muß. Ich möchte diese nun irgendwie abgaten ohne das eigentliche Vocal dabei kaputtzufiltern. Hier die Frage an die Tonmeister: wie macht man das am effektivsten, was setzt man dafür idealerweise ein?
    Es darf auch richtig was kosten, das Ergebnis rechtfertigt das da es bewertet wird in Turnieren.



    danke

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Hallo Manuela,


    wenn die Atemgeräusche sehr laut sind, wie du schreibst, könnte es mit dem Gaten schon schwierig werden. Wichtiger ist die Position des Mikros, damit es nicht direkt im Luftstrom liegt. Um welches Headset handelt es sich im konkreten Fall?
    Vielleicht sollte man nach einem Produkt suchen, das so stabil ist, daß die einemal gefundene Position auch bei heftigeren Bewegungen erhalten bleibt.


    Gruß Jörg, leidgeprüfter ME3- Anwender

  • ein Sennheiser HS2 Mic, als Sender dazu ein SK 5012 Senderkästchen. Am Mixer ein EM203 mit 3 Einschüben (1x Headset, 1x Moderation, 1x unbelegt)
    Wie sowas klingt.... Männer finden es vermutlich gut :D
    Ist aber nicht im Sinne der Veranstaltungsleitung. Die Atemgeräusche müssen raus, möglichst ganz. Es besteht etwas Feedbackgefahr wegen dem hohen Pegel, die tanzen vor den Boxen, nicht dahinter (Turnhallenaufbau). Es wird vorsätzlich ziemlich unempfindlich eingestellt.

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • wie der vorredner schon anmerkte du solltest drauf achten, das das mikro nicht direkt im luftstrom der atmung liegt. die kapsel sollte seitlich des mundes sein.
    möglicherweise lässt sich dann auch ein gate einstellen. den key-filter sollte man dann irgendwo im mittleren frequenzbereich auf die stimme einstellen.


    ansonsten hast du vermutlich recht, hechelnde mädels hört man als mann gerne ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Grundregel, das Mikrofon ist so ausgerichtet das es im Kinngrübchen sitzt, damit ist es nicht im direkten Luftstrom und der Ausnahmebereich muß nur unwesentlich größer gestellt werden am Sender.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Hallo,


    HS2, das ist doch Kugel, also ich würde es mit einer Position seitlich des Mundes versuchen, Höhe Mundwinkel, ein paar Zentimeter Abstand. Ich gehe mal davon aus, daß die Dame laute Kommandos gibt, also sollte es auch vor den Boxen, wie du schreibst, noch genügend Gainreserve geben. Hüte dich vor allzu großen Anhebungen mit dem EQ, lieber Frequenzbereiche 'rausdrehen, die durch die Mikroposition sowieso betont werden und dabei nicht zimperlich vorgehen. In der allergrößten Not hilft vielleicht ein 31- Band- EQ im Kanalinsert oder ein FBX 901 mit vorher eingepfiffenen und dann gelockten Filtern.


    HTH Jörg

  • Die Mikroposition ist schon prima, da liegt kein Problem.


    Um das mal verständlich zu formulieren:
    Den Effekt den ich meine erreichst du wenn du 30 Kniebeugen machst und dann versuchst etwas zu erzählen :P
    Das tiiiiiiiieeefe Luftholen, außer Atem sein, das geht eben noch durch in die Stacks. Und ich will das irgendwie wegbekommen.

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Wie lange hast Du noch Zeit? Vielleicht hilft Dir etwas Übung mit der guten Frau, gerade mit Headsets haben Laien so ihre Probleme...

    --- I've been mad for fucking years, absolutely years, been over the edge for yonks, been working me buns off for bands. ---
    (Chris Adamson)


    Blog: Optinal Mittelgrund

  • Hi Manu,


    wie die Kollegen schon geschrieben haben: das Mikro muss raus aus dem Luftstrom. Ich würde es mal zu Probezwecken mit Leukoplaststreifen direkt auf die Wange kleben - auf den Mundwinkel ausgerichtet. Gegen Schweißeinwirkung (nicht unterschätzen!) unbedingt einen Ploppschutz aufsetzen. Für das MKE-2 z.B. gibt es da einen Miniaturkorb, wie es mit dem HS-2 aussieht, weiß ich aber nicht.


    Vielleicht auch mal andere Mics testen, Nieren von DPA und AT z.B. (weniger Feedback)


    Dann am EQ ordentlichen Low Cut setzen, der kann auch höher als 100 Hz reichen.


    Gegen Feedbacks einen 31-Band-EQ nur für diesen Kanal inserten, oder besser parametrische Notches (auch digitale) setzen - damit geht weniger Sound flöten.


    Gate wird imho nicht so viel bringen, auch bei frequenzselektiver Ansteuerung nicht. Es sei denn, die Stimme hat wirklich eine ganz markante Frequenz, die sich gut isolieren lässt. Reduzierte Gate-Tiefe, nur so bis 20 dB, wäre vielleicht eine Möglichkeit. Besser ist es, wenn das Mikro während der Show von einer programm- und materiekundigen Person zusätzlich von Hand gefahren wird.



    es grüßt


    derautor

    Immer schön vorm Soundcheck herverkabeln.....

  • Zitat von "Manuela"

    Das tiiiiiiiieeefe Luftholen, außer Atem sein, das geht eben noch durch in die Stacks. Und ich will das irgendwie wegbekommen.


    Hi Ela.


    Normalerweise raten alle hier im Forum (ja, auch du) stets als allererstes zur Ursachenbekämpfung - und das wäre hier IMHO das Ausseratemsein.
    Also: beweg dich weniger und erstmal durchatmen vor dem Reden... :oops:


    Wenn die Mic-Position schon optimiert wurde und du auch schon mit (schmalbandigen) Filtern versucht hast, die Störgeräusche rauszufiltern kannst und solltest du m.E. nicht weiter Gaten.
    Meine Erfahrung mit solchen Atemgeräuschen ist die, das das (plötzliche) Fehlen mehr auffällt, als die Kurzatmigkeit. Immerhin gehört sowas zum Sport dazu. :wink:


    Vielleicht lässt sich aber mit dem EQ noch ein wenig rauskitzeln. Je nach Stimmlage der Dame kann man evtl den Luftholbereich etwas weiter ausblenden. Das geht bei Frauenstimmen meisst besser, als bei Männern. Und solange die Sprachverständlichkeit vorhanden ist, spielt letztendlich der Vergleich Originalstimme/"PA-Stimme" nur eine untergeordnete Rolle.


    Letztendlich bleibt dir wahrscheinlich nur die Möglichkeit, dem Veranstalter klar zu machen, daß man technisch zwar eingreifen kann, aber das Atmen trotzdem vorhanden bleibt. Wenn es absolut nicht erwünscht ist, muss da halt eine andere, nicht körperlich aktive Person die Anweisungen geben.
    Das dürfte aber wahrscheinlich noch schwerer realisierbar sein... :?

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • hast schon Recht, allerdings läßt sich an der Ursache imho nichts ändern.
    Ich werd jedenfalls alle eure Tips probieren. Ein sehr interessanter: Expander einsetzen, das würde die Stimme hervorheben, was nichts anderes ist als die Geräusche absenken.


    Ich werde auf jeden Fall mal mit einem BSS901 experimentieren ob man die Atemgeräusche nicht damit schon reduziert bekommt,
    als EQ ein DEQ60L,( A davor - / B dahinter )
    und ein 944 geht auch mit für Gate-Experimente.


    Austauschmics hab ich leider keine, besitze nur diese HS2. Das muß es also tun. Zum mxen dient eine simple DJ-Konsole :D

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Wenns was kosten darf: die absolute Waffe für solche Fälle ist imho ein XTA
    SIDD, alle Dynamics, die es gibt (incl Dynamic EQ) und durch die Software sehr schön übersichtlich einzustellen. Leider kenne ich den Preis nicht, aber ich denke einfach mal, man bekommt ihn nicht hinterhergeschmissen.
    mfg
    Kai

    Für mich zerrts, aber Sie sind ja der Künstler.

  • Zitat von "Manuela"

    Die Mikroposition ist schon prima, da liegt kein Problem.


    Um das mal verständlich zu formulieren:
    Den Effekt den ich meine erreichst du wenn du 30 Kniebeugen machst und dann versuchst etwas zu erzählen :P
    Das tiiiiiiiieeefe Luftholen, außer Atem sein, das geht eben noch durch in die Stacks. Und ich will das irgendwie wegbekommen.


    hihi.
    die beste lösung für den sound wäre vermutlich, wenn die gute frau einfach die luft anhält.
    ...
    aus verständlichen gründen möchte ich aber von diesem schritt abraten.


    man ist ja kein unmensch!
    :D


    ich denke das "tiiiiiiiieeefe Luftholen" wird man wohl schwerlich ausblenden können, aber mit den hier beschriebenen maßnahmen kommt man sicher zu einem etwas besseren ergebnis.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • :D:D:D es ist selten daß man einen Job machen muß wo es soviel zu grinsen gibt bei der Arbeit :D:D:D


    Der erste Kanal des DEQ wurde:
    bis 200Hz alles voll abgesenkt, Low Cut - thx Inselgert
    über 9kHz alles abgesenkt ( pfffffff, sssss reduzieren)
    dann gings auf einen Urei.Kompressor ("Kampfschrei (kiai) abregeln damit die Gäste keinen Shock bekommen und nix übersteuert),
    Das BSS 901 schafft es nun tatsächlich eine bessere Akustik zu machen, perfekt ist aber was völlig anderes
    2. Kanal vom DEQ gibt nun bei 9-11kHz etwas zu, sonnst alles auf Mitte =erhöhen der Sprachverständlichkeit Akzente


    das 944 konnte garnichts ausrichten.
    Wenigstens wird man nun nichtmehr mit Waffen bedroht beim Mixen, aber da muß noch was zu verbessern sein.
    Als nächstes wird zur Probe ein Kolege mitsammt einem XTA gebucht, der soll mal sein Glück versuchen :D


    &danke

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Zunächstmal ist hier wichtig, nicht knallhart zu gaten sondern zu expandieren, d.h. die Kennlinie sollte unterhalb des Thresholds nicht senkrecht abfallen.


    Auf gar keinen Fall sollte ein Kompressor eingesetzt werden - der macht hier die mühevoll gewonnene Dynamik im Nu wieder zunichte!


    Allenfalls Pegelspitzen könnte man evtl. mit hoher Ratio und hohem Threshold abfangen. Mehr aber nicht! Ein gut positioniertes Headset benötigt ohnehin wenig Kompression.

  • danke Volker :wink:


    der Kompressor dient ja nur der Eindämmung dieses "Schreis" den Kampfsportler/innen so an sich haben, bei normalem Pegel greift er überhauptnicht ein. Insofern ist also garkein Kompressor im Einsatz, das Urei arbeitet hier nur zur Eindämmung explosiver Lautstärke.

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • mit dem 901 kann man sich solch einen expander wunderbar basteln, denn alle 4 filter lassen sich per "below" taster als expander umschalten.


    den kompressor sollte man - wenn überhaupt - unbedingt NACH dem expander einsetzen!
    also
    1. EQ
    2. expander
    3. kompressor

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich weiss nicht wie es mit der Einschaltzeit/Geräuschen aussieht aber kann die Vorturnerin nicht einfach das Headset ausschalten falls sie es nicht benötigt und kurz vor der Ansage wieder einschalten?


    Ausgebildete Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik aus der Nähe von Braunschweig.